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Adobe CS4: Das Update lohnt sich!

Immer wieder ist von der „Magic of Softwar“ die Rede. Was ist das eigentlich? Nun, was immer man sich vorstellen kann, kann man auch programmieren.
Ich frag mich oft, was man an Software noch – abgesehen von offensichtlichen Dingen – verändern kann? Welche Features man noch bringen kann? Welche Funktionen wir noch nicht zu Ende gedacht haben.

Es stellt sich raus, dass es immer wieder Neues gibt. Immer wieder gibt es irgendetwas, das man „neu erfinden“ kann. Das trifft auch auf die neue Version der Adobe Creative Suite (CS4) zu. Und immer wieder stellt sich bei Neuerscheinungen, die Frage, ob sich das Update lohnt. Im Falle von CS4 bin ich mir (trotz der Preise) sicher und ich habe auch schon von einigen (etwa der Wirtschaftskammer Kärnten) gehört, dass sie updaten. Here’s why!

Schon im September hab ich von Adobe ein paar DVDs bekommen. Der Inhalt: die Beta-Version des Creative Studio 4 (CS4). Um ehrlich zu sein, bin ich erst vor kurzem dazu gekommen, mir das alles näher anzuschauen.

Adobe CS4 Beta

Ich nutze nicht alle Anwendungen und alle Features. Es soll hier keine umfassende Review werden, sondern ich möchte lediglich ein paar Punkte aufführen, die ich gut oder weniger gut finde. Statt Screenshots binde ich Adobe-Videos ein, die viel mehr sagen als ich es mit Bildchen könnte. Mehr davon gibt es auf tv.adobe.com.

Hier gibt es auch eine 20 Minuten lange Feature-Tour zum Design Premium oder Production Premium und viele Lernvideos von Lynda.com.

Neues User Interface von CS4:
In den Videos sieht man ganz gut, dass Anwendungen wie Photoshop oder InDesign nun mehr Platz am Bildschrim freigeben. Das betrifft nicht nur die verbesserten Paletten und Werkzeuge, sondern auch die nun ersatzlos gestrichene Windows-Leiste ganz oben am Bildschirm. Am Mac schaut das ganze übrigens nicht ganz so toll aus, weil hier die Menüleiste immer noch vom Betriebssystem vorgegeben wird.

Auch der Umgang mit mehreren Dokumenten wurde einfacher: Bislang musste man im Fenster-Menü umständlich zwischen Dokumenten hin und herschalten. Jetzt erledigt man das viel einfacher mit Tabs am oberen Dokumenten-Rand.

So praktisch die Veränderungen auch sind, wundere ich mich, warum man das nicht quer über alle Anwendungen gemacht hat. Premiere etwa kommt noch im „alten“ Look daher.

Neu in Photoshop CS4:
Nur auf den ersten Blick hat sich nicht viel getan. Auffallend ist zuerst einmal nur das 3D-Menü. Dahinter verbergen sich jede Menge Features für die Arbeit mit dreidimensionalen Objekten.

Wozu das gut ist? Unlängst hab ich bei Macbreak Weekly gehört, dass künftig ClipArts und Stock-Arts immer häufiger als hochqualitative 3D-Objekte verkauft werden. Ganze Studios sollen sich darauf spezialisieren. Ich kaufe mir also künftig kein Bild mehr, sondern ein 3D-Objekt, das ich mit der gewünschten Beleuchtung auf jeder Position in jedem Winkel platzieren kann, wie ich will.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1556v1684

Genial ist Content Aware Skalieren. Die Idee dahinter: Wenn man etwas verkleinert, will man vielleicht unwichtige Dinge weg haben, um das Wesentliche beizubehalten. Man kann es ein- und ausschalten je nach Bedarf. Einfach nur cool!

Endlich ist Photoshop – wie auch andere Apps – in der Lage, die Power der Grafikkarte zu nutzen. Ergebnis: Auch bei „unrunden“ Zoomstufen erhält man nun schön gerenderte Bilder. Bis CS3 gab es dabei immer unschöne Treppchenbildungen.
Verbessert wurde auch die Raw-Unterstützung (Download von Camera RAW 5.1 für ältere Versionen) sowie der Umgang mit Masken und Ebenen. Gerade letzteres wurde so einfach, dass auch ich künftig hin und wieder davon Gebrauch machen werde.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1555v1707

Neu in InDesign CS4:
Bei InDesign bekommt jedes Update ein neues Dateiformat. Das nervt, weil der Dokumentenaustausch über das Austauschformat INX nicht immer ganz zuverlässig arbeitet. Vor allem, wenn der Empfänger noch auf der Version CS unterwegs ist. Warum macht man das nicht wie bei Photoshop? Hier blieb das Dateiformat trotz vieler neuer Features seit einigen Versionen kompatibel.

Toll sind die Smartguides. Sie vereinfachen das genau Positionieren von Objekten, was die Platzierung von vielen Hilfslinien erübrigt. Praktisch finde ich auch den verbesserten Umgang mit verknüpften Dateien. Jetzt sieht man etwa auch ein Thumbnail der eingebetteten Datei, die etwa Probleme macht.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1556v1689

Wenig anfangen kann ich noch mit dem Flash-Export von Druckdokumenten. Aber wer weiß – vielleicht gibt es ja dafür eine sinnvolle Anwendung.

Neu in Premiere Pro CS4:
Der größte „Pain in the Ass“ ist endlich Geschichte. Premiere CS4 importiert nun ENDLICH AVCH-HD-Videos. In CS3 war Adobe scheinbar zu geizig, um die Lizenzgebühren zu bezahlen und die Importmöglichkeit als Plug-In nachzuliefern. Auch so verkauft man Updates … Bislang musste ich immer einen Transcoder (Voltaic HD) zwischenschalten. Das kostete nicht nur viel Zeit, auch die Qualität wurde so nicht gerade besser. Jetzt muss ich nur noch das Video vom Camcorder reinziehen – fertig!

Außerdem wurde das gute Stück im Vergleich zu Premiere CS3 „sauschnell“. Es dürfte am meisten von der Grafikkarten-Unterstützung profitiert haben. Alleine das rechtfertigt meiner Meinung das Update. Aber auch der Export wurde stark verbessert: Der ist nun nicht nur deutlich schneller, man kann auch mehrere fertig geschnittene Videos nacheinander (als Batch) ins gewünschte Format transcodieren. Das alles passiert im Hintergrund, sodass man ganz normal weiterarbeiten kann.

Content auffinden ist jetzt weit einfacher, weil er besser organisiert ist. Ein Killerfeature ist allerdings die Spracherkennung in Videos. Beispiel: Ich suche die Stelle in einem Interview, wo die Rede von XYZ ist. Weil das Video indiziert ist, findet Premiere nun alle Stellen, in denen über XYZ gesprochen wird. Ausprobieren konnte ich das allerdings nicht, meine Beta nicht deutsch spricht.

Link zum Video: http://tv.adobe.com/#vi+f1555v1713

Was störte? Premiere war im Test die einzige App, die regelmäßig abstürzte. Ist die Arbeit in Photoshop, InDesign & Co. durchaus schon produktiv möglich, war das bei Premiere nicht der Fall. Aber es ist ja noch eine Beta.

Der Rest:
Auch die anderen Apps scheinen ebenfalls ordentlich erweitert worden zu sein. Weil ich mit denen allerdings etwas weniger zu tun habe, überlasse ich die Review anderen, die davon mehr verstehen.

Wann kommt es?
Die englische Version ist schon erhältlich, für die deutsche Version gibt’s etwa bei Amazon schon die Möglichkeit der Vorbestellung. War das Erscheinen ursprünglich für Dezember geplant, sollte es nun doch schon im November soweit sein.

Demo-Versionen gibt es noch keine, man kann sich jedoch anmelden und wird benachrichtigt, wenn diese zur Verfügung stehen.

An dieser Stelle noch eine Podcast-Empfehlung: Der CreativeSuite-Podcast liefert eine Menge guter Inhalte auf Video – kostenlos und frei Haus!