Fladerer, gewöhnliche Diebe

Ich habe lange davor zurückgeschreckt, freiheitliche Politiker als „Fladerer“ zu bezeichnen – das Kärntner Wort steht für „gewöhnliche Diebe“. Ich konnte es aus meiner journalistischen Vergangenheit heraus nicht tun, weil es eine Vorverurteilung darstellt.

Ibiza-Gate, bei dem Heinz-Christian Strache einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte öffentliche Infrastrukturaufträge (auch zu überteuerten Preisen) bei voriger politischer Unterstützung in Aussicht gestellt hatte, zeigte mir endlich, dass diese Zurückhaltung unnötig war. Wer soll da noch klagen? Wer soll angesichts solcher Aussagen noch anderes behaupten können, wollen oder dürfen? Es ist längst überfällig, zu sagen, was zu sagen ist: viele freiheitliche Politiker sind einfach nur „Fladerer“. Punkt.

Das war schon in Kärnten der Fall, wo öffentliche Gelder am laufenden Band für Broschüren, Werbegeschenke oder Postenschacher draufgingen, um die Macht zu erhalten. Dörfer, Dobernig & Co. füllten einen ganzen Blog und beschäftigten mich über Jahre hinweg. Das Archiv von k2020 lebt übrigens nach wie vor.

Das perfide System der Rechtspopulisten lässt viele „kleinen Leute“ immer wieder auf Strache, Kickl, Hofer, Dörfler & Co. hereinfallen. Früher waren es vielfach „Verlierer“, die meinten, mit einer FPÖ-Stimme es „denen da oben“ zeigen zu müssen. Das Ergebnis hätte schon in Kärnten ernüchternd sein müssen. Das dritte Lager machte stets Politik zugunsten von „denen da oben“ (Strache spricht im Ibiza-Video ganz offen an, dass reiche Spender niedrigere Steuern wünschen und bekommen) und zulasten von Ärmeren. In der Tat sind es die Ärmsten und Wehrlosesten (Frühpensionisten unter 40 Versicherungsjahren, Migranten und ähnliche Gruppen) gegen die sich das Tun der FPÖ richtet.

Die ständige Wiederholung falscher oder bewusst erlogener Aussagen (Trump lässt grüßen) manipuliert mittlerweile auch ganz andere Bevölkerungsgruppen und lässt diese glauben, die Freiheitlichen wären auf ihrer Seite und würden das Beste für das Land wollen. Ängste vor anderen zu schüren, ging schon oft – nicht nur bei der FPÖ – auf.

Wenn das Ibiza-Video etwas zeigt, dann das: Freiheitlichen sind die Interessen russischer Oligarchen mehr wert als die der Bürgerinnen und Bürger Österreichs. Gegen Spenden verhökern sie denen Tageszeitungen, Teile des ORF oder auch gleich Infrastruktur und Wasser. Sie pfeifen (um kein Wort mit sch… zu benutzen) auf alles und jeden, solange sie an der Macht bleiben können. Dazu brauchen sie Geld und das kommt wiederum von Großspendern über Vereine (nur bei der FPÖ?) zu ihnen.

Österreich hat die geringste Kriminalitätsrate seit Jahrzehnten und gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Dennoch wird dicht gemacht, überwacht und in Sicherheit (statt Bildung) investiert. Mit der Angst vor anderen wird argumentiert, warum Aussperrung, Grenzschließung und Einschränkung von Bürgerrechten nötig seien. Seit die FPÖ wieder in der Bundesregierung sitzt, werden Tabus am laufenden Band gebrochen, um die Grenze des gerade noch Tolerierbaren immer weiter nach Rechtsaußen zu verschieben. Die Politik wird dabei ebenso einfach über das Recht gestellt wie Menschenrechte ganzen Gruppen von Menschen versagt werden. Es werden Fantasieunformen getragen und bei Hausdurchsuchungen von Neonazis zwölf Minuten geklopft, um diesen noch die Möglichkeit zu geben, dass belastendes Material verschwinden kann. Provoziert wird auch immer wieder, wenn es etwas zu verdecken gilt.

Eigentlich ist die FPÖ-Politik sehr durchschaubar. Handlungsmuster wie Feindbilder sind am äußerst rechten Rand immer wieder dieselben. Die Opferrolle auch. Es sind George Soros, die vereinigte Linke, Journalisten, Migranten oder gar ein Tal Silberstein, die immer wieder „gegen uns sind, weil wir für euch sind“. Nein, sind sie nicht. Nein, seid ihr nicht. Ihr seid einfach nur Fladerer. Gewöhnliche Diebe. Punkt.

Ach ja, auch die kleine, aber wachsende Zahl an Neonazis in diesem Land sollte enttäuscht sein. So mancher meint schließlich, er würde Strache & Co. wählen, um den feuchten Traum vom Dritten Reich wieder träumen zu können. Auch denen sei gesagt: Es sind nur gewöhnliche Fladerer und keine Ideologen. Strache & Co. wären linksradikal, gäbe es dafür eine populistische Mehrheit.

Wer schreibt so etwas?
Bin ich links? Nein, denn so manche Klassenkampfrhethorik von Gewerkschaftern widert mich als hart arbeitender Unternehmer an. Progressiv? Am ehesten: Ich liebe Veränderung und Fortschritt, weil die Menschheit primär Zukunft gestalten und nicht Vergangenheit verwalten sollte. In diesem Sinne bin ich sicher nicht konservativ (insbesondere weil ÖVP und SPÖ laufend mit diesen Fladerern koalieren, sind sie für mich unwählbar). Liberal? Ja, zu einem gewissen Teil. Aber mein schizophrenes Ich sagt mir auch, dass wir in vielen Bereichen mehr Verbote (etwa beim Nichtraucherschutz ) und strengerer Regeln (beim Klimaschutz, gegen Steuervermeidung von Konzernen oder gewöhnlichen Pfusch von Handwerkern) brauchen. Bin ich grün? Wenn die wirklich grün wären, dann vielleicht auch ein wenig.

Ich bin ich und darf zwiespältige Meinungen haben. Ich darf diese Meinungen auch immer wieder ändern. So soll es (für mich) sein. Gleichzeitig zu fladern und Menschen zu verachten – so etwas ist absolut das Letzte!

Titelfoto: Wenn jemand das Urheberrecht dafür einmahnt … gerne per E-Mail.

Podcasts – die Radio-Zukunft

Es ist ganz schön lange her, dass ich wieder einmal zum Bloggen kam. Einerseits liegt’s an xamoom, dem Startup, das mich seit April 2014 ganz schön beschäftigt hält. Andererseits bin ich immer mehr zum Konsum-Typen geworden. Ich konsumiere jede Menge Audio. Audio in Form von Hörbüchern und Podcasts oder auch „On Demand Audio“, denn darum geht’s bei Podcasts: Ich höre was ich will, wann ich will.

Radio? Kaum, und wenn nur Ö1 sowie ein wenig FM4 und auf der Straße hin und wieder Ö3. Auf keinen Fall jedoch höre ich den Stumpfsinn, den so manches Antennen-Privatradio in den Äther bläst. Während Live-Radio immer öfter ziemlich alt wirkt, sind Podcasts Anfang 2016 frischer denn je!

Die drei Gründe, warum ich Podcasts liebe?

  1. Wer – so wie ich – wenig Zeit hat, kann Sendungen abonnieren und bei Bedarf hören.
  2. Wer zu speziellen Themen am Laufenden bleiben will, findet speziell in der englischsprachigen Auswahl garantiert etwas.
  3. Und dann gibt’s da noch meine Lieblings-Kategorie namens „Serendipity“ – also glückliche Zufälle, nach denen man nie selbst suchen würde.

Mit Qualität in die Zukunft

Während Privatradios mit Spotify oder den Streaming-Diensten von Google wie Apple zu kämpfen haben, sind die öffentlich-rechtlichen Radiosender längst daraufgekommen, ihre hochwertig produzierten Inhalte zu recyclen. Die Auswahl an deutschsprachigen Sender-Podcasts ist enorm. Hier eine kleine Auswahl der Übersichtsseiten:

Geboten wird alles – von Kultur und Geschichte über Wissenschaft bis hin zu Nachrichten oder Sport.

Noch größer ist die Auswahl, wenn man in den englischen Sprachraum blickt. Alleine die BBC hat 488 (!) Podcasts im Angebot. Daneben gibt’s noch jede Menge Privatpersonen, die über online abonnierbares Audio ebenfalls eine Stimme bekommen.

Enormes Niveau von Privaten

Wer sich ein wenig durch die obigen Links klickt, könnte schnell zur Meinung kommen, dass sich nur die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren Gebühren solch aufwendige Produktionen leisten könnten.

Weit gefehlt! Es ist ihre hohe Produktionsqualität, die so manchen US-Podcasts ein Publikum von mehreren Millionen Abonnenten beschert. Wie viel Aufwand in eine einzige Episode fließt, überraschte mich: Es sind oft Monate, die für einen Beitrag von 30 Minuten oder einer Stunde draufgehen, wie Alex Blumberg, CEO und Gründer von Gimlet Media erst unlängst in einem hörenswerten Beitrag verriet:

Wer Radio macht, sollte sich das unbedingt anhören!

Das Qualitätsniveau von Produktion und Storytelling der weltweiten Top 10 ist beeindruckend. Von Mediensterben ist keine Rede. Clevere Vermarktung, hohe Reichweiten und neue Vertriebswege (eigene Apps) sorgen für einen On-Demand-Audio-Boom in den USA. National Public Radio (NPR) wird heuer einen Spendenrekord einfahren, das Podcast-Startup Gimlet Media kam eben mit einer respektablen Bewertung von 30 Millionen Dollar durch seine Serie-A-Finanzierungsrunde. Und mit Netzwerken wie 5by5, Radiotopia, The Nerdistrainmaker.fm oder twit.tv entstehen ganz neue Medienriesen für oft gar nicht so kleine Nischen.

Kompromisslose Qualität und hoher journalistischer Ethos – das sind die Erfolgsrezepte dieser neuen Medienmacher und sie werden offenbar vom Markt honoriert.

Der einfachste Weg zum Hören

Apple hat sich mit iTunes schon ins Zug geworfen, als Podcasting noch ein ausschließliches Thema von Geeks und Nerds war. Das Verzeichnis ist umfassend und bequem, wenngleich iTunes nicht mein Fall ist.

Wie sehr On Demand Audio zuletzt an Fahrt aufgenommen hat, zeigen die Vorstöße von Google und Spotify. Beide Streaming-Riesen werden demnächst Podcasts in ihre Musikangebote integrieren. Das Podcast-Verzeichnis Stitcher wurde zuletzt von Deezer übernommen.

Trotz aller Anstrengungen von Google, Apple & Co. – meine erste Wahl zum Podcast-Hören ist die App Pocket Casts, die für iOS (3,99 Euro), Android (2,99 Euro) und Windows Phone (2,99 Euro) verfügbar ist. Selbst eine Web-Version (einmalig 9 US-$) gibt’s.

Pocket Casts für Android

Pocket Casts bietet neben einem übersichtlichen Player mit allen nötigen Features und einem umfassenden Verzeichnis auch die Synchronisation über mehrere Geräte und sogar Plattformen. Was man am iPad oder im Web-Player gehört wurde, wird einem am Android-Phone nicht mehr vorgeschlagen.

Einzig auf eine Verbindung mit meinem Sonos-System muss ich verzichten. Vorerst noch …

Pocket Casts Web-Player

Am Smartphone sind Podcasts mit Apps immer dabei, sie werden ohne extra Kosten im Wlan heruntergeladen und stehen somit auch als Bluetooth-Stream für Stereoanlagen oder das Autoradio bereit. Mühsames Anstecken und lästiges Kabel-Fummeln sind schon längst passé!

Meine Lieblings-Podcasts

Ich habe schon 2005 meine Hit-Liste veröffentlicht. Allerdings ändern sich Interessen und Geschmäcker mit der Zeit – erst Recht, wenn es so ein enormes Angebot gibt. Daher hier ein Update der Liste, deren Titel ihr in jedem Verzeichnis findet. Ohne diese Podcasts könnte ich nicht sein:

  • This American Life
  • NPR Planet Money
  • NDR Zeitgeschichte
  • Ö1: Betrifft Geschichte, Digital Leben, Wissen Aktuell
  • FM4 Science Busters
  • Stuff You Should Know
  • This Week in Google
  • Useful Science
  • WordPress Weekly
  • Triangulation
  • StartUp by Gimlet
  • Limetown

Frage: Was sind eure Lieblings-Podcasts?
Ich brauch immer wieder neues Hör-Futter und freue mich auf eure Kommentare!

Titelfoto: AdobeStock/lesnoj

Was kostet Scheiders Songcontest-Stadiondach? Weiß er es überhaupt?

Ein Fußballstadion wird für rund 60 bis 70 Millionen (so genau wollte das damals niemand sagen) gebaut, steht ewig leer, sollte erst doch, dann doch nicht zurückgebaut werden und wird nun kaum genutzt. Mitsamt Betrieb für die nächsten paar Jahre kostet das den Steuerzahler so rund 100 Millionen Euro. Auch das will uns niemand so ganz genau sagen.

Und nun kommt ein Bürgermeister auf die Idee, für den Songcontest 2015 dem Stadion noch ein komplettes Dach aufzusetzen sowie die Hülle schall- und lichtfest zu machen.

Und das, obwohl es schon vor der „Fertigstellung“ als dauerhaftes Provisorium Bedenken hinsichtlich der Statik gab. Zur Erinnerung: Der gesamte Oberrang sollte mitsamt seinem Gewicht gar nicht dauerhaft vorhanden sein.

Und nun will der Bürgermeister für seine Schnapsidee Songcontest auch noch ein festes Dach drüber setzen.

Scheiders perfide Taktik

Ganz abgesehen davon, dass Conchita Wurst vor ihrem Sieg bei Scheider und dessen Umfelnd nicht immer gleich beliebt war wie jetzt (aber das war auch bei der Dschungelprinzessin der Fall) … die Taktik des Stadtoberhaupts ist durchsichtig: Er will andere als Verhinderer und Nein-Sager darstellen.

Ist dies nicht der Fall und nimmt Scheider seine Idee tatsächlich „ernst“, müsste es – den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit folgend – Kostenabschätzungen für das Stadiondach geben. Wenn dies nicht der Fall ist, handelt der Bürgermeister grob fahrlässig (um es harmlos auszudrücken).

Was kostet der Stadionumbau?

Obwohl die Idee von Christian Scheider kommt, gehe ich davon aus, dass man sich nicht aus dem Bauch heraus so etwas ausdenkt. Wenn man sich so etwas ausdenkt, sollte man die Konsequenzen kennen.

Die Frage aller Fragen, lies der Bericht der Kleinen Zeitung aus: Was kostet das?

Und weiter: Wenn das Ding mehrere Millionen Euro kosten sollte, wird alleine die Kostenschätzung aufgrund statischer Gutachten eine Menge gekostet haben. Wie viel Geld gab die Stadt für die Idee bereits aus?

Auskunftsbegehren

Gerade aus der Causa Stadion sollten wir alle eines gelernt haben: Den Worten mancher Politiker sollte man nicht glauben. Wie kommen wir dazu, wieder die Zeche für den Größenwahn von Politikern zu zahlen?

Daher will ich es wissen: Was kostet uns das Ganze???

Eben habe ich daher an Christian Scheider ein Auskunftsbegehren (Download als PDF) gerichtet. Er soll uns allen erklären, was das kostet oder bisher schon gekostet hat! Erst dann kann er er all Skeptiker als Verhinderer brandmarken.

  1. Auf welche Höhe werden/wurden die Kosten für den Ausbau des Fußballstadions (Überdachung sowie schall- und lichtfeste Außenverkleidung) für den Songcontest 2015 geschätzt? Gibt es überhaupt eine Kostenabschätzung?
  2. Wenn es Kostenabschätzungen gibt: Wie hoch beliefen sich die Kosten dafür und wurde die Tätigkeit der Kostenabschätzung (Statik, Architektur etc.) ausgeschrieben?
  3. Wie hoch werden alle weiteren Kosten im Rahmen der möglichen Austragung des Songcontests 2015 für die Stadt Klagenfurt geschätzt? Gibt es überhaupt eine Kostenabschätzung?

Wenn diese Fragen beantwortet sind, können wir uns auch ein Bild davon machen, wie sorgfältig im Rathaus mit unserem Steuergeld umgegangen wird.

Ich gehe jeden Rechtsweg!

Eine kurze Anekdote noch zu meinem letzten Auskunftsbegehren zu Scheiders Werbegeschenken: Angeblich wurden die von mir gewünschten Informationen sogar erhoben, dann aber doch schubladisiert und mir eine abschlägige Auskunft erteilt.

Falls jemand aus dem Rathaus hier mitliest … ja, das K-ISG mit seinen Auskunftsrechten gilt auch für Sie. Das habe ich mittlerweile schwarz auf weiß. Und ja, ich bin schon einmal bis zum VwGH gegangen, um zu meinem Recht zu kommen. Ich bin bereit, dies noch einmal zu machen!

Ernst Strassers Strafanzeigen gegen mich und wie man das Internet nicht säubert

Ernst Strasser, wiki Commons, (CC) Hannes Sallmutter

Ernst Strasser, wiki Commons, (CC) Hannes Sallmutter

Heute wird Erst Strassers Fall beim Obersten Gerichtshof erneut aufgerollt. Dem ehemalige Minister und Europaabgeordnete droht Gefängnis, wenn nachgewiesen wird, dass er als EU-Parlamentarier Geld für die Beeinflussung von Gesetzen angenommen wollte.

Im Mai 2011 schrieb ich hier einen Artikel mit dem Titel „Die Postdemokratie dankt Ernst Strasser“. Darin waren auch jene Videos der britischen Journalisten Claire Newell und Michael Gillard von der Sunday Times eingebettet, die zu Strassers Überführung maßgeblich beitrugen.

Zwischenzeitlich versuchten Strasser und dessen Anwälte sämtliche Videos aus dem Netz zu entfernen. Mehr noch: Sie versuchten mit Klagen Leute wie mich mundtot zu machen.

Gleich mehrere Strafanzeigen

Vor etwas mehr als einem Jahr staunte ich nicht schlecht, als plötzlich Post vom Straflandesgericht Wien eintrudelte. Strassers Anwälte brachten mehrere Strafanzeigen an. Beklagt waren neben Newell und Gillard auch der Europaparlamentarier Hans-Peter Martin (seriously?) und … ich. Kein Witz.

Strasser zeigte mich an, weil ich diese Youtube-Videos auf meinem Blog veröffentlichte.

Alleine schon die Tatsache, neben den zwei britischen Journalisten in einem Dokument genannt zu werden, erfüllte mich irgendwie mit Freude und Anerkennung. Mein Blog und jener Martins wurden stellvertretend für viele andere Medien (ein weiter Adelsschlag, den ich eigentlich nicht verdiente) angezeigt.
13-03-2014 10-18-04
Nun ja … die Anzeigen wurden samt und sonders eingestellt. Wer will, kann die Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft Wien und der Beschluss des Straflandesgerichts Wien zur Einstellung nachlesen.

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Danke Ernst! Nach dem ersten Schock war die Lektüre dieser Schriftstücke großes Kino für mich.

Warum Gesetze gebrochen werden dürfen

Zwei nicht geschriebene Antworten auf Facebook-Mails brachten mich in letzter Zeit noch mehr zum Nachdenken:

Erstens: Ein Kollege fragte mich, warum ich meine seit sieben Jahren (!) gleichgebliebenen (in einem Fall sogar gesunkenen) Honorarsätze nie nachverhandelt habe. Ich wollte daraufhin antworten:

Ich hab das schon länger vor. Demnächst sprenge ich den Tresor des Medienhauses XYZ!

Zweitens: Eine Freundin sah mich fotografierend durch die Klagenfurter Innenstadt gehen und fragte mich, warum ich denn all die Geschäfte fotografiere. Meine Antwort als Teaser für klu2.at sollte lauten:

Warte ab, hab‘ noch ein bisschen Geduld. Nächste Woche platzt eine Bombe!

Beide Antworten in diesem Wortlaut habe ich mir verkniffen. Warum? Weil ich daran dachte, dass irgendein Software-Algorithmus dies missverstehen und Alarm schlagen könnte. Ohne es zu wissen, wäre ich für die Obrigkeit womöglich zu einem möglichen Terroristen oder potenziellen Bankräuber geworden.

Diese beiden Dialoge haben so nie stattgefunden, weil durch den ständigen Gedanken an staatliche Überwachung eine Schere im Kopf aufging. Eine Schere, die bis zur Selbstzensur führte. Eine Schere, die sich gerade erst ein wenig öffnete. Eine Schere, die nicht erst in fünf, zehn oder zwanzig Jahren ein gewaltiges Problem für unsere Gesellschaft darstellen wird. Unsere Gedanken werden allmählich von uns selbst beschnitten. Wohin führt es, wenn nicht einmal mehr ein dummer Spruch verschriftlicht werden kann? Wenn nicht einmal meine Freunde  meinen eigenartigen Humor verstehen … wieso soll dies bei Software des Heeresabwehramtes oder der NSA der Fall sein?

Fortschritt kommt auch vom Verstoß gegen Normen

Damit sich eine Gesellschaft entwickelt und ihre Gesetze den jeweiligen moralischen Vorstellungen der Zeit anpasst, muss es möglich sein, dass einzelne an den Rand des Erlaubten oder auch darüber hinaus gehen dürfen. Eine Gesellschaft, die sich zu einhundert Prozent strikt an alle geschriebenen und nicht geschriebenen Regeln hält, macht keine Fortschritte!

Ausgerechnet der schwarze Barack Obama müsste das wissen, denn am offenkundigsten ist dies bei der Bürgerrechtsbewegung der USA. Was wäre passiert, hätte Rosa Parks ihren – eigentlich verbotenen – Sitzplatz in einem Bus in Montgomery, Alabama, gar nicht erst eingenommen? Wäre es zum Marsch auf Washington gekommen, wenn alle Unterredungen Martin Luther Kings überwacht worden wären? Gäbe es gleiche Rechte für alle, hätte Malcom X eine omnipräsente Bespitzelung zu fürchten gehabt?

Rosa Parks und Barack Obama, Montage

Wäre ausschließlich nach den geltenden Regeln gehandelt, gäbe es vermutlich auch keine Rechte für Homosexuelle oder ein Wahlrecht für Frauen.

Weg von den USA, blicken wir in die österreichische Gegenwart: Gäbe es keine aufrichtigen Beamte, die immer wieder und verbotenerweise Aufdeckungsjournalisten Material zu Korruptionsfällen zugespielt hätten, gäbe es keine Verschärfung der politischen Spielregeln in Österreich. Freilich: Diese Gedanken sollen keinen Freibrief zum Bomben, Rauben oder anderen Rechtsbrüchen darstellen. Vielmehr will ich damit sagen, wie sehr in mir die Sorge ob der ständigen Überwachung von Staaten (und auch der politischer Parteien) wächst.

Ist Orwells 1984 schon Realität? Vielleicht noch nicht, denn zumindest darf man so etwas heute noch schreiben. Aber wie lange noch? Wann führt eine so öffentlich geäußerte Meinung wie diese zu einem Einreiseverboe in die USA oder dazu, dass man auf einer „No-Fly-List“ landet?

Fotohinweise: Rosa Parks: United States Information Agency, NSA: unbekannter Autor lt. Wikipedia, Obama: whitehouse.gov

Es gibt mehr als IT-News-Nerds

Ich liebe IT-News – von so manchen haarsträubenden Gerüchten über zu echte Neuigkeiten bis hin zu gut recherchierte Tests. Ja, ich bin einer dieser IT-News-Nerds, die täglich mehrere Sites ansteuern und bei denen Google Reader (noch) ständig offen ist. Aber damit repräsentiere ich wohl nicht die Mehrheit.

Es gibt sehr viele an Technik interessierte Österreicherinnen und Österreicher, die praktische Hilfen im Alltag suchen oder Lösungen für Probleme wollen. Die möchte ich ab morgen, Freitag, auf futurezone.at ansprechen.

Logo futurezone.at

So manchem Stammleser der Site könnte die eine oder andere Sache eher trivial vorkommen, aber für eine Vielzahl von Nutzern wird sie Neuland sein. Womöglich hilft es der futurezone breiter zu werden und neue Leserschichten zu erreichen.

Einmal pro Woche – eben am Freitag – darf ich Tipps & Tricks geben, auf Probleme aufmerksam machen und Lösungen anbieten. Auch das eine oder andere Bastelprojekt fürs Wochenende wird irgendwann dabei sein. Den Anfang markiert ein Thema, mit dem jeder für ein wenig mehr Sicherheit im Web sorgen kann.

Ich freue mich drauf und bin auf euer Feedback gespannt. Solltet ihr Themenvorschläge haben, werft sie mir einfach zu!

Journalismus und PR?

Ach ja: Ich werde hin und wieder gefragt, wie meine journalistische Tätigkeit mit dem Job bei der Tricom (Site-Relaunch in Arbeit), einer PR- und Werbeagentur, zusammenpasst. Ganz einfach: Ich würde niemals über Kunden schreiben.

Sollten die Tricom Etats von Samsung, Microsoft, Apple, Dropbox & Co. bekommen, hänge ich die Schreiberei komplett an den Nagel. Versprochen!

Neue Herausforderungen

2013 wird für mich jede Menge Veränderung parat haben: erst ein neues Arbeitsumfeld, dann ganz neue Herausforderungen.

Seit Jahren schleppe ich einen – täglich voller werdenden – Sack mit Ideen, Konzepten und Projekten herum, der nun endlich ausgeschüttet werden kann.

Raus aus dem Homeoffice

Bereits vor einiger Zeit fällte ich den Entschluss, aus dem Homeoffice auszuziehen und mich nach einem kreativeren und produktiveren Umfeld umzusehen. Gefunden habe ich es in Form eines Schreibtisches im Studio_S von Martin Steinthaler, einem der besten Fotografen des Landes.

Foto (c) Uta Hoffmann

Abschied von der Kleinen Zeitung

Im Jänner 2000 suchte ich – halb bankrott nach einem Auslandsstudium in Schweden – eine Nebenbeschäftigung und landete durch einen Zufall (und trotz Beziehungsunfähigkeit, aber das ist eine zu lange Geschichte) im Wirtschaftsressort der Kleinen Zeitung. Besser hätte ich es nicht treffen können. Man ermöglichte mir unter anderem den Besuch des Journalistenkollegs am KfJ – eine Zeit die mehr prägte als einige Jahre an der Uni.

Nun ist es für mich an der Zeit, einen kompletten Neustart zu unternehmen. Wenn Wandel die einzige Konstante ist, muss man ihn wagen, um nicht einzurosten. Gestern habe ich meinen Abschied angekündigt.

Ich gehe mit großen Erinnerungen und voller Stolz, dass ich 13 Jahre lang einen – einmal größeren, einmal kleineren – Beitrag für dieses großartige Medium liefern durfte. Ich verlasse die Kleine schweren Herzens und voll Dankbarkeit für vieles, das ich in dieser Zeit gelernt habe. Drei Medienpreise und einige Anerkennungen sind deutliches Zeichen dafür.

Georg goes Fuzo

Mit neuen Ideen zur Futurezone

Seit es sie gibt, war die Futurezone – zuerst vom ORF, dann vom Kurier – eines meiner Lieblingsmedien im Web. Gerald Reischl, nunmehriger Futurezone-Chef und langjähriger Freund, wollte mich schon mehrmals nach Wien locken – erst zum Kurier, dann mehrmals zur Futurezone. Irgendwann konnte ich nicht mehr „Nein“ sagen.

Ab März werde ich zumindest einmal die Woche für das IT-Leitmedium des Landes schreiben und vielleicht auch die eine oder andere Idee für dessen Weiterentwicklung einbringen. Ihr könnt schon jetzt gespannt sein, denn ich meine, es wird euch gefallen.

Die größte Herausforderung: Tricom

Tricom LogoWeil die Aufgabe bei der Futurezone weniger journalistischer Natur (im Sinne von Nachrichten- oder investigativem Journalismus) sein wird, ist sie auch kompatibel mit der größten Veränderung von allen. Ich fange demnächst bei Tricom an, einer Grazer PR- und Werbeagentur, die höchst erfolgreich unterwegs ist und gerade aus allen Nähten platzt. Ich kenne zwei der drei Gründer seit ewigen Zeiten und freue mich riesig drauf, Ideen und Wissen im Digitalbereich einbringen zu dürfen.

Ich muss dafür allerdings noch unglaublich viel lernen, aber das vor mir Liegende ist genau die große Herausforderung, auf die seit langem gewartet habe.

PS: Ich schreibe ja auch für die Tiroler Tageszeitung und habe dort angefragt, ob meine Engagements mit der Moserholding inkompatibel sind. Sobald ich eine Antwort habe, wird sie hier einfließen.
Bei der Kleinen Zeitung habe ich das von mir aus angenommen. Auch wenn ich niemals über Kunden schreiben würde, gibt es doch eine zu große räumliche Nähe zur Agentur (Graz).

Fotos: Uta Hofmann

pingeb.org | Das Stahlbad ist vorbei

Die Anspannung der letzten Wochen war bei mir (Georg) enorm. Gut möglich, dass Bruno abgebrühter ist als ich …

Mit jedem Tweet unseres Systems, der „Wien“ enthielt, wussten wir eines: Die Jury des Bank Austria Kunstpreises setzt sich aktiv mit unserem Projekt Ingeborg auseinander. Insgesamt acht bis zehn Mal gab es Kontakt von Jurymitgliedern und virtuellen Stickern in unserer Präsentation. Und bei jedem Mal zitterte und bangte ich, dass wohl alles funktionierte. Gerade an der E-Book-Usability müssen wir noch arbeiten.

Wien-Tweet

Das war übrigens kein Jury-Stalking … das macht unser Plugin mit jeder Location.

Eben kam eine Entscheidung, auf die wir lange gewartet haben: Projekt Ingeborg war zwar auf der Shortlist beim Bank Austria Kunstpreis, doch gewonnen haben wir nicht. Die Enttäuschung ist einerseits groß, andererseits ist die Nominierung für die Shortlist bei einem der angesehensten und best dortierten Kunstpreise Europas ein Riesenerfolg … nur wer will schon Zweiter (in dem Fall Dritter oder schlechter) werden?

Wir gratulieren den am 15. Februar 2013 verkündeten Siegern schon jetzt recht herzlich!

Wer wissen will, wie unsere (in kürzester Zeit zusammengestellten) Unterlagen aussahen … wir teilen die gerne mit euch.

Rechts unten klicken zum Vergrößern oder PDF ansehen.

Wir teilen sie auch deshalb gerne mit euch, weil wir euch sagen wollen, wie die Idee entstand und wohin die Reise mit dem Projekt noch gehen wird. Wir wollen mit euch teilen, was wir vorhaben und wo es Herausforderungen gibt, für die wir eventuell auch die eine oder andere kleine Hilfe brauchen könnten.

Der Traum

Hätten wir gewonnen, wäre das die Ankick-Investition für ein noch viel größeres Projekt geworden. Ich hätte die cleversten Leute dieser Welt (die zufällig auch an dem Projekt mitarbeiten) eingepackt und nach New York City verfrachtet. Wir hätten an großartigen mobilen Apps gearbeitet und in ein paar Monaten wäre es wohl das heißeste Start-up im Kunstbereich geworden.

Soweit der Traum. Auch wenn dieser nun wie eine Seifenblase zerplatzt ist, werden wir an den Apps arbeiten, wie wir sie im Kopf haben und pingeb.org zu einer großartigen mobilen Experience machen. Es wird nur länger dauern, wir werden Kompromisse machen müssen und die Hoffnung, dass sich so manche Türe leichter öffnen lässt, muss weiter durch harte Arbeit neben dem Job wettgemacht werden.

Die nahe Zukunft

Projekt Ingeborg wird auf jeden Fall das bleiben, was es ist: ein nettes regionales Kulturprojekt, das aber dennoch über sich hinauswachsen wird.

  • In Graz gibt es ein wunderbares Team, das theoretisch bald starten könnte.
  • In Wien gibt es immerhin schon eine Facebook-Gruppe an Interessenten, die schon 16 (!) Mitglieder zählt.
  • Im Jänner startet zudem ein kleines Projekt in Saalfelden.
  • Heute ging der pingeb.org-Finder von Christian Fessl als iPhone-App in Version 2.0 im iTunes App Store online.
  • Wir wollen mit dem ORF-Kärnten in Sachen Bachmannpreis 2013 zusammenarbeiten und – so dies möglich ist – allen Klagenfurterinnen und Klagenfurtern die vorgelesenen Texte zeitnahe zugänglich machen.
  • Der Test in New York City wird wohl bis dahin verschoben, da wir jene mobile Experience bieten können, die wir im Kopf haben.
  • und vieles mehr … schaut einfach ins eingebettete PDF.

Vieles wird nicht so leicht, für manches müssen wir Sponsoren suchen (und wir alle wissen, wie „einfach“ das für mich ist). Leicht wird’s nicht. Aber auch eine Niederlage kann uns nicht davon abhalten, in pingeb.org die großartigste Idee von allen zu sehen.

Danke euch!

PS: Das ist ein Cross-Posting mit pingeb.org

Der größte Marketing-Stunt aller Zeiten

Der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner reiht sich nahtlos in die ganz großen Medienereignisse des Jahres 2012 ein: die Olympischen Spiele in London, die Fußball-EM 2012, die US-Präsidentschaftswahl oder die Landung des Curiosity-Rovers am Mars.

Keine Frage: Es war eine tollkühne Leistung, die der Österreicher und das Team da vollbrachten. Je nach Medienbericht wurden dafür fünf bis sieben Jahre an Vorbereitung und rund 50 Millionen Dollar (39 Mio. Euro) aufgewendet. Geld und Mühen, die sich letztendlich gelohnt haben, denn das Ereignis wird wohl als Fallstudie für die erfolgreichste Marketing-Aktion aller Zeiten in die Geschichte eingehen.

Ob Stratos von großem wissenschaftlichem Wert war oder sein wird, ist umstritten. Ob der Nachrichtenwert die kolossale globale Berichterstattung rechtfertigt, mögen andere beurteilen. Spannende Unterhaltung war’s allemal. Die OÖ-Nachrichten brachten das Ereignis (zumindest für mich) sehr zutreffend mit einer Karikatur auf den Punkt:

(c) OÖ Nachrichten

Fakt ist: Red Bull und letztendlich auch Österreich genossen am vergangenen Sonntag globales Ansehen. Dietrich Mateschitz gehört Respekt gezollt, seine Marketing-Strategie war schon vor diesem Stunt genial. Die gestern gebrochenen Marketing-Rekorde scheinen für die Ewigkeit betoniert zu sein. Zu toppen wird das höchstens durch einen RedBull-A(u)stronauten am Mond oder Mars.

Österreichs Tageszeitungen:

Bei einem habe ich mich getäuscht. Am Sonntag wollte ich wetten, dass zumindest alle heimischen Tageszeitungen den „Sprung von der Baumgartnerhöhe“ auf der Titelseite haben werden. Ich erinnere mich noch an Baumgartners Überquerung des Ärmelkanals. Am 1. August 2003 machten 100 Prozent aller alpenrepublikanischen Tageszeitungen mit demselben Foto auf.

Heute? Auch aus Mangel an anderen großen Themen brachten 13 von 14 Blätter den Sprung auf ihr Titelblatt, lediglich das Wirtschaftsblatt hatte Baumgartner nicht auf der Einser. Durch den späten Sprung sprachen hier womöglich produktionstechnische Gründe dagegen.

Zeitungen international:

Auch international waren Druckerpressen wie Journalisten damit beschäftigt, Bilder Sprunges unters Volk zu bringen – vielfach auf Seite 1. Aufgrund der Zeitverschiebung sollte morgen noch ein Schwung in Asien und Ozeanien folgen. Magazine sonder Zahl dürften sich in den nächsten Wochen und Monaten ebenfalls dem Thema widmen.

Buenos Aires Herald, Argentinien El Mercurio, Chile El Tiempo, Kolumbien
El Univesal, Kolumbien Le Parisien, Frankreich Bild, Deutschland
Augsburger Allgmeine, Deutschland Passauer Neue Presse, Deutschland The Irish Times, Irland
The Jerusalem Post, Israel Maariv, Israel La Stampa, Italien
Corriere dello Sport, Italien Il Messaggero, Italien Kuwait Times, Kuwait
The Daily Star, Libanon Volksblatt, Liechtenstein 24, Luxemburg
The Times, Malta The Independent, Mauritius Algemeen Dagblad, Niederlande
Dziennik Polski, Polen Kurier Polanny, Polen Jurnal, Rumänien
The Witness, Südafrika Ara, Katalonien, Spanien Dario, Spanien
El Correo Gallego, Spanien La Vanguardia, Spanien Hoy, Spanien
El Pais, Spanien Aftonbladet, Schweden Expressen, Schweden
Tagesanzeiger, Schweiz Milliyet, Türke The National, Vereinigte Arabische Emirate
The Herald, UK The Scotsman, UK The Guardian, UK
The Independent, UK The Times, UK New York Times, USA
Washington Post, USA Wallstreet Journal, USA USA Today, USA

YouTube:

Mehr als acht Millionen waren zeitweise zugleich am YouTube-Livestream dabei. Der bisherige Rekord für einen einzelnen Stream von „mehr zwei Millionen“ gleichzeitigen Zusehern während der königlichen Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton im Jahr 2011 wurde geradezu zertrümmert.

Die 90-Sekunden Zusammenfassung wird wohl schon am Tag nach der Veröffentlichung die Millionen-Marke an Views knacken:

Dazu kamen noch einige weitere Livestreams. Alleine auf ServusTV.com durfte man gestern 720.000 Besucher zählen, die für drei Millionen Seitenaufrufe sorgten.

Facebook:

Das von einem RedBull-Fotografen geschossene Foto unmittelbar nach Baumgartners Landung bekam auf den beiden Facebook-Seiten des Unternehmens (Red Bull und Red Bull Stratos) binnen zwölf Stunden 944.348 „Likes“, erhielt 34.349 Kommentare und wurde 112,942 Mal geteilt.

Auch sonst wurde geteilt und diskutiert, als gäbe es nichts anderes. Bei keinem anderen Ereignis gingen in der Welt von Social Media die Wogen derart hoch.

Twitter:

Die Gratulation der NASA wurde 14.398 Mal retweetet und 2305 Mal favorisiert. Die Erfolgsmeldung von @RedBullStratos wurde bei einem Zwölftel der Follower-Zahl (240.527 vs. 3.033.956 bei der NASA) 8660 Mal retweetet.

Dass es der Hashtag #stratos in die Trending Topics schaffte, war von Anfang an klar.

Fernsehen:

Der Sprung fand in Europa zur Primetime statt, in den USA am Sonntagnachmittag – also auch zu einer sehr guten TV-Zeit. Es würde mich nicht wundern, wenn dies ein Allzeit-Rekord für ein singuläres Ereignis wäre – und das bei einem vergleichsweise sehr langem TV-Event. Servus TV verbuchte mit bis zu 910.000 Zusehern eine Rekordquote.

Auch der ORF war – nach Dienstag zum zweiten Mal mit einer rekordverdächtig langen Sondersendung – on air und verzeichnete mit 2,28 Millionen Zuseher ebenfalls rekordverdächtige Zahlen. Zum Vergleich: Die bisher meist gesehene Sendung im Österreichischen Rundfunk („Zeit im Bild 1“ zur Nationalratswahl am 24. November 2002) brachte es auf 2,6 Millionen Zuschauer. In Summe brachte dies um 20 Uhr einen Marktanteil von 80 Prozent.

In Deutschland übertrug n-tv das Ereignis live. In Schnitt waren 2,24 Millionen Zuschauer dabei, beim Rekordwert von sieben Millionen Bundesdeutschen wurde während des Sprunges erreicht.

40 TV-Netzwerke mit 130 Sendern in 50 Ländern übernahmen den Live-Feed von Stratos. Die (möglicherweise) Milliarden Menschen, die das Spektakel live verfolgten, sind noch längst nicht alles. Jetzt folgen erst die Dokumentationen – unter anderem von National Geographic und der BBC. Das Material von 15 Kameras alleine in der Kapsel wird für weitere spektakuläre und „noch nie zuvor gezeigte“ Bilder sorgen.

NFC als Schlüssel

Ich pack grad mein Fahrradschloss aus und entdecke: Ich habe unzählige Schlüssel im Haus. Ja sogar mein NAS hat Schlüssel. Können die nicht alle ersetzt werden? Etwa durch Smartphones mit NFC (Near Field Communication)?

Dabei handelt es sich um eine Technik zur Übertragung von Daten über ganz kurze Distanzen (etwa bei Berührung des Handys). Also Handy dazuhalten, PIN eingeben und es öffnet sich etwas!

Die Frage ist nur: Wie kann sich NFC so breit durchsetzen, dass selbst die Hersteller von Fahrradschlössern oder Netzwerkgeräten auf den Zug aufspringen? Apple muss ran! Ich bin mir sicher, dass das nächste iPhone NFC können wird und Apple für seine Entwickler APIs bereitstellen wird. Zu viel ist mit NFC möglich, als dass NFC von Apple ignoriert werden könnte.

Warum Apple? Viele andere Smartphones haben das ja auch schon?
Die Kalifornier haben gezeigt, dass sie (und nur sie) in der Lage sind, ein riesiges Ecosystem an Zubehörherstellern um sich zu scharren. Man muss hoffen, dass die iPhone-Company nicht einen proprietären Quasi-Standard schafft und dass es Interoperabilität mit Android und anderen (mobilen) Betriebssystemen gibt.

Alleine bei Projekt Ingeborg haben wir gelernt, dass mit NFC gewaltig viel auf beinahe triviale Art und Weise möglich ist.