Ohne Virenscanner sollte man mit keiner Windows-Kiste ins Netz! Doch gingen mir die aus Performance-Gründen immer wieder auf den Geist. Daher entschied ich mich vor zwei Jahren für OneCare. Ich dachte mir: Wenn Microsoft so etwas bauen würde, wäre das Thema Geschwindigkeit wohl kein Thema.
Ich schlug alle Warnungen in den Wind (schlechte Scan-Engine, nie nur einem Hersteller trauen etc.) und kaufte mir OneCare. Seit Jahren hatte ich kein Virenproblem, eine Firewall ist im Router, Exchange mit Forefront Security fängt Malware & Spam zuverlässig ab und ich bin sorgfältig worauf ich klicke. Also sollte ein minimaler Schutz ausreichen.
Abonnieren leicht gemacht! Download zum Ausprobieren, der Preis (19,90 Euro für drei PCs im Jahr) war akzeptabel. Also klickte ich, gab die Live-ID und die Kreditkartennummer ein und fertig!
Abbestellen schwer gemacht! Anders als das Bestellen, ist das Abbestellen eine Prozedur. Bei Microsoft dürfte man sich gedacht haben: “Wenn wir es den Kunden schwerer machen, den Dienst abzubestellen, werden das wohl weniger machen.
Auf die OneCare-Seite gehen.
Ewig nach Abbestell-Knopf suchen und nicht finden. Erst die Hilfe verrät die nötigen Schritte.
Die Suche verrät den Web: zig Daten (Microsoft-Verrechnungskonto, Telefonnummer, Live-ID und die letzten vier Ziffern der Kreditkarte) bereit halten, anrufen und mit irgendwem verhandeln, der des Deutschen kaum mächtig ist.
Da drängen sich für mich fünf Fragen an Microsofts Marketing-Menschen auf:
Warum macht man es dem Kunden so schwer? Hat man Angst, es könnten zu viele kündigen, wenn es einfach gehen würde? Hat man so wenig Vertrauen in das Produkt?
Wieso kann man so etwas nicht auch online abbilden? Wenn ich ein Rechtsgeschäft im Web eingehe, werde ich es wohl auch im Web beenden können!
Wieso kann man den Kunden nicht die Möglichkeit bieten, auch am Wochenende zu kündigen? Unter der Woche arbeiten die Leute doch tagsüber.
Wieso musste ich so lange nach der Telefonnummer (in Österreich 01-50 222 22-55) suchen?
Wieso prangert heute auf der deutschen OneCare-Startseite (siehe Screenshot oben) noch immer ein Angebot, das bereits seit zwei Wochen obsolet ist?
Ich bin als zahlender Kunde weg. Jetzt hab ich was anderes, das auch noch besser ist sein soll.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2009-01-14 13:29:362009-01-14 13:29:36Microsoft versteht das Marketing (nicht)
Nachdem das Video auf Stickam nicht anschaubar und der Sound nicht hörbar war, bin ich auf Ustream gewechselt. Hier ist mein Live-Stream: mein Live-Stream.
Heute wird’s aber vermutlich nix mehr geben. Bin am Weg zu den Opa und dann in der City. Ab 21 Uhr im Lifetime, wenn wer vorbei kommen will.
Zum Glück ist das Wetter schlecht, denn die nächsten Tage bin ich in meiner Wohnung einkaserniert – das Web Spezial Vol VII. der Kleinen Zeitung muss raus. Aktueller Stand: Ich hab lediglich die letzte Ausgabe ausgeräumt.
Wenn ihr wollt, könnt ihr mir die nächsten Tage ein wenig über die Schultern schauen und mich unterhalten 🙂 Ich hab von Microsoft vor Ewigkeiten eine Webcam bekommen. Jetzt hab ich endlich etwas gefunden, womit ich sie nutzen kann: Stickam!
Ihr könnt mir live zusehen und mit mir chatten. Ich freu mich auf das kleine BigBrother-Experiment. Wie viele da wohl reinschauen werden? Interessiert es überhaupt wen? Werde ich beim Nasenbohren beobachtet?
Bin schon auf die Unterhaltung mit euch gespannt. Bis Dienstag abend muss alles fertig sein, das heißt, ich komme nicht viel an die frische Luft. Falls ich dennoch einmal nicht da bin, hängt auf der Türe hinter mir eine Nachricht.
Ihr müsst übrigens nicht immer meinen Blog offen haben, sondern könnt auch direkt auf mein Stickam-Profil gehen.
Live-Streams sind ein ganz neues Medium. Bin gespannt, ob das was kann. Cu!
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2007-06-23 13:57:062007-06-23 13:57:06Einkaserniert und live
Ich bin (Disclaimer: auf Einladung von Philips) auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Alles dreht sich hier um Unterhaltungselektronik: TV, HiFi, MP3 etc. Da will ich euch natürlich ein paar Eindrücke mitgeben. Was sind die Tops, was die Flops; was sind die Must-Haves, worauf kann man ruhig verzichten.
Die große HD-Enttäuschung
Auf eines war ich am meisten gespannt: die HDTV-Fernseher. Mir kommt es immer hoch, wenn ich in Media Markt, Saturn & Co. die HD-Fernseher und ihre Preise sehe. Die Bilder sind immer grieslig, Kompressionsartefakte klar zu sehen. Die sind ihr Geld nicht wert, habe ich mir schon öfters gedacht. Also habe ich das den jeweiligen Pressestellen gesagt und jedes Mal die Auskunft bekommen, dass das an schlechten Zuspeis-Signalen läge. Wenn sich 100 Fernseher ein paar Kabel- oder Sat-Anschlüsse teilen, kann das Bild nicht besser sein.
Also musste es auf der IFA besser sein: schließlich ist das (auch) eine Fernsehmesse und die Fernsehhersteller würden sich nicht die Blöse geben. Aber: Denkste! War heute bei drei Herstellern (es wurde an den meisten Ständen noch gehämmert) und überall hatte ich – auch bei den Topmodellen – Beanstandungen beim Bild. Das waren Samsung, Loewe und Philips.
Mein Tipp daher: Abwarten. In ein, zwei Jahren lohnt sich die Investition vielleicht – jetzt sicher nicht. Bin wirklich enttäuscht.
Blu-ray vs. HD-DVD
Eines der großen Kernthemen auf der diesjährigen IFA ist die Nachfolge der DVD. Weil hochauflösende Videos die Kapazität der alten DVD sprengen würden, muss ein neues Medium her. Doch die Industrie streitet wie verrückt – es geht um ein Milliardengeschäft. Wer auch immer der Sieger sein wird – die HD-DVD oder die Blu-ray-Disc – der Erfinder macht Milliarden mit Lizenzeinnahmen.
Der Streit ähnelt sehr dem Streit zwischen Video 2000, BetaMax und VHS. Das schlechtere Medium hat sich durchgesetzt. Ausschlaggebend für den Sieg von VHS war, dass einfach mehr Inhalte da waren. Und was Ende der 1970er Jahre VHS geholfen hat, könnte nun Sony und Philips helfen, die hinter Blu-ray stehen: Die Pornoindustrie produziert ausschließlich für dieses Medium.
Für den Kunden heißt es aber auch hier aus mehreren Gründen abwarten: Es ist noch nicht absehbar, welche Disc sich wirklich durchsetzen wird und andererseits sind die Geräte heute noch viel zu teuer. 800 Euro muss man für ein PC-Laufwerk auf den Tisch legen, 1500 Euro für einen Blu-ray-Player für den Fernseher.
Und dann gibt es noch die Geschichte mit dem Kopierschutz. Ein zweites Fiasko wie bei der DVD will sich die Content-Industrie (Hollywood) wohl nicht mehr leisten. Also sind beide Formate bis auf die Zähne hin mit Kopierschutz-Techniken bewaffnet. Sogar der – in Zeiten der Globalisierung lächerlich gewordene – Regional-Code der DVD bleibt. Das bedeutet, dass man US-Scheiben nicht in Europa abspielen wird können.
Bei der DVD war es den Herstellern egal, ob der Kunde das knackt. Aber jetzt, wo es darum geht, möglichst viele Filmstudios auf die jeweilige Seite zu bringen, zeigt sich der voraus eilende Gehorsam der Hersteller von Unterhaltungselektronik nur zu deutlich. Es ist also abzusehen, dass der Kunde rein gar nichts mit seiner Scheibe machen kann – auch eine Privatkopie für den Video-iPod wird er nicht anfertigen dürfen (können).
Eigentlich, ein Irrsinn, denn ich kenne niemanden, der sich eine Scheibe kauft. Die Leute kaufen Filme! Aber das haben die allesamt noch nicht kapiert. Wie weit deren Horizont reicht, habe ich übrigens heute auf der Pressekonferenz des Blu-ray Forums gesehen. Keine kritische Frage von Journalisten, die nicht mit Nonsens-Phrasen umschifft wurde. Nachfragen war nicht möglich. Solch eine geballte Ladung an Ignoranz habe ich in meinen sechseinhalb Jahren als Journalist noch nicht gesehen!
Inseln, die keine sein müssten
Und noch ein Beweis von vorauseilendem Gehorsam: Auf einige der ausgestellten Wireless-Stereoanlagen kann man MP3s zwar ins System reinbringen (auf die eingebaute Festplatte kopieren), aber nicht rausholen. Eine Ausnahme ist das Wireless Music Center von Philips. Allerdings wurde das auch nur mit einem hauseigenen Player demonstriert.
Standpersonal
Puh! Fragen darf man keine stellen – egal bei welchem Hersteller, es gibt niemanden mit Ahnung. Die angeheuerten Studentinnen (gut aussehend, muss ich zugeben) haben gerade einmal das Prospekt auswendig gelernt. Eine kleine Frage und schon steigen sie aus. Welchen Wert hat dann eine Messe wie die IFA überhaupt?
Off topic
Video rules: Ich habe ja zur Zeit einen Sony Camcorder zum Testen (HRDC96 oder so). Der Umgang mit Video ist schon weit schwerer als der mit einer Fotokamera. Bin schon gespannt. Ich hab schon eine gute halbe Stunde Footage aufgenommen. Werde das Material zu Hause sichten. Wenn das Ergebnis sich halbwegs sehen lassen kann, stelle ich es auf Youtube.
Österreich: Heute abend hat die neue Tageszeitung ihre Premiere. Weil ich noch bis Samstag in Berlin hänge, bekomme ich davon nichts mit. Würde mich auf eine kleine „Blattkritik“ freuen: georg.holzer@gmail.com
Meinhard: Ach ja, und morgen treffe ich den Meinhard. Werde eine kleine Videobotschaft an alle mitbringen, die ihn kennen.
Was mich auch heuer wieder anzipft: Da kostet das Hotelzimmer ein Vermögen und man muss noch einmal extra 19,90 Euro fürs Internet brennen. Strom ist weiter gratis … This has got to change!
Morgen habe ich einen recht coolen Interview-Termin. Vielleicht werde ich den Podcasten. Ein ganzes Interview liegt allerdings noch auf meiner Festplatte in Klagenfurt zum Schneiden bereit. Wenn das nicht soooo viel Arbeit wäre … Audio und Video sind eben viel aufwendiger. Aber sind sie auch besser?
Mehr von der IFA gibt’s morgen oder heute Nacht oder irgendwann … Cheers auf jeden Fall. Georg
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2006-08-31 20:34:542006-08-31 20:34:54IFA: Tag 1 im Zeitraffer
[17:15] Es gibt schon ein Ergebnis, weiß einer der Teilnehmer. Man müsse nur noch beraten, wie man es kommuniziere.
Rektorswahl an der Uni Klagenfurt: Mit 5:2 Stimmen hat der Universitätsrat den Vorschlag des Senats mit dem Klagenfurt Informatik-Professor Heinrich C. Mayr bzw. des Berliner Soziologie-Professors Dieter Haselbach zurück gewiesen. So die erste Stellungnahme eines Teilnehmers.
Die Uni hat also weiter keinen neuen Rektor. Um 18 Uhr findet eine Pressekonferenz statt, ich berichte „live to your Harddrive“. Startet eure RSS-Aggregatoren!
Vor dem Oman-Saal, wo die PK stattfindet, verteilen die studentische Senatsmitglieder ihre Stellungnahme. Man braucht nur ihre Sticker „I voted for Mayr“ ansehen, um zu wissen, dass sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind.
Kommentarlos verlies Unirat Dietmar Schwarzenbacher die Universität. Er müsse dringend wegfliegen. Auch alle anderen Uniräte verlassen die Universität. Einzig Horst Groß wird Rede und Antwort stehen.
[17:59] Noch hat die PK allerdings nicht begonnen. Der raum füllt sich. Rund 150 Zuseher (Uni-Bedienstete, Studenten) füllen den Raum. Groß ist noch nicht da.
[18:01] die Pressekonferenz beginnt. Am Podium Unirats-Vorsitzender Horst Groß und die Vizerektoren Petra Hesse und Martin Hitz.
Groß‘ Kernaussage: es gab kein 2er-Vorschlag, wollten Kopetz auf der Liste. Hier die Stellungnahme des Unirats:
Unirat hat sich mit 5:2 für die Zurückweisung des 2er-Vorschlages vom Senat entschieden
Einstimmig wurde beschlossen, in ein konstruktives Gespräch mit dem Senat einzutreten
Unirat stellt in keinster Weise die Qualifikation der Bewerber in Frage
Die Bewerberlage hätte einen 3er-Vorschlag möglich gemacht
Die Frage wonach von Seiten des Unirats Druck auf einen Kandidaten ausgeübt wurde – sie mögen doch zurück treten – verneint Groß vehement.
[18:29] Knalleffekt: Mayr ist im Saal und fragt Groß, warum er angesichts solcher gegebener Antworten nicht rot werde …
Senats-Vorsitzender Heintel ist zurück getreten. Nun ist Helmut Guggenberger der Senatschef. Der „versteht die Welt aber nicht mehr“.
Studenten, Assistenten und Profesoren tragen Sticker: „I voted for H.C. Mayr“. Groß: Es hat Gespräche mit Mayr und Kopetz gegeben, mit Haselbach habe man nicht mehr gesprochen
Applaus der versammelten Menge gab es nur einmal als Groß meinte, er müsse zurück treten, hätte er nicht die Interessen der Universität im Auge.
Problem Leistungsvereinbarung: Die Universität muss binnen einiger Monate mit dem Wissenschaftsministerium eine Vereinbarung über Ziele und ihre Strategie treffen. Aber wenn es keinen Rektor gibt, wird das schwierig. Daran sind auch viele Bundesmittel gekoppelt – es drängt sich der Verdacht auf, als ob es nur noch Verlierer gibt. Groß sieht das auch so. „Ich bin mir sicher, dass wir bis Juli einen neuen Rektor haben werden.“
Groß beteuert mehrfach, der Rat würde den Dialog mit der Uni und insbesonders dem Senat suchen. Der Ball liege nun beim Senat.
Die Studenten meinen, der Ball liege nun weiter beim Rat – inhaltlich habe sich an der Ablehnung Kopetz‘ nichts geändert.