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Supergünstige Österreich-Werbung

Mein Lieblings-Urlaubsland? Seit Jahren will ich irgendwann einmal nach Neuseeland. Warum? Weil mich die Landschaft mit all ihren Gegensätzen (subtropisch im Norden, eisig im Süden) fasziniert.

Wie verstärkt man so ein Image? Mit Bildern. Ständig, immer und immer wieder. Nun, Microsoft Neuseeland hilft der dortigen Tourismus-Werbung kräftig nach, indem es ständig neue, traumhafte Bilder des Landes als Hintergrundbilder für Windows veröffentlicht.

Lake Gunn Winter in Queenstown

Pakiri Tree Winter: Lake Matheson

Insgesamt 32 traumhafte Kiwi-Fotos kann man sich bei Microsoft Neuseeland kostenlos herunter laden.

Ich frag mich, wann Microsoft Österreich und die Österreich-Werbung da was machen. Ich brachte das Thema ja schon zweimal auf und die Kommentare der „Redmonder“ waren ermunternd. Joe Bertl vom ÖW-Blog von der ÖW meinte damals, dass man die Sache einmal mit Microsoft Österreich besprechenb werde. Ich denke, man muss so etwas öfter in Erinnerung rufen.

Weblogs mögen derweil ja bei Touristikern der letzte Schrei sein, aber sie können nicht alles sein. Mehr Emotion, meine Damen und Herren! Oder wie wär’s mit ein wenig Fußball? Oder Videos für Dreamscene?

via: WinFuture

Video: Die Alpen glühen …

Logo Alpenglühen… zwar noch auf Sparflamme, aber sie glühen. Social Networks sind ja bekanntlich der letzte Schrei und jetzt kommt noch ein weiteres dazu. Alpengluehen.com nennt sich ein Startup aus Österreich, das mehr Beachtung finden sollte.

Es ist eines von ganz wenigen Web 2.0-Startups aus Österreich und das einzige, das ich näher kenne.

Was ist Alpenglühen?

Xing: Business-Kontakte
Facebook: Freundesnetzwerk
StudiVZ: Studienkollegen
Alpenglühen: Freizeit und Sport in den Alpen

Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Es soll ein soziales Netzwerk rund ums Thema Freizeit und Tourismus sein. Es richtet sich an alle, die sich zum Gipfelsturm, Schifahren, Wandern, Raften oder ähnlichem verabreden und Gleichgesinnte treffen wollen.

Die Nutzerzahlen:
Eben waren laut der Site 194 Nutzer online, insgesamt gibt es erst 568 registrierte Mitglieder.

alpengluehen-user.gif

Winzige, fast mikrige Zahlen, wurde Alpenglühen doch schon vor mehr als einem Monat (am 1. Oktober) gelauncht. Damals legte die Site aber einen schlimmen Start hin – nichts klappte in den ersten paar Stunden. Auch wenn die meisten Bugs mittlerweile beseitigt sind, das könnte einige Nutzer abgeschreckt haben. Zudem ist der Launch ziemlich still – beinahe unter Ausschluss der Blogosphäre – vor sich gegangen. Niemanden hat’s scheinbar interessiert und auch ich blogge erst jetzt zum ersten Mal drüber. Spät, sehr spät.

Was kann Alpenglühen?
Wie gesagt: Es ist ein Social Network und entsprechend steht das Vernetzen der Nutzer im Vordergrund.

alpengluehen-vernetzung.gif

Wer will, kann eingeben, wofür er sich interessiert und aufgrund der Interessen in den Profilen anderer Nutzer nach interessanten Leuten suchen. Klar, dass da auch eine Mini-Partnerbörse nicht fehlen darf. Praktisch, die Leute-Suche lässt sich auf einen Umkreis von X Kilometern um den eigenen Wohnort oder das Urlaubs-/Schi-/Wander-Ressort einschränken.

Daneben will man auch noch zum Informations- und Bewertungsportal rund um Outdoor-Aktivitäten werden. Nutzer können von Schihütten bis zu Seilbahnen alles bewerten, was ihnen unterkommt. Eine kleine Redaktion darauf schaut, dass nicht geschummelt wird. Außerdem gibt es allerlei Insidertipps (zu Kulinarik, Kultur, Nightlife, Familie und mehr) von Nutzern oder der Redaktion.

Wer will, kann einen Freizeit-Blog mit Einträgen füttern, Fotos und Videos hochladen.

Genial finde ich die Wetterinformationen, die optisch die besten in Österreich sind. Einzigartig ist auch der Lawinenwarndienst. Laut den Gründern ist Alpenglühen die einzige Site in Österreich, wo man einen Komplettüberblick über die Lawinensituation bekommt.

Das Angebot variiert zwischen Sommer- und Wintersaison. Im Herbst und Winter stehen Schifahren oder Thermen im Vordergrund, im Frühjahr und Sommer sind es das Wandern und die Seen.

Das Geschäftsmodell:
Werbung wird es auf der Site nicht viel geben, stattdessen setzt man auf Premium-Dienste. Die Benutzung der Site – inklusive Schreiben von Nachrichten unter Nutzern – ist kostenlos. Allerdings gibt es einiges, das man nur mit der Platinum-Mitgliedschaft machen kann. So wird man zwar auf Wunsch per Mail über Besucher am Profil benachrichtigt – wer diese waren, erfährt man aber nur, wenn man bezahlt. Insgesamt ist die Site aber – anders als etwa Xing (Bezahlen fürs Nachrichtenschreiben ist für mich schon fast Nötigung!!!!) – gratis absolut benutzbar.

Das Platinum-Upgrade kostet ab 2,95 Euro pro Monat (bei jährlicher Zahlung), kann aber auch durch Erstellung von Content (durch Punktesammeln) verdient werden.

Dafür soll man einige Ermäßigungen bekommen. Welche das sein werden ist noch nicht klar, weil das Programm erst startet. Denkbar wären aber ermäßigte Eintritts- oder Liftkarten, Freizeit-Versicherungen und vieles mehr.

Das ist für mich der wichtigste Punkt des Ganzen: Touristiker suchen – oft mehr oder weniger verzweifelt – den Kontakt zur Freizeit-Community. Den können sie bei den Alpenglühern bekommen. Je schneller man eine vernünftige Nutzerzahl bekommt, umso interessanter wird’s für die Wirtschaft.

Alpenglühen Platinum

Offenheit:
Derweil ist Alpenglühen gleich verschlossen wie Xing, Facebook, MySpace und all die anderen Social Networks. Allerdings ist man offen für APIs. Als erstes will man einen Weg anbieten, die Lawinen-Infos einfach allen anderen Sites anzubieten, die das wollen. Mal sehen, was da in Zukunft noch kommen wird.

Mein Fazit:
Ich muss vorwegnehmen, dass ich kein großer Social Networker bin. Gut möglich auch, dass ich das mit einer zu rosaroten Brille sehe. Die Alpenglüher kommen aus meiner Stadt, wo im Web sonst so gut wie nichts passiert. Würde dieses Startup abheben, gäbe es einen kleinen Ruck durchs Land. Zudem sind mir die Gründer sympatisch, weil – selten genug – in Kärnten einmal etwas ohne Zuschüsse des Steuerzahlers passiert.

Insgesamt glaube ich an den Erfolg von Alpenglühen, weil …

  • … Freizeit und Urlaub den Leuten immer mehr an Wert gewinnen. Warum es dafür bislang keine gutes, umfassendes Web-Angebote gab, ist mir rätselhaft.
  • … Alpenglühen für mich einzigartig ist. So etwas wie das kenne ich noch nicht.
  • … weil das Geschäftsmodell aufgehen könnte. Die Verzahnung von On- und Offline stimmt und die Tourismus-Regionen in Österreich sind budgetär recht gut bedient. Zudem werden gerade im Tourismus Online-Aktivitäten immer wichtiger.
  • … die Gründer das Web und seine Eigenheiten verstehen.

Ich habe aber auch Kritikpunkte:

  • Ich sehe wenig Internationalisierungs-Potenzial, auch wenn Österreich eines der touristisch bedeutsamsten Länder der Welt ist. Nach der Schweiz und Südtirol ist vermutlich auch schon Schluss. Wichtig wäre es, die vielen Deutschen ins Boot zu holen, die hier auch urlauben. Ihnen könnte man damit eine „virtuelle Heimat in Österreich“ geben.
  • Der Launch: Vermutlich wäre es klüger gewesen, nicht mit allen Features zugleich zu starten, sondern diese nachzuschieben. So wären möglicherweise einige Bugs beim Start zu vermeiden gewesen.
  • Die Aufmachung müsste noch vereinfacht werden. Wie, das weiß ich auch nicht so ganz – aber vieles muss offensichtlicher werden.
  • Offenheit: APIs, Integration von OpenSocial etc. werden noch kommen, fehlen wir aber derzeit.
  • Kommunikation: Warum die beiden Gründer (Marcus Bitter und Michael Gutternig) noch keinen Blog haben, weiß ich nicht.

So, und jetzt zum – im Titel versprochenen – Video-Interview mit den Gründern. Dauer: 42:35 Min.

[youtube W8M4aVLGM5A]

Tourismus ist offline statt online

Da braucht man sich nicht wundern, wenn der Tourismus in Kärnten nicht läuft. Zur Erinnerung: Zum dritten Mal hintereinander gab es diesen Sommer das schlechteste Ergebnis in Österreich. Was das mit meinem Blog zu tun hat? Nunja, ich „berate“ gerne kostenlos die Kärnten Werbung, weil das so weitere Verschwendung von Steuergeldern verhindern könnte …

In der Kärnten Werbung bezahlt man lieber hunderte Heimat-Feste für Kärntner oder kauft für sündteures (Steuer-)geld Inserate ein als sich dem Web zuzuwenden. Wetten, dass Werner Bilgram von Social Media noch nichts gehört hat.

Jüngster Beweis ist Wikitravel, eine Art Wikipedia für Reisende. Der Milford Sound, eine einzelne, kleine Touristenattraktion ist dort besser beschrieben und bebildert, als Kärnten. Abgesehen davon beginnt der Spaß gleich mit einem altbackenen Foto vom Marktplatz in St. Veit! Wer dabei Lust bekommt, nach Kärnten zu fahren, ist vermutlich schon zu alt dafür 🙂

Verweigerung von allem Neuen bringt keine neuen Gäste! Hier der Arbeitsauftrag für die Kärnten Werbung:

  1. Öffnen Sie einmal den Internet Explorer (oder auch den Firefox)
  2. Schauen Sie sich an, wie sich die Welt verändert
  3. Kappen Sie ihr Budget um einziges Inserat in Geo & Co. und investieren Sie dieses Geld (viral) ins Web. Vielleicht mit einer eigenen Kraft, die sich nur um dieses Thema kümmert
  4. Aber merke: So ein Engagement muss aber von Dauer sein! Schnellschüsse wie unter „LeiLei“ ein paar Bilder auf Flickr zu stellen, reicht nicht!

Kärnten-Podcasts

Der Alex Wunschel hat mich gerade wieder auf eine Idee für die Kärnten Werbung gebracht. Wie meine Leser schon wissen, mache ich auf meinem Blog Gratis-Consulting, wie sie mehr aus dem Web machen können, ohne – wie üblich – Millionen dafür auszugeben. Ich bin es einfach leid, dass Steuergeld teilweise wirklich sinnlos in die Tourismus-Werbung fließen.

Hier wieder eine großartige und nachahmenswerte Idee für Werner Bilgram: Tourism Ireland veranstaltet einen Podcast-Wettbewerb für US-Amerikaner. Drei Gewinner erhalten jeweils einwöchigen kostenlosen Urlaub auf der grünen Insel um Soundseeing-Touren zu erstellen. Wann lädt die Kärnten Werbung deutsche oder italienische Podcaster ein?

Kärnten Werbung, Vol. XX

Schön langsam will ich Honorar dafür, dass ich Tipps für die Kärnten Werbung hier blogge. Seit kurzem gibt es Yahoo-Travel. Wer seinen Urlaub plant, sollte unbedingt dort vorbei schauen. Neben Erlebnis-Berichten von Reisenden, Routen-Vorschlägen und vielem, vielem mehr gibt es auch Flickr-Fotos vom geplanten Urlaubsziel.

Was gibt’s da über Kärnten? Nichts …
Was kostet’s? Auch nichts!

Aber kein Problem: Inserate bzw. Rundfunk-Spots bringen ja auch Gäste.