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Tech: Wann ist was besonders günstig?

Hamburg 2008 - Sprachverkauf.

In der Mode gibt es Winter- und Sommerschlussverkäufe, bei denen Mode günstiger ist, weil die Lager für die nächste Kollektion leer geräumt werden müssen. Und dass man eine neue Schiausrüstung im März billiger bekommt als im Oktober, ist auch kein Geheimnis.

Wie sieht es aber mit Technik-Gadgets aus? Das US-Magazin Consumer Reports untersucht in seiner jüngsten Ausgabe, was es wann billiger gibt.

Hier der ultimative Hightech-Einkaufskalender für 2011:

Jänner

  • CDs & DVDs
  • Computer
  • Fernseher

Februar

  • Luftbefeuchter
  • Sportgeräte

März

  • Luftbefeuchter
  • Digitalkameras
  • Kleine Gadgets (MP3-Player, DVD- und Blu-ray-Player, etc.)
  • Fernseher

April

  • Laptops
  • Digitalkameras

Mai

  • Outdoor-Technik
  • Schnurlostelefone
  • Kleine Gadgets

Juni

  • Pocket Camcorder
  • Computer
  • Kleine Gadgets

Juli

  • Camcorder

August

  • Klimaanlagen

September

  • Digitalkameras
  • Kleine Gadgets

Oktober

  • Digitalkameras
  • Computer

November

  • Fernseher
  • Camcorder
  • GPS-Navis

Dezember

  • Smartphones
  • Camcorder
  • GPS-Navis
  • Kleine Gadgets
  • Fernseher

Und jetzt die Frage aller Fragen: Wer hält sich an so etwas?

iPhone aus Bella Italia

Italienische Fahne, (cc) Ed YourdonHeute kamen mir AGB-Änderungen von T-Mobile Austria und Telering zu Ohren. Weil diese den jeweiligen Kunden nicht nur Vorteile (Sonderentgelte, höhere Tarife nach Verbrauch der Freiminuten etc.) bringen, wird ihnen laut § 25 TelekommunikationsGesetz 2003 ein außerordentliches Kündigungsrecht eingeräumt.

Bis 23. Juli 2010 können Kunden des betreffenden Anbieters auch dann ihren Vertrag kündigen, wenn die Mindestvertragsdauer noch nicht abgelaufen ist. Ein Entgelt ist bei der Kündigung nur zu entrichten, wenn man beim Treueprogramm („Flamingos“) im Malus ist. Für Kunden ist positiv, dass man vertragsfrei vielGeld spart – die ungebundenen Diskonttarife von BobYesss aber auch Drei sind sehr günstig.

Auch aufs iPhone 4 muss man nicht verzichten! Wie ich auf meinem Privatblog vor gut einiger Zeit vorgerechnet habe: Ungebunden ist (fast) immer billiger! Davon gibt es nur ganz wenige Ausnahmen.

iPhones in Italien

Italien – speziell auch Südtirol – sind immer eine Reise wert. Dort gibt es seit jeher wenige Handyverträge, lange Zeit waren ausschließlich Prepaid-Angebote (Werkarten) verbreitet. So haben Simlocks (also die Bindung eines Handys an einen Betreiber) keine Tradition. Dies gilt auch für iPhones.

Die Geräte kennen keinerlei Einschränkungen. Sie haben keinen Simlock, lassen sich ohne Weiteres aktivieren und durch die internationale Software sind sie in 1-2-3 auf Deutsch betriebsbereit. Vertragsfreie iPhones aus einem EU-Land zu importieren, ist weder verboten, noch verstößt es gegen irgendwelche Regeln von Apple. Es lebe der freie Warenverkehr in der Union!

Nachteil: Es gibt sie nur zum vollen Preis. Aber mit der Nutzung eines Handy-Diskonters hat man den höheren Einkaufspreis über Laufzeit schnell wieder herinnen!

Angeboten wird das iPhone mit Wertkarte in Italien bei TIM und Vodafone. Die Preise belaufen sich für das iPhone 3GS je nach Speicherausstattung auf 619 bzw. 719 Euro. Achtung: Die genannten Preise variieren und auch andere Aussagen können sich über die Zeit ändern!

Wo bekommt man es?

Bei Apple selbst (dove si compra) – etwa in den Apple Stores in Rom und Mailand sowie online im Apple Store (um 549 bzw. 629 Euro). Heimische Kreditkarten werden zwar akzeptiert, die Lieferadresse muss jedoch innerhalb Italiens sein.

In Handyläden, die es in Italiens Innenstädten an fast jeder Ecke gibt. Tim bietet eine eigene Shopsuche an.

(c) aricanduva

Aber dabei ist einiges zu beachten! An sich ist der Kauf von Handys (mit Simkarten) relativ unkompliziert. Manche Händler zieren sich aber manchmal oder verkaufen nur, wenn man eine italienische Steuernummer (Codice Fiscale) nachweisen kann. Diese ist kostenlos und auch für Ausländer problemlos zu bekommen indem man ein Online-Formular ausfüllt und das Ergebnis dann ausdruckt.

Alternativ kann man immer sagen, dass man – etwa wegen eines Studienaufenthalts (Erasmus) – länger in Italien weilt.

Die Simkarte (kostet in der Regel zehn Euro) muss man nicht dazu nehmen, manche Händler bestehen jedoch darauf. Sie sollte man auf jeden Fall aufheben, denn ein paar Euro Startguthaben sind meist schon drauf und in Italien verfällt das Guthaben von Prepaidkarten nicht. Wer seine Karte dauerhaft behalten möchte, muss lediglich einmal im Jahr ein abgehendes Gespräch führen. Auf keinen Fall sollte man sich dazu überreden lassen, einen der zahllosen Zusatzdienste (Smartphone-Paket für 2-3 Euro pro Woche etc.) zu aktivieren.

Wo ist der Haken?

  • Ausverkauft:
    Derzeit lohnt sich der Kauf (eines iPhone 3GS) ohnehin nicht, außerdem ist es gerade fast überall ausverkauft. Das wird wohl auch in den ersten Verkaufswochen im Juli und August der Fall sein. Es lohnt sich vielleicht, sich vorher einen Händler auszusuchen und ein Gerät zu reservieren (wenn er dies überhaupt macht).
  • Gewährleistung:
    Der wohl größte Haken ist, dass Apple nur im Ursprungsland (also in Italien) Gewährleistung anbietet. Dafür braucht man eine Abhol- und Rücksende-Adresse in Italien.
    Update: In den Kommentaren hieß es, dass Apple seit drei Wochen auch eine Garantieabwicklung in Österreich anbietet. Ausländische Adressen und viel anderes Ungemach wären so nicht nötig.
  • Micro-Simkarte:
    In Österreich muss man darauf achten, vom neuen/alten Betreiber eine Micro-Simkarte zu bekommen – normale Sims haben keinen Platz mehr. Meist werden für den Tausch einer bestehenden Karte ein paar Euro verrechnet. Wer erst den Betreiber wechselt, sollte darauf achten, dass er eine Microsim bekommt. Die passt (mit dem Plastikblättchen rundherum) auch in jedes aktuelle Handy.

Die richtigen Einstellungen

Steckt man eine Simkarte von T-Mobile oder Orange ins iPhone, so klappt alles wie am Schnürchen, weil die richtigen Einstellungen erkannt werden. Für andere Betreiber muss man diese Einstellungen manuell eingeben. Im Forum von UMTS-Link gibt’s die nötigen Settings für bobYesssA1 oder Telering. Alternativ hilft auch die Hotline des jeweiligen Betreibers weiter.

Wenn man in ein Wlan eingebucht ist, kann man auch help.benm.at ansurfen, um das Gerät „halbautomatisch“ zu konfigurieren.

Bitte um Korrekturen!

Ich bin kein Italiener und habe auch noch nie ein Handy in Italien gekauft. Ich hab zwar sorgsam recherchiert, dennoch können Fehler vorkommen. Dazu einfach die Kommentare nutzen und ich ändere den Text umgehend. Danke!

Nie wieder mit Bindung

(c) iStockPhoto, TommLVorsicht: Mit Objektivität hat das Folgende wenig zu tun, aber es muss einmal sein. Der Frust ist mittlerweile zu groß.

Wer mit seinem Mobilfunknetz zufrieden ist, profitiert zweifellos von der Stützung von Hardware. Schließlich zahlt man mit oder ohne Subvention gleich viel an monatlicher Grundgebühr das angepriesene Service.

Ist man unzufrieden – etwa weil das Netz des  Anbieters löchrig oder überlastet ist -, hat man Pech. Man zahlt und kann für eine vereinbarte nicht wechseln. NIE wieder will ich mich an einen Anbieter ketten. Ich bin seit 19 Monaten bei T-Mobile und habe seit Monaten nur ein zuverlässiges Netz: mein Wireless Lan.

Bei T-Mobile ist seit vergangenem Sommer (nicht nur in Klagenfurt wie man hört) der Wurm im Netz:

  • 3G-Datenverkehr ist – so überhaupt nutzbar – langsam und hat spürbare Latenzen. Meistens geht’s aber ohnehin nicht.
  • Manchmal streikt sogar Edge und wenn einmal etwas problemlos funktioniert, reißt die Verbindung nach 10 bis 20 Minuten regelmäßig ab. Das betrifft mobiles Internet mit Huawei-Sticks, iPhones und allen anderen denkbaren Endgeräten (getestet mit Nokia, Motorola, HTC).
  • Gespräche im 3G-Netz reißen prinzipiell nach etwa 10 Sekunden ab und erfordern einen erneuten Anruf.
  • Unter Tags ist das Netz allzu oft überlastet, was zu unerwarteten Kurznachrichten (Ein Anruf in Abwesenheit) führt.

Kurzum: Die Lage ist unerträglich. Bei der Hotline leugnet man die Probleme nicht einmal. „Uns ist bewusst, dass es die Probleme schon seit einiger Zeit gibt“, wurde mir Ende Dezember gesagt.

Wie kommt es zu solchen Problemen: Es wird viel zu wenig ins Netz investiert und dessen Betrieb teilweise zu viel zu billigen Service-Levels ausgelagert.

Seit Monaten will ich vorzeitig (19 von 24 Monaten sind „abgediehnt) aus meinem Vertrag entlassen werden. Im Gegensatz zum Anbieter habe ich meine Leistungen (Zahlung der monatlichen Gebühren) erfüllt. Bei der Gegenseite blieb das (mir bestimmte Dienste in angepriesener Qualität zu bieten) schlichtweg nicht erfüllt.

Die Argumente von T-Mobile sind haarsträubend. Einmal wurde mir an der Hotline gar gesagt, dass Apple das verbieten würde. Einen Satz später bot man mir dennoch an, gegen Bezahlung der übrigen Monatsgebühren wechseln zu können.

T-Mobile ist kein Diskonter, bei dem man das alles durchgehen lassen könnte. T-Mobile macht zudem auch keine Werbung damit, dass „hin und wieder alles funktioniert“. Die Mobilfunkbranche scheint mir die einzige zu sein, bei denen der Anbieter in den AGBs festlegen darf, seine Leistung nicht zu 100 Prozent erfüllen zu müssen. Aus Konsumentensicht ein Witz.

Es war mir eine Lehre – am 11. Juli kann ich ohne Zusatzkosten kündigen. NIE WIEDER werde ich mich mit Knebelverträgen an einen Anbieter ketten – egal, ob ich dann 500 Euro für die Hardware ausgeben muss. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn man iPhones, Androids & Co. so einfach kaufen kann wie iPods.

Windows 7: Warten schadet nicht

Bei jedem Launch einer neuen Windows-Version gibt Microsoft eine „Technologie-Garantie“ ab. Das heißt: Wer das „alte“ Windows ab einem gewissen Datum kauft, bekommt einen Gutschein fürs neue. Und was bei Windows Vista so war, wird es auch bei Windows 7 gelten.

Bei Windows 7 soll dieses Datum der 26. Juni sein – so zumindest berichtete es vorgestern das APC-Magazin. Weil man ja immer zumindest zwei Quellen braucht, warf ich einen Tweet an Georg Binder vom Windowsblog ab. Die Antwort kam postwendend: Er darf nichts sagen.

Zwischenzeitlich hab ich aber einen Tippster aufgetrieben, der das Datum bestätigte: Wer ab dem 26. Juni Windows Vista oder einen Computer mit vorinstalliertem Vista kauft, bekommt auch Windows 7! Ein bisserl warten zahlt sich also aus.

Freilich: Offiziell ist es damit immer noch nicht, Microsoft bereitet das Marketing erst vor.

win7-kampagnen-vorbereitung

Und noch etwas ist nicht offiziell: Der RTM-Termin für Windows 7 könnte der 10. Juli sein. Damit könnten Anfang September – rechtzeitig zur Back-To-School-Saison – die Windows 7-Packerl und Rechner mit vorinstalliertem Windows 7 im Handel sein.

[Update] Wie am 2. Juni mehrere Quellen unabhängig voneinander berichten, gibt es nun ein Datum für den Verkaufsstart von Windows 7. Es wird der 22. Oktober sein. Kommt mir ein wenig spät vor …

Update am 26.6.2009 – Jetzt ist es offiziell – alle Infos dazu hier: http://www.microsoft.com/austria/upgrade.

Und auch die Preise stehen fest:
In der EU wird Windows 7 von Microsoft ohne vorinstalliertem Browser als Windows 7 E ausgeliefert. Das Unternehmen bietet in einer Sonderaktion die Vollversionen von Windows 7 E ab Verfügbarkeit bis 31. Dezember 2009 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung zum Preis einer Upgrade-Version an. Somit wird die unverbindliche Preisempfehlungen während der Aktion für Windows 7 Home Premium E 119,99 Euro UVP und für Windows 7 Professional E 285,00 Euro UVP sein.

Microsoft bringt Support 2.0

Man stelle sich einen normalen Nutzer vor, der bei einem Problem mit seiner Software auf die Support-Seite des Herstellers geht. Meist wird er dort aber von technischen Fachausdrücken und vielen – vielleicht noch verschachtelten Anleitungen (If then else) erschlagen und kennt sich danach kaum besser aus, als zuvor.

Wie sollte Support funktionierten? Man sucht nach der Lösung eines Problems und wird auf eine Support-Seite geleitet. Dort wird das Problem mit einem Mausklick gelöst.

fixit

Geht nicht? Geht! Der „Fix it“-Button ist seit ein paar Tagen Realität bei Microsoft! Die Idee: Mit Hilfe eines Scripts (auf Knowledgebase-Artikeln und im Windows-Programm „Problemberichte und -lösungen“) soll ein Fehler analysiert und mit einem Klick vollautomatisch bereinigt werden.

Noch ist die Anzahl solcher Fehlerkorrektur überschaubar, sie soll aber laut einem MS-Blog ständig wachsen. Wenn sich das auf breiter Front durchsetzt und wirklich was bringt (hab’s noch nicht ausprobiert), ist das DIE Innovation des Jahres für mich.

Bleibt das Sicherheitsproblem, denn wo Scripts ausgeführt werden, sind auch Malware-Entwickler nicht weit. Die könnten mit Hilfe dieses Buttons und leicht falsch geschriebener Url für echte Probleme sorgen.

Microsoft versteht das Marketing (nicht)

Ohne Virenscanner sollte man mit keiner Windows-Kiste ins Netz! Doch gingen mir die aus Performance-Gründen immer wieder auf den Geist. Daher entschied ich mich vor zwei Jahren für OneCare. Ich dachte mir: Wenn Microsoft so etwas bauen würde, wäre das Thema Geschwindigkeit wohl kein Thema.

Ich schlug alle Warnungen in den Wind (schlechte Scan-Engine, nie nur einem Hersteller trauen etc.) und kaufte mir OneCare. Seit Jahren hatte ich kein Virenproblem, eine Firewall ist im Router, Exchange mit Forefront Security fängt Malware & Spam zuverlässig ab und ich bin sorgfältig worauf ich klicke. Also sollte ein minimaler Schutz ausreichen.

Abonnieren leicht gemacht!
Download
zum Ausprobieren, der Preis (19,90 Euro für drei PCs im Jahr) war akzeptabel. Also klickte ich, gab die Live-ID und die Kreditkartennummer ein und fertig!

oc-anmeldung

Abbestellen schwer gemacht!
Anders als das Bestellen, ist das Abbestellen eine Prozedur. Bei Microsoft dürfte man sich gedacht haben: “Wenn wir es den Kunden schwerer machen, den Dienst abzubestellen, werden das wohl weniger machen.

  1. Auf die OneCare-Seite gehen.
  2. Ewig nach Abbestell-Knopf suchen und nicht finden. Erst die Hilfe verrät die nötigen Schritte.
  3. Die Suche verrät den Web: zig Daten (Microsoft-Verrechnungskonto, Telefonnummer, Live-ID und die letzten vier Ziffern der Kreditkarte) bereit halten, anrufen und mit irgendwem verhandeln, der des Deutschen kaum mächtig ist.

Da drängen sich für mich fünf Fragen an Microsofts Marketing-Menschen auf:

  1. Warum macht man es dem Kunden so schwer? Hat man Angst, es könnten zu viele kündigen, wenn es einfach gehen würde? Hat man so wenig Vertrauen in das Produkt?
  2. Wieso kann man so etwas nicht auch online abbilden? Wenn ich ein Rechtsgeschäft im Web eingehe, werde ich es wohl auch im Web beenden können!
  3. Wieso kann man den Kunden nicht die Möglichkeit bieten, auch am Wochenende zu kündigen? Unter der Woche arbeiten die Leute doch tagsüber.
  4. Wieso musste ich so lange nach der Telefonnummer (in Österreich 01-50 222 22-55) suchen?
  5. Wieso prangert heute auf der deutschen OneCare-Startseite (siehe Screenshot oben) noch immer ein Angebot, das bereits seit zwei Wochen obsolet ist?

Ich bin als zahlender Kunde weg. Jetzt hab ich was anderes, das auch noch besser ist sein soll.

Lötkolben gegen Abzocke

Gleich nach dem Launch des iPhone 3G musste ich mir meinem Unmut Luft machen: Apple hat die Pin-Belegung am neuen iPhone so geändert, dass das Aufladen an altem Zubehör nicht mehr möglich ist. Das Blog-Post hat hohe Wellen geschlagen, sogar das B5-Computermagazin des Bayrischen Rundfunks hat darauf reagiert und ein Interview mit mir gebracht.

Geändert hat sich nichts – wie auch: Weil es eine Hardware-Sache ist, könnte Apple nicht einmal etwas dann ändern, wenn der Druck gewaltig wäre. Mein Zubehör würde das iPhone 3G weiter nicht aufladen 🙁

Noch tut es das nicht, aber vielleicht bald wieder, denn es hat sich jemand der Sache angenommen: Gerhard Schaden vom Klagenfurter ThinClient-Hersteller Liscon.

Die Idee: Ich tausche mein altes Original-iPhone gegen Arbeit. Gerhard bot an, alle meine drei iPod-Docks so umzulöten, dass diese das iPhone 3G wieder aufladen. Er lötet gerne, ich lade gerne – also ein fairer Deal. Würde man all seine Arbeitsstunden zusammen zählen, wäre schnell klar: Der ganze Aufwand lohnt sich nicht wirklich. Aber es ist immerhin auch ein Zeichen gegen die Abzocke an Konsumenten.

Theoretisch, so meinte Gerhard, bräuchte es nur ein paar Widerstände an den richtigen Stellen der Ladegeräte. Gesagt, getan: Ein erster „Prototyp“ (siehe Bild) war heute fertig, den wir gleich getestet haben. Und siehe da: Es funktionierte. Jetzt geht es demnächst ans Eingemachte – sprich an Logitech, Philips und Sharp. Dass ich dabei die Gewährleistung verlieren könnte, ist mir klar.

Sobald alles funktioniert, gibt’s hier eine detaillierte Anleitung für alle Freunde des Lötkolbens.

Apples iPhone-Konsumenten-Abzocke [Update]

Gestern war iPhone-Tag. Für mich war der Launch des iPhone 3G Weihnachten und Ostern zugleich, hatte ich doch schon das originale iPhone und freute mich auf die Beseitigung einer Punkte, die mir am ersten Modell nicht so gefallen hat.

So viele gute Neuerungen es gibt, war die Enttäuschung doch groß. Der Grund dafür ist der Akku, der schlichtweg enttäuscht. Wir erinnern uns: Am 9. Juni bei der WWDC stellte Steve Jobs das iPhone 3G vor. Ein – von vielen Fanboys beklatschter – Teil der Keynote war, dass Jobs längere Akkuzeiten versprach. Siehe dazu auch die offiziellen Specs.

Direct Link to YouTube: Ausschnitt: Steve Jobs bei der WWDC, Dauer: 1:10
Das Video habe ich auf YouTube geladen. Copyright 2008 Apple Inc. Ich beanspruche dafür Fair Use.

Doch: UMTS und GPS sind wahre Stromfresser. Wie sollte das Kunststück einer längeren Laufzeit mit einem Akku gelingen, der weniger Kapazität als der des Originals aufweist? Mitarbeiter von ifixit.com sind am Launchtag nach Neuseeland geflogen, um sich eines der weltweit ersten iPhones zu besorgen und zu zerlegen. Sie sind auf Hinweise gestoßen, dass der Akku des iPhone 3G eine Kapazität von lediglich 1150 mAh hat. Der des originalen iPhones soll es auf 1400 mAh bringen.

Selbst das effizienteste Energiemanagement ist nicht in der Lage, das zu kompensieren und mehr Energie aus einem kleineren Akku zu holen.

Aber selbst das wäre noch irgendwie zu verkraften. Das Gerät müsste einfach öfters an die Steckdose, doch hier beginnt die eigentliche Schweinerei! Der „iPod“ ist das von mir wohl meistgenutzt Feature des iPhones. Zu Hause höre ist fast ständig Podcasts. Kopfhörer habe ich dabei nicht auf, das iPhone steckt ständig in irgendeinem Dock eines Radios oder Lautsprechers. Ich habe solcherlei Gerätschaften in Küche, Büro und Schlafzimmer.

Das Tolle dabei: Es werden nicht nur Musik und Podcasts wiedergegeben, das Originale iPhone hat sich auch darüber aufgeladen. Und weil es sehr oft in einem Dock war, war Strom NIE ein Thema. Das wird sich jetzt ändern. Anders als die erste Version verweigert das iPhone 3G  die Stromaufnahme in iPod-Docks.

Keine Aufladen mit diesem Zubehör

iPhone 3G in drei verschiedenen Docks

Der Grund dafür ist – zumindest technisch betrachtet – unerklärlich:

  • Der Dock-Connector hat sich mechanisch nicht verändert
  • Auch am Kabel dürfte sich nichts geändert haben. Auch das alte Kabel lädt über USB oder Steckdose das iPhone 3G auf.

Betriebswirtschaftlich dürfte der Grund viel profaner sein: Apple will die Lizenzeinnahmen für den Gebrauch des Dock-Connectors steigern. Derzeit verdient man in Cupertino zehn Prozent am Verkaufspreis (maximal vier Dollar pro Stück) aller mit „Made for iPod“-Produkte mit. Zwischen 25 und 35 Millionen Dollar spült das jährlich in Jobs‘ Kassen.

Ein Witz! Hier wurde nicht nur gelogen, was den eigentlichen Stromspender angeht (siehe oben). Es wird pure Profitgier am Rücken von Konsumenten betrieben. Ich hab in den letzten Monaten 500 Euro in solche Lautsprecher investiert. Doch das wird mir eine Lehre sein: Traue niemals einem geschlossenem System. Schon gar nicht, wenn es von Apple kommt und sich Quasi-Monopole auftun.

Ich bin mir sicher, dass sich gerade in den USA viele Konsumenten eine solche Vorgangsweise nicht gefallen lassen und prozessieren werden. Auch die Wettbewerbshüter sollten sich solche Praktiken einmal näher anschauen!

Update 1:
Von Apple gab es auf meine Frage eine nicht gerade erschöpfende Antwort: „Kein Kommentar“

Update 2:
Mittlerweile habe ich auch den „Reviewer’s Guide“ für das iPhone 3G bekommen. Darin wird bestätigt, dass Zubehör „Made for iPod“ („4000+ Zubehörteile“) funktioniert, aber darauf verwiesen, dass es zu Funkstörungen (surren, Anm.) kommen kann. Davon, dass es an solchem Zubehör nicht aufladet, ist keine Rede.

Restposten24 – Volume I

Nach all der Aufregung mit Restposten24, hab ich gesten versucht, vom Geschäftsführer Markus Filler eine Stellungnahme einzuholen. Alle Anruf-Versuche waren zwecklos – niemand meldete sich, obwohl man gleich zwei Nummern hat: +49-6144-934960 und +49-6144-934961. Dann eben per E-Mail an xxxx:

Sehr geehrter Herr Markus Filler,

Ich schreibe für die Kleine Zeitung, Österreichs zweitgrößte Tageszeitung. Bei der Recherche für eine Konsumentengeschichte bin ich auf Ihre Site (restposten24.de) gestoßen. Nachdem ich bereits mehrmals versucht habe, telefonisch mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, bitte ich Sie nun um ehebaldigsten Rückruf.

Beste Grüße
Georg Holzer

Meine Nummern befanden sich im Mail-Footer. Und hier die Antwort im Originalwortlaut:

 …

Kommunikation muss man lernen. Andere Kollegen und Blogger haben heute (Massen)-Mails bekommen, wo man für faire Berichterstattung plädierte. Nur, wie soll die funktionieren, wenn man keine Antwort bekommt?

Und stellt sich nicht die Frage, ob man Konsumenten überhaupt so behandeln soll?

Pretty sure: There’s more to come …

Alles billiger in Amiland

Im Jänner habe ich für eine Geschichte in der Kleinen Zeitung recherchiert, um wie viel es dank des günstigen Dollarkurses billiger ist, in den USA einzukaufen. Dazu habe ich Preise bei Amazon.de und Amazon.com verglichen. Für Österreich müsste man noch eine um ein Prozent höhere USt. dazu rechnen.

Eben dachte ich mir, man müste den Vergleich einmal aktualisieren. Siehe da: Während der Dollarkurs in dieser Zeit um sechs Prozent nachgab, wurden in der Relation dazu das Shoppen im Euroland um neun Prozent teurer. Der Index stieg von 135 auf 147 Prozent.

Allerdings waren in meinem Warenkorb ein paar kleine Veränderungen nötig (Auslaufmodelle, OEM-Versionen etc.), dennoch zeigt sich eines ganz deutlich: Der Dollarkurs muss Handel, Importeure wie Hersteller freuen. Sie geben praktisch nichts davon an ihre Kunden weiter und verdienen sich damit eine goldene Nase.

Amazon Index

Und noch etwas fällt auf: Microsoft soll seine Vollversionen einstampfen – wer die kauft, wird eindeutig gelegt. Warum? Weil’s – zumindest bei der Ultimate komplett idente Pakete sind, nur das die US-Version (trotz kostenlosem Language-Pack) doppelt so teuer ist. Die OEM-Versionen von Windows Vista (die beiden unteren) sind gerade noch konkurrenzfähig, obowhl hier auch noch ein Fünftel des Preises „Währungsreserver“ bzw. „Währungsgewinn“ darstellt.

Mich würde interessieren, womit die volle Kursmitnahme gerechtfertigt wird? Was kann man als Konsument dagegen tun? Na selbst importieren.