Auf Geoland.at, der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Landes-GIS-Abteilungen, finden sich seit kurzem Links zu Kärntner und Oberösterreichischen Luftbildern. Unangekündigt, unscheinbar und wenn man drauf klickt, bekommt man einen Speicherdialog. Was ist das also?
Der so genannte WebMappingService (WMS) ist ein großer Schritt nach vorne für die OpenStreetMap (OSM). Die langen Urls kann man in Mapping-Anwendungen wie JOSM (funktioniert bei mir nicht wirklich) oder Merkaartor einbinden und bekommt als Hintergrund für die Straßen das Luftbild.
Die Auflösung dürfte 50 cm je Pixel betragen und die Positionsgenauigkeit soll „extrem hoch“ sein. Ich durfte das schon vorab testen und muss sagen: Der WMS ist enorm hilfreich beim Mappen. Für mich ist absehbar, dass die freien Karten damit schneller „fertig“ und genauer werden als dies bislang denkbar war.
Aber: Darf man das auch? Noch gibt es keine Nutzungsbedingungen dafür – zumindest habe ich keine gesehen. Mir wurde aber gesagt, dass die nicht-kommerzielle Nutzung explizit erlaubt sein wird. In den endgültigen Nutzungsbedingungen soll der Gebrauch für OpenStreetMap explizit gestattet werden. WMS-Luftbilder in anderen Bundesländern sollten demnächst folgen.
Soll man sich nun bedanken? Ja und nein.
Einerseits gehören die Daten ohnehin den Steuerzahlern, weil die Flug-Rechnungen der GIS-Abteilungen von uns allen bezahlt wurden. Andererseits: Es ist selten, dass das auch erkannt wird. Und mich freut, dass das Land Kärnten einmal positiv zu den Ersten gehört. 🙂
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2009-11-25 19:33:002009-11-25 19:33:00Ein großer Schritt für OSM
Ich liebe OpenSource und die Idee hinter Linux, WordPress, Wikipedia & Co. Weil ich nicht programmieren kann, tu ich mir auch schwer, da etwas beizutragen. Aber: Ich kann mit der Maus ein bisserl klicken zeichnen.
Und weil ich OpenStreetMap für ein großartiges Projekt halte, mach ich eben ein paar Stricherln und zeichne Straßen und Wege in und um Klagenfurt. So kann auch ich etwas für die Zukunft beitragen …
Übrigens: Damit bin ich nicht alleine. In den letzten acht Wochen waren in Österreich 280 Mapper aktiv. Damit liegt die Alpenrepublik weltweit auf Platz fünf.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2009-11-02 13:33:272009-11-02 13:33:27Ich kann net programmieren, aber …
Das im August 2004 gegründete Projekt OpenStreetMap (OSM) wird schon sehr bald alte Geschäftsmodelle kippen und all jenen neue Geschftsmodelle eröffnen, die gute Ideen haben. Grenzen werden heutzutage nicht durch finanzielle Potenz sondern durch die Kreativität abgesteckt. Alles, was wir uns vorstellen können, wird passieren.
Keine Lizenzkosten zahlen zu müssen ist nur ein Vorteil. Oft ist spezialisiertes Kartenmaterial gar nicht oder nicht aktuell verfügbar. Mit OSM könnte man jede Karte tagesaktuell erstellen und in den eigenen Dienst einbinden.
Schon jetzt gibt es eine Reihe von Städten, die komplett abgebildet sind. Es ist anzunehmen, dass zumindest Europa in den zwei oder drei Jahren selbst ländliche Gegenden vollständig erfasst sein wird.
Ist das der Fall, wird den Hobby-Geografen sicher nicht langweilig. Dann wird eben alles noch genauer und noch umfangreicher. Man braucht nur den „Wettbewerb“ zwischen Wikipedia und den Enzyklopädie-Verlagen anzuschauen, um eines zu wissen: Die Daten OSM werden mit jedem Tag dichter und umfangreicher als jedes kommerzielle Kartenmaterial!
Weil jeder die Karten individuell erstellen kann, ist ein weiterer Trend absehbar: Es wird viele Spezialkarten geben. Wie wäre es mit einer Tourismuskarte nur mit Fußwegen, Pubs, Restaurants (ohne Fastfood), Hotels und Sehenswürdigkeiten? Oder eine Fahrradkarte, die Tankstellen weglässt? Alles machbar, alles möglich. Was könnte man damit anstellen?
1. Karten fürs Navi schon jetzt!
Eine Nona-Anwendung. Aber ist es wirklich so „normal“, jederzeit hoch detaillierte und tagesaktuelle Karten mit dabei zu haben? Ich hab mir unlängst ein Garmin Oregon 300 gekauft. Das Outdoor-Navi hat viele tolle Eigenschaften – die entscheidende davon ist, dass man OSM-Karten auf den Oregon laden zu kann.
Klar, Garmin hat eher Interesse daran, eigene Karten oft und für viel Geld zu verkaufen. Dennoch ist jemand dahinter gekommen, wie das Image-Format aussehen muss, damit die Geräte damit umgehen können. Die Folge ist, dass es kostenlos gigabyte-weise Kartenvon der ganzen Welt gibt, die wöchentlich aktualisiert werden.
Und wer sagt, dass in Zukunft alle Navis von Garmin oder TomTom kommen müssen? Die Materialkosten belaufen sich auf geschätzte 20 bis 50 Euro. Worauf es dann noch ankommt ist, wie gut die Entwickler die Software im Griff haben. Vielleicht gibt’s ja bald ein OpenSource-Galileo-Android-OSM-Navi, das alle Stücke spielt und weniger als 100 Euro kostet.
Hier ein Beispiel mit zwei Karten, die auf meinem Oregon drauf sind: Links die (noch fehlerhafte) OSM-Karte von Klagenfurt, rechts jene von London. Die London-Karte hätte noch mehr Details als hier in der vorletzten Zoomstufe angezeigt.
Selbst auf der noch unreifen Klagenfurt-Karte findet man sich zurecht und kann navigieren. Letzteres wird allerdings erst dann in vollem Umfang möglich sein, wenn auch Adressen (mit Hausnummern) verortet sein werden.
2. Mobil und offline
Im Tourismus sind Handy-Applikationen, die auf Online-Karten zurück greifen wegen hoher Roamingkosten nicht dienlich. Die Karten aus dem Google Maps-Control lassen sich aber nicht cachen. Derzeit bleibt nur eines: Das Material bei den großen Inhaltsanbietern teuer zu kaufen. Das macht Apps nicht nur teuer sondern unmöglich, weil oft ein hoher Sockelbetrag fällig wird.
Am iPhone gibt es daher bereits einige Anwendungen, die OSM-Material gut nutzen: Roadee oder OffMaps sind nur zwei Beispiele, die ich installiert habe.
2. Freiheit für Mashups:
So mancher fragt sich, warum OSM auch für Webdienste wichtig sein wird. Ganz einfach: Weil man sich auf Google nicht verlassen kann. Der Internet-Konzern hat nichts zu verschenken und was passiert, wenn auf den Karten einmal neben dem Mashup-Content auch Anzeigen auftauchen?
Zudem ist man sowohl bei Google als auch bei Microsofts Bing-Maps an Limits gebunden. Wer sehr schnell sehr erfolgreich wird, muss zahlen. Anders bei OpenStreetMap, deren Karten zwar keine Orthofotos bieten, dafür aber ohne Einschränkungen und in allen denkbaren Varianten kostenlos zu nutzen sind.
In diesem Punkt ist auch Unternehmenssoftware gemeint. Speziell CRM-Software oder Sharepoint-Lösungen greifen oft auf Karten von Google oder Microsoft zurück. Hier wäre Werbung tatsächlich tödlich.
3. Spiele
Auch Computerspiele könnten OSM nutzen und tun dies auch. Beispiel X-Plane: Der Flugsimulator wurde bis zur Version 9 immer dafür kritisiert, dass sein Terrain in Europa wenig realistisch ist.
Nun soll OSM einspringen und Städte nachzeichnen und Wald-/Grünflächen realistisch abbilden. Das Flugvergnügen wird realistischer – beispielsweise wenn jemand auf die Idee kommt und Straßenlaternen in Stadtflächen zu simulieren. Und vielleicht lernt OSM ja einmal, wie Häuser dreidimensional in die Höhe wachsen.
Und wenn man über OSM-Karten fliegen kann, dann könnte man auf deren Straßen auch Hotels bauen. Wie wäre es denn, wenn Monopoly nicht nur mit Google Maps zu spielen wäre …
4. Prompte Dienstleistungen
Wir alle kennen das: Ein Urlauber kommt zum Concierge oder zur Touristeninformation und fragt nach einem Ort. Die Auskunftsperson kritzelt etwas auf eine Karte und reißt diese dann vom Block ab. Der Kartenverlag verdient kräftig mit, die Anzeigen am Plan sind beliebig und starr.
Wie wäre es, wenn man dem Gast eine Karte in seiner Landessprache mit speziellen anderen Orten und mit gezielten Anzeigen „on the fly“ ausdrucken könnte? Geht alles und kostet nur die Tinte im Drucker – mit OSM.
5. Öffentliche Daten
Enorme Kosteneinsparungen würden sich auch für die Tourismusvereine ergeben. Die bezahlen derzeit noch viel Geld für gedrucktes Universal-Kartenmaterial. Weil häufig die Gemeinden oder Länder hinter den Tourismusvereinen stehen, würde sich der Steuerzahler viel Geld ersparen.
Eigentlich wäre es toll, wenn die öffentliche Hand ihre Daten der Community geben würde. In einzelnen Bereichen passiert das auch schon – nur könnte es immer mehr sein.
Die öffentliche Hand profitiert schon jetzt von den Daten. Zwar wird es noch länger dauern, bis die Scheu vor offenen Karten weicht und E-Government-Dienste darauf basieren werden. Aber „einfache“ Dienste wie die Schadstoffdatenbank des deutschen Umweltbundesamt basiert bereits auf den offenen Karten.
OSM-Mapping-Party
In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals kurz auf die OSM-Mapping-Party verweisen. Am kommenden Samstag, 24. Oktober 2009, treffen wir uns unter Führung und Anleitung der FH-Kärnten um 09:00 Uhr in Reifnitz. Weitere Details dazu auf meinem Weblog und per Facebook-Event.
OpenStreetMap (Link zu Wikipedia) ist ein großartiges Projekt. Zehntausende Freiwillige arbeiten an einem gemeinsamen Ziel – es soll gleich die ganze Welt kartiert werden.
Warum? Klar gibt es auch Google Maps & Co. Im Gegensaz zu kostenpflichtigen Karten an Navteq, TeleAtlas & Co. (die auch Google nutzt), fallen bei OpenStreetMap keine Lizenzkosten an. Man kann mit dem Kartenmaterial von OpenStreetMap kostenlos machen zu können, was man will.
Was könnte man damit machen?
WebDienste, ohne an jemanden bezahlen zu müssen oder ans API-Limit von Google zu stoßen.
Print-Karten, ohne an jemanden bezahlen zu müssen. Auch ganz spezielle Karten sind mit den richtigen Abfragen der Datenbasis möglich: Radkarten, Wanderkarten, Shopping- oder Pubkarten — was immer man will.
Navigation: Erste Software-Lösungen wie Roadee fürs iPhone gibt es schon und sie funktionieren schon passabel. Wieder: Keine Lizenzgebühren fürs Kartenmaterial nötig!
Und vieles mehr! Alles, was man mit kommerziellen Karten machen kann, lässt sich auch mit OSM machen.
In Kärnten schaut es an vielen Stellen (selbst im Zentralraum) mit der Abdeckung gar nicht gut aus. Dadurch vergeben wir uns eine Menge Chancen und das soll sich ändern!
Um Leute für OpenStreetMap zu begeistern, gibt es am Samstag, 24. Oktober 2009 eine so genannte Mapping-Party. Gemeinsam mit anderen kartieren wir Reifnitz. Treffpunkt ist um 09:00 Uhr beim steinernen GTI (gegnüber der Bootsanlegestelle).
Besonderen Dank an die Fachhochschule Kärnten, die die Mapping-Party unterstützt und von der die Initiative dazu kam!
Was passiert dort?
Beim Treffpunkt werden GPS-Geräte der Fachhochschule verteilt und erklärt, was zu tun ist. Wer ein eigenes GPS-Gerät hat, soll dieses doch einfach mitbringen.
Jeder bekommt auf einer analogen Papierkarte einen Abschnitt eingeteilt. In diesem muss einfach (alleine oder zu zweit) mit eingeschaltetem GPS-Gerät die Straßen ablaufen und ein paar Notizen machen.
Dann gehen wir gemeinsam Mittagessen
Am Nachmittag geht es dann an die FH Villach, wo wir die GPS-Daten in einem Computerraum in OpenStreetMap übertragen.
Noch am selben Tag sollte das Ergebnis bereits online sein.
Warum Reifnitz?
Ein halber Tag mit mehreren Freiweilligen sollte reichen, damit ein kleiner Ort wie Reifnitz deutlich besser erfasst ist als dies bei kommerziellen Kartenanbietern der Fall ist. Derzeit ist die Seegemeinde noch sehr schlecht erfasst. Sollten mehr Leute zusammen kommen, könnten wir auch gleich Sekirn und/oder Maria Wörth mitmachen.
Es ist keinerlei Vorwissen nötig! Lediglich den Willen an der Mitarbeit an einem coolen Projekt sollte man haben.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2009-10-09 08:23:222009-10-09 08:23:2224.10.: OSM-Mapping Party
Wie bringt man Netzwerk-Effekte zustande? Wie bringt man Millionen Freiwillige dazu, ihre Zeit für ein Projekt zu opfern?
Jeder muss den Sinn hinter seiner Arbeit erkennen.
Es muss einen großen Nutzen für die Allgemeinheit geben und
man muss helfen können!
Letzter Punkt ist das größte Problem von OpenStreetMap (OSM). Gestern habe ich noch mit Werner über das letzte Posting (bald ganz Österreich auf OSM) gesprochen. Alles drehte sich um den Punkt, wie grottenschlecht, die OSM-Tools (Josm & Co.) sind.
Schlecht, nicht im Sinne von zu wenigen Features, sondern vom User Interface. Josm muss von einem Technik-verliebten Informatiker geschrieben worden sein, der sich keinen Deut um die späteren Anwender scherte.
Aber ist das nicht das Problem von OpenSource im Allgemeinen? Die Tools sind zwar gut, haben aber (allesamt mit wenigen Ausnahmen) eine schlechte Bedienerführung. Man müsse sich vorstellen, welche Explosion an Inhalten es gäbe, wären die Werkzeuge für deren Erstellung einfach und gut.
Wer spendet 100.000 Euro?
Die OpenStreetMap braucht zunächst einmal nicht mehr Content, sondern einen Gönner wie ihn Ubuntu mit Mark Shuttleworth bereits hat! Ich schätze einmal, dass man mit 100.000 Euro einen guten OSM-Editier-Client bauen könnte. Ein Client, der so einfach zu bedienen ist, wie ein normales Windows- oder Mac-Programm. Wie viel mehr Nutzer würden dann den Hausnummern, Postkästen, Tankstellen, Pubs (mit Metadaten) eintragen?
Ich bin kein Typ, der OSM-Maps erstellen könnte. Aber ich bin der Typ der viele Inhalte aus meiner Umgebung beitragen könnte – wenn’s einfach wäre. Es kann ja auch zwei, rollenbasierte Editoren-Modi geben: Einen für die Hardcore-Mapper und einen für Dummies wie mich.
Und weil wir gerade dabei sind: Ich bin mir auch sicher, dass es Zehntausende Nutzer gibt, die mit der Syntax vom Mediawiki nicht klar kommen. Wie könnte man so nicht auch etwa die Wikipedia fördern? Mit einem WYSIWYG-Editor? Und der kann ja wirklich nicht viel kosten …
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2009-01-22 12:06:492009-01-22 12:06:49Kosten einer Explosion: 100.000 Euro