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Was 2011 in der Technik bringt

Das neue Jahr steht vor der Türe und das ist auch für mich wieder Zeit für eine äußerst fundierte Analyse der Zukunft einen gewagten Blick in die Kristallkugel.

Ich möchte mich mit dieser Vorschau bei allen Leserinnen und Lesern für die Treue bedanken.

Zwanzig Elf soll ein großartiges Jahr für euch werden!
Alles Gute, viel Liebe, Leidenschaft, Gesundheit und Erfolg!

Happy 2011 - (c) iStock Studio7

Aber nun zum Thema: Was wird sich 2011 in der Technik und im Web tun? Was werden die wichtigsten Trends sein? Was wird kommen und was (sicher) nicht? Wer sind die Gewinner und Verlierer 2011?

Zehn Trends und Themen für 2011

10. Neues von Apple: iPhone 5 und iPad 2

Schon lange war nicht so klar, was es in der (näheren Zukunft) von Apple geben: 2011 erscheinen ein neues iPhone und iPad … Surprise!

Darüber hinaus wartet ein neuer Mac App Store, der am 6. Jänner seine virtuellen Pforten öffnet und uns – wie am iPhone sagt, was wir installieren dürfen und Apple 30 Prozent vom Umsatz beschert.

Solange man seine Software auch auf anderem Wege wird installieren dürfen, ist das kein Problem. Allerdings ist abzusehen, dass eine größere Virenattacke (auch Mac OS X ist dagegen nicht immun) ausreicht, um die Freiheit komplett zu beenden. Am Ende wird wohl doch der Kontrollwahn von Steve Jobs siegen.

Zum 10. Geburtstag von Mac OS X könnte am 24. März 2011 auch die neue Version (10.7, „Lion“) vorgestellt werden. Außer der neuen Technik im Umgang mit Fenstern ist bislang wenig bekannt.

iPad 2: Schon im Jänner könnte Apple den Nachfolger seines aktuellen iPads vorstellen. Weil dessen hohes Gewicht nicht nur mich stört, sollte sich hier etwas tun. Auch wenn die aktuelle Rechenleistung ausreicht, könnte der A4-Chip ein Multi-Core-Update bekommen – Moore’s Law lässt grüßen.

Außerdem sollte im nächsten Modell zumindest eine Frontkamera dabei sein, um Facetime-Gespräche durchführen zu können. Als mobiler „Fotoapparat“ kann ich mir das iPad allerdings beim besten Willen nicht vorstellen. Das wäre unpraktisch und würde wohl dämlich aussehen.

The iPad and photography: Tool, toy or prop? | Credits: RKD Photography

iPhone 5: Wie in den Jahren zuvor, sollte es auch nächstes Jahr im Sommer ein neues iPhone geben. Was wäre neu?

  • Empfang: Funkteil und Antenne des iPhone 4 sind inferior. Dieses Problem wird Apple mit einer „bahnbrechenden, „magischen“ oder irgendwie „phänomenalen“ Antennen-Technologie begegnen.
  • Akku: Klar, dass es auch hier Superlativen geben wird.
  • Neues Kabel: Apple ging als eines von zehn Mobilfunkunternehmen eine Selbstverpflichtung der EU ein. Eigentlich sollten schon seit 2010 alle Handys nur noch mit Micro-USB-Stecker ausgeliefert werden. Weil aber sehr viel Geld und Zubehör von Apples Dock-Connector abhängt, werden die Geräte sicher auch in Zukunft den 30-poligen Stecker haben. Denkbar ist eine Kabellösung mit Adaptern.
  • NFC: Apple wird nachgesagt, dass man den Kurzstreckenfunk Near Field Communication (Made in Austria) in seine Geräte integrieren wird. Auch in Googles Nexus S steckt NFC. Damit wären Bezahldienste ebenso möglich wie neue Ticketing-Lösungen – man denke dabei nur an das Musik-Social-Network Ping …

iPhone 5-"Studie", via Blogofon Podcast

So wie diese Designstudie/Photoshop-Montage wird das iPhone 5 aber freilich (noch) nicht aussehen.

Roaming-Bombe: 2010 wurde mehrmals laut darüber spekuliert, dass Apple künftig die Simkarte fix in seine Telefone einbauen könnte. Damit wäre es (sehr theoretisch) möglich, dass Apple selbst zum Mobilfunker wird. Dazu müsste Cupertino erst Daten-, Sprach- und SMS-Kontingente von Netzbetreibern en gros einkaufen. Wenn mehr als ein Land mit dabei wäre, könnte dies auch das Ende vom Roaming bedeuten.

Dass dies alles ferne Zukunftsmusik ist, zeigt der vorauseilende Protest der Mobilfunker gegen ein solches Horrorszenario. Aber ausgeschlossen ist es auch nicht: Dem Prinzip des Gefangenendilemmas folgend, wird schon irgendwo der eine oder andere mitziehen wollen.

Denkbar für 2011 wäre aber auf jeden Fall, dass iPhones wie iPads oder iPods überall, offen und unsubventioniert verkauft werden.

iOS-Zukunft: Auch wenn es immer wieder Neuerungen gab (2008 kamen Apps, 2010 eine Art Multitasking), so blieb die grundlegende Bedienung eines iPhones seit 2007 annähernd dieselbe. Auch weil der Erfolg von Android Steve Jobs wehtun muss, wird es 2011 zu gröberen Neuerungen kommen müssen.

Abgesehen von neuen Bedienerformen, könnte es endlich auch Widgets geben. Der logische Ort dafür sind … richtig: die schon seit iOS 4 bekannten Folder. Wieso kann man hier nur Icons und keine Funktionalität hinein packen? Wäre das nicht der ideale Ort, um Wlan oder Bluetooth ein- und auszuschalten oder die Wettervorhersage für die nächsten Tage zu bekommen?

iOS 4 Folder - der beste Ort für Widgets!

Und noch ein gewagter Tipp: Auch 2011 werden die Fanboys ihrem Halbgott Steve weiter applaudierend zu Füßen liegen 🙂

9. Apps on all 3 Screens

Die Metapher der „three screens“ (Handy, PC, Fernseher), vor denen sich unser Leben abspielt, wird nächstes Jahr aktueller denn je. Apps, die kleinen Anwendungen von Smartphones, werden 2011 zum Riesengeschäft am Fernseher.

Apps werden im kommenden Jahr viel verändern und in Zeiten stetig sinkenden Programm-TV-Konsums wird der „dritte Bildschirm“ anfangen, im Marketing-Mix innovativer Unternehmen, eine Rolle zu spielen. Der Rest folgt 2012 oder 2013, wenn schon wieder zu viel los ist …

AppStore on Apple TV, Montage

Apps am Fernseher gibt es zwar schon längst, aber wieder einmal könnte Apple hier viel zur Popularisierung beitragen. Das aktuelle Apple TV 2 basiert auf iOS4 und ist von der Hardware mit dem iPad (kein Akku und Display, andere Stecker) ident. Es ist unausweichlich, dass Apple im Juni anlässlich der WWDC seine Schleusen öffnet und APIs für Apps vorstellt.

Teilweise mit dramatischen Auswirkungen: In den USA könnten Studios und Sender mit Apps die teuren und verhassten Kabelnetzbetreiber umgehen. Ein weiterer Mittelsmann wäre ausgeschalten.

Die Auswirkungen dafür werden Sony und Microsoft am deutlichsten zu spüren bekommen. Einerseits gibt es bereits eine Unmenge an Spielen, die mit überschaubarem Aufwand so auf den Fernseher portiert werden können. Andererseits sind Spiele für Xbox 360 oder Playstation 3 weniger ein Massenprodukt als Angry Birds, Doodle Jump & Co.

Mit seinem Preis von 100 bis 120 Euro sollte das Apple TV 2 einen weiteren Konkurrenten – die Wii – endgültig vom Markt fegen. Nintendos Spielkonsole ist mangels HD-Tauglichkeit und zuletzt weniger Innovation schlichtweg nicht mehr konkurrenzfähig. Im Juni sollte es auf der E3 Expo ein Upgrade geben.

Was tut sich sonst noch am Fernseher?

3D-TV wird spätestens Ende des Jahres im mittleren und oberen Segment zum Standard, weil es einfach nur ein anderer Darstellungsmodus hinsichtlich der Bildfrequenz ist.

An die Brille und den Mangel an 3D-Filmen müssen wir uns aber weiter gewöhnen. HD-ready-Geräte mit einer Auflösung von 720p werden angesichts des Preisverfalls (32″ in Full-HD gibt es schon ab 349 Euro) aussterben.

Weil 3D-Fernsehen schon „normal“ wird, kommt eine andere Welle daher: Internet am Fernseher. Die Hersteller von Fernsehgeräten könnten so in die Rolle des Contentanbieters schlüpfen. Zumindest aber werden sie zum „Mittelsmann“ zwischen Zuschauer und diversen Online-Videotheken.

Und gewinnen werden jene Hersteller, die sich bei Standards wie HBB TV zusammen tun werden. Für Entwickler bedeutet dies, dass HTML5-CSS-Javascript-Apps auch auf Fernsehern die Zukunft gehört.

Screenshot HBB TV

Fernseher und Settop-Boxen wurden so auch zu kleinen Linux-Computern und einander immer ähnlicher. Eine Auswirkung dieses Trends wird sein, dass Fernseher mit „Custom ROMs“ (also gehackte und erweiterte Firmware für die Geräte) immer mehr zur Bastelecke werden. Der TV-Jailbreak wird für echte Geeks und Nerds zum Leistungssport der Zukunft.

8. Heimnetze boomen

UPnP und DLNA sind nichts Neues, Streaming-Clients und -Server mit dieser Technik gibt es schon eine ganze Weile. So richtig im Mainstream sind sie aber noch nicht angekommen. Dafür könnte Apple mit seiner – (no na net) proprietären – Technik namens Airplay sorgen.

Dabei wird Apple diesmal weder technisch vorne sein noch Usability-Vorteile gegenüber Sonos, Boxee oder Logitech haben. Aber es ist halt Apple …

Neben Streaming-Clients für Audio und Video werden auch Server nächstes Jahr boomen. Seien es nun Netzwerkfestplatten, Router mit USB-Anschlüssen oder gleich ein semiprofessionelles NAS oder Windows Home Serverviele Heimnetze erfahren ein Upgrade, weil der praktische Nutzen besser sichtbar wird. Und so würde es auch nicht verwundern, wenn auch Apple seine Time Capsule heuer modernisiert und mit neuen Features ausstattet.

Heimnetz a la Microsoft

Und so wird die iPod-ifizierung auch im Heim weiter voranschreiten. Gepaart mit immer mehr Online-Videotheken bedeutet dies nichts Gutes für das gute alte Radio und Fernsehen.

7. Medien werden zu kämpfen haben

2011 wird auch ein Jahr, in dem es Printmedien mehr als nur schwer haben werden. Einerseits fördern Tablets den Medienkonsum in der Freizeit, andererseits werden Zeitungen zwingend reine Digitalabos bringen müssen. Dass dafür aber nicht der gleiche Preis fällig werden kann wie für das Papierabo, ist sowohl Lesern als auch Verlagen klar. Nicht nur deshalb könnten Zeitungs- und Magazinumsätze schrumpfen.

Der Medienbruch bedingt auch, dass nicht alle mitkommen werden.

iPad Kleine Zeitung

Und dann wäre da noch die Piraterie. Damit ist nicht das „Teilen“ eines Printabo-Accounts am iPad gemeint.

Musik-Piraterie ist erst durch das Erscheinen von mobilen MP3-Playern groß aufgekommen. Und was der iPod für die Musikindustrie war, sind nun die Tablets für die Verleger. Mit dem Vorhandensein von einladender Lesehardware steigt auch das Interesse, sich mit Content einzudecken. Und weil alles in Bits und Bytes vorliegt, ist die Kopie in Null-Komma-Nichts angefertigt.

Schon jetzt werden einige Zeitungen via Bittorrent geteilt, dass dieses Problem nicht kleiner sondern eher größer wird, liegt auf der Hand.

Die Reaktion der Verleger zeichnet sich ab: Anstatt an der Bequemlichkeit für den Leser und neuen Geschäftsmodellen zu arbeiten, werden sie nach einem möglichst strengen Rechtemanagement (DRM) suchen. Und treffen wird’s wieder nur redliche Käufer …

Abgesehen davon: Sicher ist nichts. Selbst aus Apps lässt sich ein PDF relativ einfach extrahieren.

Und wie viel das hilft, zeigte unlängst die Zeitschrift c’t anhand von Büchern. Illegal ist das Angebot sogar größer als legal. Die Leute scannen Bücher sogar. Würde es einem immer so einfach gemacht werden wie beim Kindle oder im iTunes Music Store, wäre das Problem geringer.

Und zuguterletzt werden alle Medien nächstes Jahr von weiteren Umschichtungen der Marketing-Budgets hin in Richtung Social Media (Facebook ist ganz vorne auf der Wunschliste der Marketingleute und -vorstände) getroffen.

6. Websoaps & Co. gegen Bauchfleck

Auch von anderer Seite droht etablierten Medien Ungemach, von Google.

Die Kritiken von Google TV waren verheerend: Reviewer in den USA sprachen von einem chaotischen Interface, komplizierter Einrichtung und Benutzerführung, einem praktisch unbenutzbaren Browser und mangelndem Content. Einiges lässt sich reparieren und per Software fixen – noch vor dem Europa-Start soll es ein Update geben.

Schwerer wiegt jedoch, dass mehrere TV-Stationen und ihre Videoportale Google boykottieren und die Box schwarz bleiben lassen. So bleibt den Google-TV-Nutzern etwa das beliebte Serienportal vorenthalten.

In der Inhaltsfrage wird Google zur Selbsthilfe greifen: Der Internet-Konzern könnte die Video-Produktion finanziell unterstützen.

Videoproduktion, (c) James Lopez

Wieso sollte bei mehr als einer Milliarde Internetnutzer nicht einmal eine Websoap nur über das Web ein globaler (werbefinanzierter) Kassenschlager werden? 2011 könnte es das erstmals geben. Dass das den Studios nicht gefallen wird, liegt auf der Hand.

Google wird so auch nicht zur Content-Company. Allerdings hat man auch heuer schon Projekte in diese Richtung gefördert. So stellte man fünf Millionen für Innovationen im Journalismus zur Verfügung.

5. Protokoll für soziale Netze

Einer der Unsicherheitsfaktoren für Facebook ist Diaspora. Ja, das ist ernst gemeint. Das von Studenten zusammen gemoppelte Social Network bringt einen richtungsweisenden Gedanken mit: Social Networks sollen dezentral sein.

2011 wird die Idee auftauchen, soziale Netzwerke nicht mehr auf einer Website oder mit einem Webservice zu implementieren, sondern mit Hilfe eines Protokolls – ganz nach dem Vorbild von E-Mails (POP3/IMAP4). Als „Client“ könnten viele verschiedene Netzwerke oder auch Desktop-Anwendungen agieren. Wieso kann nicht eine Art „Outlook für soziale Netzwerke“ mehrere solcher Angebote bündeln und mit diesen interagieren?

Dass so etwas in ein paar Monaten fertig ist, dürfte ebenso ausgeschlossen sein, wie ein Mitmachen von Facebook. Aber mit dem Download der eigenen Benutzerdaten wäre ein erster kleiner Schritt hin zu einem selbstkontrollierten Socialgraph getan.

4. Erste Blicke durch neue Fenster

1,5 Millionen Smartphones mit Windows Phone 7-Betriebssystem wurden bislang verkauft (oder an den Handel geliefert, so genau ist das nicht) – keine wirklich berauschende Zahl angesichts des gewaltigen Marketing-Drucks der Redmonder. Aber man muss Microsoft einen großen Wurf zugestehen.

Die Gefahr ist, dass Microsoft – wie bei vielem – immer nur den halben Weg geht und Windows Phone 7 gerade einmal mit den nötigten Features nachbessert. Mit Copy&Paste (kommt im Jänner per Update) alleine ist es nicht getan!

Es müssen viele und große Updates folgen, damit Vertrauen der Kunden in die Plattform entsteht. Vertrauen der OEMs in die Plattform ist wichtiger als die paar Euro, die sie bei Android an Lizenzgebühren sparen.

Spätestens im Herbst sind erste Blicke auf Windows 8 (Codename: Copenhagen) und Office 15 zu erwarten. Zur Erklärung: Jede zweite Version von Windows und Office sind Major Releases. Dieser Logik folgend müssten zwei große Würfe auf uns zukommen.

[vimeo width=“570″ height=“314″]http://vimeo.com/4255076[/vimeo]

Auch wenn dieses Video nicht von Microsoft selbst stammt, zeigt es ein paar Dinge, die kommen könnten: Mit Beschleunigung der Grafikkarte könnte so manche Aufgabe in Windows 8 schöner und intuitiver von der Hand gehen.

Während Windows 8 schon 2012 erscheinen könnte, wird mit Office 15 nicht vor 2013 gerechnet.

3. Mehr Speed im Netz

Am Mobile World Congress (MWC) in Barcelona werden in Februar eine ganze Reihe von Smartphones mit Dual-Core-Chips wie dem Tegra 2 von Nvidia vorgestellt. Den Reigen der Mehrkern-Handys läutete vor wenigen Tagen LG mit seinem Optimus 2X ein. Am Anfang werden Android-Geräte stehen, auch das iPhone 5 wird aus zwei Kernen mehr Leistung bei geringerem Stromverbrauch holen.

Fraglich ist, wann Nokia und Windows Phone 7-Geräte folgen. Gerade Microsoft gibt seinen OEMs sehr strenge Hardware-Vorgaben, um zentralisierte Updates möglich zu machen.

Mehr Tempo gibt es auch in den Netzen selbst. Der Ausbau des Glasfasernetzes geht hoffentlich rascher weiter als bislang. Und mit dem sperrigen Namen Long Term Evolution (LTE) geht die nächste Mobilfunkgeneration in Österreich an den Start. Es ist zu erwarten, dass im Februar am MWC die Starttermine bekannt gegeben werden. Glaubt man den Mobilfunkern, stehen auf jedem Sender dann mehr als 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung.

Vor eineinhalb Jahren füllte ein LTE-Modem noch einen Kofferraum – mittlerweile gibt es bereits USB-Sticks.

LTE Modem anno 2009

Der Datenturbo LTE wird aber noch eine weitere Auswirkung haben. In aktuellen 3G-Netzen ist es für Mobilfunker kaum möglich, einzelne Nutzer oder Nutzergruppen gegenüber anderen zu priorisieren. In LTE werden dagegen zahlende Markenkunden (A1 oder Orange) gegenüber den Kunden der Diskonttöchter (Yesss oder Bob) bevorzugt werden.

2011 wird auch die Digitale Dividende vergeben. Um das durch die Digitalisierung vom Antennenfernsehen frei gewordene Funkspektrum streiten sich Mobilfunker und Rundfunkanbieter.

Für die Handynetzbetreiber würde dies bedeuten, dass sie auch ländliche Gebiete mit relativ geringen Mitteln (hohe Reichweite, wenige Masten) mit Breitband-Internet versorgen können. Die Konkurrenz möchte den ORF und andere Programme hochauflösend und unverschlüsselt über die Luft transportieren.
Android-Maskottchen (CC) Robert Occhialini

2. Android: Gut gelaunte Roboter

Im kommenden Jahr macht Googles mobiles Betriebssystem Android einen weiteren Sprung nach vorne. Doch bevor Android tatsächlich zum Smartphone für die Massen wird, muss sich Google ernsthaft ins Zeug werfen.

Die I/O-Entwicklerkonferenz vom 10. und 11. Mai in San Francisco wird spannend, weil dort gleich mehrere offene Baustellen an Android angegangen werden müssen:

  • User Interface:
    Mit der Version 3.0 sollte ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht werden. Es fehlt derzeit noch an Eleganz und Vorgaben für Entwickler hinsichtlich des User-Interface-Designs.
  • Updates:
    Die größten Sprünge nach vorne nützen nichts, wenn sie nicht auch bei den Nutzern ankommen. Google täte gut daran, die Update-Problematik zu lösen. Es kann nicht sein, dass heute immer noch Handsets mit Android 1.5 verkauft werden.

Ein weiterer Grund für ein rosiges 2011er-Android-Jahr ist das Tempo der Entwicklung. Was alleine im letzten Jahr weiterging, ist beeindruckend. Auch wenn man sich das starke Bekenntnis einzelner OEMs für die Plattform anschaut, stimmt das optimistisch. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut Android auf Tablets wie dem Samsung Galaxy S funktioniert, obwohl es selbst nie dafür gemacht wurde.

Im Weihnachtsgeschäft 2011 sollte zumindest auf jedem zweiten subventionierten Null-Euro-Handy Googles Betriebssystem laufen.

1. Netzkriege, Wikileaks und die Zensur

Assange Poster (CC) Raymond Salvatore HarmonWikileaks ist hier und bleibt es auch. Dazu trägt auch Julian Assanges „Versicherungsdatei“ bei, die verschlüsselt heute wohl auf mittlerweile zehntausenden Festplatten schläft. Noch sind erst 1897 von 251.287 US-Botschaftsdepeschen veröffentlicht und für Anfang 2011 hat Assange schon die nächsten Enthüllungen angekündigt.

Das Interesse an den Depeschen wird dann zugunsten des nächsten Skandals schwinden, obwohl sicher noch unglaublich viel brisantes Material in Cablegate steckt. 2011 wird daher zum Jahr der Politik-Blogger, weil einige ganz große Stories von ihnen entdeckt werden.

Beim nächsten Mal will Wikileaks nicht Staaten, sondern mit geheimen Dokumenten einer großen US-Bank die Finanzwirtschaft erschüttern. Und auch hier werden alle Versuche scheitern, eine Veröffentlichung zu stoppen oder im Voraus zu verhindern.

Der „Cyberkrieg“, den wir Anfang Dezember gesehen haben, war erst der Anfang. Weitere Angriffe von „Anonymous“ werden schon deshalb folgen, weil die selbsternannten Aktivisten nun Lunte gerochen haben. Gutes im Sinne der Meinungsfreiheit wird das aber nicht mit sich bringen. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. Netzsperren, Zensurmaßnahmen und restriktivere Regeln werden in den nächsten Jahren folgen. Gefordert und durchgepeitscht von Politikern, die sehr wenig bis gar nichts vom Internet verstehen.

Treffen werden diese Regeln und Sperren allerdings nicht jene, gegen die sie gerichtet sind: Kinderpornografen oder (Cyber)-Terroristen. Die sowie Geeks und Nerds kennen immer Mittel und Wege drum herum. Getroffen werden ganz normale Bürgerinnen und Bürger.

Mehr darüber in einem lesenswerten Artikel von Erich Moechel „2011: Jahr der Internetsperren“

Der größte Verdienst von Wikileaks ist es, dass zumindest zaghaft eine Diskussion in Gang kommt, welche Rolle Geheimnisse im Staatswesen haben sollen. An der Geheimniskrämerei wird sich aber erst durch Druck der Bevölkerung etwas ändern. Zu groß ist der Trieb zum Machterhalt der Politik und zu gering die Bereitschaft mit mehr Kontrolle auch Macht abzugeben.

Aber: 2011 werden OpenData und OpenGovernment zum breiten Thema. Tageszeitungen, Magazine und Bücher (eines ganz sicher :-)) werden über die neue Art zu regieren berichten.

Und auch eine Reihe neuer und unkontrollierbarer P2P-Technologien werden entstehen. Neben dem P2P-DNS könnte auch ein P2P-Publishing-Mechanismus (mehr dazu in einem späteren Blogpost) entstehen bzw. zumindest andiskutiert werden.

Was auch 2011 nicht kommen wird

  • CloudComputing wird weiter das Mega-Buzzword der IT-Consultants sein. Aber weder sie selbst noch ihre Kunden werden den Schlagworten massenweise in die Wolke folgen.
  • Es werden noch lange über 2011 hinaus mehr Papierbücher als E-Books verkauft.
  • Google Wave wird auch als OpenSource-Projekt kein Burner.
  • Genug gibt es nicht. Wir werden weiter nach immer mehr Rechenpower verlangen.
  • Twitter wird auch 2011 in Österreich kein Mainstream-Medium. Dazu fehlen Stars und Promis.
  • ChromeOS wird kein großer Erfolg und reine Netz-Betriebssysteme befremden die Masse noch eher.
  • Kamerahersteller werden auch 2011 noch viel Geld für eigentlich billige Extras wie Wlan oder GPS verlangen.
  • Selbstfahrende Autos werden leider auch für lange Zeit kein Thema sein. Auch wenn es möglich ist … die meisten Leute haben einfach zu viel irrationale Angst vor autonomen Maschinen.
  • Georg wird auch weiterhin ewig für die Beantwortung von E-Mails brauchen.

Auf- und Absteiger

Karrikatur Mark Zuckerberg (CC) DonkeyHoteyAufsteiger: Facebook

Facebook wird zwar 2011 noch keine Milliarde Nutzer haben. Mark Zuckerberg könnte aber in Versuchung geraten, Kasse zu machen. Ein Börsegang des Sozialen Netzwerks wäre trotz der strengen Gesetzgebung in den USA (der Sarbanes Oxley Act kam nach dem Kollaps von Enron) eine logische Konsequenz des Erfolgs. Wann soll Facebook diesen Schritt sonst machen? Wenn das Wachstum abflacht?

Die Spekulanten sind schon längst bei der Stelle. Sie wetten bereits seit geraumer Zeit mit Finanz-Derivaten auf einen Börsegang. Und deren Wert steigt und steigt. Von März bis November hat sich laut Bloomberg der Wert von Facebook auf nunmehr 40,7 Milliarden Dollar (31 Milliarden Euro) verdreifacht. In der Forbes Liste 2010 würde dies eine Position rund um Rang 70 der wertvollsten Unternehmen der Welt bedeuten. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das wenig beachtete Werbung neben Sprüche und Bilder seiner Nutzer setzt.

Und weil bei dieser Zockerei im real nicht existierenden Casino auch einige der größten Hedgefonds mitspielen, könnte es auch so Druck auf Zuckerberg geben, sich von Anteilen zu trennen.

Unwahrscheinlich ist dagegen eine Übernahme. Da spielen zu viele Risikofaktoren (wie lange ist Facebook noch so dominant?) hinein.

Weiterer Aufsteiger: Linux. Das freie Betriebssystem wird mit all seinen Möglichkeiten in noch mehr Geräte eingebaut werden. Ob vom Auto über den Fernseher oder Sat-Receiver bis hin zum Drucker – OpenSource gewinnt im nächsten Jahr an Bedeutung und kommt als Thema in der breiten Masse an.

Absteiger: Nokia

Mir tut mein europäisches Herz weh, aber: Die Finnen werden auch 2011 nicht vom Fleck kommen.

Die immer größer werdende Konkurrenz bei Smartphones in Europa und den USA wird selbst durch womöglich steigende Verkaufszahlen von Feature-Phones kaum auszugleichen sein. Die Finnen-Flaggschiffe wie das N8 haben zwar eine tolle Hardware, kranken jedoch allesamt an der Usability von Symbian. Auch die neueste Iteration des Nokia-Betriebssystems ist (subjektiv) völlig unbenutzbar.

Die Frage ist, ob den Finnen noch ein kompletter Neustart mit MeeGo zuzutrauen ist. Smartphones sind heute kein Geschäft mehr aus Hard-ware alleine. Es braucht ein komplettes Ecosystem von Handsets, Entwicklertools, Apps und noch viel mehr einer breiten Unterstützung am Zubehör-Markt. Apple hat eindrucksvoll vorgezeigt, wohin es geht und Nokia ignorierte diesen Trend (aus Arroganz?) bis vor kurzem komplett.

Noch viel schwerer als die Einbrüche in unseren Breiten wird für Nokia wiegen, dass gerade in Schwellenländern die Konkurrenz durch billige und leistungsfähige Android-Geräte mörderisch wird. Ein Preiskampf mit enormen Verlusten droht.

Nokia N8-Launch in Indien, (CC) Jeff Clinton

Weiterer Absteiger: Yahoo, das weiter scheinbar kopflos agiert und nicht so recht weiß, was es soll. 2011 könnte CEO Carol Bartz Dienste wie Delicious oder gar Flickr einstellen oder verkaufen.

Hier meine Blicke in die Glaskugeln für 2009, 2008, 2007 und 2006.

Eure Meinung? Was habe ich vergessen? Was wurde übertrieben?

Video im Tourismus

Im Vorjahr brachte die Österreich Werbung eine Broschüre heraus, um heimischen Touristikern das Web 2.0 näher zu bringen. Die erste Auflage ist zwar bereits vergriffen, das PDF steht aber nach wie vor online zum Download bereit.

tour20

Mitte Juni soll die zweite Auflage („Reloaded“) erscheinen, für die ich – neben einigen anderen – einen Text schreiben durfte. Bei mir dreht sich’s um Video und ich hoffe, dass der eine oder andere Touristiker auf den bereits rasenden Zug aufspringt. Hier die noch unbearbeitete Rohfassung:

Bilder müssen laufen lernen

Sucht man nach heimischen Tourismus-Videos kommt man schnell zur Erkenntnis, dass sich noch nicht allzu viel tut. Es macht den Anschein, als lägen die meisten Filme auf Bändern oder Festplatten von Touristikern wie Urlaubsgästen. Und wenn sie doch in Websites auftauchen, dann leider allzu oft in „eingesperrter“ Form: Schwer auffindbar und ohne Möglichkeit, sie weiter zu verbreiten.

Es ist gänzlich unverständlich, dass das enorme Potenzial emotionsgeladener Bewegtbilder im Tourismus nur von ganz wenigen erkannt wird. Anstatt oft teuer produzierten Perlen verkommen zu lassen, gehören sie geteilt – mit der ganzen Welt. Mit der richtigen Herangehensweise erreicht man so weit mehr potenzielle Gäste, als es durch sündteure TV-Spots je möglich wäre. 10 Grundregeln für volle Betten durch Online-Videos:

1. Originalität zählt:
Sanfte Hügel, saftige Wiesen, kolossale Gebirge oder tiefblaue Seen alleine sind kaum originell und im globalen Wettbewerb der Destinationen zu wenig. Freilich: Zum Videomix einer Urlaubsregion gehört zwar auch großartige Landschaften, aber alleine darauf kann man sich nicht verlassen. Schräge Zugänge und originelle Ideen sind gefragt, Mut wird belohnt. Und sollte das fertig produzierte Video ohnehin nicht im Fernsehen ausgestrahlt werden, kann es durchaus ein wenig schlüpfrig sein.

2. High Definition:
Gerätschaften, mit denen sich hochauflösende Filme drehen lassen, kosten nur noch den berühmten „Schlapf“. Ab 500 Euro ist man bei HD-Camcordern dabei, digitale Spiegelreflex-Kameras ab 800 Euro bieten den Luxus wechselbarer Objektive und liefern beeindruckende Filme. Zudem erlauben fast alle Videohoster nun auch das Veröffentlichen in HD-Qualität und Dank immer schnellerer Internet-Verbindungen ist auch der Nutzer dafür bereit.

3. Produktion:
Die Aufnahme selbst ist weniger kritisch als die Produktion danach. Wackelige Mountainbike-Szenen werden eher verziehen als langweilige Schnitte.

4. Die richtige Länge:
Ein guter Schnitt beschränkt auch die Dauer des Films. In Zeiten immer kürzerer Aufmerksamkeits-Spannen verharrt heute kaum wer länger als drei Minuten vor einem Webvideo.

5. Video auf der eigenen Website:
Jedes halbwegs gute Video gehört auf die Website eines Hotels oder der Tourismus-Region – jedes, ohne Ausnahme! Am besten in voller Größe und leicht auffindbar.

6. Material der Gäste:
Zu den eigenen Filmen darf man jene nicht unterschätzten, die von Urlaubern selbst gedreht wurden. Sie sind nicht nur authentischer als sandgestrahlte Werbefilme, sondern kosten zudem keinen Cent. Ein Streifzug durch YouTube & Co. und das Einbinden passender Fundstücke in die Website freut auch die Gäste, deren Videos so weiter verbreitet werden.

7. Veröffentlichung:
Es ist unverständlich, dass viele ihre Webvideos immer noch selbst hosten. Inhalte sollte man dort verbreiten, wo sich ihre potenziellen Konsumenten aufhalten. Am besten stellt man die Videos daher auf möglichst viele Plattformen: YouTube, Vimeo, MyVideo und Sevenload sind dabei Fixstarter.

8. Auffindbar machen:
Mit dem Veröffentlichen alleine ist es aber nicht getan. Anders als Text sind Videos nicht automatisch auffindbar, was eine möglichst umfangreiche Beschriftung nötig macht. Fast alle Videosites bieten zudem die Möglichkeit einer Verortung an. Dadurch ist es möglich, dass die Videos auch auf Landkarten wie Google Earth auftauchen können.

9. Teilen:
Gibt es ein Video nur an einem einzigen Ort, sind die Chancen gering, dass es gesehen wird. Bits wollen nicht eingesperrt werden, sie lieben die Freiheit und die sollte man ihnen geben. Jedem Gast sollte eine möglichst einfache Möglichkeit geboten werden, die Videos auf seinem Facebook-Profil oder am Blog zu verbreiten. Das wird gerne angenommen, weil ja jeder seinen Freunden zeigen will, wie cool der Urlaub war.

10. Der Weg zurück:
Weil Videos so überall auftauchen können, muss es einen Hinweis auf den Ursprung geben. Es empfiehlt sich daher, nach dem Abspann eine Webadresse für weitere Informationen einzublenden.

Zeitgeschichte zum Nachhören

oe1 Die Journale von Österreich 1 gehören für mich zum täglichen Informationskonsum — ohne den Stream könnte ich nicht! Die Journale sind Dokumente der Zeitgeschichte und die gibt es jetzt zum Nachhören.

Die Österreichische Mediathek hat alle Ausgaben der Morgen-, Mittags- und Abendjournale vom 2. Oktober 1967 bis zum 31. Dezember 1989 online gestellt. Die Adresse dafür: www.journale.at.

Dort gibt es etwa Berichte zur:

  • Die 1. Mondlandung am 21. Juli 1969
  • Berichte über Tschernobyl am 29. April 1986
  • Fall der Berliner Mauer am 3. Oktober 1989 9. November 1989
  • und vieles mehr

Die Suche ist ein wenig langsam, vermutlich aber weil sich auf den Servern grad die Hölle abspielt. Ich finde solche Digitalisierungsprojekte (mehr in der Österreichischen Mediathek) großartig. Auch Europeana ist natürlich einen Klick wert!

Interview ORF: Seine Mediathek, Zattoo und das sch.. Internet

Eigentlich wollte ich für das WebSpezial ein Interview mit ORF-Programmdirektor zu seinen Aussagen vom „Scheiß Internet“ führen. Der wollte jedoch nicht mehr über dieses leidige Thema reden. Also sprach ich mit ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner.

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Im Interview geht es aber nicht nur um das „scheiß Internet“, sondern auch die Online-Pläne des öffentlich-rechtlichen Senders in Österreich oder die Verzögerung von Zattoo für Österreich. Im jüngsten WebSpezial gab’s leider nur Platz für eine gekürzte Version. Hier das vollständige Interivew:

In diesen Tagen muss man eine Frage an den ORF stellen: Wie „scheiße“ ist das Internet?
THOMAS PRANTNER: Diese Frage an mich zu richten, ist merkwürdig. Zur Diskussion möchte ich aber eines sagen: Ich mache bei der medialen Hatz gegen Programmdirektor Wolfgang Lorenz sicher nicht mit. Es war eine unglückliche Aussage, die aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Er hat diese in einem Interview gegenüber dem Online-Standard aber bereits klargestellt. ORF Online ist eine der drei starken Produktsäulen des ORF und es war und ist mein Ziel, unser Angebot neben TV und Radio auf gleicher Augenhöhe zu etablieren und positionieren.

Bereits vor einem Jahr haben Sie gegenüber der Kleinen Zeitung Pläne für Juni 2008 angekündigt, die vergleichbar mit der ZDF-Mediathek sind. Was wurde daraus?
PRANTNER: Wir haben das Jahr 2008 dazu genützt, unsere Streaming- und OnDemand-Angebote stark auszubauen. So sind einige neue ZIB-Sendungen (ZiB 20- und ZiB 24-Ausgaben) online gestellt worden. Auch große Sportereignisse wie die Fußball-EM und Olympia wurden mit umfassenden Livestream-Angeboten begleitet. Erstmals in unserer Geschichte wurden auch alle TV-Sendungen zur Nationalratswahl im Rahmen eines großen Multimedia-Specials angeboten, nicht zuletzt ein wichtiges Service für Auslandsösterreicher. Im Oktober gab es bereits mehr als drei Millionen Streaming-Zugriffe. Die Nationalratswahl hatte etwa 870.000, die Euro 2008 rund 820.000 und Olympia 550.000 Zugriffe. Manche Inhalte sind allerdings nicht aus dem Ausland abrufbar, weil wir nur die Österreich-Rechte haben.
Parallel zu diesen Aktivitäten sind die Vorbereitungen für ein neues Video-On-Demand-Portal weiter betrieben worden. Technische und organisatorische Voraussetzungen – wie die Ausschreibungen für ein neues CMS – müssen geschaffen werden und die dauern ihre Zeit. Zu Jahresanfang 2009 werden wir mit einem eigenen VoD-Angebot – ORF Online TV – starten. Mehr als 30 Sendungen sollen dabei angeboten werden.

Wie lange zurück wird man diese Sachen ansehen können?
PRANTNER: Sieben Tage – genauso wie beim ZDF. Dieser Zeitrahmen hat sich international etabliert.

Aber wie will er die finanzieren? Heuer gibt es voraussichtlich ein Minus in der Bilanz?
PRANTNER: Wir haben leider nicht so viel Geld wie das ZDF. Dort konnte man vier Millionen Euro in die Mediathek investieren. Wir finanzieren das aus dem laufenden Budget. Trotz massiver Sparmaßnahmen werden wir das unterbringen.

Kommen damit Gebührenerhöhungen?
PRANTNER: Die neuen VoD-Angebote werden kostenlos sein. Das kostet den Nutzer nichts.

Wird Video On Demand wie auch das Streaming wieder nur am PC und nicht am Mac anzusehen sein?
PRANTNER: Über technische Details will und kann ich keine Aussagen machen, aber grundsätzlich sind unsere Streaming-Angebote auch von Macs abrufbar. Nur bei EURO und Olympia gab es aufgrund des notwendigen DRMs leider einige Probleme. Worüber wir aber nachdenken ist eine Version fürs Handy und den TV-Schirm via Kabel. Ein Media Center Plugin wäre in Zukunft theoretisch auch möglich.

Aber so drängt eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt mit höheren Gebühren private aus dem Markt. Rechnen Sie mit großer Diskussion?
PRANTNER: Die Diskussion ist schon seit vielen Monaten im Gange. Der ORF steht mit seinem Online- und Teletext-Angebot auf dem Boden des Rechtsstaates. Wir sind weitgehend programmbegleitend tätig. Das Publikum hat ein Recht auf ein professionelles und umfassendes Online-Angebot und es ist ein Trend der Zeit, auch TV-Inhalte sukzessive online anzubieten. Wir machen das auch nicht exklusiv. Jede österreichische Zeitung kann auch unsere TV-Inhalte erwerben – über eine Vereinbarung mit der APA.

Wird das Podcasting-Angebot des ORF ausgebaut?
PRANTNER: Es gibt schon zahlreiche Podcasts von Ö1, Ö3, FM4 und den Landesstudios. Aber wir müssen uns in Sparzeiten auf die zentralen Aufgaben konzentrieren, wie eben die stärkere Vernetzung von TV mit Online.

Eine Frage noch zu Zattoo.com: Es heißt, der ORF würde mauern, damit das Angebot nicht nach Österreich kommt. Stimmt das?
PRANTNER: Immerhin geht es auch um unsere Programminhalte und unsere Sender. Ich weiß, es gab mehrmals entsprechende Anfragen. Die Rechtsabteilung prüft hier die Möglichkeiten.
Ich bezweifle aber, dass es aus strategischen und rechtlichen Gesichtspunkten sinnvoll ist, das so umzusetzen.

Aber in Deutschland wird der ORF über Zattoo verbreitet.
PRANTNER: Ja? Meines Wissens nur in der Schweiz, wo die Rechtslage jedoch eine andere ist. Wir sind aber auch auf YouTube mit vielen unserer Beiträge. Es gibt im Internet kaum eine Schutzzone.

Gibt es für Deutschland eine Vereinbarung mit Zatto?
PRANTNER: Davon ist mir nichts bekannt, ich habe eine solche nicht abgeschlossen.

Kommen ORF-Gebühren für DSL-Anschlüsse?
PRANTNER: Bei Gebührenfragen bin ich der falsche Ansprechpartner.

Streaming Media @ WebMontag 7

Liebe Einwohner von SiliconAlps!
Der siebente WebMontag steht vor der Türe. Das Thema diesmal: Streaming Media

  • Wie überträgt man kostengünstig und effizient Video und Audio ins Weg?
  • Welche Streaming-Server gibt es?
  • Welche Web-Dienst kann man dafür nutzen?

WebMontag 7:

Was ist der WebMontag?

  • Er findet einmal im Monat
  • Es geht um alles, was mit Web zu tun hat
  • Programm:
    1. Jeweils eine rund 30 minütige Präsentation zu einem aktuellen Web-Thema — diesmal geht es um Windows 7.
    2. Blitztalks: Jeder kann eine Kurzpräsentation (5-10 Minuten) zu einem beliebigen Thema halten!
    3. Anschließend Diskussion und Wissensaustausch in angenehmer Atmosphäre.

Eingeladen sind alle, die Interesse haben könnten. Bitte sagen!!!

Video for the masses

Wie sagt man jemanden etwas über die Erstellung von WebVideos, der damit bisher nur wenig am Hut hatte? Ich hab’s probiert. Eure Meinung dazu? Ich hab’s einmal runter geschrieben und muss zweifelsohne noch über den Text drüber gehen. Hier eine Vorab-Version.

monat-video

Die Farbe habe ich mir übrigens nicht ausgesucht und sie ist auch noch nicht endgültig 🙂 Kritik erwünscht!

PS: Jetzt ich die aktualisierte Version online.

Eine Zattoo-Alternative

Nachdem sich der Zattoo-Start in Österreich bereits über ein Jahr verzögert, hab ich mich nach einer Alternative umgeschaut. Bekanntermaßen bin ich kein Fernseh-Typ, aber hin und wieder Nachrichten oder eine gute Doku vermisse ich schon. Und so mancher Webstream – wie etwa der von CNN – beinhaltet nicht dasselbe Programm wie „on air“.

Die Alternative: LiveStation.com. Den Player gibt es kostenlos für Windows, Mac und Linux. Für das Streaming muss man sich lediglich einmal mit der Mail-Adresse registrieren.

Das Senderangebot ist dürftig und nicht mit dem zu vergleichen, was es bei Zattoo gibt. Im Angebot gibt es:

  • Al Jazeera
  • BBC World News
  • BBC World Service (Audio only)
  • Bloomberg TV
  • C-Span
  • Deutsche Welle
  • Euronews in allen möglichen Sprachen
  • France 24
  • ITN
  • Nasa TV
  • Russia Today

livestation

via Bits und So

Adobe CS4: Das Update lohnt sich!

Immer wieder ist von der „Magic of Softwar“ die Rede. Was ist das eigentlich? Nun, was immer man sich vorstellen kann, kann man auch programmieren.
Ich frag mich oft, was man an Software noch – abgesehen von offensichtlichen Dingen – verändern kann? Welche Features man noch bringen kann? Welche Funktionen wir noch nicht zu Ende gedacht haben.

Es stellt sich raus, dass es immer wieder Neues gibt. Immer wieder gibt es irgendetwas, das man „neu erfinden“ kann. Das trifft auch auf die neue Version der Adobe Creative Suite (CS4) zu. Und immer wieder stellt sich bei Neuerscheinungen, die Frage, ob sich das Update lohnt. Im Falle von CS4 bin ich mir (trotz der Preise) sicher und ich habe auch schon von einigen (etwa der Wirtschaftskammer Kärnten) gehört, dass sie updaten. Here’s why!

Schon im September hab ich von Adobe ein paar DVDs bekommen. Der Inhalt: die Beta-Version des Creative Studio 4 (CS4). Um ehrlich zu sein, bin ich erst vor kurzem dazu gekommen, mir das alles näher anzuschauen.

Adobe CS4 Beta

Ich nutze nicht alle Anwendungen und alle Features. Es soll hier keine umfassende Review werden, sondern ich möchte lediglich ein paar Punkte aufführen, die ich gut oder weniger gut finde. Statt Screenshots binde ich Adobe-Videos ein, die viel mehr sagen als ich es mit Bildchen könnte. Mehr davon gibt es auf tv.adobe.com.

Hier gibt es auch eine 20 Minuten lange Feature-Tour zum Design Premium oder Production Premium und viele Lernvideos von Lynda.com.

Neues User Interface von CS4:
In den Videos sieht man ganz gut, dass Anwendungen wie Photoshop oder InDesign nun mehr Platz am Bildschrim freigeben. Das betrifft nicht nur die verbesserten Paletten und Werkzeuge, sondern auch die nun ersatzlos gestrichene Windows-Leiste ganz oben am Bildschirm. Am Mac schaut das ganze übrigens nicht ganz so toll aus, weil hier die Menüleiste immer noch vom Betriebssystem vorgegeben wird.

Auch der Umgang mit mehreren Dokumenten wurde einfacher: Bislang musste man im Fenster-Menü umständlich zwischen Dokumenten hin und herschalten. Jetzt erledigt man das viel einfacher mit Tabs am oberen Dokumenten-Rand.

So praktisch die Veränderungen auch sind, wundere ich mich, warum man das nicht quer über alle Anwendungen gemacht hat. Premiere etwa kommt noch im „alten“ Look daher.

Neu in Photoshop CS4:
Nur auf den ersten Blick hat sich nicht viel getan. Auffallend ist zuerst einmal nur das 3D-Menü. Dahinter verbergen sich jede Menge Features für die Arbeit mit dreidimensionalen Objekten.

Wozu das gut ist? Unlängst hab ich bei Macbreak Weekly gehört, dass künftig ClipArts und Stock-Arts immer häufiger als hochqualitative 3D-Objekte verkauft werden. Ganze Studios sollen sich darauf spezialisieren. Ich kaufe mir also künftig kein Bild mehr, sondern ein 3D-Objekt, das ich mit der gewünschten Beleuchtung auf jeder Position in jedem Winkel platzieren kann, wie ich will.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1556v1684

Genial ist Content Aware Skalieren. Die Idee dahinter: Wenn man etwas verkleinert, will man vielleicht unwichtige Dinge weg haben, um das Wesentliche beizubehalten. Man kann es ein- und ausschalten je nach Bedarf. Einfach nur cool!

Endlich ist Photoshop – wie auch andere Apps – in der Lage, die Power der Grafikkarte zu nutzen. Ergebnis: Auch bei „unrunden“ Zoomstufen erhält man nun schön gerenderte Bilder. Bis CS3 gab es dabei immer unschöne Treppchenbildungen.
Verbessert wurde auch die Raw-Unterstützung (Download von Camera RAW 5.1 für ältere Versionen) sowie der Umgang mit Masken und Ebenen. Gerade letzteres wurde so einfach, dass auch ich künftig hin und wieder davon Gebrauch machen werde.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1555v1707

Neu in InDesign CS4:
Bei InDesign bekommt jedes Update ein neues Dateiformat. Das nervt, weil der Dokumentenaustausch über das Austauschformat INX nicht immer ganz zuverlässig arbeitet. Vor allem, wenn der Empfänger noch auf der Version CS unterwegs ist. Warum macht man das nicht wie bei Photoshop? Hier blieb das Dateiformat trotz vieler neuer Features seit einigen Versionen kompatibel.

Toll sind die Smartguides. Sie vereinfachen das genau Positionieren von Objekten, was die Platzierung von vielen Hilfslinien erübrigt. Praktisch finde ich auch den verbesserten Umgang mit verknüpften Dateien. Jetzt sieht man etwa auch ein Thumbnail der eingebetteten Datei, die etwa Probleme macht.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1556v1689

Wenig anfangen kann ich noch mit dem Flash-Export von Druckdokumenten. Aber wer weiß – vielleicht gibt es ja dafür eine sinnvolle Anwendung.

Neu in Premiere Pro CS4:
Der größte „Pain in the Ass“ ist endlich Geschichte. Premiere CS4 importiert nun ENDLICH AVCH-HD-Videos. In CS3 war Adobe scheinbar zu geizig, um die Lizenzgebühren zu bezahlen und die Importmöglichkeit als Plug-In nachzuliefern. Auch so verkauft man Updates … Bislang musste ich immer einen Transcoder (Voltaic HD) zwischenschalten. Das kostete nicht nur viel Zeit, auch die Qualität wurde so nicht gerade besser. Jetzt muss ich nur noch das Video vom Camcorder reinziehen – fertig!

Außerdem wurde das gute Stück im Vergleich zu Premiere CS3 „sauschnell“. Es dürfte am meisten von der Grafikkarten-Unterstützung profitiert haben. Alleine das rechtfertigt meiner Meinung das Update. Aber auch der Export wurde stark verbessert: Der ist nun nicht nur deutlich schneller, man kann auch mehrere fertig geschnittene Videos nacheinander (als Batch) ins gewünschte Format transcodieren. Das alles passiert im Hintergrund, sodass man ganz normal weiterarbeiten kann.

Content auffinden ist jetzt weit einfacher, weil er besser organisiert ist. Ein Killerfeature ist allerdings die Spracherkennung in Videos. Beispiel: Ich suche die Stelle in einem Interview, wo die Rede von XYZ ist. Weil das Video indiziert ist, findet Premiere nun alle Stellen, in denen über XYZ gesprochen wird. Ausprobieren konnte ich das allerdings nicht, meine Beta nicht deutsch spricht.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1555v1713

Was störte? Premiere war im Test die einzige App, die regelmäßig abstürzte. Ist die Arbeit in Photoshop, InDesign & Co. durchaus schon produktiv möglich, war das bei Premiere nicht der Fall. Aber es ist ja noch eine Beta.

Der Rest:
Auch die anderen Apps scheinen ebenfalls ordentlich erweitert worden zu sein. Weil ich mit denen allerdings etwas weniger zu tun habe, überlasse ich die Review anderen, die davon mehr verstehen.

Wann kommt es?
Die englische Version ist schon erhältlich, für die deutsche Version gibt’s etwa bei Amazon schon die Möglichkeit der Vorbestellung. War das Erscheinen ursprünglich für Dezember geplant, sollte es nun doch schon im November soweit sein.

Demo-Versionen gibt es noch keine, man kann sich jedoch anmelden und wird benachrichtigt, wenn diese zur Verfügung stehen.

An dieser Stelle noch eine Podcast-Empfehlung: Der CreativeSuite-Podcast liefert eine Menge guter Inhalte auf Video – kostenlos und frei Haus!

Windows 7 und Multimedia

Bunter, hochauflösender, vernetzter und vielfältiger. So könnte man die Medienfunktionen von Windows 7 zusammen fassen. Tatsache ich, dass wir nicht nur immer mehr Medien konsumieren, sondern auch produzieren. Wie trägt Windows 7 dem Rechnung?

Windows Media Player:
Die erste Enttäuschung war groß: Vergebens suchte ich im aktuellen Build des Windows Media Players 12 nach einer Möglichkeit des Abonnierens von RSS-Feeds für Podcasts. Ob das noch nachgeliefert wird, oder der Zune-Software vorbehalten bleibt, konnte oder wollte in Los Angeles niemand von Microsoft sagen. Hier die Kompaktansicht des WMP12:

Lightweight Windows Media Player

Dafür hat sich unter der Haube beim WMP einiges getan: Er bringt nun eine Menge Codecs. Von Haus aus spielt er nun auch AAC-Audiofiles ab und gibt Videos in h.264 oder DivX und XviD wieder – alles ohne manuelles Nachinstallieren von Codecs.

Darüber hinaus wirkt er schneller und performt auch bei einer großen Anzahl an Songs in seiner Bibliothek noch gut. Auch das Auffinden von Titeln über die integrierte Suche geschieht schnell von der Hand.

Wie bereits in Vista kann man beim MouseOver in der Startleiste das Video sehen. Neu ist, dass man nun auch Playcontrols zu Gesicht bekommt.

Windows Media Player - Taskbar Thumbnail

Netzwerkfunktionen:
Der WMP kann auch Multimedia-Bibliotheken anderer Rechner im Netzwerk öffnen und wiedergeben, wie das etwa schon bei iTunes der Fall war. Weil der WMP kopiergeschützte Dateien mit anderem DRM als dem von Microsoft (etwa Apples Fairplay) nicht abspielen kann, werden diese in den Bibliotheken erst gar nicht angezeigt. Microsoft erspart sich so den Ärger von Nutzern, für den es nichts kann.

Erkannt werden auch Streaming-Devices, die Multimedia-Files wiedergeben können. Mit der rechten Maustaste versorgt man diese mit einzelnen Titeln oder ganzen Playlists.

Play To

Von diesen Streaming-Devices gibt es bereits eine ganze Menge, angesprochen werden auch Geräte nach dem DLNA-Standard – also auch Playstation 3, Handys & Co. Aber auch andere PCs können so mit Musik „beschickt werden“. Ein Rechtsklick auf „Play to“ reicht aus, Windows 7 listet alle möglichen Devices auf. Wirklich cool!

Fotos:
Fotos auf externen Displays im Haus werden eine immer größere Rolle spielen. Über den Synchronisationsdienst Mesh.com und ein eigenes – noch anzukündigendes Live-Fotoportal – werden künftig auch Bilderrahmen über Wlan bespielt. 7 wird diese Funktionen schon fix eingebaut haben. Fraglich ist noch, welche Hardware-Hersteller sich dem anschließen.

Über die Windows Live Photo Gallery wird man nicht nur auf lokale Bilder zugreifen können, sondern Bilder auch mit Freunden, Kollegen oder der Familie teilen können. Hierzu reicht ein rechter Mausklick und die Live-ID des anderen.

Windows Live Photo Gallery

Neben rudimentären Bearbeitungsfunktionen wie dem Entfernen von roten Augen oder grober Farbkorrektur kann man auch Panoramen zusammenfügen. Interessant ist die Gesichtserkennung, die beim Taggen von Personen hilft. Die Windows Live Photo Gallery ist nicht Teil von Windows 7, sondern kann schon jetzt als Beta herunter geladen werden.

Blu-ray-Support:
Microsoft war ja einer der Verfechter des HD-DVD-Konsortiums von Toshiba. Nach dem Sieg von Blu-ray ist nun klar, dass die hochauflösende Disk auch in Windows 7 unterstützt werden muss. Die neue Version wird von Haus aus Unterstützung dafür mitbringen. Abgespielt werden die Filme wahlweise im Windows Media Player oder im Media Center.

Wie weit die Unterstützung geht, wurde in Los Angeles aber noch nicht verraten. Diese Frage bleibt aber spannend, weil ja Microsoft einerseits kein großer Freund von Java ist, BD-Java aber andererseits ein integraler Bestandteil von Blu-ray ist.

Windows Media Center:
Einer der Gründe, warum ich das bislang kaum genutzt habe, war dessen Performance. Mit Windows 7 soll das aber schneller gehen (soll, wie gesagt). Außerdem soll noch mehr Online-Content eingebunden werden.

Windows Movie Maker:
Mit Vista wurde der Movie Maker noch mitgeliefert, in Windows 7 wird sich das ändern. Als Teil einiger Live-Tools kann man die Beta des neuen Videoschnittprogramms schon jetzt herunterladen. Ein vollwertiges Videotool für hochqualitative Filme darf man sich zwar nach wie vor nicht erwarten, für die meisten Heimvideos sollte das Gebotene aber reichen.

Windows Live Movie Maker

Die auffälligste Neuerung ist der Ribbon – bekannt von Office 2007 und überaus praktisch. Außerdem akzeptiert der Movie Maker nun auch hochauflösende AVCHD-Videos von Festplatten-Camcordern. Die fertigen Videos werden entweder auf der Festplatte gespeichert oder direkt ins Web geschickt. Dafür gibt es eine Schnittstelle, in die sich diverse Anbieter einklinken können. So wird nicht nur die hauseigene Soapbox unterstützt, sondern auch YouTube & Co.

Was fehlt?
Mir geht eine Anwendung zur Bearbeitung von Audio-Dateien ebenso ab, wie eine Bildbearbeitung, die mehr bietet als etwa die Korrektur von roten Augen.

W7: Microsoft moppelt doppelt

Countdown: Nur noch ein Monat bis zur PDC. Gestern habe ich erfahren, dass ich mit von der Partie bin. Microsoft Österreich lädt mich ein, bei der Premiere des Vista-Nachfolgers Windows 7 dabei zu sein.

Ich freu mich drauf. Auf so ein Event muss man sich natürlich auch vorbereiten und sich ein wenig einlesen. In loser Serie werde ich mir hier ein paar Gedanken zur Zukunft von Windows machen. Brauchen wir überhaupt noch so ein OS? Einzelne Apps, die UI und einiges mehr.

Anfangen möchte ich mit etwas, das mir völlig unverständlich ist: dem Windows Media Player. Anstatt, dass es einzigen (dafür guten) Audio- und Videoplayer gibt, werden Windows Media Player und die Zune Software aus dem gleichen Hause parallel weiter entwickelt. Man stelle sich vor, Apple würde auf Macs neben iTunes auch noch eine redundante Software für iPods installieren …

Neben der Verschwendung von personellen und finanziellen Ressourcen führt das auch zu einer Verwirrung der Nutzer. Die erkennen nicht immer gleich, welches Programm das beste für sie ist. Wie wäre es, wenn beide Teams zusammen nur einen einzigen Player machen?

Bei Winfuture.de fand ich gerade die ersten Screenshots vom WMP12:

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Was auffällt ist, dass es extrem wenig Neues gibt. Das ist allerdings in diesem frühen Entwicklungsstadion nicht ungewöhnlich. Allerdings könnte es zumindest irgendetwas geben.Sogar die Optionen sind 1:1 mit dem aktuellen WMP11 ident.

Ein Beispiel für die vielen Dinge, die dem WMP fehlen ist RSS-Integration für Podcasts, die es in der Zune-Software sehrwohl gibt.

podcasts

Ein weiteres Highlight des Zune ist sein Musik-Entdeckungs-Mechanismus, den unlängst auch Wired lobte: Zune’s Recommendations make Genius Look Average.

Dem WMP fehlt, was die Zune-Software hat: ein attraktives Äußeres, RSS-Client für Podcasts, ein eigener Shop (derweil US-only) und ein Empfehlungs-Dienst, der den Nutzern scheinbar gefällt.

zune-sw

Gibt es also noch einen einzigen Grund, nicht beide Teams zusammen zu legen? Warum sollte weiter doppelt gemoppelt werden? Am Ende des Tages würde ein Microsoft-Player heraus kommen, der besser wäre als beide aktuellen es je sein könnten. Da bin ich mir sicher. Aber die Frage ist, ob Microsoft das auch kapiert.