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Der "3rd screen" und das CreateCamp

Am CreateCamp geht es ums schöpferische Gestalten. Wir wollen (IT-, Web- oder Mobil-)Projekte angehen und soweit bringen, wie dies an einem Wochenende möglich ist.

Dieses Beispiel soll zeigen, dass solche Projekte nicht nur Coder brauchen, die mit C#, Java oder Ruby umgehen können. Auch ganz „normale“ Nutzer können sich vielfältig einbringen und profitieren!

  • Produktentwickler: Wie soll ein Produkt/Projekt am Ende aussehen und was muss es können?
  • Usability-Checker: Jeder ist Anwender von irgendetwas und jeder weiß, wann etwas umständlich ist und wann nicht.
  • Blogger: Wir wollen nicht, dass die Projekte im stillen Kämmerlein oder auf einem Server versauern. Wir wollen Buzz für tolle Dinge, die uns alle ein wenig weiter bringen.
  • Grafiker: Das Ding soll auch gut aussehen.
  • Betriebswirte: Sie können Geschäftsmodelle einbringen und einmal Start-up-Luft schnuppern.
  • … und viele viele Kreative mehr! Nicht nur Coder!

Und wer nicht ausschließlich „Learning by Doing“ machen will, für den gibt es einen Seminartrack, wie es ihn bei allen anderen BarCamps auch gibt.

Wer also vom 4. bis 6. Februar die Geburt eines tollen Projekts und ein wenig frische Start-up-Stimmung erleben will, soll auf den Wiki www.barcamp.at schauen. Dort geht’s auch zur Anmeldung (verpflichtend, aber auch per E-Mail möglich).

Vorab: Danke an die Sponsoren

Die Teilnahme ist kostenlos, für Verpflegung ist gesorgt. All das braucht Infrastruktur und kostet Geld. Ohne Unterstützung wären BarCamps nicht möglich.

Wir bedanken uns bei der Wirtschaftskammer Kärnten, der Alpen Adria Universität Klagenfurt, der Kelag, Orange und der Kleinen Zeitung. DANKE!

Project „3rd screen“

Wie solche CreateCamp-Projekte (und Pitches dafür) aussehen können, will ich im Folgenden zeigen. Dies ist nur einer von mehreren Projektvorschlägen am Wiki. Ob er zum Zug kommt, entscheiden die Teilnehmer dann vor Ort.

Der eigene YouTube-Channel oder die Livestream-Website des Blogs/Podcasts soll für möglichst viele Zuschauer am Fernseher abrufbar sein. Der Code soll leicht anpassbar und selbst gehostet werden. Am CreateCamp schaut sich ein Team alle Möglichkeiten an, die unterschiedliche TV-Browser und TV-App-Plattformen bieten.

Warum?

  • Der 3rd Screen (also der dritte Bildschirm neben PC und Handy) wird immer wichtiger. 2011 wird DAS Jahr des Third Screens! Spätestens auf der WWDC wenn das Apple TV zu App-Plattform aufgemotzt wird, werden viele nur noch davon reden.
  • Medienhäuser werden darauf abfahren, auch (Video-)Blogger wollen Reichweite gewinnen.
  • Zuseher wollen Komfort. Wer will schon 3 Stunden Stream vorm Notebook verbringen? Das Wohnzimmer ist der natürliche Ort für Web-TV!
  • Die Plattformen im Wohnzimmer für Web-TV sind da, wenngleich sie sehr heterogen sind: Apple TV, Google TV, Playstation 3, Xbox 360, Boxee, HBBTV, Fernseher mit Browser etc.
  • Auf diesem Gebiet, Erfahrung zu sammeln und erste Schritte zu gehen schadet mit Sicherheit nicht!

Produktion von Videoinhalten wurde in den letzten Jahren immer einfacher und günstiger. Beim Konsum dagegen hat sich kaum bis gar nichts getan.

Projektziele

Minimalziel: Ein Leitfaden (für Videoblogger), wie sie ihre Inhalte auf den Fernseher bringen.

Maximalziel: Fertige (Web-)Applikationen, die jeder selbst hosten und (möglichst einfach) individuell anpassen kann.

Offene Fragen

  • Welche Plattformen gibt es überhaupt und welche lohnen sich?
  • Welche Codecs muss man wie gestalten, um eine Vielzahl von Geräten zu bedienen?
  • Wie kann man es für den Konsumenten möglichst einfach machen?
  • Web-Applikation (HTML/CSS/Javascript) oder nativer Code?
  • Wie bindet man YouTube, Ustream oder selbst gehostete Streams einfach in den Fernseher ein?
  • Wäre es möglich, so etwas möglichst einfach über ein WordPress-Plugin zu machen?

Was haltet ihr von dem Projekt? Kommt ihr zum CreateCamp Klagenfurt 2011?

Remote-Apps für TV, Sat und Stereoanlage

Ein Supertrend 2011 ist die „Verapplikationierung“ von Unterhaltungsgeräten. iOS- und Android-Nutzer dürfen sich darauf freuen!

Immer mehr Geräte im Haushalt haben einen Netzwerkanschluss. Über diesen lassen sich nicht nur Inhalte aus dem Internet beziehen. Damit ausgestattet Geräte lassen sich auch mit Apps fernsteuern. iPhone, iPad oder Android-Smartphones ersetzen so nicht nur eine ganze Armada an Infrarot-Fernbedienungen, sie bringen auch etliche Zusatzfunktionen mit.

Am meisten verbreitet ist dies derzeit bei netzwerkfähigen Fernsehern. Flat-TVs von Samsung, LG, Philips oder Sony lassen sich über kleine Zusatzprogramme steuern. Auch Satelliten-Receiver, Blu-ray-Player, Wetterstationen oder netzwerkfähige Stereoanlagen erfahren so einen deutlichen Mehrwert.

Größter Vorteil ist der Preis: Verlangt etwa Sonos für seinen besten Controller 399 Euro, gibt es die Apps – wie bei den meisten Herstellern – gratis. Viele Hersteller veröffentlichen Programmierschnittstellen für ihre Geräte oder bieten selbst Apps an. Eine Suche im iTunes Store oder Android-Market nach den Hersteller- oder Gerätenamen lohnt sich immer. Im schlimmsten Fall bezahlt man ein paar Euro – kein Vergleich zu teuren Universalfernbedienungen, die noch dazu weniger können.

Beispiele für Remote Apps

Die vielen weiteren Vorteile sind am besten anhand von Beispielen (jeweils nur zwei Screens) erklärt:

Samsung bietet mit seiner App eine Steuerung aller netzwerkfähigen Fernseher. Die Gestensteuerung – so ein innovativer Ansatz wäre mit Fernbedienungen gar nicht möglich – finde ich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig, dafür ist die App flexibler als das Original. Einziges Problem: Einschalten kann man das TV-Gerät mit dieser Remote (zumindest in der Version 1.33) noch nicht.

Dream Multimedia bietet selbst zwar keine eigene Remote an. Mit DreamOn gibt es für seine exzellenten Dreambox-Satellitenreceiver jedoch für 1,59 Euro eine exzellente App. Der eigentliche Fernbedienungsteil (unten links) ist etwas lieblos gestaltet, aber dennoch zielführend. Toll ist die Aufnahmemöglichkeit über den EPG übers Internet. Ist der Router richtig eingestellt, kann man auch von unterwegs den Timer stellen.

Ebenfalls praktisch und zu Späßen einladend ist der Nachrichtendienst, den das Dreambox-Betriebssystem enigma 2 mitbringt. So kann man vom Arbeitszimmer kurze Texte („Schatzi, Bussi!“) auf den Fernseher schicken. Die „normale“ Fernbedienung schafft das nicht!

Kathrein: Die beiden Sat-Receiver UFS-912 und UFS-922 basieren wie die Dreambox auf Linux und sind nebenbei noch kleine Netzwerk-Multimedia-Computer. Klar, dass man auch sie steuern kann. Was Kathrein besser macht als DreamOn ist die Darstellung des EPG mit Logos. Sie gehen schneller ins Auge als lediglich Senderbezeichnungen.

LG macht mit seiner AV-Remote-App deutlich, dass Design keine Frage der verwendeten Materialien ist. Photoshop reicht. Außerdem: Es gibt Zusatzinformationen – etwa DVD-Cover.

Die Wifi TV Remote von Philips gibt es wie andere auch in mehreren Ausführungen – mit klassischer und eher experimenteller Bedienerführung. Fast alle Apps bieten zudem auch eine Tastatur, mit deren Hilfe die Eingabe von Text am Touch-Display weit besser von der Hand geht als auf der Fernbedienung.

Die Denon Remote App zeigt, wie man mit mehreren Quellen am Display viel einfacher umgehen kann als auf der Fernbedienung und am entfernten Display der Stereoanlage. Durch diese Art von Apps werden neue Anwendungen wie Streaming-Dienste auf Stereoanlagen ohne passables Display überhaupt erst möglich oder praktisch nutzbar.

Sonos zeigt mit seinen Apps für iPhone/iPod touch bzw. fürs iPad wie perfekt Usability aussehen kann. Spielerisch wird zwischen Zonen herumgeschalten, Sender oder Songs sucht man mit der Tastatur und zur Orientierung wird Album-Art eingeblendet. Mehr Übersicht kann man kaum haben. Neben den offiziellen Apps von Sonos gibt es noch eine Reihe inoffizieller – etwa Andronos für Android.

Apps für die Boxee Box gibt es sowohl für iPhone/iPod touch als auch fürs iPad. Neben mehr Übersicht und intuitiverer Bedienung sei noch ein weiterer Vorteil erwähnt: Weil die Bedienung über Wlan funktioniert, bedarf es keiner direkten Sichtverbindung zum Gerät wie bei Infrarot.

Und wenn eine Fernbedienungs-App einmal nicht perfekt ist – ein Update mit neuen Funktionen und besserer Bedienbarkeit kann jederzeit kommen.

Diese Aufzählung ist überhaupt nicht komplett und zeigt nur iOS-Apps. Auch für Android gibt es schon einiges und es wird mit jedem Tag mehr – einfach nach Hersteller oder Gerät im iTunes Store oder Android-Market suchen.

Nachteil

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten – und dabei einen sehr langen sogar 🙁

Um etwa den Fernseher schnell leise zu stellen, muss man das Handy hernehmen, entsperren, die App starten und den richtigen Knopf drücken. Mit der konventionellen Fernbedienung ist das nur ein Drücker.

Funktionsweise

Die Übertragung der Schaltbefehle funktioniert über den Router per Wlan. Ist das Gerät verkabelt, überträgt der Router die Signale vom Wlan ins Kabel. Damit der Nachbar nicht reinfunken kann, muss man die App zuerst mit dem Gerät koppeln. Dies funktioniert bei Fernsehern oder Sat-Receivern meist über die Eingabe von Pin-Codes oder eine Kombination aus Benutzername und Passwort. Gibt es keine Displays, so müssen am Gerät gewisse Tasten gedrückt werden. Eine interaktive Anleitung gibt’s dafür am Handy-Display.

Ausblick

Der Ausblick für solche Apps ist rosig: Was jetzt noch nicht steuerbar ist, wird es bald sein. Beispielsweise könnte man in Zukunft vom Rücksitz aus das Autoradio steuern. Auch wird der Markt für komplette Heimautomationen (Heizung, Jalousien etc.) in den nächsten Jahren boomen und mit ihm auch die Apps, die das Heim der Zukunft elegant steuern.

Und du? Fernbedienst du noch oder appst du schon?

Eine Zattoo-Alternative

Nachdem sich der Zattoo-Start in Österreich bereits über ein Jahr verzögert, hab ich mich nach einer Alternative umgeschaut. Bekanntermaßen bin ich kein Fernseh-Typ, aber hin und wieder Nachrichten oder eine gute Doku vermisse ich schon. Und so mancher Webstream – wie etwa der von CNN – beinhaltet nicht dasselbe Programm wie „on air“.

Die Alternative: LiveStation.com. Den Player gibt es kostenlos für Windows, Mac und Linux. Für das Streaming muss man sich lediglich einmal mit der Mail-Adresse registrieren.

Das Senderangebot ist dürftig und nicht mit dem zu vergleichen, was es bei Zattoo gibt. Im Angebot gibt es:

  • Al Jazeera
  • BBC World News
  • BBC World Service (Audio only)
  • Bloomberg TV
  • C-Span
  • Deutsche Welle
  • Euronews in allen möglichen Sprachen
  • France 24
  • ITN
  • Nasa TV
  • Russia Today

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