Ein Supertrend 2011 ist die „Verapplikationierung“ von Unterhaltungsgeräten. iOS- und Android-Nutzer dürfen sich darauf freuen!
Immer mehr Geräte im Haushalt haben einen Netzwerkanschluss. Über diesen lassen sich nicht nur Inhalte aus dem Internet beziehen. Damit ausgestattet Geräte lassen sich auch mit Apps fernsteuern. iPhone, iPad oder Android-Smartphones ersetzen so nicht nur eine ganze Armada an Infrarot-Fernbedienungen, sie bringen auch etliche Zusatzfunktionen mit.
Am meisten verbreitet ist dies derzeit bei netzwerkfähigen Fernsehern. Flat-TVs von Samsung, LG, Philips oder Sony lassen sich über kleine Zusatzprogramme steuern. Auch Satelliten-Receiver, Blu-ray-Player, Wetterstationen oder netzwerkfähige Stereoanlagen erfahren so einen deutlichen Mehrwert.
Größter Vorteil ist der Preis: Verlangt etwa Sonos für seinen besten Controller 399 Euro, gibt es die Apps – wie bei den meisten Herstellern – gratis. Viele Hersteller veröffentlichen Programmierschnittstellen für ihre Geräte oder bieten selbst Apps an. Eine Suche im iTunes Store oder Android-Market nach den Hersteller- oder Gerätenamen lohnt sich immer. Im schlimmsten Fall bezahlt man ein paar Euro – kein Vergleich zu teuren Universalfernbedienungen, die noch dazu weniger können.
Beispiele für Remote Apps
Die vielen weiteren Vorteile sind am besten anhand von Beispielen (jeweils nur zwei Screens) erklärt:
Samsung bietet mit seiner App eine Steuerung aller netzwerkfähigen Fernseher. Die Gestensteuerung – so ein innovativer Ansatz wäre mit Fernbedienungen gar nicht möglich – finde ich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig, dafür ist die App flexibler als das Original. Einziges Problem: Einschalten kann man das TV-Gerät mit dieser Remote (zumindest in der Version 1.33) noch nicht.
Dream Multimedia bietet selbst zwar keine eigene Remote an. Mit DreamOn gibt es für seine exzellenten Dreambox-Satellitenreceiver jedoch für 1,59 Euro eine exzellente App. Der eigentliche Fernbedienungsteil (unten links) ist etwas lieblos gestaltet, aber dennoch zielführend. Toll ist die Aufnahmemöglichkeit über den EPG übers Internet. Ist der Router richtig eingestellt, kann man auch von unterwegs den Timer stellen.
Ebenfalls praktisch und zu Späßen einladend ist der Nachrichtendienst, den das Dreambox-Betriebssystem enigma 2 mitbringt. So kann man vom Arbeitszimmer kurze Texte („Schatzi, Bussi!“) auf den Fernseher schicken. Die „normale“ Fernbedienung schafft das nicht!
Kathrein: Die beiden Sat-Receiver UFS-912 und UFS-922 basieren wie die Dreambox auf Linux und sind nebenbei noch kleine Netzwerk-Multimedia-Computer. Klar, dass man auch sie steuern kann. Was Kathrein besser macht als DreamOn ist die Darstellung des EPG mit Logos. Sie gehen schneller ins Auge als lediglich Senderbezeichnungen.
LG macht mit seiner AV-Remote-App deutlich, dass Design keine Frage der verwendeten Materialien ist. Photoshop reicht. Außerdem: Es gibt Zusatzinformationen – etwa DVD-Cover.
Die Wifi TV Remote von Philips gibt es wie andere auch in mehreren Ausführungen – mit klassischer und eher experimenteller Bedienerführung. Fast alle Apps bieten zudem auch eine Tastatur, mit deren Hilfe die Eingabe von Text am Touch-Display weit besser von der Hand geht als auf der Fernbedienung.
Die Denon Remote App zeigt, wie man mit mehreren Quellen am Display viel einfacher umgehen kann als auf der Fernbedienung und am entfernten Display der Stereoanlage. Durch diese Art von Apps werden neue Anwendungen wie Streaming-Dienste auf Stereoanlagen ohne passables Display überhaupt erst möglich oder praktisch nutzbar.
Sonos zeigt mit seinen Apps für iPhone/iPod touch bzw. fürs iPad wie perfekt Usability aussehen kann. Spielerisch wird zwischen Zonen herumgeschalten, Sender oder Songs sucht man mit der Tastatur und zur Orientierung wird Album-Art eingeblendet. Mehr Übersicht kann man kaum haben. Neben den offiziellen Apps von Sonos gibt es noch eine Reihe inoffizieller – etwa Andronos für Android.
Apps für die Boxee Box gibt es sowohl für iPhone/iPod touch als auch fürs iPad. Neben mehr Übersicht und intuitiverer Bedienung sei noch ein weiterer Vorteil erwähnt: Weil die Bedienung über Wlan funktioniert, bedarf es keiner direkten Sichtverbindung zum Gerät wie bei Infrarot.
Und wenn eine Fernbedienungs-App einmal nicht perfekt ist – ein Update mit neuen Funktionen und besserer Bedienbarkeit kann jederzeit kommen.
Diese Aufzählung ist überhaupt nicht komplett und zeigt nur iOS-Apps. Auch für Android gibt es schon einiges und es wird mit jedem Tag mehr – einfach nach Hersteller oder Gerät im iTunes Store oder Android-Market suchen.
Nachteil
Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten – und dabei einen sehr langen sogar 🙁
Um etwa den Fernseher schnell leise zu stellen, muss man das Handy hernehmen, entsperren, die App starten und den richtigen Knopf drücken. Mit der konventionellen Fernbedienung ist das nur ein Drücker.
Funktionsweise
Die Übertragung der Schaltbefehle funktioniert über den Router per Wlan. Ist das Gerät verkabelt, überträgt der Router die Signale vom Wlan ins Kabel. Damit der Nachbar nicht reinfunken kann, muss man die App zuerst mit dem Gerät koppeln. Dies funktioniert bei Fernsehern oder Sat-Receivern meist über die Eingabe von Pin-Codes oder eine Kombination aus Benutzername und Passwort. Gibt es keine Displays, so müssen am Gerät gewisse Tasten gedrückt werden. Eine interaktive Anleitung gibt’s dafür am Handy-Display.
Ausblick
Der Ausblick für solche Apps ist rosig: Was jetzt noch nicht steuerbar ist, wird es bald sein. Beispielsweise könnte man in Zukunft vom Rücksitz aus das Autoradio steuern. Auch wird der Markt für komplette Heimautomationen (Heizung, Jalousien etc.) in den nächsten Jahren boomen und mit ihm auch die Apps, die das Heim der Zukunft elegant steuern.
Und du? Fernbedienst du noch oder appst du schon?
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2011-01-03 16:03:152011-01-03 16:03:15Remote-Apps für TV, Sat und Stereoanlage
In der Mode gibt es Winter- und Sommerschlussverkäufe, bei denen Mode günstiger ist, weil die Lager für die nächste Kollektion leer geräumt werden müssen. Und dass man eine neue Schiausrüstung im März billiger bekommt als im Oktober, ist auch kein Geheimnis.
Wie sieht es aber mit Technik-Gadgets aus? Das US-Magazin Consumer Reports untersucht in seiner jüngsten Ausgabe, was es wann billiger gibt.
Hier der ultimative Hightech-Einkaufskalender für 2011:
Jänner
CDs & DVDs
Computer
Fernseher
Februar
Luftbefeuchter
Sportgeräte
März
Luftbefeuchter
Digitalkameras
Kleine Gadgets (MP3-Player, DVD- und Blu-ray-Player, etc.)
Fernseher
April
Laptops
Digitalkameras
Mai
Outdoor-Technik
Schnurlostelefone
Kleine Gadgets
Juni
Pocket Camcorder
Computer
Kleine Gadgets
Juli
Camcorder
August
Klimaanlagen
September
Digitalkameras
Kleine Gadgets
Oktober
Digitalkameras
Computer
November
Fernseher
Camcorder
GPS-Navis
Dezember
Smartphones
Camcorder
GPS-Navis
Kleine Gadgets
Fernseher
Und jetzt die Frage aller Fragen: Wer hält sich an so etwas?
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2011-01-02 19:58:142011-01-02 19:58:14Tech: Wann ist was besonders günstig?
Vier Jahre ist die Playstation 3 nun schon am Markt und jetzt dürften die Verkaufszahlen der Spielkonsole nach oben schnellen. Nachdem die Xbox 360 von Microsoft und Nintendos Wii bereits seit einiger gehackt sind, dürfte nun auch Sony ein Problem mit der Piraterie bekommen.
Bei der Wii dauerte es nur ein Monat, am Sicherheitssystem der Xbox 360 bissen sich die Hacker immerhin zwölf Monate die Zähne aus.
„Hacker sind keine Piraten“, betonten die Sicherheitsexperten auch im Video von der Präsentation beim 27C3. Es geht ihnen vielmehr darum, mit der von ihnen gekauften Hardware alles machen zu können. Der Kunde kauft eine Box und sollte keine Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung haben.
Die PS3 war für Hacker relativ lange (drei Jahre) unattraktiv, weil man darauf ohnehin Linux installieren kann. Doch im Vorjahr änderte Sony seine Politik. Mittels Firmware-Update nahm man der Konsole eben diese Möglichkeit. Jetzt stellte sich das als fataler Fehler heraus, zog man so doch das Interesse der Hackergemeinde auf sich.
Siehe untenstehendes Video, Timecode: 07:07 bis 09:09 Minuten.
Im ersten Schritt hebelte der als iPhone-Hacker bekannt gewordene George Hotz den „Schutz“ vor Linux auf der Box aus. Aber man wollte mehr. Die komplette PS3 sollte geöffnet werden, um Linux ohne Krücken laufen zu lassen. Daher musste das gesamte Sicherheitssystem umgangen werden.
Sonys epischer Fehler
Die Hacker von fail0verflow arbeiteten sich von Sicherheitssystem zu Sicherheitssystem durch. Es stellte sich heraus, dass eines nach dem anderen entweder wenig nützte, löchrig oder leicht auszuhebeln war.
Besonders fatal war aber ein Fehler, den die Gruppe als „epic fail“ bezeichnet. In der Formel zur Berechnung der privaten Schlüssel verwendet die PS 3 immer dieselbe „Zufallszahl“.
So kann nun jeder eigene Keys zum Signieren von allem und jedem berechnen. Weil so auch Raubkopien signierbar sind, dürfte der Damm bald brechen.
Wie geht’s weiter?
Die Lösung von fail0verflow funktioniere zwar bereits, sei laut dem Team noch wackelig. In den nächsten Wochen will man sie auf stabile Beine stellen und dann auf der Website fail0verflow.com veröffentlichen. Noch gibt es auf der Website nichts, Updates gibt es auch per Twitter. Vermutlich ist das im Februar der Fall.
Ist die Lösung einmal veröffentlicht, sollte es kurz darauf auch Hacks geben, mit dem jeder GameOS aushebeln kann. Und dann beginnt der wahre Horror von Sony: die Piraterie.
Welche Playstations sind betroffen?
Laut fail0verflow betrifft dies alle bislang verkauften PS3-Systeme – also die Originale PS3 und die Slim-PS3. Soweit ich den Hack verstehe, werden auch künftige Software-Updates wenig nützen, weil die gesamte „Chain of Trust“ gebrochen wurde.
Was bedeutet das?
Damit wird Linux auf der PS3 wird wohl bald laufen und mit dieser Möglichkeit werden wohl in Kürze eigene Distributionen dafür erscheinen.
Damit kommt Piraterie in größerem Stil auf.
Damit sollten – was Sony dennoch wenig freuen dürfte – die Verkaufszahlen der Playstation kräftig ansteigen.
Damit kommen zwei Hardware-Upgrades auf PS3-Besitzer zu: Blu-ray-Brenner und/oder größere Festplatten in der Konsole.
Damit werden – und das freut mich am meisten – eigene Apps möglich werden.
Warum mir das gefällt? Ich hätte gerne Apps auf der Playstation. Die PS3 ist ein Kraftprotz, der – sieht man von Games ab – kaum ausgenutzt wird. Welche Apps wären das?
Ich denke an so etwas wie der Online-Videoverleih Netflix (siehe Bild unten) oder Streaming-Clients für YouTube. Wie wäre es mit einem besseren (als den eingebauten) Browser? Und warum kann man die PS3 nicht mit USB-Tunern in einen Videorekorder verwandeln?
Schade, dass Sony seine Konsole bislang nicht selbst geöffnet hab. Gerade das Beispiel von Apples AppStore zeigt, wie viel Kreativität in Softwareentwicklern steckt. Wenn Sony das nicht selbst macht, müssen eben andere her, die offener denken. Ich habe die Box gekauft. Warum soll ich sie also nicht nutzen können, wie ich will?
Dass Piraterie ein Nebeneffekt von allzu großer Verschlossenheit ist, wird Sony nun spüren. Selbst schuld? Sicher! Wen haben die paar Linux-User schon wirklich gestört?
Was ist eure Meinung dazu? Kauft ihr euch jetzt eine PS3?
00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2011-01-02 18:51:172011-01-02 18:51:17Hacked PS3: Grund und Auswirkungen
Android wird von Tag zu Tag besser, doch zwei Probleme sind für mich Show-Stopper:
Nicht jeder Handynutzer bekommt Updates und wenn überhaupt, muss man ewig darauf warten.
So mancher OEM versucht, sein Gerät durch eigene Software „aufzuwerten“. Doch allzuoft geht das schief und führt zu mehr Problemen als nötig.
Diese beiden Gründe führen dazu, dass die Nexus-Reihe von Google so beliebt ist. Nur sie bietet die pure Google Experience und garantiert schnelle Updates.
Erst im Dezember brachte Google sein jüngstes Referenzhandy, das Nexus S heraus. Es wird von Samsung gefertigt und unterscheidet sich grob vom Galaxy S nur in ganz wenigen Punkten.
Die Hoffnungen der Galaxy S-Besitzer auf ein schnelles Update auf Android 2.3 Gingerbread sind dennoch bislang enttäuscht worden.
Weil Samsung kein Update bietet, nimmt es die Entwicklergemeinde eben selbst in die Hand. Ziel ist es, Android 2.3 darauf zu portieren und das Gerät von der (viel zitierten) „Samsung Crapware“ zu befreien. Aber noch sind die Hacker nicht soweit, noch gibt es einige Probleme, die von Samsung in NullKommaNichts gelöst werden könnten … nur will Samsung scheinbar nicht.
Andere Threads zum Thema haben zum Teil noch mehr Antworten und bis zu zwei Millionen Views. In Summe werden es wohl zehn Millionen Views auf all die Galaxy-S-Gingerbread-Threads sein.
Samsung, do you listen?
Die Koreaner hören natürlich nicht zu und Google-Leute im Forum sprechen in einzelnen Beiträgen im Thread davon, dass sie nicht helfen dürfen. Ihnen seien die Hände gebunden.
Samsung, ihr solltet das ernst nehmen! Alleine in diesem Forum gibt es zehntausende enthusiastische Kunden, die eure Hardware und Android lieben. Sie werden nur dann wieder ein Handy von euch kaufen, wenn ihr die Kritik und Bitten (ja sogar Flehen) ernst nehmt.
Würde ich mir ein Galaxy-Android kaufen? Sicher nicht! Ich würde die pure Google Experience einem zusätzlichen Filesystem (Wozu?) und anderen nutzlosen Gimmicks vorziehen. Auf euer Nexus S schaue ich jedoch mit Argus-Augen … andere wohl auch.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2010-12-28 15:25:212010-12-28 15:25:21Samsung, hör doch zu!
In den letzten Wochen war es geradezu ein Volkssport für Geeks und Nerds die Whistleblower-Website Wikileaks zu spiegeln. Doch das führt zu einer Frage: Welche diese Mirror sind überhaupt aktuell? Am ehesten noch die eigentliche Hauptseite wikileaks.ch.
Um der Zensur durch große Konzerne und Regierungen keine Chance zu geben, wurde vor zwei Wochen die Idee eines Peer-to-Peer-Domainname-Systems geboten. Dazu gibt es mittlerweile schon einen Wiki und ein Blog. Solchermaßen verteilte DNS-Server könnten nicht so einfach durch einen willkürlichen Akt wie jenen von EveryDNS.net zum Stillstand werden.
Die Zeit ist also reif für weitere verteilte System. Wie wäre es etwa mit Peer to Peer-Publishing?
Und so könnte das funktionieren:
Auf mehreren Servern läuft ein CMS á la WordPress.
Als Plugin ist eine Erweiterung mit Publishing-Rechten installiert.
Es gibt einen Public Key, die Erlaubnis zum Publishen wird durch einen Private Key gewährt.
Ist ein Artikel gepostet, repliziert sich dieser über alle Server in diesem P2P-Publishing-Netzwerk.
Eine Anzeige meldet dem Nutzer, ob der Spiegel auf dem letzten Stand ist.
Ergebnis 1: War es bislang nötig, auf einem Server zu publizieren, ist dies nun auf jedem möglich. Somit ist das System nicht mehr ausschaltbar. Ergebnis 2: Alle Mirrors wären automatisch up to date.
Fragen:
Ist das überhaupt möglich? Ich denke schon. Aber was meint ihr?
Welche anderen Techniken gibt es dafür? Die Replikation von Mirrors per FTP braucht auch einen Anfangspunkt, ist somit fehleranfällig.
Wie kann man Missbrauch verhindern? Mir ist bewusst, dass diese Technik nicht nur gute Anwendungen findet. Auch Neonazi-Gruppen oder Kinderschänder könnten vom verteilten Publizieren profitieren.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2010-12-27 20:15:242010-12-27 20:15:24Peer to Peer Publishing
Das neue Jahr steht vor der Türe und das ist auch für mich wieder Zeit für eine äußerst fundierte Analyse der Zukunft einen gewagten Blick in die Kristallkugel.
Ich möchte mich mit dieser Vorschau bei allen Leserinnen und Lesern für die Treue bedanken.
Zwanzig Elf soll ein großartiges Jahr für euch werden!
Alles Gute, viel Liebe, Leidenschaft, Gesundheit und Erfolg!
Aber nun zum Thema: Was wird sich 2011 in der Technik und im Web tun? Was werden die wichtigsten Trends sein? Was wird kommen und was (sicher) nicht? Wer sind die Gewinner und Verlierer 2011?
Zehn Trends und Themen für 2011
10. Neues von Apple: iPhone 5 und iPad 2
Schon lange war nicht so klar, was es in der (näheren Zukunft) von Apple geben: 2011 erscheinen ein neues iPhone und iPad … Surprise!
Darüber hinaus wartet ein neuer Mac App Store, der am 6. Jänner seine virtuellen Pforten öffnet und uns – wie am iPhone sagt, was wir installieren dürfen und Apple 30 Prozent vom Umsatz beschert.
Solange man seine Software auch auf anderem Wege wird installieren dürfen, ist das kein Problem. Allerdings ist abzusehen, dass eine größere Virenattacke (auch Mac OS X ist dagegen nicht immun) ausreicht, um die Freiheit komplett zu beenden. Am Ende wird wohl doch der Kontrollwahn von Steve Jobs siegen.
Zum 10. Geburtstag von Mac OS X könnte am 24. März 2011 auch die neue Version (10.7, „Lion“) vorgestellt werden. Außer der neuen Technik im Umgang mit Fenstern ist bislang wenig bekannt.
iPad 2: Schon im Jänner könnte Apple den Nachfolger seines aktuellen iPads vorstellen. Weil dessen hohes Gewicht nicht nur mich stört, sollte sich hier etwas tun. Auch wenn die aktuelle Rechenleistung ausreicht, könnte der A4-Chip ein Multi-Core-Update bekommen – Moore’s Law lässt grüßen.
Außerdem sollte im nächsten Modell zumindest eine Frontkamera dabei sein, um Facetime-Gespräche durchführen zu können. Als mobiler „Fotoapparat“ kann ich mir das iPad allerdings beim besten Willen nicht vorstellen. Das wäre unpraktisch und würde wohl dämlich aussehen.
iPhone 5: Wie in den Jahren zuvor, sollte es auch nächstes Jahr im Sommer ein neues iPhone geben. Was wäre neu?
Empfang: Funkteil und Antenne des iPhone 4 sind inferior. Dieses Problem wird Apple mit einer „bahnbrechenden, „magischen“ oder irgendwie „phänomenalen“ Antennen-Technologie begegnen.
Akku: Klar, dass es auch hier Superlativen geben wird.
Neues Kabel: Apple ging als eines von zehn Mobilfunkunternehmen eine Selbstverpflichtung der EU ein. Eigentlich sollten schon seit 2010 alle Handys nur noch mit Micro-USB-Stecker ausgeliefert werden. Weil aber sehr viel Geld und Zubehör von Apples Dock-Connector abhängt, werden die Geräte sicher auch in Zukunft den 30-poligen Stecker haben. Denkbar ist eine Kabellösung mit Adaptern.
NFC: Apple wird nachgesagt, dass man den Kurzstreckenfunk Near Field Communication (Made in Austria) in seine Geräte integrieren wird. Auch in Googles Nexus S steckt NFC. Damit wären Bezahldienste ebenso möglich wie neue Ticketing-Lösungen – man denke dabei nur an das Musik-Social-Network Ping …
So wie diese Designstudie/Photoshop-Montage wird das iPhone 5 aber freilich (noch) nicht aussehen.
Roaming-Bombe: 2010 wurde mehrmals laut darüber spekuliert, dass Apple künftig die Simkarte fix in seine Telefone einbauen könnte. Damit wäre es (sehr theoretisch) möglich, dass Apple selbst zum Mobilfunker wird. Dazu müsste Cupertino erst Daten-, Sprach- und SMS-Kontingente von Netzbetreibern en gros einkaufen. Wenn mehr als ein Land mit dabei wäre, könnte dies auch das Ende vom Roaming bedeuten.
Dass dies alles ferne Zukunftsmusik ist, zeigt der vorauseilende Protest der Mobilfunker gegen ein solches Horrorszenario. Aber ausgeschlossen ist es auch nicht: Dem Prinzip des Gefangenendilemmas folgend, wird schon irgendwo der eine oder andere mitziehen wollen.
Denkbar für 2011 wäre aber auf jeden Fall, dass iPhones wie iPads oder iPods überall, offen und unsubventioniert verkauft werden.
iOS-Zukunft: Auch wenn es immer wieder Neuerungen gab (2008 kamen Apps, 2010 eine Art Multitasking), so blieb die grundlegende Bedienung eines iPhones seit 2007 annähernd dieselbe. Auch weil der Erfolg von Android Steve Jobs wehtun muss, wird es 2011 zu gröberen Neuerungen kommen müssen.
Abgesehen von neuen Bedienerformen, könnte es endlich auch Widgets geben. Der logische Ort dafür sind … richtig: die schon seit iOS 4 bekannten Folder. Wieso kann man hier nur Icons und keine Funktionalität hinein packen? Wäre das nicht der ideale Ort, um Wlan oder Bluetooth ein- und auszuschalten oder die Wettervorhersage für die nächsten Tage zu bekommen?
Und noch ein gewagter Tipp: Auch 2011 werden die Fanboys ihrem Halbgott Steve weiter applaudierend zu Füßen liegen 🙂
9. Apps on all 3 Screens
Die Metapher der „three screens“ (Handy, PC, Fernseher), vor denen sich unser Leben abspielt, wird nächstes Jahr aktueller denn je. Apps, die kleinen Anwendungen von Smartphones, werden 2011 zum Riesengeschäft am Fernseher.
Apps werden im kommenden Jahr viel verändern und in Zeiten stetig sinkenden Programm-TV-Konsums wird der „dritte Bildschirm“ anfangen, im Marketing-Mix innovativer Unternehmen, eine Rolle zu spielen. Der Rest folgt 2012 oder 2013, wenn schon wieder zu viel los ist …
Apps am Fernseher gibt es zwar schon längst, aber wieder einmal könnte Apple hier viel zur Popularisierung beitragen. Das aktuelle Apple TV 2 basiert auf iOS4 und ist von der Hardware mit dem iPad (kein Akku und Display, andere Stecker) ident. Es ist unausweichlich, dass Apple im Juni anlässlich der WWDC seine Schleusen öffnet und APIs für Apps vorstellt.
Teilweise mit dramatischen Auswirkungen: In den USA könnten Studios und Sender mit Apps die teuren und verhassten Kabelnetzbetreiber umgehen. Ein weiterer Mittelsmann wäre ausgeschalten.
Die Auswirkungen dafür werden Sony und Microsoft am deutlichsten zu spüren bekommen. Einerseits gibt es bereits eine Unmenge an Spielen, die mit überschaubarem Aufwand so auf den Fernseher portiert werden können. Andererseits sind Spiele für Xbox 360 oder Playstation 3 weniger ein Massenprodukt als Angry Birds, Doodle Jump & Co.
Mit seinem Preis von 100 bis 120 Euro sollte das Apple TV 2 einen weiteren Konkurrenten – die Wii – endgültig vom Markt fegen. Nintendos Spielkonsole ist mangels HD-Tauglichkeit und zuletzt weniger Innovation schlichtweg nicht mehr konkurrenzfähig. Im Juni sollte es auf der E3 Expo ein Upgrade geben.
Was tut sich sonst noch am Fernseher?
3D-TV wird spätestens Ende des Jahres im mittleren und oberen Segment zum Standard, weil es einfach nur ein anderer Darstellungsmodus hinsichtlich der Bildfrequenz ist.
An die Brille und den Mangel an 3D-Filmen müssen wir uns aber weiter gewöhnen. HD-ready-Geräte mit einer Auflösung von 720p werden angesichts des Preisverfalls (32″ in Full-HD gibt es schon ab 349 Euro) aussterben.
Weil 3D-Fernsehen schon „normal“ wird, kommt eine andere Welle daher: Internet am Fernseher. Die Hersteller von Fernsehgeräten könnten so in die Rolle des Contentanbieters schlüpfen. Zumindest aber werden sie zum „Mittelsmann“ zwischen Zuschauer und diversen Online-Videotheken.
Und gewinnen werden jene Hersteller, die sich bei Standards wie HBB TV zusammen tun werden. Für Entwickler bedeutet dies, dass HTML5-CSS-Javascript-Apps auch auf Fernsehern die Zukunft gehört.
Fernseher und Settop-Boxen wurden so auch zu kleinen Linux-Computern und einander immer ähnlicher. Eine Auswirkung dieses Trends wird sein, dass Fernseher mit „Custom ROMs“ (also gehackte und erweiterte Firmware für die Geräte) immer mehr zur Bastelecke werden. Der TV-Jailbreak wird für echte Geeks und Nerds zum Leistungssport der Zukunft.
8. Heimnetze boomen
UPnP und DLNA sind nichts Neues, Streaming-Clients und -Server mit dieser Technik gibt es schon eine ganze Weile. So richtig im Mainstream sind sie aber noch nicht angekommen. Dafür könnte Apple mit seiner – (no na net) proprietären – Technik namens Airplay sorgen.
Dabei wird Apple diesmal weder technisch vorne sein noch Usability-Vorteile gegenüber Sonos, Boxee oder Logitech haben. Aber es ist halt Apple …
Neben Streaming-Clients für Audio und Video werden auch Server nächstes Jahr boomen. Seien es nun Netzwerkfestplatten, Router mit USB-Anschlüssen oder gleich ein semiprofessionelles NAS oder Windows Home Server – viele Heimnetze erfahren ein Upgrade, weil der praktische Nutzen besser sichtbar wird. Und so würde es auch nicht verwundern, wenn auch Apple seine Time Capsule heuer modernisiert und mit neuen Features ausstattet.
Und so wird die iPod-ifizierung auch im Heim weiter voranschreiten. Gepaart mit immer mehr Online-Videotheken bedeutet dies nichts Gutes für das gute alte Radio und Fernsehen.
7. Medien werden zu kämpfen haben
2011 wird auch ein Jahr, in dem es Printmedien mehr als nur schwer haben werden. Einerseits fördern Tablets den Medienkonsum in der Freizeit, andererseits werden Zeitungen zwingend reine Digitalabos bringen müssen. Dass dafür aber nicht der gleiche Preis fällig werden kann wie für das Papierabo, ist sowohl Lesern als auch Verlagen klar. Nicht nur deshalb könnten Zeitungs- und Magazinumsätze schrumpfen.
Der Medienbruch bedingt auch, dass nicht alle mitkommen werden.
Und dann wäre da noch die Piraterie. Damit ist nicht das „Teilen“ eines Printabo-Accounts am iPad gemeint.
Musik-Piraterie ist erst durch das Erscheinen von mobilen MP3-Playern groß aufgekommen. Und was der iPod für die Musikindustrie war, sind nun die Tablets für die Verleger. Mit dem Vorhandensein von einladender Lesehardware steigt auch das Interesse, sich mit Content einzudecken. Und weil alles in Bits und Bytes vorliegt, ist die Kopie in Null-Komma-Nichts angefertigt.
Schon jetzt werden einige Zeitungen via Bittorrent geteilt, dass dieses Problem nicht kleiner sondern eher größer wird, liegt auf der Hand.
Die Reaktion der Verleger zeichnet sich ab: Anstatt an der Bequemlichkeit für den Leser und neuen Geschäftsmodellen zu arbeiten, werden sie nach einem möglichst strengen Rechtemanagement (DRM) suchen. Und treffen wird’s wieder nur redliche Käufer …
Abgesehen davon: Sicher ist nichts. Selbst aus Apps lässt sich ein PDF relativ einfach extrahieren.
Und wie viel das hilft, zeigte unlängst die Zeitschrift c’t anhand von Büchern. Illegal ist das Angebot sogar größer als legal. Die Leute scannen Bücher sogar. Würde es einem immer so einfach gemacht werden wie beim Kindle oder im iTunes Music Store, wäre das Problem geringer.
Und zuguterletzt werden alle Medien nächstes Jahr von weiteren Umschichtungen der Marketing-Budgets hin in Richtung Social Media (Facebook ist ganz vorne auf der Wunschliste der Marketingleute und -vorstände) getroffen.
6. Websoaps & Co. gegen Bauchfleck
Auch von anderer Seite droht etablierten Medien Ungemach, von Google.
Schwerer wiegt jedoch, dass mehrere TV-Stationen und ihre Videoportale Google boykottieren und die Box schwarz bleiben lassen. So bleibt den Google-TV-Nutzern etwa das beliebte Serienportal vorenthalten.
In der Inhaltsfrage wird Google zur Selbsthilfe greifen: Der Internet-Konzern könnte die Video-Produktion finanziell unterstützen.
Wieso sollte bei mehr als einer Milliarde Internetnutzer nicht einmal eine Websoap nur über das Web ein globaler (werbefinanzierter) Kassenschlager werden? 2011 könnte es das erstmals geben. Dass das den Studios nicht gefallen wird, liegt auf der Hand.
Google wird so auch nicht zur Content-Company. Allerdings hat man auch heuer schon Projekte in diese Richtung gefördert. So stellte man fünf Millionen für Innovationen im Journalismus zur Verfügung.
5. Protokoll für soziale Netze
Einer der Unsicherheitsfaktoren für Facebook ist Diaspora. Ja, das ist ernst gemeint. Das von Studenten zusammen gemoppelte Social Network bringt einen richtungsweisenden Gedanken mit: Social Networks sollen dezentral sein.
2011 wird die Idee auftauchen, soziale Netzwerke nicht mehr auf einer Website oder mit einem Webservice zu implementieren, sondern mit Hilfe eines Protokolls – ganz nach dem Vorbild von E-Mails (POP3/IMAP4). Als „Client“ könnten viele verschiedene Netzwerke oder auch Desktop-Anwendungen agieren. Wieso kann nicht eine Art „Outlook für soziale Netzwerke“ mehrere solcher Angebote bündeln und mit diesen interagieren?
Dass so etwas in ein paar Monaten fertig ist, dürfte ebenso ausgeschlossen sein, wie ein Mitmachen von Facebook. Aber mit dem Download der eigenen Benutzerdaten wäre ein erster kleiner Schritt hin zu einem selbstkontrollierten Socialgraph getan.
4. Erste Blicke durch neue Fenster
1,5 Millionen Smartphones mit Windows Phone 7-Betriebssystem wurden bislang verkauft (oder an den Handel geliefert, so genau ist das nicht) – keine wirklich berauschende Zahl angesichts des gewaltigen Marketing-Drucks der Redmonder. Aber man muss Microsoft einen großen Wurf zugestehen.
Die Gefahr ist, dass Microsoft – wie bei vielem – immer nur den halben Weg geht und Windows Phone 7 gerade einmal mit den nötigten Features nachbessert. Mit Copy&Paste (kommt im Jänner per Update) alleine ist es nicht getan!
Es müssen viele und große Updates folgen, damit Vertrauen der Kunden in die Plattform entsteht. Vertrauen der OEMs in die Plattform ist wichtiger als die paar Euro, die sie bei Android an Lizenzgebühren sparen.
Spätestens im Herbst sind erste Blicke auf Windows 8 (Codename: Copenhagen) und Office 15 zu erwarten. Zur Erklärung: Jede zweite Version von Windows und Office sind Major Releases. Dieser Logik folgend müssten zwei große Würfe auf uns zukommen.
Auch wenn dieses Video nicht von Microsoft selbst stammt, zeigt es ein paar Dinge, die kommen könnten: Mit Beschleunigung der Grafikkarte könnte so manche Aufgabe in Windows 8 schöner und intuitiver von der Hand gehen.
Während Windows 8 schon 2012 erscheinen könnte, wird mit Office 15 nicht vor 2013 gerechnet.
3. Mehr Speed im Netz
Am Mobile World Congress (MWC) in Barcelona werden in Februar eine ganze Reihe von Smartphones mit Dual-Core-Chips wie dem Tegra 2 von Nvidia vorgestellt. Den Reigen der Mehrkern-Handys läutete vor wenigen Tagen LG mit seinem Optimus 2X ein. Am Anfang werden Android-Geräte stehen, auch das iPhone 5 wird aus zwei Kernen mehr Leistung bei geringerem Stromverbrauch holen.
Fraglich ist, wann Nokia und Windows Phone 7-Geräte folgen. Gerade Microsoft gibt seinen OEMs sehr strenge Hardware-Vorgaben, um zentralisierte Updates möglich zu machen.
Mehr Tempo gibt es auch in den Netzen selbst. Der Ausbau des Glasfasernetzes geht hoffentlich rascher weiter als bislang. Und mit dem sperrigen Namen Long Term Evolution (LTE) geht die nächste Mobilfunkgeneration in Österreich an den Start. Es ist zu erwarten, dass im Februar am MWC die Starttermine bekannt gegeben werden. Glaubt man den Mobilfunkern, stehen auf jedem Sender dann mehr als 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung.
Vor eineinhalb Jahren füllte ein LTE-Modem noch einen Kofferraum – mittlerweile gibt es bereits USB-Sticks.
Der Datenturbo LTE wird aber noch eine weitere Auswirkung haben. In aktuellen 3G-Netzen ist es für Mobilfunker kaum möglich, einzelne Nutzer oder Nutzergruppen gegenüber anderen zu priorisieren. In LTE werden dagegen zahlende Markenkunden (A1 oder Orange) gegenüber den Kunden der Diskonttöchter (Yesss oder Bob) bevorzugt werden.
2011 wird auch die Digitale Dividende vergeben. Um das durch die Digitalisierung vom Antennenfernsehen frei gewordene Funkspektrum streiten sich Mobilfunker und Rundfunkanbieter.
Für die Handynetzbetreiber würde dies bedeuten, dass sie auch ländliche Gebiete mit relativ geringen Mitteln (hohe Reichweite, wenige Masten) mit Breitband-Internet versorgen können. Die Konkurrenz möchte den ORF und andere Programme hochauflösend und unverschlüsselt über die Luft transportieren.
2. Android: Gut gelaunte Roboter
Im kommenden Jahr macht Googles mobiles Betriebssystem Android einen weiteren Sprung nach vorne. Doch bevor Android tatsächlich zum Smartphone für die Massen wird, muss sich Google ernsthaft ins Zeug werfen.
Die I/O-Entwicklerkonferenz vom 10. und 11. Mai in San Francisco wird spannend, weil dort gleich mehrere offene Baustellen an Android angegangen werden müssen:
User Interface:
Mit der Version 3.0 sollte ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht werden. Es fehlt derzeit noch an Eleganz und Vorgaben für Entwickler hinsichtlich des User-Interface-Designs.
Updates:
Die größten Sprünge nach vorne nützen nichts, wenn sie nicht auch bei den Nutzern ankommen. Google täte gut daran, die Update-Problematik zu lösen. Es kann nicht sein, dass heute immer noch Handsets mit Android 1.5 verkauft werden.
Ein weiterer Grund für ein rosiges 2011er-Android-Jahr ist das Tempo der Entwicklung. Was alleine im letzten Jahr weiterging, ist beeindruckend. Auch wenn man sich das starke Bekenntnis einzelner OEMs für die Plattform anschaut, stimmt das optimistisch. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut Android auf Tablets wie dem Samsung Galaxy S funktioniert, obwohl es selbst nie dafür gemacht wurde.
Im Weihnachtsgeschäft 2011 sollte zumindest auf jedem zweiten subventionierten Null-Euro-Handy Googles Betriebssystem laufen.
1. Netzkriege, Wikileaks und die Zensur
Wikileaks ist hier und bleibt es auch. Dazu trägt auch Julian Assanges „Versicherungsdatei“ bei, die verschlüsselt heute wohl auf mittlerweile zehntausenden Festplatten schläft. Noch sind erst 1897 von 251.287 US-Botschaftsdepeschen veröffentlicht und für Anfang 2011 hat Assange schon die nächsten Enthüllungen angekündigt.
Das Interesse an den Depeschen wird dann zugunsten des nächsten Skandals schwinden, obwohl sicher noch unglaublich viel brisantes Material in Cablegate steckt. 2011 wird daher zum Jahr der Politik-Blogger, weil einige ganz große Stories von ihnen entdeckt werden.
Beim nächsten Mal will Wikileaks nicht Staaten, sondern mit geheimen Dokumenten einer großen US-Bank die Finanzwirtschaft erschüttern. Und auch hier werden alle Versuche scheitern, eine Veröffentlichung zu stoppen oder im Voraus zu verhindern.
Der „Cyberkrieg“, den wir Anfang Dezember gesehen haben, war erst der Anfang. Weitere Angriffe von „Anonymous“ werden schon deshalb folgen, weil die selbsternannten Aktivisten nun Lunte gerochen haben. Gutes im Sinne der Meinungsfreiheit wird das aber nicht mit sich bringen. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. Netzsperren, Zensurmaßnahmen und restriktivere Regeln werden in den nächsten Jahren folgen. Gefordert und durchgepeitscht von Politikern, die sehr wenig bis gar nichts vom Internet verstehen.
Treffen werden diese Regeln und Sperren allerdings nicht jene, gegen die sie gerichtet sind: Kinderpornografen oder (Cyber)-Terroristen. Die sowie Geeks und Nerds kennen immer Mittel und Wege drum herum. Getroffen werden ganz normale Bürgerinnen und Bürger.
Der größte Verdienst von Wikileaks ist es, dass zumindest zaghaft eine Diskussion in Gang kommt, welche Rolle Geheimnisse im Staatswesen haben sollen. An der Geheimniskrämerei wird sich aber erst durch Druck der Bevölkerung etwas ändern. Zu groß ist der Trieb zum Machterhalt der Politik und zu gering die Bereitschaft mit mehr Kontrolle auch Macht abzugeben.
Aber: 2011 werden OpenData und OpenGovernment zum breiten Thema. Tageszeitungen, Magazine und Bücher (eines ganz sicher :-)) werden über die neue Art zu regieren berichten.
Und auch eine Reihe neuer und unkontrollierbarer P2P-Technologien werden entstehen. Neben dem P2P-DNS könnte auch ein P2P-Publishing-Mechanismus (mehr dazu in einem späteren Blogpost) entstehen bzw. zumindest andiskutiert werden.
Was auch 2011 nicht kommen wird
CloudComputing wird weiter das Mega-Buzzword der IT-Consultants sein. Aber weder sie selbst noch ihre Kunden werden den Schlagworten massenweise in die Wolke folgen.
Es werden noch lange über 2011 hinaus mehr Papierbücher als E-Books verkauft.
Google Wave wird auch als OpenSource-Projekt kein Burner.
Genug gibt es nicht. Wir werden weiter nach immer mehr Rechenpower verlangen.
Twitter wird auch 2011 in Österreich kein Mainstream-Medium. Dazu fehlen Stars und Promis.
ChromeOS wird kein großer Erfolg und reine Netz-Betriebssysteme befremden die Masse noch eher.
Kamerahersteller werden auch 2011 noch viel Geld für eigentlich billige Extras wie Wlan oder GPS verlangen.
Selbstfahrende Autos werden leider auch für lange Zeit kein Thema sein. Auch wenn es möglich ist … die meisten Leute haben einfach zu viel irrationale Angst vor autonomen Maschinen.
Georg wird auch weiterhin ewig für die Beantwortung von E-Mails brauchen.
Auf- und Absteiger
Aufsteiger: Facebook
Facebook wird zwar 2011 noch keine Milliarde Nutzer haben. Mark Zuckerberg könnte aber in Versuchung geraten, Kasse zu machen. Ein Börsegang des Sozialen Netzwerks wäre trotz der strengen Gesetzgebung in den USA (der Sarbanes Oxley Act kam nach dem Kollaps von Enron) eine logische Konsequenz des Erfolgs. Wann soll Facebook diesen Schritt sonst machen? Wenn das Wachstum abflacht?
Die Spekulanten sind schon längst bei der Stelle. Sie wetten bereits seit geraumer Zeit mit Finanz-Derivaten auf einen Börsegang. Und deren Wert steigt und steigt. Von März bis November hat sich laut Bloomberg der Wert von Facebook auf nunmehr 40,7 Milliarden Dollar (31 Milliarden Euro) verdreifacht. In der Forbes Liste 2010 würde dies eine Position rund um Rang 70 der wertvollsten Unternehmen der Welt bedeuten. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das wenig beachtete Werbung neben Sprüche und Bilder seiner Nutzer setzt.
Und weil bei dieser Zockerei im real nicht existierenden Casino auch einige der größten Hedgefonds mitspielen, könnte es auch so Druck auf Zuckerberg geben, sich von Anteilen zu trennen.
Unwahrscheinlich ist dagegen eine Übernahme. Da spielen zu viele Risikofaktoren (wie lange ist Facebook noch so dominant?) hinein.
Weiterer Aufsteiger: Linux. Das freie Betriebssystem wird mit all seinen Möglichkeiten in noch mehr Geräte eingebaut werden. Ob vom Auto über den Fernseher oder Sat-Receiver bis hin zum Drucker – OpenSource gewinnt im nächsten Jahr an Bedeutung und kommt als Thema in der breiten Masse an.
Absteiger: Nokia
Mir tut mein europäisches Herz weh, aber: Die Finnen werden auch 2011 nicht vom Fleck kommen.
Die immer größer werdende Konkurrenz bei Smartphones in Europa und den USA wird selbst durch womöglich steigende Verkaufszahlen von Feature-Phones kaum auszugleichen sein. Die Finnen-Flaggschiffe wie das N8 haben zwar eine tolle Hardware, kranken jedoch allesamt an der Usability von Symbian. Auch die neueste Iteration des Nokia-Betriebssystems ist (subjektiv) völlig unbenutzbar.
Die Frage ist, ob den Finnen noch ein kompletter Neustart mit MeeGo zuzutrauen ist. Smartphones sind heute kein Geschäft mehr aus Hard-ware alleine. Es braucht ein komplettes Ecosystem von Handsets, Entwicklertools, Apps und noch viel mehr einer breiten Unterstützung am Zubehör-Markt. Apple hat eindrucksvoll vorgezeigt, wohin es geht und Nokia ignorierte diesen Trend (aus Arroganz?) bis vor kurzem komplett.
Noch viel schwerer als die Einbrüche in unseren Breiten wird für Nokia wiegen, dass gerade in Schwellenländern die Konkurrenz durch billige und leistungsfähige Android-Geräte mörderisch wird. Ein Preiskampf mit enormen Verlusten droht.
Weiterer Absteiger: Yahoo, das weiter scheinbar kopflos agiert und nicht so recht weiß, was es soll. 2011 könnte CEO Carol Bartz Dienste wie Delicious oder gar Flickr einstellen oder verkaufen.
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Hier meine Blicke in die Glaskugeln für 2009, 2008, 2007 und 2006.
Eure Meinung? Was habe ich vergessen? Was wurde übertrieben?
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2010-12-27 13:40:392010-12-27 13:40:39Was 2011 in der Technik bringt
Einem Draht ist es schlichtweg egal, welches Bit er gerade transportiert. Den Telekom-Firmen ist dies nicht egal, denn sie träumen davon, über jedes Bit bestimmen zu dürfen.
Netzneutralität bedeutet bedeutet, dass Internet-Anbieter (DSL, mobile etc.) Datenpakete von und an ihre Kunden unverändert und gleichberechtigt übertragen, unabhängig davon, woher diese stammen oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben.
Im Klartext: Ein Bit per Skype sollte gleich behandelt werden wie ein Video und sollte – abhängig von der Geschwindigkeit des Servers und des Endnutzers – auch gleich schnell zugestellt werden. Alle Dienste, die das Internet anbietet, sollten gleichberechtigt sein.
Dieses grundlegende Prinzip sorgte für den unglaublichen Erfolg des Internets. Jeder konnte zum Google oder Yahoo werden, niemand war in der Lage einzelne Dienste auszusperren oder nur genehme Informationen zuzulassen.
Das Prinzip der Netzneutralität sorgte dafür, dass das Internet zum mächtigsten Werkzeug der Menschheitsgeschichte werden konnte.
Dieses Prinzip ist in Gefahr. Telekom-Firmen sehen mit Argwohn auf die wirtschaftlichen Erfolge von Google, Facebook & Co. Sie merken, dass Skype oder Twitter (noch nicht bei uns) das weitaus bessere Geschäftsmodell haben als sie.
Aus reiner Geldgier soll nun das Prinzip der Netzneutralität über Board geworfen werden. Die Futurezone gab mir diese Woche die Gelegenheit in Form eines Gastkommentars die „Argumente“ der Branche zu widerlegen oder zumindest zu entkräften. Hier geht’s zum Artikel: 10 Schein-Argumente für die Abzocke.
Vergangene Woche gab es auch weitgehende Entscheidungen hinsichtlich der Netzneutralität in den USA. Markus Beckedahl Linus Neumann von Netzpolitik.org hat sie kurz zusammengefasst. Fazit: Vor allem im Mobilfunk wurde den Betreibern weitgehende Freiheit gegeben, alles mögliche und Ungeliebte zu verlangsamen. Der Kunde muss lediglich (im Kleingedruckten?) darauf hingewiesen werden.
Wie so ein nicht mehr neutrales „Internet“ (das dann keines mehr ist) und damit die Meinungsfreiheit in Zukunft online aussehen können, zeigt die nachfolgende Grafik eines (mir unbekannten) Netzaktivisten aus den USA. Zugegebenermaßen steckt da ein wenig Polemik drinnen. Aber: Wer weiß, was mit dieser dann möglichen Verlangsamungs- und Aussperrungstechnik bald (nicht nur wegen Geld) blockiert werden soll und wird? Es geht auch um die Meinungsfreiheit (ein in Österreich ohnehin nicht allzu hohes Gut).
Wer das nicht will, soll sich gefälligst für dieses Thema interessieren!
So könnte unser "Internet" bald aussehen. Zerbröselt in Einzelteile, wie auch die Meinungsfreiheit.
Zwei Grazer Blogger und eine Bloggerin haben sich zusammen getan und sammeln in den nächsten Tagen und Wochen Spenden für das Kinderkrebsstation am LKH Graz. Gerne unterstütze ich das, indem ich meine Leserinnen und Leser auf die Aktion „Herzlicht“ aufmerksam mache.
Für jede Spende über 20 Euro drehen die „Drei Weisen aus dem Bloggerland“ ein persönliches Video. Hier ist die Ankündigung:
Und hier die Spendeninfos:
Steirische Kinder-Krebs-Hilfe, Konto-Nr. 4.426.300, BLZ 38.000, RLB Steiermark,
Verwendungszweck: „Herzlicht“ (WICHTIG! Nur Spender mit diesem Verwendungszweck erhalten ein persönliches Video.)
Was kommt heraus, wenn man elf Leute in einen Raum steckt? Ein großartiger Dienst, der die Welt ein klein wenig besser macht: schandfleck.in. Oder zumindest fast.
eine Website basierend auf Ruby on Rails
eine iPhone App
eine Android App
Grundidee des Dienstes: Leute können Schandflecken (Straßenlöcher, kaputte oder verschmutze Spielplätze bzw. nicht behindertengerechte Zugänge) in ihrer Nähe melden. Dies geht über den Foto-Upload auf der Website oder mobile per HandyCam und GPS. Dazu noch schnell ein Kommentar und ein Rating-System.
Und es gibt auch eine fertige iPhone-App:
Von der Android-App hab ich derzeit keine Screenshots. Folgen vielleicht noch.
Passiert ist das Ganze am CodeCamp Klagenfurt am vergangenen Wochenende an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (DANKE für die Unterstützung!).
Fast fertiggeworden
Das CodeCamp war für uns ein Test für das kommende CreateCamp Klagenfurt im Februar 2011. Anders als bei „normalen“ BarCamps soll es dabei Ergebnisse geben. Ergebnisse wie dieses Projekt.
Ein wenig Arbeit fehlt aber noch, hier die Gründe im Groben:
Wir haben uns beim Setup verschätzt, einige Teilnehmer hatten nicht die passenden Arbeitsumgebungen und auch den Server müsste man schon vorab konfigurieren.
Wir hatten einen Mangel an Designern. Das Design-Team war zwar großartig (siehe oben), doch war es zu klein.
Die Teilnehmer hatten nicht immer die richtigen Prioritäten. Technikverliebtheit führte etwa dazu, dass sogar über Gesichtserkennung gegrübelt wurde, während die Designer mehr Ressourcen nötig gehabt hätten.
Und weil auch Spaß bei der Sache sein muss, haben wir uns über darüber auch ein wenig lustig gemacht:
Aber Fazit: Es kann Großartiges herauskommen, wenn man ein paar tolle Leute ein Projekt angehen. Und Großartiges wird auch beim CreateCamp herauskommen! Versprochen!
Was ist das CreateCamp?
Unser CreateCamp ist ein BarCamp. Das bedeutet:
Die Teilnahme steht allen frei und unbeschränkt offen. Eine einfache Anmeldung am Wiki reicht. Achtung: Weil der Wiki nur per Registrierung bearbeitbar ist, kann man uns auch einfach ein E-Mail schicken: barcamp.kaernten@gmail.com.
Es gibt – anders als bei anderen BarCamps – nur einen Session-Track für Workshops/Vorträge
Daneben haben wir drei weitere Räume von der Universität für die Arbeit an Projekten bekommen.
Wann und wo?
4. bis 6. Februar 2011 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Vorstufengebäude, Nordwest-Teil). Der Auftakt wird Freitag am späteren Nachmittag stattfinden, um die Projekte bereden zu können.
Wer?
Jeder, der willens ist, etwas zu lernen oder an einem Projekt mitzuarbeiten. Das können nicht nur Software-Entwickler sein.
Solche Projekte brauchen auch Designer oder Leute, die sich im Bereich Social Media auskennen – schließlich geht es auch um die Dokumentation in Form von Fotos, Videos, Blogs, Facebook, Twitter etc. Solche Projekte brauchen auch Öffentlichkeit! Und alle anderen? Auch die sind willkommen!
Welche Projekte?
Jeder, der eine Idee hat, kann sein Projekt am Wiki vorschlagen. Es muss auch kein fertiges Produkt dabei herauskommen. Wichtig ist nur, dass das Projekt:
die Welt ein kleines Stück besser macht und dass
die Ergebnisse der Allgemeinheit (OpenSource?) zugute kommen sollen.
Warum?
Learning by doing (und zuschauing)
Gutes tun und
etwas schaffen!
Worauf warten?
Go Create! Am CreateCamp Klagenfurt 2011
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2010-12-20 16:35:322010-12-20 16:35:32CodeCamp: Wahnsinn am Wochenende
Es gibt Menschen, die es im Alltagsleben schwerer haben als andere. Die Rede ist nicht nur von Menschen mit Beeinträchtigungen, sondern beispielsweise auch von Müttern mit Kinderwägen. Seit heute früh gibt es ein großartiges Beispiel, wie OpenData diesen das Leben ein wenig einfacher machen kann.
Was ist OpenData?
Darunter versteht man die Philosophie, dass der Staat alle öffentlichen und nicht personenbezogenen Daten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
Von Daten zum U-Bahn-Aufzug
Nun stellt sich die Frage: Was hat das mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu tun. Ganz einfach: Wenn der Lift in einer U-Bahnstation kaputt ist, bringt dies für einige Personen (Menschen mit Beeinträchtigungen und Mütter mit Kinderwägen) gröbere Probleme mit sich.
Diesen Menschen könnte geholfen werden, indem die Wiener Linien die Fehlermeldungen für Aufzüge einfach in elektronischer und frei zugänglicher Form veröffentlichen könnten. Auf Grundlage dieser Daten würden Apps für Handy und das Web entstehen, die zur Navigation rund um Problemstationen helfen würden.
Derzeit gibt es zwar eine Auskunftstelefonnummer, die allerdings nur in „Amtszeiten“ besetzt ist.
OpenData ist kein „IT-Beschäftigungsprogramm“, wie Kärntens Landeshauptmann und Technologiereferent (sic!) Gerhard Dörfler in einem Interview einmal meinte. OpenData hat viele praktische Nutzen. So viele, dass wir sie gar nicht einmal ansatzweise kennen.
Aktion gegen die Geheimhaltung
Daten der öffentlichen Hand werden oft deshalb nicht veröffentlicht, weil das Bewusstsein für deren unglaublichen Wert nicht vorhanden ist. Daher kamen Proponenten von OpenData auf den Plan und starteten die Aktion Ubahnaufzug.at.
Man will nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch kurzfristig zur Linderung des Problems beitragen. Jeder kann dabei Probleme mit Fahrstühlen melden, die dann für andere in einer Liste oder auf einer Karte eingesehen werden können.
Es wäre wünschenswert, dass diese Daten bald automatisiert und vollständig aus der besten Quelle kommen würden, die es dafür gibt: den Wiener Linien und auch allen anderen öffentlichen Verkehrsbetrieben landesweit.
Geheime Fahrpläne
Bleiben wir ganz kurz beim öffentlichen Verkehr. Wieso sind Fahrpläne in Österreich eigentlich „Geheimsache“? Sollten diese nicht frei vom Copyright (wir haben für deren Erstellung bezahlt) allen zugänglich gemacht werden? „Sollten sie“, sagt der gesunde Menschenverstand.
Dass dies jedoch nicht der Fall ist, beweist neben der gängigen Praxis auch wieder einmal die Politik. Weil Stadtwerke, Wiener Linien, ÖBB & Co. eigene Handy-Apps pushen wollen, bleiben andere innovative Software-Entwickler außen vor. Sie bekommen die Daten einfach nicht.
Noch viel unverständlicher ist das Verhalten der Politik. Ihr müsste es ja ein Anliegen sein, dass möglichst viele Bürger in möglichst allen Lebenslagen möglichst alle Fahrpläne zur Hand haben können.
Denkste!
Der Wiener Gemeinderat hat am 19. September mit den Stimmen der Damals-Noch-SPÖ-Absoluten einen Antrag der Grünen auf Freigabe der Fahrplandaten der Wiener Linien abgelehnt. Wovor haben die Genossen Angst? Würde man in Kärnten diese Frage erörtern, gäbe es bestimmt auch ein „Nein“. Allerdings nicht aus irgendwelchen sachlich argumentierbaren Gründen, sondern aus Angst vor dem Internet.
OpenData kommt in Fahrt
Aber es tut sich etwas. Das Thema OpenData gewinnt an Bedeutung. Jeden Tag. Mit jeder Aktion wie der von Ubahnaufzug.at.
https://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.png00Georg Holzerhttps://georgholzer.at/wp-content/uploads/2013/04/logo-big3.pngGeorg Holzer2010-12-14 14:38:042010-12-14 14:38:04Der Nutzen von OpenData