Skandal-Sucht über alles

Man musste wirklich Angst bekommen, wenn man in den letzten Tagen Nachrichten gelesen hat.

Das Schlimme daran: Solche Horror-Nachrichten kommen nicht nur vom Boulevard, sondern von (oft selbsternannten Qualitäts-)Massenmedien. Eine Agenturmeldung reicht, um Angst zu schüren, einen eigentlich alten Schinken frisch aufzukochen und diesen unkontrolliert sowie unreflektiert den Massen vorzusetzen.

Hier ist übrigens ein Ausschnitt meiner Location-Map:

Was sieht man darauf: In den letzten Monaten war ich recht oft in Klagenfurt, Villach, Graz, Salzburg und Wien. Dazwischen noch ein bisserl in Schigebieten … Besonders genau ist das obendrein nicht, weil nicht (wie manchmal erwähnt GPS, sondern) die Zellortung genutzt wird. Wem nützt das was?
Der eine oder andere wird jetzt sagen: Ja aber! Ja aber, der Datenschutz! Maria! Ein echter Skandal!

Der nächste Skandal wartet

Schauen wir uns an, was Apple – genauso wie Google, Microsoft, Nokia und all die anderen – noch so alles auf dem Handy unverschlüsselt speichert:

  • das Anrufprotokoll
  • die SMS-Nachrichten
  • die Mailbox
  • Ihre ganz persönlichen Einstellungen
  • das Ergebnis der letzten Rechnung am Taschenrechner
  • welche Apps Sie installiert haben

Ja genau! All das und noch viel mehr verrät viel über die Person. Huch! Da wird einem Angst und Bange!

Ich sehe schon die nächste Horror-Nachricht: „Apple weiß, wann Sie wen anrufen“. Oder wie wäre es mit „Datenschutz-Skandal: Google weiß, wem Sie SMS schreiben“. Oder: „Warnung: Greifen Sie Ihr Handy nicht an! Es protokolliert Anrufe!“

Guess what!?!
Mein iPhone ist durch einen PIN-Code geschützt und zu den Daten auf meinem MacBook kommt man auch nur nach Eingabe eines Passworts. Freilich gibt es immer einen Weg … aber dann sind viel wichtigere Daten ebenfalls kompromittiert.

Auswirkungen solcher Panikmache

So mancher Konsument wird sich bei solchen Horrormeldungen zweimal überlegen, ob er sich ein Smartphone zulegt. Und weil ja im Internet zwischen Datenkraken wie Facebook oder Google ja auch nur Ungemach droht, wird der eine oder andere ganz darauf verzichten.

Gut, gemacht! Damit züchten wir uns die Analphabeten von morgen.

Ich sage ja nicht, dass man sich gänzlich vor Datenschutz-Problemen verschließen soll. Klar ist auch, dass so mancher Technikkonzern noch mehr wissen will. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen und sich vorher ein paar Gedanken machen, bevor man hinter jedem Feature einen „Skandal“ vermutet.

So einfach geht’s!

  1. Am Mac lädt man den iPhone Tracker herunter
    Für PCs gibt es den iPhone Tracker/Win
  2. App starten
  3. Ergebnis auf einer OpenStreetMap ansehen

Ich hätte übrigens gerne eine App dafür. Aber nach all der Aufregung, wird Apple dieses „Feature“ wohl bald beseitigen. Schade eigentlich!

Wo sind Kärntens Twitterati?

Ich hab mich immer schon gefragt, warum auf Twitter sehr viele Wiener aber kaum Kärntner sind. Stimmt das? Natürlich ist Twitter ein eher urbanes Phänomen und Kärnten bei der Internet-Nutzung weit abgeschlagen.

Aber gibt es wirklich so wenige? Heute kam ich auf die Idee, dass man einfach einmal eine Liste starten sollte. Hier geht’s zum Google Spreadsheet, das jeder ohne Login bearbeiten kann.

Wer aus Kärnten kommt, kann sich hier eintragen. Dies soll nicht einfach eine Art „Volkszählung“ sein. Ich will damit einen kleinen Beitrag liefern, dass die – ohnehin kleine – Community näher zueinander findet.

In ein paar Tagen werde ich daraus eine „echte“ Twitterliste basteln, der man dann auch folgen kann. Happy Tweeting! Happy Following!

[Update] Weil das einmal gekommen ist, will ich was klarstellen: Das sind alles öffentliche Informationen. Geschützte Profile wurden von mir und hoffentlich allen anderen ausgelassen.