Ernst Strassers Strafanzeigen gegen mich und wie man das Internet nicht säubert

Ernst Strasser, wiki Commons, (CC) Hannes Sallmutter

Ernst Strasser, wiki Commons, (CC) Hannes Sallmutter

Heute wird Erst Strassers Fall beim Obersten Gerichtshof erneut aufgerollt. Dem ehemalige Minister und Europaabgeordnete droht Gefängnis, wenn nachgewiesen wird, dass er als EU-Parlamentarier Geld für die Beeinflussung von Gesetzen angenommen wollte.

Im Mai 2011 schrieb ich hier einen Artikel mit dem Titel „Die Postdemokratie dankt Ernst Strasser“. Darin waren auch jene Videos der britischen Journalisten Claire Newell und Michael Gillard von der Sunday Times eingebettet, die zu Strassers Überführung maßgeblich beitrugen.

Zwischenzeitlich versuchten Strasser und dessen Anwälte sämtliche Videos aus dem Netz zu entfernen. Mehr noch: Sie versuchten mit Klagen Leute wie mich mundtot zu machen.

Gleich mehrere Strafanzeigen

Vor etwas mehr als einem Jahr staunte ich nicht schlecht, als plötzlich Post vom Straflandesgericht Wien eintrudelte. Strassers Anwälte brachten mehrere Strafanzeigen an. Beklagt waren neben Newell und Gillard auch der Europaparlamentarier Hans-Peter Martin (seriously?) und … ich. Kein Witz.

Strasser zeigte mich an, weil ich diese Youtube-Videos auf meinem Blog veröffentlichte.

Alleine schon die Tatsache, neben den zwei britischen Journalisten in einem Dokument genannt zu werden, erfüllte mich irgendwie mit Freude und Anerkennung. Mein Blog und jener Martins wurden stellvertretend für viele andere Medien (ein weiter Adelsschlag, den ich eigentlich nicht verdiente) angezeigt.
13-03-2014 10-18-04
Nun ja … die Anzeigen wurden samt und sonders eingestellt. Wer will, kann die Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft Wien und der Beschluss des Straflandesgerichts Wien zur Einstellung nachlesen.

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Danke Ernst! Nach dem ersten Schock war die Lektüre dieser Schriftstücke großes Kino für mich.