Windows Phone 7: Das könnte klappen

Jahrelang war Windows Mobile mein Smartphone-Betriebssystem – bis zum iPhone. Der Klassenunterschied zwischen Apple und Microsoft war brutal. Bis heute – zumindest wenn die Praxis so gut wird, wie die Theorie es erahnen lässt.

Eben wurde Windows Phone 7 („Windows Mobile“ darf man nicht mehr sagen) vorgestellt. War Microsofts Pressekonferenz (Vorstellung Windows Mobile 6.5) ein purer Witz, so könnte Windows Phone 7 wirklich ein großer Wurf werden. Wenn … ja wenn da nicht einige Fragen offen bleiben.

Zweifelsohne hat sich enorm viel getan, das System soll von Grund auf neu geschrieben worden sein.

Bei Microsoft war man – wie ich hörte – sichtbar stolz auf die vielen (gut durchaus aussehenden) Animationen. Schaut toll aus und könnte ein wirklich gutes mobiles OS werden.

Aber vieles ist noch offen:

  • Anwendungsintegration: Man darf gespannt sein auf Anwendungen, die die „Hub“-Metapher einsetzen und wie gut sich die in das Gesamtbild integrieren. Nichts wäre schlimmer als Windows Phone-Apps, die aussehen wie aktuelle Windows Mobile-Apps.

  • Developer, Developer, Developer: Es kommt auf die Anwendungen an. Eine Plattform steht heute längst nicht mehr ausschließlich für sich alleine da.
  • Windows-Look: Wer auf das sieht, denkt kaum an Windows. Und das ist gut so. Wer braucht schon Start-Buttons? Wer will schon ständig an den Office-PC erinnert werden?
  • Integration: Sehr gut gefällt mir die Idee, Statusupdates aus diversen Social Networks (Facebook wurde gezeigt) ins Adressbuch (People Hub) zu integrieren. Leider wird die Tiefe der Integration nicht allzu hoch sein können, da sich APIs ab und zu auch ändern können und damit Updates nötig werden.
  • Die Bindung an OEMs und Netzbetreiber ist immer ein Pferdefuß. Damit ein mobiles Betriebssystem erfolgreich sein kann, braucht es meiner Meinung nach viele Updates. Und Microsoft ist da nicht nur auf die Hersteller der Endgeräte sondern auch auf die Netzbetreiber abhängig. Ein doppelter Pferdefuß.
  • Lizenzgebühren: Es gibt Konkurrenten, die kostenlos sind.
  • Verfügbarkeit: Erst Ende 2010. Und wer weiß, ob die OEMs es wirklich schaffen (wollen).
  • Kein Flash ist kein großes Problem. Das ist nur ein weiterer Todesstoß für Flash auf mobilen Endgeräten (und im Web).
  • Multitasking, Copy & Paste: Auf Techcrunch wird das Fehlen von beklagt. Über Multitasking lese ich auch mehrere Versionen. Bis morgen sollten sich hier die Nebel lichten.
  • Keine eigene Hardware: „Microsoft entwickelt Software und baut keine Hardware“, hört man immer, wenn es darum geht, wann Microsoft ein eigenes Handy bringt. Schade. Eine Referenzplattform á la Nexus One würde dem Betriebssystem gut tun.
  • Vorgaben an OEMs: Angeblich sind die Mindestvoraussetzung an die Hardware recht hoch, was zu keinen untermotorisierten Geräten führt, die dem Ruf schlecht tun. Auch soll es OEMs verboten sein, eigene Benutzeroberflächen wie HTCs SenseUI zu intergrieren. Gut so.
  • Maps: Ich habe nichts von Maps gesehen. Bin mir aber sicher, dass Bing Maps integriert sind. Zur Erinnerung: Windows Mobile 6.5 kommt ab Werk ohne Mapping- oder GPS-Anwendung.

Schaut doch als Consumer-Handy nett aus, oder?

MWC 2010: Bei Infineon zu Gast

Bevor die Pressekonferenzen der Handyhersteller fertig sind, gibt’s am Mobile World Congress noch nicht viel zu sehen. Daher schaut man gerne bei den „kleinen Stars“ vorbei. Zum Beispiel bei Infineon.

Der Chiphersteller baut einige Halbleiter für Handyhersteller. Auch wenn man das nicht bestätigt, sind auch einige Infineon-Chips im iPhone, die aus Villach kommen. Etwa der Power-Controller, der für das Strommanagement sorgt.

Gesprochen habe ich bei Infineon mit Dnal O Donnabhain. Er zeigte mir die Palette an kompletten Handyplattformen. Damit könnte man selbst Handys bauen. Fehlt nur noch ein Akku, ein Display, ein wenig Software und Plastik drum herum 🙂

Enjoy!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=O_VuI7lAVGQ[/youtube]

Und es kommt noch mehr …

Nie wieder mit Bindung

(c) iStockPhoto, TommLVorsicht: Mit Objektivität hat das Folgende wenig zu tun, aber es muss einmal sein. Der Frust ist mittlerweile zu groß.

Wer mit seinem Mobilfunknetz zufrieden ist, profitiert zweifellos von der Stützung von Hardware. Schließlich zahlt man mit oder ohne Subvention gleich viel an monatlicher Grundgebühr das angepriesene Service.

Ist man unzufrieden – etwa weil das Netz des  Anbieters löchrig oder überlastet ist -, hat man Pech. Man zahlt und kann für eine vereinbarte nicht wechseln. NIE wieder will ich mich an einen Anbieter ketten. Ich bin seit 19 Monaten bei T-Mobile und habe seit Monaten nur ein zuverlässiges Netz: mein Wireless Lan.

Bei T-Mobile ist seit vergangenem Sommer (nicht nur in Klagenfurt wie man hört) der Wurm im Netz:

  • 3G-Datenverkehr ist – so überhaupt nutzbar – langsam und hat spürbare Latenzen. Meistens geht’s aber ohnehin nicht.
  • Manchmal streikt sogar Edge und wenn einmal etwas problemlos funktioniert, reißt die Verbindung nach 10 bis 20 Minuten regelmäßig ab. Das betrifft mobiles Internet mit Huawei-Sticks, iPhones und allen anderen denkbaren Endgeräten (getestet mit Nokia, Motorola, HTC).
  • Gespräche im 3G-Netz reißen prinzipiell nach etwa 10 Sekunden ab und erfordern einen erneuten Anruf.
  • Unter Tags ist das Netz allzu oft überlastet, was zu unerwarteten Kurznachrichten (Ein Anruf in Abwesenheit) führt.

Kurzum: Die Lage ist unerträglich. Bei der Hotline leugnet man die Probleme nicht einmal. „Uns ist bewusst, dass es die Probleme schon seit einiger Zeit gibt“, wurde mir Ende Dezember gesagt.

Wie kommt es zu solchen Problemen: Es wird viel zu wenig ins Netz investiert und dessen Betrieb teilweise zu viel zu billigen Service-Levels ausgelagert.

Seit Monaten will ich vorzeitig (19 von 24 Monaten sind „abgediehnt) aus meinem Vertrag entlassen werden. Im Gegensatz zum Anbieter habe ich meine Leistungen (Zahlung der monatlichen Gebühren) erfüllt. Bei der Gegenseite blieb das (mir bestimmte Dienste in angepriesener Qualität zu bieten) schlichtweg nicht erfüllt.

Die Argumente von T-Mobile sind haarsträubend. Einmal wurde mir an der Hotline gar gesagt, dass Apple das verbieten würde. Einen Satz später bot man mir dennoch an, gegen Bezahlung der übrigen Monatsgebühren wechseln zu können.

T-Mobile ist kein Diskonter, bei dem man das alles durchgehen lassen könnte. T-Mobile macht zudem auch keine Werbung damit, dass „hin und wieder alles funktioniert“. Die Mobilfunkbranche scheint mir die einzige zu sein, bei denen der Anbieter in den AGBs festlegen darf, seine Leistung nicht zu 100 Prozent erfüllen zu müssen. Aus Konsumentensicht ein Witz.

Es war mir eine Lehre – am 11. Juli kann ich ohne Zusatzkosten kündigen. NIE WIEDER werde ich mich mit Knebelverträgen an einen Anbieter ketten – egal, ob ich dann 500 Euro für die Hardware ausgeben muss. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn man iPhones, Androids & Co. so einfach kaufen kann wie iPods.

BarCamp – Last Updates

Hier die letzten Updates fürs BarCamp Klagenfurt 2010, morgen geht’s ja schon los:

BarCamp-Anmeldung:
Die Anmeldung findet über den Wiki statt: http://bit.ly/bcklu. Wer sich noch nicht angemeldet hat und kommt, bitte eintragen. Wer nicht kommen kann – bitte austragen. Das hilft uns bei der Planung beim Catering.

Wifi:
Es wird kostenloses und superschnelles Wlan geben, die Details zur Anmeldung werdet ihr am großen Papier-Wiki finden.

Parken:
Achtung: Das Parken am Universitätsgelände ist kostenpflichtig und es werden Strafzettel verteilt! Kostenlos ist das Parken in der Universitätstraße und im Nautilusweg.

Location-Infos:
Leider konnten wir – nicht wie im Vorjahr – die Räume im Vorstufengebäude bekommen. Das BarCamp findet im zentralen Bereich der Universität statt (Räume z-109 und z-129). Einfach beim Haupteingang reinkommen und man kann es gar nicht übersehen.

Aufbauen in der Aula:
Morgen um 17:00 Uhr treffen wir uns, um die Räume und die Aula BarCamp-tauglich zu machen. Wer mithelfen will, dem sei jetzt schon größter Dank und höchste Anerkennung ausgesprochen 🙂

Welcome-Night @RAJ:
Das RAJ ist eine echte Perle. In der dunkelsten Ecke der Altstadt gelegen, und vielleicht gerade deshalb besuchenswert. Wir treffen uns am Freitag übrigens um 19:00 Uhr. Falls vom Organisationsteam noch keiner da ist, stoßt einfach auf uns an – wir kommen dann gleich nach.

Start am Samstag:
Wir treffen uns um 09:00 Uhr in der Aula. Es gibt Kaffee, Tee, Saft und Kuchen. Um 09:30 Uhr beginnt die Session-Einteilung mit Vorstellungsrunde.

Sessions:
In der Aula gibt es bloß zwei Räume, daher haben wir – wie in den letzten Jahren – nur zwei Tracks. ABER: Der Aula-Bereich ist sehr groß und bietet genügend Raum für vertiefende Gespräche.
Sessions: Bitte überlegt euch möglichst interessante Session-Vorschläge. Es gibt Blöcke von 50 und 25 Minuten. Wir freuen uns schon auf spannende Themen, einige Vorschläge stehen ja schon am Wiki!

Twitterwall & Co.:

Natürlich wird es eine Twitterwall (powered by Liscon) geben. Horst hat dazu auch eine iPhone/Android-optimierte mobile Seite gebaut. Die Url dafür: http://bit.ly/ibcklu (ist noch nicht 100% fertig).

Stream:
Daniel kümmert sich darum, die Urls dazu gibt’s dann am Wiki und per Twitter @barcampklu

Sponsoren:
Natürlich müssen wir auch allen unseren Sponsoren danken. Ohne sie wäre das BarCamp Klagenfurt 2010 nicht möglich: Wirtschaftskammer Kärnten, Unternehmensberater & IT, Kleine Zeitung, Telekom Austria, Software Internet Cluster, Kelag, Liscon, Anexia, Industriellenvereinigung. Die T-Shirts bekamen wir zum Spezialpreis von der T-Shirt.AG

Ganz besonderer Dank gilt der Alpen Adria Universität Klagenfurt für die Infrastruktur!

DANKE!

Intransparenz bei Anzeigen und mehr

Ich gehöre defintiv nicht in die Kategorie der Google-Basher. Ich benutze viele Dienste und bin damit eigentlich grundweg zufrieden. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, was da abgeht/abgehen könnte.

Auch wenn Google in letzter Zeit transparenter geworden ist (Stichwort Dashboard oder Data Liberation) — für mich ist der Internet-Konzern ein relativ undurchsichtiger Riese.

Intransparentes AdWords

Als mein Blog noch klein war, hatte ich AdWords auf meiner Seite eingebunden. Gebracht hat es gar nichts, ein paar Cent blieben übrig — weit unter der Auszahlungsgrenze. Heute wären es vermutlich ein paar Euro.

Für Google ist es ein streng gehütetes Geheimnis, welches Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben hier gibt. Ein Thema das — diesmal ausnahmsweise zurecht — die Verleger erzürnt. Gerücht meinen sogar, dass Google bis zu 80 Prozent des Anzeigen-Umsatzes einbehält. Höchste Zeit, dass gerade hier Transparenz kommt!

Interview mit Google

Morgen Abend habe ich ein Interview mit Steve Rogers, Director of Google EMEA. Und just als ich mich darauf vorbereiten wollte, bekomme ich Post vom Internet-Konzern:

Und da frage ich mich: Wer bezahlt das? Freilich kosten solche Arten von Gutscheinen nichts. Aber geht das nicht auch auf Kosten derer, die Anzeigen auf ihren Websites haben? Wie bei jeder Werbeaktion bezahlt dafür am Ende immer einer: ein Kunde, der den weil die Werbung ja als Aufschlag einkalkuliert ist.

Nur: Wie kalkuliert Google in diesem Bereich? Und wie kalkulieren Microsoft und Yahoo? Würde Transparenz am Werbemarkt nicht allen — vor allem Content-Herstellern wie mir — unendlich nützen?

Eure Fragen?

Diese Frage werde ich sicher stellen. was würdet ihr den Google-Chef von Europa noch fragen? Ich habe zwar auch schon ein paar Ideen, aber ich weiß ja auch längst nicht alles.

Vorschläge bitte in die Kommentare.
[Update: Wegen eines Serverumzugs hab ich die Kommentare zu diesem Artikel leider verloren und auch die URL ist leicht anderes.]

Die Ortskaiser

Schon lange bevor GPS-Empfänger in Handys eingebaut wurden, schwärmten viele Analysten von ortsbasierten Diensten. Location Based Services (kurz: LBS) wären eine unendliche Geldquelle, konnte man jahrelang immer wieder lesen.

Nicht zu Unrecht. Doch obwohl das Potenzial enorm ist, dümpelten diese Dienste allzu lange vor sich hin. Nicht einmal Google vermochte dieses Potenzial zu heben und jetzt kommen zwei spielerische Angebote daher, die einen spürbaren Mehrwert für den Nutzer bieten. Gowalla und Foursquare haben das Zeug, sich langfristig zu etablieren.

Location Sharing
nennt sich der  jüngste Trend der „Generation Facebook“. Mit einem „Check-in“ teilt man allen Freunden mit, wo man gerade ist. Auf Wunsch wird jeder „Check-in“ nicht nur an die Handys der Freunde geschickt, sondern gleich per Facebook und Twitter veröffentlicht – also nichts für Leute mit schwachen Nerven, wenn es um die Privatsphäre geht.

Beide Dienste sind recht jung. 2009 gegründet, hoben sie erst im vergangenen November/Dezember richtig ab. In Österreich fehlt noch die kritische Masse, um den wahren Nutzen zu erkennen. Aber auch das wird schön langsam und es macht auf alle Fälle Spaß.

Zweikampf um die Führung:
Die Gowalla-App wirkt liebevoller gestaltet, aber auch verspielter. An jedem Ort kann man virtuelle Gegenstände hinterlassen oder welche mitnehmen. Gowalla gibt es derzeit nur für Apples iPhone.

Nüchterner, aber zugleich praktischer, zeigt sich Foursquare. Es gibt Tipps und Zusatzinformationen zum jeweiligen Ort, der Spieltrieb wird durch Aufgaben gefördert. Weil Foursquare schon etwas länger am Markt ist, gibt es die App für mehrere Handys (iPhone, Android und Blackberry) sowie eine Reihe von Programmierschnittstellen (APIs). Damit könnte man Websites basteln, die etwa Besuchshäufigkeit von Lokalen auswerten und so auf deren Beliebtheit schließen. Ein anderer Dienst könnte auflisten, welche Bars von mehr Frauen oder mehr Männern frequentiert werden. Die Nutzung von Foursquare war bis vor kurzem auf einige große Städten beschränkt, erst seit Anfang des Jahres gibt es den Dienst überall.

Ähnliche Dienste wie Yelp spielen in Europa keine Rolle. Die Problematik: Noch ist unklar, welcher der beiden „Ortskaiser“ sich durchsetzen wird. Wer das jetzt nutzt, muss wohl oder übel immer zwei Mal einchecken. Mein Favorit: Foursquare. Die App wirkt wie gesagt nicht so kindisch. Zudem ist die Neueingabe von Locations (derzeit sehr wichtig) präziser, weil man in Lokalen nicht nur auf die ungenaue Zellortung per Handymasten angewiesen ist, sondern auch Adressen eingeben kann.

Wertvolle Datenbank entsteht
Sehr geschickt nutzen beide den Spieltrieb ihrer Nutzer aus, indem sie Punkte verteilen oder Abzeichen verleihen.

Gibt es eine Lokalität noch nicht, kann man sie in beiden Anwendungen leicht neu anlegen und wird dafür ebenfalls mit Punkten belohnt. Auf diese Weise könnte binnen kürzester Zeit und spielerisch eine riesige Datenbank für Lokale, Shops, Parks Museen und vieles mehr entstehen. Für Datenbanken mit solchen Points of Interests (POIs) müssen normalerweise ordentliche Summen auf den Tisch gelegt werden.

Enormes Marketing-Potenzial
Bei der Benutzung wird schnell deutlich, dass es auch einen geschäftlichen Nutzen gibt. Der Nutzer muss wissen, dass er zwar tolle Dienste umsonst bekommt und er zwangsläufig aber einen Teil seiner Privatsphäre opfert. Die Anbieter wissen genau, wo sich ihre Nutzer aufhalten und könnten dies später nutzen, um punktgenau mobile Werbung zu platzieren.

Gestern Abend war ich unterwegs und checkte versehentlich im falschen der beiden Klagenfurter Irish-Pubs ein. Just als ich Julian vom Claddagh das Potenzial dieser Dienste zeigen wollte, bekam ich während dem Check-In folgende Meldung auf den Bildschirm:

Ein User – noch dazu einer, den ich gut kenne – gab mir virtuell einen Tipp. Und wenn Ed meint, das „Bei uns“ wäre ein netter Ort, dann hat das für mich Gewicht.

Drei von vielen Marketing-Möglichkeiten:

  • Empfehlungen:
    Ich checke in Lokal A ein, werde aber durch einen Bekannten auf Lokal B in unmittelbarer Nähe aufmerksam. Spätestens jetzt muss jeder Wirt ein iPhone kaufen laufen und „Tipps“ geben. Ganz ehrlich ist das zwar nicht, aber man könnte ja auch zufriedene Stammgäste bitten, so etwas zu machen.
  • Prämierungen:
    Welcher Wirt weiß schon immer,  wer sein bester Gäste ist? Den sollte man eigentlich belohnen. Denkbar wäre es, jedem Mayor (so wird die Person genannt, die am öftesten am gleichen Ort eincheckt), einen Drink zu spendieren. Die Position des Mayors muss  jede Woche neu erstritten werden. Macht man eine solche Aktion publik, könnte es regelmäßig zu einem Rennen um den Titel des Bürgermeisters kommen.
  • Spontane Ankündigung:
    Noch ist es meines Wissens nach nicht möglich, allen Nutzern eines bestimmten Ortes eine Nachricht zu senden. Noch, denn kommen wird das ganz sicher. So könnte man den Nutzern im Umkreis von 200 Metern eine Einladung zur Happy Hour zukommen lassen. Diese Form der Werbung dürfte auch eines der Geschäftsmodelle von Foursquare und Gowalla sein.

Dasselbe ließe sich auch für Geschäfte oder Kultureinrichtungen aller Art nutzen.

Der Hauptnutzen beider Anwendungen ist für mich  eine Verbindung von realer Welt mit dem Internet. Und die ist durchaus sozial: Ist einem Nutzer fad zu Hause, so weiß er gleich, wo seine Freunde eingecheckt sind. Und so entschuldige ich mich gleich bei allen, die mich als Freund dazu tun wollen. Anders als bei Facebook oder Twitter, akzeptiere ich hier nur wenige Leute, mit denen ich tatsächlich viel privat zu tun habe.

Klagenfurt is not Celovec [Update]

Seit Jahren wundere ich mich, warum es bei vielen Web-Diensten kein Klagenfurt gibt und stattdessen nur „Celovec“ vorhanden ist.

Bei der Foto-Website Flickr fiel es mir zu allererst auf:

Bei der Eventplattform Upcoming dann dasselbe:

Und zuletzte beim Location-Dienst Gowalla:

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen den Namen Celovec oder gar gegen die Zweisprachigkeit in Kärnten wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Erst vor drei Tagen habe ich übrigens eine Facebook-Fanpage eingerichtet, bei der jeder ein „Fan“ zweisprachiger Ortstafeln sein kann.

Aber Celovec ist schlichtweg falsch – der englische Namen von Klagenfurt ist … richtig: Klagenfurt. Oder in der offiziellen Form: Klagenfurt am Wörthersee.

Also betrieb ich Ursachenforschung. Mich machte stutzig, dass der Name Celovec nicht nur bei Yahoo-Diensten auftauchte, sondern auch bei Gowalla. Also fragte ich Gowalla und die Antwort via Twitter war eindeutig:

surprise! We get the names from Yahoo! 🙁

Nach kurzer Suche war der „Schuldige“ gefunden. Yahoo betreibt eine eigene Division für Geo-Dienste. Unter dem Namen GeoPlanetâ„¢ bietet Yahoo ein Webservice an. Es weist unter anderem beliebigen Koordinaten eine genau Ortsbezeichnungen zu.

Dessen Rohdaten kann man sich ebenso kostenlos herunter laden und so stöberte ich in den vier Riesen-Dateien ein wenig herum. In einer Dateie des Datensatzes von GeoPlanetâ„¢ Data (geoplanet_aliases_7.4.0.tsv) stieß ich afu den Fehler:

Also hab ich mich an Yahoo Geo (natürlich via Twitter) gewendet und bekam ebenfalls wieder prompt eine Antwort. Es folgte ein kurzer E-Mail-Verkehr und die Sache scheint bald gelöst zu sein.

We’ve had a look at this. For „Klagenfurt vs. Celovec“, this is pretty unstisfactory. It stems from a processing error in the way in which we label place names so we’ll fix this pretty much immediately. This will be exposed in our next public data release which will be sometime in early Q2 2010.

Somit ist klar: Klagenfurt ist bald (spätestens ab April/Mai) wieder Klagenfurt und nicht mehr Celovec. Und endlich sind Touristen Einheimisch ein kleines Stück weniger vewirrt . . .

Eines zum Schluss noch: Yahoo beweist mit diesen Geodiensten und mit der kostenlosen Nutzung seiner Satellitenbilder für OpenStreetMap, dass man viel für die Community macht. Danke!

[UPDATE] Der Bugfix wurde auf das zweite Quartal verschoben, noch immer steht Celovec und nicht Klagenfurt in der Tabelle. Hier das Mail, dass ich auf Nachfrage erhalten habe.

I most certainly recall our discussions. We still have the Klagenfurt/Celovec issue in our list of bugs, but due to other higher priority issues, we were not able to address this in our Q2 public data release. This is currently roadmapped for our Q3 public data release.

VideoCamp in Wien

Nachdem die Vorbereitungen fürs BarCamp Klagenfurt (Feb 6-7 2010) voll im Laufen sind, sei noch auf ein spezialisiertes BarCamp hingewiesen: Am 30. Jänner geht in Wien das VideoCamp 2010 über die Bühne.

Logo VideoCamp

Warum soll man daran teilnehmen?

  • Video im Web wird eines der ganz ganz großen Themen.
  • Die geplanten Sessions klingen wirklich interessant: Es geht vom DSLR-Filmen über Zukunftsvisionen rund ums Bewegtbild bis hin zur Red Scarlet.
  • Die Teilnahme ist frei. Wie bei BarCamps üblich, sollte man bereit sein, sich und sein Wissen einzubringen.

Anmeldung am Wiki: www.barcamp.at/Videocamp_2010
Eine Bitte: Falls du doch nicht kommen kannst, melde dich bitte auch rechtzeitig wieder ab.

Mehr auch in der Facebook-Gruppe und per Twitter

Weil ich’s nicht schaffen werde, hoffe ich stark, dass einige Sessions per Video aufgezeichnet und danach zugänglich gemacht werden. Daumendrück!

Gestatten, digirati

Gut, ich habe den Layout-Aufwand unterschätzt. Eigentlich sollte am 4. Jänner die erste Ausgabe erscheinen – allerdings wird es noch zwei, drei Tage Arbeit brauchen, bis Layout und Workflow einigermaßen brauchbar sind.

Aber nun gibt es zumindest einmal die Möglichkeit, das Konzept von Digirati vorzustellen: Es soll einen möglichst schnell einen breiten Überblick über das geben, was in der digitalen Welt abging/abgeht/abgehen wird.

Warum PDF?

  • Weil Digirati kein Blog sein will.
  • Weil man in HTML keine zeitungsähnliche Struktur bauen kann.
  • Weil PDF mehr kann, als wir gemeinhin für möglich halten. Eingebettete Videos und Flash-Animationen sind damit ebenso kein Problem wie Links und andere Formen von Interaktivität.
  • Weil man HTML nicht verkaufen kann und schließlich will ich irgendwann damit Geld verdienen.

Doch jetzt einmal zu den einzelnen Seiten, die so daher kommen, wie man sie auf Bildschirme im 16:9- oder 16:10-Format am besten und ohne Zoomen lesen kann.

  1. Alpha-Version:
    Wie im Web üblich, wird das Produkt nicht gleich „fertig“ sein. Die jetzigen Grundlayouts werden kommende Woche mit dem Eisenbesen überarbeitet. Ich freue mich total, dass ich Verena Artinger, eine Grazer Webdesignerin und Ex-Kollegin bei der Styria, dafür gewinnen konnte. Steht das Layout soweit, kommt die Beta-Phase – wohl über mehrere Monate hinweg, bis es eine Vermarktungsmöglichkeit gibt. In dieser Zeit wird es sicher öfters vorkommen, dass die „Tageszeitung“ nicht jeden Tag daher kommt.
  2. NavBar:
    In den letzten Tagen habe ich eine ganze Menge über Adobe-Zeugs gelernt und bin erstaunt, wie viel ohne Programmieren möglich ist. Die NavBar wird (später einmal) ein Hit.
  3. Logo:
    Das kann durchaus noch überarbeitet werden. Einerseits, weil ich eigentlich vier oder sechs Farben/Rubriken brauche. Andererseits gefallen mir die Farben im Logo zwar recht gut. Als Hintergrund für die einzelnen Seiten sind sie noch verbesserungsfähig.
  4. Inverser Text:
    Links und andere Highlights werden invers hervorgehoben. Vorteil: Es braucht weniger Farben.
  5. Videos:
    Statt statischer Bilder sollen Videos oder Bildergalerien zum Einsatz kommen. Anfangs werden Bewegtbilder allerdings nicht immer gleich eingebettet sein, sondern ich werde auf YouTube & Co. verlinken.
  6. Infos & Links:
    Digirati soll keine Nacherzählung des gestern Geschehenen sein! Wenn also ein neues Gadget erscheint, geht es eher darum, was es verändern wird als das, was es kann. Um zu den Specs zu kommen, reicht auch ein Link.
  7. Kurzmeldungen:
    Der Kompromiss zwischen Übersichtlichkeit und möglichst vielen Inhalten auf einer Seite ist am Bildschirm noch viel schwieriger als am Papier. Kurzmeldungen mit weiterführenden Links sind aber Pflicht.
  8. Zahl des Tages
  9. Personen:
    Ganz wichtig! Gerade weil es um kühle Technik geht, sind Gesichter enorm wichtig
  1. Seitenkopf:
    Die Logofarben werden auch die Gliederung wiederspiegeln. Die Reihung ist übrigens nicht in Stein gemeiselt und kann sich aus Aktualitätsgründen durchaus verschieben.

    • Gestern: Was ist gestern passiert
    • Heute: Was sollte ich heute tun? Was wird heute passieren?
    • Morgen: Ein Zukunftsthema
    • Magazin: Vermischtes und Serendipity
    • Europa: Am Samstag
    • Science: Auch am Samstag
  2. Freisteller:
    Wo wirklich Bilder zum Einsatz kommen, darf es schon aufwendiger – also freigestellt – werden. Der Aufwand ist zwar höher, aber das Ergebnis meist um Welten besser.
  3. Typo:
    Weder die Zeichensätze noch irgendweche Schriftgrößen, Zeichen- oder Absatzformate sind derzeit fix. Alles ist noch Experimentierfeld und veränderbar.
  1. Terminvorschau:
    Etwas, das mich an Tageszeitungen gewaltig stört ist ihr Naturel: Sie berichten oft nur, was gestern geschah. Das weiß ich schon. Auf dieser Seite soll mehr in die Zukunft geschaut werden. Wohin geht die Reise? Welche Termine/Events stehen in nächster Zeit an? Worüber wird spekuliert? Was könnte demnächst kommen?
  2. Original-Content:
    Noch etwas zu den Info-Kästen. Hier wird es auch Links auf meine Rohmaterialien geben.
    Beispiel: Ich führe ein (Telefon-)Interview und zeichne das Ganze auf. Naturgemäß hat nur ein Teil des Gesprächs hier Platz. Der gesamte Gesprächsinhalt kann allerdings bei Interesse nachgehört werden.
  1. Layout:
    Es fehlt noch an unterschiedlichen Typen, die dann über die Bibliothek von InDesign einfach genutzt werden können. Es gibt weder BUs noch sind alle anderen Layout-Elemente nur ansatzweise fix.
    Die letzte Seite soll außerdem Geschichten liefern, die es in der Echokammer eines RSS-Readers ganz sicher nicht gibt. Lasst euch überraschen (ich habe aber selbst noch keine Ahnung, was hier hin kommt. 🙂
  2. Gadget/App des Tages:
    Es wird vermutlich eine ganze Weile dauern, bis ich mit digirati Geld verdienen kann. In der Zwischenzeit wird es hie und da einen Affiliate-Link zum einen oder anderen Gadget geben. Die werden immer gesondert hervorgehoben.
    Und: Ich werde dort nur Zeugs empfehlen, das ich entweder selbst nutze oder ich gerne nutzen würde. Darauf kann man sich verlassen.
  3. Impressum:
    Wird’s auch geben, wenngleich man da zoomen muss.
  4. Korrekturen und Fehler:
    Wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler – selbst bei den renommiertesten Tageszeitungen der Welt kann das vorkommen. Wenn eine New York Times zu ihren Fehlern steht und diese öffentlich korrigiert, so kann ich das auch. Wollen wir hoffen, dass dieses Feld meistens weiß bleibt!
  5. Geek-Comics:
    Das gehört irgendwie dazu. Ich bin einige Zeichner um Erlaubnis zu fragen (selbstverständlich gibt es immer Links). Ob ich die bekomme, weiß ich noch nicht. Die meisten sind unter CC/NC lizenziert, weil ich allerdings kommerzielle Absichten habe, darf ich sie nicht einfach so nutzen. Allerdings habe ich ja Anfangs keine Einnahmequelle … Mal sehen.
  6. Keine Ahnung – irgendwas …
  7. Kommentar:
    Jeder hat ein Recht auf meine Meinung 🙂

Was haltet ihr davon? Was könnte man anders/besser machen? Fehlt euch was?