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iPhone aus Bella Italia

Italienische Fahne, (cc) Ed YourdonHeute kamen mir AGB-Änderungen von T-Mobile Austria und Telering zu Ohren. Weil diese den jeweiligen Kunden nicht nur Vorteile (Sonderentgelte, höhere Tarife nach Verbrauch der Freiminuten etc.) bringen, wird ihnen laut § 25 TelekommunikationsGesetz 2003 ein außerordentliches Kündigungsrecht eingeräumt.

Bis 23. Juli 2010 können Kunden des betreffenden Anbieters auch dann ihren Vertrag kündigen, wenn die Mindestvertragsdauer noch nicht abgelaufen ist. Ein Entgelt ist bei der Kündigung nur zu entrichten, wenn man beim Treueprogramm („Flamingos“) im Malus ist. Für Kunden ist positiv, dass man vertragsfrei vielGeld spart – die ungebundenen Diskonttarife von BobYesss aber auch Drei sind sehr günstig.

Auch aufs iPhone 4 muss man nicht verzichten! Wie ich auf meinem Privatblog vor gut einiger Zeit vorgerechnet habe: Ungebunden ist (fast) immer billiger! Davon gibt es nur ganz wenige Ausnahmen.

iPhones in Italien

Italien – speziell auch Südtirol – sind immer eine Reise wert. Dort gibt es seit jeher wenige Handyverträge, lange Zeit waren ausschließlich Prepaid-Angebote (Werkarten) verbreitet. So haben Simlocks (also die Bindung eines Handys an einen Betreiber) keine Tradition. Dies gilt auch für iPhones.

Die Geräte kennen keinerlei Einschränkungen. Sie haben keinen Simlock, lassen sich ohne Weiteres aktivieren und durch die internationale Software sind sie in 1-2-3 auf Deutsch betriebsbereit. Vertragsfreie iPhones aus einem EU-Land zu importieren, ist weder verboten, noch verstößt es gegen irgendwelche Regeln von Apple. Es lebe der freie Warenverkehr in der Union!

Nachteil: Es gibt sie nur zum vollen Preis. Aber mit der Nutzung eines Handy-Diskonters hat man den höheren Einkaufspreis über Laufzeit schnell wieder herinnen!

Angeboten wird das iPhone mit Wertkarte in Italien bei TIM und Vodafone. Die Preise belaufen sich für das iPhone 3GS je nach Speicherausstattung auf 619 bzw. 719 Euro. Achtung: Die genannten Preise variieren und auch andere Aussagen können sich über die Zeit ändern!

Wo bekommt man es?

Bei Apple selbst (dove si compra) – etwa in den Apple Stores in Rom und Mailand sowie online im Apple Store (um 549 bzw. 629 Euro). Heimische Kreditkarten werden zwar akzeptiert, die Lieferadresse muss jedoch innerhalb Italiens sein.

In Handyläden, die es in Italiens Innenstädten an fast jeder Ecke gibt. Tim bietet eine eigene Shopsuche an.

(c) aricanduva

Aber dabei ist einiges zu beachten! An sich ist der Kauf von Handys (mit Simkarten) relativ unkompliziert. Manche Händler zieren sich aber manchmal oder verkaufen nur, wenn man eine italienische Steuernummer (Codice Fiscale) nachweisen kann. Diese ist kostenlos und auch für Ausländer problemlos zu bekommen indem man ein Online-Formular ausfüllt und das Ergebnis dann ausdruckt.

Alternativ kann man immer sagen, dass man – etwa wegen eines Studienaufenthalts (Erasmus) – länger in Italien weilt.

Die Simkarte (kostet in der Regel zehn Euro) muss man nicht dazu nehmen, manche Händler bestehen jedoch darauf. Sie sollte man auf jeden Fall aufheben, denn ein paar Euro Startguthaben sind meist schon drauf und in Italien verfällt das Guthaben von Prepaidkarten nicht. Wer seine Karte dauerhaft behalten möchte, muss lediglich einmal im Jahr ein abgehendes Gespräch führen. Auf keinen Fall sollte man sich dazu überreden lassen, einen der zahllosen Zusatzdienste (Smartphone-Paket für 2-3 Euro pro Woche etc.) zu aktivieren.

Wo ist der Haken?

  • Ausverkauft:
    Derzeit lohnt sich der Kauf (eines iPhone 3GS) ohnehin nicht, außerdem ist es gerade fast überall ausverkauft. Das wird wohl auch in den ersten Verkaufswochen im Juli und August der Fall sein. Es lohnt sich vielleicht, sich vorher einen Händler auszusuchen und ein Gerät zu reservieren (wenn er dies überhaupt macht).
  • Gewährleistung:
    Der wohl größte Haken ist, dass Apple nur im Ursprungsland (also in Italien) Gewährleistung anbietet. Dafür braucht man eine Abhol- und Rücksende-Adresse in Italien.
    Update: In den Kommentaren hieß es, dass Apple seit drei Wochen auch eine Garantieabwicklung in Österreich anbietet. Ausländische Adressen und viel anderes Ungemach wären so nicht nötig.
  • Micro-Simkarte:
    In Österreich muss man darauf achten, vom neuen/alten Betreiber eine Micro-Simkarte zu bekommen – normale Sims haben keinen Platz mehr. Meist werden für den Tausch einer bestehenden Karte ein paar Euro verrechnet. Wer erst den Betreiber wechselt, sollte darauf achten, dass er eine Microsim bekommt. Die passt (mit dem Plastikblättchen rundherum) auch in jedes aktuelle Handy.

Die richtigen Einstellungen

Steckt man eine Simkarte von T-Mobile oder Orange ins iPhone, so klappt alles wie am Schnürchen, weil die richtigen Einstellungen erkannt werden. Für andere Betreiber muss man diese Einstellungen manuell eingeben. Im Forum von UMTS-Link gibt’s die nötigen Settings für bobYesssA1 oder Telering. Alternativ hilft auch die Hotline des jeweiligen Betreibers weiter.

Wenn man in ein Wlan eingebucht ist, kann man auch help.benm.at ansurfen, um das Gerät „halbautomatisch“ zu konfigurieren.

Bitte um Korrekturen!

Ich bin kein Italiener und habe auch noch nie ein Handy in Italien gekauft. Ich hab zwar sorgsam recherchiert, dennoch können Fehler vorkommen. Dazu einfach die Kommentare nutzen und ich ändere den Text umgehend. Danke!