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Vista ist keine billige Kopie!

Nicht erst seit dem Launch von Windows Vista wird heftig darüber diskutiert, ob es denn ein billiger Abklatsch von MacOS X ist. Meine Meinung: absolut nicht! Und einer meiner großen Vorbilder als Technik-Journalist, David Pogue von der New York Times gibt mir dabei Recht!

Microsoft schadet Podcastern

Ganz frisch: der Windows Media Player 11 (WMP11) steht zum Download bereit. Microsoft war nicht untätig und hat einen ganz netten Medien-Player zusammen gebracht. Doch zeitgemäß ist der nicht mehr: Es kann mit RSS-Feeds schlichtweg nicht umgehen und ist somit als Empfänger für Podcasts ungeeignet. Mit diesem Mangel schadet sich Microsoft nicht nur selbst, weil der Player so unattraktiver ist und weniger Nutzer upgraden werden. Die Redmonder schaden auch einer großen Zahl an Medienschaffenden, die Audio- oder Videopodcasts herstellen.

Könnte man – ähnlich einfach wie bei iTunes – Podcasts abonnieren, würden durch die enorme Verbreitung von Windows diese neuen Medien einen enormen Aufwind erfahren.

Aber nein: Microsoft hat das nicht. Zwar ist der WMP11 – wie erwähnt – ganz nett, aber eben ob dieses Mangels nicht zeitgemäß. Schade eigentlich, denn ich kenne viele, die Apples iTunes lieber gestern als heute los werden wollen. Ich inklusive. Aber es gibt halt nichts anderes … Mal sehen, ob da nicht jemand zumindest ein Plugin für dem WMP11 programmiert.

iPod als Virenschleuder

pwi1.jpgWer ist schuld: Der Einbrecher oder die Bank? Man stelle sich vor, wenn sich ein Einbrecher drüber beklagt, dass die Bank doch selbst Schuld sei, weil sie zu viel Geld in ihrem Safe lagerte.

Apple beklagt nun, dass Microsoft selbst schuld sein, dass Windows unsicher ist. Fakt ist aber – und das ist bitterernst – dass Apple zur Virenschleuder für Windows-Nutzer wurde. Wie man heute kleinlaut bekannt geben musste, findet sich „auf weniger als ein Prozent aller iPods“ ein Trojaner namens RavMonE.

Nochmals für alle ungläubigen: Apple liefert iPods mit Viren aus! Ist das die neue Taktik, unsichere Windows-Rechner vorzutäuschen, wo diese (zumindest mit Vista) sicherer werden? Was passiert, wenn RavMonE bei einem User Schaden anrichtet? Wie kommt der Wurm überhaupt auf fabrikneue iPods? Und überhaupt: Was tut man bei Apple in Punkto Sicherheit, dass so etwas nicht wieder passiert?

Danke Apple, denn so etwas habe ich in der Tat noch nie erlebt! Wenigstens geben sie Tipps, wie man RavMonE mit Hilfe von Trial-Software wieder los wird!

via Winfuture.de

Xboxisierung von Musik

Eben hatte ich noch einen Gedanken zum Zune: Microsoft hat weder Preise  noch die Verfügbarkeit angekündigt. Spekuliert wurde mit einem Preis von 299 Euro. Weil Apple seinen iPod für 249 Dollar anbietet, wird Microsoft da nicht drüber liegen können/dürfen.
Aber was hält die Redmonder ab, ein ganz neues Preismodell zu fahren? Etwa das der Xbox?

So funktioniert es bei Spielkonsolen:
Egal ob Xbox 360 oder auch die kommende Playstation 3 – die Hardware wird unter den eigentlichen Kosten unters Volk gebracht. Verdient wird mit der Software, sprich mit defacto unkopierbaren Spielen.
Was hindert Microsoft daran, dasselbe erprobte Konzept auch mit dem Zune zu machen? Der Player könnte billig verkauft werden, wenn dazu ein Musik-Abo genommen wird.

Das würde Apple wirklich unter Druck bringen und andererseits Microsofts Marktanteil im digitalen Musikvertrieb steigern.

Andererseits: Wo bleiben dann die tausenden von CDs gerippten Songs kostenloser Content wie Podcasts? Und was passiert, wenn deren DRM wieder geknackt wird?

Unmöglich ist es nicht und sicher einen Gedanken wert …

Warum der Zune ein Erfolg wird

Jetzt ist es endlich draußen: Microsoft hat vor ein paar Stunden den Zune, seinen iPod-Konkurrenten präsentiert.

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Der erste Blick verrät es: Dass der Zune irgendwie aussieht wie ein iPod wird kein Zufall sein. Gut, von den technischen Daten her sind die beiden fast vergleichbar. Der Zune hat eine 30GB-Festplatte (etwas mehr hätte nicht geschadet) und ein etwas größeres Display als der iPod (3 vs. 2,5 Zoll). Leicht wird es für Microsoft nicht, dem iPod substantiell Marktanteile abzujagen. Sie komme spät, aber dafür mit aller Macht. Was den Zune interessant macht, sind drei Funktionen, die ihn deutlich von seiner Konkurrenz abheben werden:

  • Wireless:
    Mit Hilfe seines eingebauten Wlans kann der Zune-Nutzer Songs an Freunde, die ebenfalls einen Zune haben, weiter geben. Zwar nur eine eingeschränkte Zahl und der Empfänger kann diese nicht endlos oft abspielen – aber immerhin. Damit könnte der Zune zum bevorzugten Tool für Kids werden, die gerne einmal das eine oder andere Lied tauschen wollen.
  • Abos:
    Genau in diese Tauschfunktion spielt ein weiterer Vorteil gegenüber dem iPod hinein. Man kann Songs nicht nur legal kaufen (wie bei iTunes), sondern das Gerät auch mittels eines monatlichen Abos (vermutlich unter 10 Euro im Monat) füllen. So hat man Zugriff auf Millionen Songs.
    Wer nun einen Song als Empfehlung von einem Freund bekommen hat, braucht nur einen Klick und kann ihn so drahtlos herunter laden. iTunes muss Abos erst lernen, denn so günstig kommt man sonst nirgends zu enormen Mengen (legaler) Musik.
  • Radio:
    Und sogar das Radio spielt hier hinein. Während man der Musik eines Senders lauscht, steht am Display, wie der gerade gespielte Song heißt. Und wieder braucht es nur einen Klick, um dieses Lied zu kaufen bzw. herunter zu laden. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Sender diese Informationen auch mit RBDS mitschickt. Je mehr Zunes und andere intelligente Radios am Markt sind, desto höher wird der Druck zur Einführung werden.

Aber so schnell werde ich meinen iPod dennoch nicht aufgeben. Schließlich habe ich alle meine CDs schon als MP3 gerippt und ohnehin nicht die Zeit, mir Millionen Songs anzuhören.

Was mir wirklich abgeht ist eine Podcasting-Funktion. Nirgends wird von Microsoft hier ein Wort verloren – weder in Bezug auf den Windows Media Player 11, noch auf den Zune oder den kommenden Zune Marketplace. Ich denke, dass das noch kommen wird (müssen). Wenn die Redmonder schon mit der Netzwerk-Karte spielen, dann dürfen sie auch Social Media nicht außer acht lassen. Und schließlich tun sie sich selbst nichts Gutes, sondern schaden auch der Verbreitung eines absoluten Zukunftsmediums.

Offen ist auch noch die Usability, wo Apple eindeutig die Maßstäbe setzt. Außerdem ist noch nicht klar, wann der Zune nach Europa kommt. Und schlussendlich stellt sich mir die Frage nach dem Batterie-Leben: Wlan frisst bekanntlich eine Menge Strom.

QuickTake, die Zweite

Das ist ja interessant … Wie Engadget berichtet, lädt Apple Journalisten zur Photokina nach Köln. Das heißt, dass man dort wohl etwas präsentieren wird. Aber, was ist da im Busch? Darüber kann man nur spekulieren. Ich tippe einmal auf eine Digitalkamera für Consumer.

 

Apple Quicktake, die erste

 

Sowas hatte Apple ja schon einmal. Die Quicktake war eine der ersten Consumer-Digicams überhaupt. Sie wurde aber bald wieder eingestellt. Kommt nun die zweite? Oder bekommt der iPod eine Cam? Würde mich auch nicht wundern, so hebt man sich vom bald erscheinenden Microsoft Zune-Player ab. Allerdings dürfte da die Konkurrenz zu Handys doch recht stark sein. An das iPhone glaube ich übrigens nicht wirklich – der Markt ist dafür einfach zu eng und erwachsen.

Made in Kärnten

Aus Kärnten kommt nicht nur die unsägliche Ortstafeldiskussion. Nein: echtes Hightech wird in Villach erdacht. Wie ich darauf komme: Hab grad bei Engadget etwas über deren Produkte gesehen.

 

 

DigitalEverywhere ist Weltmarktführer wenn es darum geht, Digital-TV auf Apple-Rechnern zu empfangen. Hab schon ein paar Mal eine Geschichte über sie gemacht. Wenn man mit den Jungs redet, erfährt man sofort, warum Kärnten nicht das Silicon Valley ist. Die Einstellung passt vielfach, nur Geld gibt es keines …

Cupertino hat auch Kopiermaschinen

Stefan hat gemeint, ich hätte schon lange nichts mehr gebloggt. Wie Recht er hat. Also hab ich mich hingesetzt und mir Gedanken über Apples Wordwide Developer Conference (WWDC) gemacht. Ein Event, bei dem die Mac-Gemeinde, zu der ich auch einmal gehörte, alle Ankündigungen ihres Vorpredigers (Steve Jobs) mit Jubel und minutenlangem Beifall aufnimmt. Was immer dort gesagt wird, es ist Opium für das (Mac-)Volk.

Irgendwie ist es aber verwunderlich: Apple ist doch eine Firma, die ganz brauchbare Produkte herstellt. Warum muss man dann so kindisch, ja sogar hysterisch, auf etwas wie Windows Vista reagieren? Man lässt keine Gelegenheit aus, zu behaupten, Microsoft würde bei Vista von Apples Mac OS X kopieren.

Gut, Microsoft hat schon öfters von Apple geklaut. Aber auch umgekehrt ist der Wissenstransfer nicht ohne …
Sehen wir uns doch einmal die Funktionen von Leopard an, die Apple anlässlich der WWDC vergangene Woche in San Francisco zeigte:

  1. Die Time Machine:
    Grundsätzlich eine gute Idee, meiner Meinung nach die beste „Innovation“ von Leopard. Aber was soll daran neu sein? Die Funktion gibt es seit 2003 im Windows Server (serverseitig heißt das „Volume Shaddow Copy“, am Client „Ältere Versionen“) und auch Shareware gibt’s dazu zuhauf.
  2. Apple-Mail:
    Now, here’s the news: Man kann nun „Briefpapier“ verwenden, um Mails zu schreiben. Und die Geschichte mit Notizen und To-Do-Listen – da hat man wohl mehr als kräftig von Outlook und Onenote kopiert. Hatte denn Steve Jobs nichts Wichtigeres anlässlich der Keynote zu berichten?
  3. iChat:
    Wow, nun haben endlich auch Mac-User Möglichkeiten, die jeder gebräuchliche Instant-Messaging-Client schon kann: animierte Buddy-Icons, unsichtbarer Status oder Video-Chat-Aufnahmen. Screensharing und Whitboards sind ebenfalls neu – die gab es allerdings schon unter Windows 98. Netmeeting nannte sich das Tool damals. Und das iChat-Theater sieht dem vor einem Jahr auf der WDC vorgestelltem Microsoft Max zum Verwechseln ähnlich.
  4. Spaces:
    Mit dieser Funktion kann man mehrere Schreibtische mit jeweils unterschiedlichen Programmen auf einem Computer anlegen. Wirklich praktisch, nur auch nicht neu. Seit Jahrzehnten kann das Linux – schon in der ersten Version einer grafischen Linux-Oberfläche war dieses Feature mit dabei. Seit wann gibt es virtuelle Desktops unter Windows? Windows NT hatte dieses Features schon seit 1994. Wirklich praktisch ist der Umgang damit aber erst seit es ein kleines Powertoy, den Virtual Desktop Manager, dafür gibt. Das erschient 2001.
  5. Spotlight:
    Bald kann man mit Spotlight nicht nur auf dem eigenen Rechner, sondern auch auf anderen Workstations oder Servern suchen. Gut, die Suchfunktion von MacOS X ist schon seit einiger Zeit auf dem Markt. Apple kann sich daher rühmen, das Ding als erster gehabt zu haben. Nur, dass Microsoft daran entwickelte und öffentlich darüber sprach, lange bevor MacOS X dieses Feature bekam …
  6. Dashboard:
    Nun kann man Widgets (kleine, praktische Probramme, die am Bildschirm verteilt werden) auch in einer zentralen Ablage – dem Dashboard – „parken“. Super, nur seit wann gibt es Widgets oder Gadgets und warum soll ausgerechnet das eines der tollen Features von Leopard sein, die Steve Jobs höchstpersönlich vorstellt? Ist es nicht so, dass Apple die Idee selbst geklaut hat? Konfabulator, das mittlerweile von Yahoo aufgekauft wurde, hatte das schon 2002. Wirklich neu ist dagegen, dass man die Widgets zwischen zwei Macs syncronisieren kann. Blöd, dass das nur über einen .mac-Account funktioniert. Die Kosten dafür: 99 Euro im Jahr. Mit einem simplen Webserver geht das scheinbar nicht – zu billig, kein Umsatz …
  7. iCal:
    Wird ja Zeit, dass Productivity Software von Apple endlich einen Innovationsschub bekommt. Mit CalDAV kann man Kalendereinträge im Web speichern. Outlook kann das seit 2001 die XP-Version auf den Markt kam.
  8. Behindertengerechter:
    Apple will, dass Menschen mit Behinderung sein kommendes Betriebssystem einfacher bedienen können. Dazu gehören ein synthetischer Stimmprozessor, der eine Entwicklung von Apple sein soll, aber nicht viel anderes klingt als der von XP und Vista.
  9. 64Bit:
    Wohooo! 64 Bit zog bereits im Vorjahr in Windows Server 2003 und Windows XP ein.
  10. Core Animation:
    Nicht schlecht, sieht nur verdammt nach dem aus, das Microsoft mit Vista vorhat und worüber schon seit zwei, drei Jahren öffentlich geredet wird: Avalon aus dem .net-Framework 3.0.
  11. BootCamp:
    Schon seit längerem ist bekannt dass Apple Boot Camp in Leopard integrieren wird. Wow. Bootloader am PC, die mehrere Betriebssysteme starten können, gibt schon seit Jahrzehnten.

Schlussbemerkung, für alle die gar nicht wissen, um was es hier geht: Leopard wird als nächstes Apple-Betriebssystem die Versionsnummer 10.5 tragen und 2007 – vermutlich nach Windows Vista – erscheinen.

Mac mit Windows an Bord

Sind sie nicht schön, Apples iMacs, Powerbooks, Macbooks & Co.?

Als Apple-User und -Fan der 90er Jahre hat mir das damalige MacOS jede Freude an den Äpfeln ziemlich vermiest. Lahm ohne Ende, keine Erweiterungsmöglichkeit und kaum Software. Das ist zwar seit MacOS X nicht so mehr der Fall, doch zurück zu MacOS gehe ich mit Sicherheit nicht so schnell. Aber einen Apple-Rechner könnte ich mir dennoch irgendwann
wieder kaufen – jetzt läuft ja Windows drauf.

Apples Wechsel zu Intel-Hardware bringt mit sich, dass siuch die inneren Werte ihrer Rechner nicht mehr von einem PC unterscheiden. Grund genug für viele Bastler, das portierte MacOS auf ganz normalen PCs zum Laufen zu bringen. Und siehe da, es funktioniert (fast) ohne Probleme – das habe ich auch selbst ausprobiert.

Auch der umgekehrte Weg funktioniert: Einige Geeks haben es vor gut zwei Wochen geschafft, Windows XP auf einem Mac-Rechner zu installieren. Es war zwar umständlich, aber es hat geklappt. Doch mit der Hardware-Unterstützung (Treiber) schaute es nicht so gut aus.

Aber heute ging die Bombe erst richtig hoch!

Apple selbst stellt mit Boot Camp eine Software bereit, die das Laden beider Betriebssysteme ermöglicht – Windows XP und MacOS auf einem Rechner ist nun kein Problem mehr. Die Software ist noch Beta, beinhaltet aber ein 80MB-Treiberpaket, sodass sich Intel-Macs ohne Probleme mit Windows befeuern lassen.

Was will Apple damit?

  • Der iPod wird nur von wenigen Nutzern mit Apple in Verbindung gebracht. Nachdem das klar wurde, suchte man vermutlich eine neue Einstiegsdroge.
  • Den Umstieg von MacOS auf Windows zu forcieren? Es gibt ja schon seit einiger Zeit Gerüchte, wonach Apple auf Windows umsteigen könnte und den Betriebssystemkern von Microsoft mit hübschen Kleidern verzieren will.
  • Investitionssicherheit schaffen. Selbst wenn es Apple irgendwann einmal nicht mehr gibt, Windows wird wohl drauf laufen.

Was riskiert Apple?

  • Wenn Windows auf Apple-Rechnern läuft, könnten einige Softwarehersteller aufhören, eigene Mac-Software zu entwickeln.
  • Das Software-Geschäft wird wohl nicht wegbrechen, weil immer noch eine MacOS-Lizenz fällig wird. Sollte es Microsoft aber irgendwann nicht mehr gestattet sein, sein OS mit dem PC zu bundeln, könnte das Apple auch passieren. Freedom of Choice – drauf stehen die Amerikaner ja.

Was würde ich tun?

Wenn man sich ansieht, welches Geschäft in der Hardware liegt und wie viel Micorosoft mit Software verdient, so ist die Wahl klar: Ich würde MacOS als Kaufpackerl für normale PCs in den Media Markt stellen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das passiert. Technisch ist das kein Problem.

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MacOS auf meinem IBM Thinkpad

Eigentlich ist es ja nicht gerade ganz legal, aber dennoch konnte ich nicht anders, als MacOS am auf meinem PC bzw. Notebook auszuprobieren. Die Neugierde war zu groß, aber dennoch rate ich allen strikt ab, es ebenfalls zu probieren – es ist einfach nicht erlaubt. Nach ca. einer Stunde habe ich das System wieder gelöscht und mittlerweile findet sich wieder ausschließlich legale Software auf meinem T41.

Aber ich muss sagen: Bill Gates muss sich warm anziehen!

Der Hintergrund:
Steve Jobs schockte Anfang Jänner 2005 die Mac-Fangemeinde, weil er ankündigte von IBMs PowerPC-Prozessoren auf die Intel-Plattform zu wechseln. Anfangend mit Notebooks werden alle Apple-Produktion sukzessive auf Pentium-CPUs wechseln. Damit Entwickler ihre Software rechtzeitig testen können, verkauft Apple seit Februar Entwickler-Pakete. Diese enthalten neben einem Intel-PC auch ein für Intel-Rechner kompiliertes MacOS.

OSX86-Projekt
Eine eingeschworene Fan-Gemeinde hat es sich seitdem zum Ziel gemacht, diese Version für alle Arten von Intel-PCs zu adaptieren und die Apple-Installationssperre zu umgehen. Das Entwickler-Kit lässt sich nur auf Rechnern mit einem speziellen Chip installieren. Nun, wo Bits und Bytes fließen gibt es auch Mittel und Wege. Die Sicherung war schnell umgangen und es bildete sich im Internet eine ganze Community: http://www.osx86project.org/

Dort werden in einem Forum und einem Wiki Tipps und Tricks für die Installation des Systems gegeben. Viele Hardware ist kompatibel, es arbeitet also auf einer ganzen Reihe von Systemen.

Der Eigenversuch
Wie gesagt, auch ich hab das gute Stück Software ausprobiert. Das Ergebnis: auf meinem IBM T41 lief es perfekt. Lediglich die Wlan- und Sound-Karte wurden nicht erkannt. Weil das T41 jedoch keine Windows-Taste hat, lässt sich auch kein @-Zeichen machen. Aber damit hat sich’s auch schon. Das System lief sogar schneller als auf einem iBook oder PowerBook. Das System emuliert also keinen PowerPC auf einem Intel-Rechner, es ist dafür schon kompiliert.

  

Auch alle mögliche Software lässt sich auf einem Intel-Mac installieren. Es gibt nur ganz wenige Programme, die eine separate Emulation brauchen bzw. gar nicht laufen. Im Test habe ich Office 2004 für den Mac installiert – alles lief ohne Probleme.

Die Faustregel besagt, dass je mehr Intel in einem Rechner steckt, desto größer die Chancen, dass das Setup funktioniert. Allerdings nicht immer: auf meinem neuen Dell Dimension-Desktop lief es nicht. Der Grund: der neue Chipsatz (Intel 945P) wird (noch) nicht unterstützt.

Das OSX86-Projekt hat eine umfangreiche Liste von unterstützten Rechnern und unterstützten Hardware-Komponenten in seinem Wiki erstellt.

Der Ausblick: Steve Jobs ist nicht blöd
Auch wenn man überall nur Gegenteiliges erfährt, bin ich mir sicher, dass im Rahmen der MacWorld Expo im Jänner 2006 eine Bombe platzen wird. Was mich irritiert hat – und das tut es immer noch: es war easy, komplett simpel, MacOS auf meinen „Dosen“ zu installieren. Kein Treiber waren für die Basis-Hardware notwendig. Alles lief perfekt.

Ich bin mir sicher, dass mehr dahinter steckt. Ich mag sehr falsch liegen, aber Jobs will das alles! Steve Jobs will, dass alle Welt sein MacOS auf stinknormalen PCs installiert. Niemand kann so dumm sein, zu glauben, dass ein einzelner Chip so etwas stoppt. Sogar das System-Update auf 10.4.3. lies sich ohne Probleme installieren. Würde Jobs und Apple das nicht wollen, es gäbe Mittel und Wege dafür.

Meine Vermutung ist die: Apple weiß wie groß es selbst ist und wie groß Microsoft ist.

Jobs weiß auch, dass er auch weiter Hardware verkaufen wird. Nehmen wir nur den iPod. Ob Sie mir nun glauben oder nicht: es gibt weit bessere MP3-Player da draußen, die dazu noch weit billiger sind. Doch jeder (mir inklusive) will den iPod. Und so wird es auch bei Apple-Hardware sein. Zwar werden nicht alle einen iMac kaufen, aber einige sicher. Und das werden mehr sein als jetzt. Man setze nur Apples die Marktanteile bei MP3-Playern und Desktop Computern in ein Verhältnis. Die Mac-Hardware-Verkäufe sind längst nicht mehr die einzige Stütze von Apple.
Warten wir das erste Jänner-Wochenende ab. Ich bin mir sicher, dass es da ziemlich aufregende News geben wird …

Und so könnte das Umstiegs-Szenario aussehen:

  1. Ich habe einen PC und kaufe mir Online MacOS
  2. Ich lade mir ein 1,2 Gigabyte große Installationspaket auf meinen Windows-Rechner.
  3. Ich stecke einen USB-Memorystick in den Rechner und starte die Installation. Alles, was für den Bootvorgang nötig ist, kopiert das Installationsprogramm auf den Stick.
  4. Nach dem Booten und 1/2 Stunde später wird aus dem PC ein Mac-Rechner.

Again: ich mag zwar falsch liegen (was ich selten bin), aber der Zeitpunkt dafür wäre perfekt. Im Jänner 05 kündigt Jobs den Wechsel an. Ein Jahr später ist nicht nur das OS fertig, sondern auch eine extrem breite Hardware-Unterstützung. Warum sonst ein Jahr? Der Next-Kernel, auf dem MacOSX basiert wurde bei jedem einzelnen Release auch für Intel-kompatible Rechner kompiliert. Das Setup war total easy, alles funktionierte perfekt (bis auf die beiden Ausnahmen).

Ein Jahr sollte also für die Hardware-Unterstützung reichen. Damit hätte Jobs immer noch 11 Monate Vorsprung vor Windows Vista.

Das alles ist sicher ein paar Gedanken wert, oder?