Wucher des Tages

Rund um 08:00 erscheint mein tägliches Morning Briefing auf digirati. Ich fasse dabei die wichtigsten Technews zusammen, über die man Bescheid wissen muss. Wer mitreden muss, braucht also das Morning Briefing.

Heute muss ich mich entschuldigen, für einen eher beiläufigen Titel für eine kleine Geschichte. Den überarbeiteten Mac mini bezeichnete ich als „Aktualisierung des Tages“. In Wahrheit müsste es „Wucher des Tages“ heißen. Ich möchte mich hiermit bei meinen Lesern für diese Verharmlosung entschuldigen!

Gestern brachte Apple einen neuen Mac mini. Keine Frage, das Ding sieht entzückend aus und kann für seine Größe eigentlich recht viel. Was ist neu? Das Design wurde an die MacBooks (Alu-Unibody) angepasst, es gibt etwas schnellere CPUs, eine bessere Grafikkarte, einen SD-Kartenslot und einen HDMI-Stecker. Zwei Modelle stehen zur Auswahl und erstmals kann man auch selbst den RAM austauschen/upgraden.

Das ist ein perfektes Beispiel, wie man Apple pure Geldgier vorwerfen kann. Apple verlangt nicht nur höhere Preise, sondern schlägt beim Wechseln von Euro in Dollar fett auf! Ein Vergleich zwischen neuem und altem Modell bzw. Dollar in Euro.

Mac mini 1 Mac mini 2
Preise altes Modell 529 Euro
(2,26 GHz/2GB/160GB)
703 Euro
(2,53 GHz/4GB/320GB)
Preise neues Modell 799 Euro
(2,4GHz/2GB/320GB)
1114 Euro
(2,66 GHz/4GB/500GB)
Preise neu US in Dollar 756 Dollar 1135 Dollar
Preise neu US in Euro 615 Euro 923 Euro
Euro-Aufschlag + 30 % oder 184 Euro + 20 % oder 191 Euro

In die Dollar-Preise ist die – je nach Bundesstaat unterschiedlich hohe – Sales Tax bereits eingerechnet. Ich habe die vergleichsweise hohe von Kalifornien (8,25 %) gewählt.

Ist das die „Europäer-sind-dumm-und-kaufen-uns-eh-alles-ab“-Deppensteuer?

Einen Spartipp für Steve Jobs hätte ich dann auch noch. Wie wäre es, ganz aufs Superdrive zu verzichten? Ich weiß nicht, wann ich zuletzt eine DVD in Händen hielt … Und so könnte der mini dann aussehen – noch eleganter, weil ohne Schlitz.

Vielleicht hilft die Aufregung was und Apple kommt zur Vernunft … Oder es kauft das Ding zu diesen Wucherpreisen keiner …

PS: Bin erst nach dem Photoshoppen drauf gekommen, dass ich eigentlich nur ein Bild vom Snow Leopard Server hätte nehmen müssen 🙂

6 Kommentare
  1. florida_mike
    florida_mike sagte:

    Ich will ja jetzt kein Spielverderber sein. Ich finde das aber nicht weiter tragisch.

    Dass man für eine neue Version mehr verlangt ist nichts ungewöhnliches und die Preisunterschiede zwischen USA und EU ist auch nicht weiter dramatisch, wenn man die Umssatzsteuer nicht dazurechnet sondern, wie es richtig wäre, abzieht.

    Was kann Apple dafür, dass wir in Österreich 20% Umsatzsteuer zahlen.

    Bereinigt ist dann der Preis mit 100 Euro Unterschied nicht mehr ganz so hoch und kann durchaus argumentiert werden.

    Preise ohne Umsatzsteuer:

    EU: 665,83 Euro
    USA: 568,12 Euro

    Abgesehen davon ist Apple Hardware grundsätzlich leider sehr teuer.

  2. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    Also ich finde das schon heavy.
    Und: Elektronik wurde noch nie teurer, sondern immer nur billiger – auch, wenn sie leistungsfähiger wurde.

  3. LexX Noel
    LexX Noel sagte:

    Teuer finde ich Apple kein Stück.

    Bei Apple bekomme ich als Nutzer für einen ordentlichen Preis auch ordentliche Qualität, welche funktioniert. Alles was ich sonst so bisher gesehen habe, wie zum Beispiel DELL oder dergleichen, ist für mich Quantität.

  4. hop
    hop sagte:

    1. Ich halt den Preis sowieso für zu hoch, egal auf welcher Seite des Atlantik (und ich handel mit den Dingern).

    2. Der Netto-Vergleich wäre wirklich der bessere. Immerhin kann Apple ausnahmsweise einmal echt nix für unsere Ust. Wenn man einfach nur ein hübsches Argument haben wollte, könnte man auch gleich den deutschen Preis hernehmen. Das sind dann nocheinmal 10 Euro über die man sich aufregen kann.

    Was aber noch dazu kommt ist, daß jeder Hersteller beim Vertrieb seiner Ware im Ausland mit schwankenden Währungskursen rechnen muß.
    Im Falle eines Kurssturzes die Preise zu erhöhen ist garantiert schlecht für den Absatz. Gleich teuer anzufangen und dann vielleicht auch noch eine Preissenkung nachzuschieben, wenn’s nicht funktioniert scheint mir klüger.

    Beim derzeitigen Preisunterschied zwischen Amerika und
    Österreich liegt der Umkehrpunkt bei einem Euro-Kurs von 1,05 Dollar sinken. Ich nehm Wetten an, wann das passiert.

  5. napster
    napster sagte:

    Also ich find die Euro Dollar Umrechnung eigentlich schon eine besondere Frechheit. Früher wars 1:1 bei einem Euro Kurs von 1,56 Dollar, jetzt müssen sie den schwachen Euro ausgleichen.^^

  6. NeXTStep
    NeXTStep sagte:

    Also ich gebe dem Georg recht, ich war auch zuerst ziemlich geschockt.
    Gerade für PC-Fans, die Apple mal ohne zu hohe Investitionen ausprobieren möchten, war der Einstiegs-Mini gerade wegen des Preises sehr attraktiv. Und wenn er nicht gefällt kann man ihn ja als Media-Center nutzen.

    Da ist doch einiges an Aufschlag beim neuen Modell dazugekommen.

    Mein Schock hat sich jedoch ein wenig gelindert, als ich den Test im PCMag gelesen habe – http://www.pcmag.com/article2/0,2817,2365157,00.asp – und sich doch einiges getan hat. In Summe ein tolles Produkt, obwohl ich mir als Apple-Fan einen günstigeren Einstiegspreis für Interessierte und Unternehmen wünschen würde.

    Den Mini Server finde ich jedoch für kleine Unternehmen ausgesprochen preisattraktiv, da man sich den klimatisierten Serverraum sparen kann und den einfach in ein Büro stellt.

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