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Test: Android-Smartphone LG-P990

Im Mai kam eine Einladung von LG Austria, ein Handy zu testen und dieses dann auf meinem Blog zu verlosen (siehe ganz unten). Lange hat es gedauert … jetzt ist es endlich soweit. Es geht ums Android Smartphone LG-P990 (aka Optimus 2X oder in Deutschland: Optimus Speed). Angeboten wird es seit März, bei der Vorstellungwar es das erste Mobiltelefon mit Dualcore-CPU – es läuft mit dem Nvidia Tegra 2-Chipsatz.

Ausstattung/Hardware:

Bessere Smartphones sind heutzutage an Ausstattung ohnehin meistens „komplett“ und so hat auch das P990 eine Menge zu bieten.

Das Gerät kann durchaus als Riese bezeichnet werden – es ist mit Abmessungen von 126,4 x 63,8 x 10,9 mm spürbar größer als etwa das iPhone 4.

Das vier Zoll große LCD-Display wirkt fast so farbenfroh wie ein OLED-Schirm und ist mit seiner WVGA-Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten gestochen scharf. Auch bei Sonnenlicht ist das Display noch recht gut ablesbar. Der Touchscreen reagiert einwandfrei.

Ruckler wie früher bei Android durchaus an der Tagesordnung gibt es ob dem superschnellen Prozessor (2 x 1 GHz) nicht. Die Bedientasten unter dem Display reagieren ebenfalls rasch. Von den 512 MB Arbeitsspeicher frisst das Android-Betriebssystem selbst rund 300 MB auf. Aber auch mit dem Rest ist mühelos das Auskommen zu finden (komplexe Spiele nutze ich nicht). Der interne Speicher ist 5,5 GB groß und lässt sich per Micro SD-Karte mit maximal 32 Gigabyte erweitern.

Die Kamera auf der Rückseite schießt Fotos mit einer Auflösung von acht Megapixeln (3264 x 2448 Pixel), Videos werden in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) gedreht.
Die Bildqualität ist in Ordnung, auch die Tonqualität bei Videos passt durchaus. An die interne, fast magische Bildbearbeitung im iPhone kommt es nicht ganz heran.
Negativ fällt auf, dass es keinen Auslöserknopf am Handy gibt, abgedrückt wird ausschließlich per Software-Button. Positiv sind die sehr umfangreichen Einstellungen, die LG seiner Kamerasoftware spendiert hat.

An Anschlüssen sind drei Steckverbindungen vorhanden: Der Kopfhöreranschluss befindet sich oben, daneben der HDMI-Ausgang zum Fernseher.
Das Fehlen von Docking-Möglichkeiten ist mein Hauptkritikpunkt an vielen Android-Smartphones. Wie sollte man auch das Handy vernünftig docken können, wenn sich der USB-Anschluss links, rechts oder oben befindet? LG hat scheinbar mehr mitgedacht als andere Hersteller und den Micro-USB-Stecker unten positioniert.

 

Funktechniken: Bluetooth 2.1, Wlan (802.11n) und A-GPS sind ebenso vorhanden wie ein HSDPA-Modem. Auch ein FM-Radio ist eingebaut.

Der Akku fasst eine Kapazität von 1500 mAh (Vergleich iPhone 4: 1420 mAh). Die von LG angegebenen Laufzeiten (Sprechzeit 600 Minuten, Standby-Zeit von 20 Tagen) sind aber nicht einmal nützliche Anhaltspunkte. Wie bei allen Smartphones heißt es auch hier: Mit mehr als einem Tag Akkulaufzeit kann man nicht rechnen. Und gerade bei Android muss man viel drehen und schrauben, um hier und da noch einen stromfressenden Hintergrundprozess zu eliminieren – erst recht, wenn viele Apps installiert sind.

Die Verarbeitungsqualität lässt nichts zu wünschen übrig. Der Lautsprecher ist für seine Größe ausreichend laut, das Mikrofon fällt gegenüber anderen Smartphones um nichts zurück.

Software:

Mein Testgerät war ein Vorserienmodell und läuft mit Android 2.2.2.

Ein Softwarefehler, der am Gerät zu regelmäßigen und unvermittelten Reboots führt, soll in der Kaufversion ausgemerzt sein. Ich sag es gleich vorweg: Pures Android ist mir lieber.

LG gibt weniger proprietäre Software als etwa Samsung auf sein Android-Smartphone und die einzelnen Anpassungen (etwa bei der Kamera oder die Unterstützung von DLNA) sind durchaus zweckmäßig. Warum LG aber beispielsweise einen eigenen Facebook-Client installiert, werde ich wohl nicht verstehen. Dennoch: Auf Gingerbread (aktuell ist Android 2.3.4) wird man so lange warten müssen, bis LG es auf das P990 portiert hat.

Immerhin: Das Rooten vom P990 soll einfach von der Hand gehen und Cyanogen Mod in Version 7 soll auch darauf Platz finden können. Damit lässt sich so manche Tempo-Bremse durch das LG-behübschte Android wieder lösen.

PROs:

  • Tempo: Am DualCore-Chip ist nichts auszusetzen
  • Gute Kamerasoftware
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gutes Display
  • Micro-USB-Port unten ermöglicht Docking-Stations

CONs:

  • Kein Auslöseknopf für die Kamera
  • Speziell bei vielen Apps hält der Akku Android-typisch kurz, ein paar der richtigen Einstellungen sorgen jedoch für Abhilfe.
  • Kein „pures“ Android

FAZIT:Das LG-P990 ist ein solide verarbeitetes und flottes Android-Smartphone, das beim Tempo und in Punkto Ausstattung keine Wünsche offen lässt. Wer Android mag, wird auch das Optimus 2X mögen. Herausragend ist es aber (genau wie seine engsten Konkurrenten Samsung Galaxy S2 oder HTC Sensation) nicht wirklich. Es macht, was es machen soll und das ohne ein „WOW“ zu hinterlassen. Würde ich mir das Gerät kaufen? Nein. Ich mag zwar Android aber zum Umstieg vom iPhone ist es (für mich) noch zu früh.

Das LG-P990 gewinnen!

LG verschickt an einen von euch ein nagelneues, ungeöffnetes LG-P990. Einfach so gibt’s das gute Stück aber nicht. Wer es gewinnen will, muss schon etwas tun. Hier die Aufgabe:

Welche Assoziationen/Schlagwörter fallen euch spontan zum Wort digirati ein? Nicht lange überlegen – gleich in die Kommentare posten!

Einsendeschluss ist Montag, 18. Juli 2011, um 18:00 Uhr. Die Verlosung findet mit Hilfe eines Zufallszahlengenerators am Dienstag statt. Die Gewinnerin/der Gewinner wird per E-Mail verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Kommentardaten (E-Mail-Adresse ist nicht öffentlich) werden nicht weiter gegeben.

Zwei Videos, ein Experiment

Vor gut zwei Wochen haben die Microsoft Live Labs eine Technologie namens Photosynth vorgestellt. Es ist einfach unglaublich und atemberaubend, was man mit Software und den Daten anstellen kann. Weil Videos mehr sagen, als langwierige Beschreibungen, habe ich hier zwei Videos, die die Technik erklären.

Und jetzt zum Experiment: Im Herbst kommt eine Betaversion von Photosynth heraus. Wer ist dabei, wenn wir die ganze Klagenfurter Innenstadt dreidimensional darstellen? Ich schätze, wir brauchen zwischen 10.000 und 15.000 Fotos um wirklich dreidimensional durch die Stadt zu gehen. Die Aufgabe wäre recht einfach: möglichst viele Fotos schießen und die dann ins Web stellen. Wie das genau geht, weiß ich noch nicht, aber ich melde mich am Blog noch einmal mit einer genauen Anleitung, wenn es soweit ist.

Hermes kommt!

Manchmal ist es echt ein Vorteil, Tech-Journalist zu sein, denn man sieht manche Dinge lange vor anderen. Gestern war das wieder einmal der Fall. Der HTC Hermes (MDA Vario II bei T-Mobile und Qtek 9600 bei One) kommt erst im August, gestern durfte ich aber schon ein Auge drauf werfen.

(c) Gadget Daily, HTC Hermes

Fazit: Den muss ich mir besorgen! Er kommt erst im August und da kann ich mir das gute Stück hoffentlich auch leisten. Gegenüber seinem Vorgänger hat er eine Menge Verbesserungen mitbekommen.

  • Lange Wartezeiten beim Öffnen von Programmen sind endlich vorbei. Statt wie bisher ein 185 MHz-Prozessor, verrichtet im Nachfolger eine 416 MHz-CPU ihre Dienste.
  • Endlich hat auch ein Handy mit Windows Mobile eine brauchbare Kamera. Zwei Megapixel in dem Fall
  • Statt wie bisher nur GPRS-Verbindungen bringt der neue PDA auch UMTS und HSDPA mit. Dass man am Handy selbst kein HSDPA braucht, ist mir klar. Aber das gute Stück agiert auch als Modem fürs Notebook.
  • Formfaktor: Von der Kubatur ist er in etwa gleich groß (riesig) geblieben, dafür wurde er ein wenig flacher. Die Rückseite ist durchgängig mit Gummi überzogen. Fühlt sich gut an und ist auch praktisch.
  • Die Nummern am Keyboard sind nun auch besser angebracht.
  • Softwaremäßig wurden einige Bugs des aktuellen Geräts ausgebessert.
  • Leider hat sich beim Display nichts getan. Habe gehofft, dass HTC ihm eine höhere Auflösung spendiert.
  • Ich bin auch froh, dass ich für meinen „alten“ keine Speicherkarte gekauft habe. Der Formfaktor wurde geändert: statt mini-SD akzeptiert der Slot er noch mikro-SD-Karten.
  • Toll ist das Scrollrad, das nur leider an der falschen Seite sitzt. Linkshänder werden damit eine echte Freude haben!