"In China gab's wirklich etwas"

Unlängst hatte ich die Möglichkeit, Steve Rogers zu interviewen. Rogers ist bei Google verantwortlich für die Consumer-Sparte für EMEA – also Europe Middle East and Africa. Rogers war auf Einladung der Creative Industries Styria in Graz.

Wo, außer im Kleingedruckten kann der Nutzer erfahren, was Google mit seinen Daten macht und wie lange die gespeichert werden?
STEVE ROGERS: Wenn Sie einen Account bei Google haben, können Sie unter google.com/dashboard buchstäblich alles nachverfolgen. Sie können sehen, welche Daten für welchen Dienst wir gespeichert haben. Dort sehen Sie auch, wonach Sie schon gesucht haben oder welche Produkte Sie nutzen.

Kann man sich darauf verlassen, dass das auch alles stimmt?
ROGERS: Ja absolut.

Das ist zwar schon etwas, kann aber noch nicht alles sein, wenn es um die Privatsphäre geht, oder?
ROGERS: Nein, natürlich nicht. Wir gehen im Laufe dieses Jahres und darüber hinaus einige Projekte an, die die Privatsphäre der Nutzer erhöhen. Aber Details kann ich dazu noch keine nennen.

Google hat unbestritten einiges unternommen. Warum haben Sie den, eine „Datenkrake“ zu sein? Wie wollen Sie diesen Ruf los werden?
ROGERS: Es wird schwer werden, diesen Ruf los zu werden. Wenn eine Firma größer wird, wird sie als undurchsichtig gesehen. Wir versuchen, aber so transparent zu sein, wenn es um die Daten der Nutzer geht. Wir wollen den Leuten auch helfen, ihre Daten bei uns zu löschen oder sie zu anderen Diensten mitzunehmen (www.dataliberation.org, Anm.).

Es gibt auch Ängste, dass Dritte an Nutzerdaten von Google kommen. Das war eine der Befürchtungen bei den chinesischen Hacker-Attacken unlängst. Wie begegnet man dem?
ROGERS: Bitte um Verständnis, dazu darf ich nichts sagen.

Lassen Sie mich anders fragen: War es nur ein öffentlichkeitswirksames Statement, dass Sie China verlassen wollen oder war da wirklich mehr?
ROGERS: Es war wirklich etwas, aber ich darf das nicht weiter kommentieren.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg meinte unlängst, dass es so etwas wie absolute Privatsphäre nicht mehr gibt. Stimmen Sie dem zu?
ROGERS: Je mehr die Leute online sind, umso eher wollen sie auch Daten, Fotos oder Erinnerungen mit anderen teilen. Ich meine, man hat die Möglichkeit, seine Privatsphäre absolut zu schützen. Aber es wird schwerer, Teil der Online-Welt zu sein und dennoch absolute Privatsphäre zu haben.

Ein anderer Prominenter der Technik-Welt, Steve Jobs, meinte unlängst, dass das „Tu nichts Schlechts“-Mantra von Google „Bullshit“ sei. Ist das so?
ROGERS: Überhaupt nicht! Das ist absolut unser Leitsatz. Ich bin noch nicht lange bei Google und bin überrascht, wie das bis ins Mark dieser Firma stimmt.

Bleiben wir bei Apple. Die Liebe zwischen Apple und Google scheint nicht mehr so heiß zu sein, wie zu Zeiten als Google-Chef Eric Schmidt im Aufsichtsrat von Apple saß. Kann das etwas mit Googles Android-Handy-Betriebssystem zu tun haben?
ROGERS: (lacht) Interessante Frage. Ich weiß nicht, warum Eric nicht mehr Aufsichtsrat von Apple ist. Klar sind Andorid und das Nexus One Konkurrenten von Apple. Aber gleichzeitig arbeiten wir mit Apple sehr eng zusammen. Das ist normal im Geschäft – mit einigen Firmen ist man im Wettbewerb, mit anderen arbeitet man zusammen und wieder mit anderen ist man sowohl Konkurrent als auch in Kooperation.

Wenn man sich die Betriebssysteme anschaut, die Google in der letzten Zeit vorgestellt hat, drängt sich eine Frage auf, was für Google wichtiger sei – der Verkauf von Anzeigen oder Microsoft im Kerngeschäft anzugreifen?
ROGERS: Das wichtigste überhaupt ist es, praktische Dienste für unsere Nutzer zu erstellen. Wenn diese direkt mit Microsoft konkurrieren, soll das so sein. Aber es ist keine Absicht dahinter, Microsoft weh zu tun.

Marktbeobachter rechnen damit, dass schon heuer die meisten Smartphones mit Android-Betriebssystem laufen. Ist Google hier schon Nummer eins?
ROGERS: Mir fehlen da die Zahlen, aber ich will es schon hoffen, dass wir hier erfolgreich sind. Unser Geschäft hier wächst sehr rasch. Wir haben auch eine ganze Menge an Anwendungen verfügbar für Android. Ja, es schaut gut für uns aus.

Ortsbezogene Dienste scheinen das „nächste große Ding“ zu sein. Anders als Google scheinen aber zwei winzige Start-ups (Gowalla und Foursquare) aus dem Silicon Valley die Nase vorne zu haben. Stört Sie das?
ROGERS: Es schadet nie, kleine Start-ups zu haben, die technisch vorne sind. Es ist gut, dass es kleine Firmen gibt, die die Branche ein wenig aufmischen. Ortsbezogene Dienste werden wirklich immer wichtiger und weiter verbreitet. Wir haben aber auch einige Dienste in diese Richtung. Wie etwa Goggles, das mit Hilfe vom Ort und der Kamera Objekte erkennt und die Suche unterstützt.

Apple stellte letzte Woche den iPad vor. Es könnte auch ein Tablet mit Google-System geben. Apple verkauft nun doch keine Zeitungen und Magazine. Wann beginnt Google damit?
ROGERS: Ob Google tatsächlich so etwas verkaufen wird, ist offen. Ein Tablet mit Google-Betriebssystem ist absolut möglich. Es gibt keinen Grund, warum jemand so etwas nicht entwickeln könnte.

Und man könnte sie mit Googles Bezahldienst Checkout bezahlen?
ROGERS: Absolut und sie könnten zu Google Books gehen.

Die Verleger im deutschen Sprachraum sind aus einer Reihe von Gründen sauer auf Google. Ein Grund ist der Mangel an Transparenz bei der Verteilung der Werbegelder. Verstehen Sie, dass die Undurchsichtigkeit sie sauer macht?
ROGERS: Ich verstehe hier den Frust der Verleger. So wie ich das sehe, sind die spezifischen Aufteilungen Verhandlungssache mit jedem einzelnen Kunden und Verleger. Daher sind diese Zahlen nicht öffentlich. Genau wie ich den Frust verstehe, frage ich mich, warum es in der Vergangenheit nicht offen war. Transparenz ist immer eine gute Sache und ich bin froh, dass es hier bald auch eine Lösung geben wird.

Ich habe eine Website und unlängst einen Gutschein bekommen, um Werbung auf Google zu schalten. Wer bezahlte dafür? Andere Website-Betreiber?
ROGERS: Wir bezahlen das. Und das ist genauso wie jede andere Werbemaßnahme eines jeden anderen Unternehmens Teil der Kalkulation. Dafür kommen auch neue Werbekunden dazu.

Wann haben Sie das letzte Mal auf eine Anzeige geklickt?
ROGERS: Das war gestern.

Was war’s?
ROGERS: Es hatte irgendetwas mit Österreich zu tun. Stimmt: Mit meinem kommenden Schiurlaub in Tirol.

Verstehen Sie die Nutzer, die nie auf Anzeigen klicken oder die nicht einmal mehr sehen?
ROGERS: (lacht) Ich kann Ihnen nur raten, öfters drauf zu klicken. Wenn Sie die Klickraten ansehen, werden sie von wenigen Prozent der Leute geklickt. Aber auch andere Anzeigen haben einen recht geringen Rücklauf.

Vielen Europäern ist unwohl dabei, wenn sich ein Gutteil des kulturellen Erbes wie Bücher in Händen eines großen Konzerns befindet. Wie begegnen Sie solchen Ängsten?
ROGERS: Ich sehe darin kein Problem. Wir interpretieren diese Werke nicht, sondern machen sie nur zugänglich. Und das sollte eigentlich im Sinne der Leute sein. Wir haben sehr viele Aktivitäten in ganz Europa und so gibt es genügend Leute im Konzern, die die kulturellen Eigenheiten Europas sehr gut verstehen.

Apropos Google Books: Was wäre wenn ich ganze Bibliotheken einfach einscannen und erste später um Erlaubnis fragen würde? Gibt es nicht einen Unterschied zwischen kleinen Bürgern, denen bald einmal Copyright-Verletzungen vorgeworfen werden, und mächtigen Konzernen?
ROGERS: Ich weiß nicht, ob ich das beantworten kann. Aber alle, die in das Projekt involviert waren, haben alles getan, um sicherzustellen, dass alles legal war. Und alles ging mit den besten Intentionen vonstatten.

Ihre Sicht auf das Internet in zwei oder gar fünf Jahren … Wie wird es aussehen?
ROGERS: Das ist eines der Themen des Kongresses der Creative Industries Styria, für die ich in Graz bin. Es wird immer mehr Daten und Wissen im Internet geben. Gleichzeitig wird dieses Wissen immer vernetzter. Die größte Veränderung dabei bringt der Kontext mit. Das Netz wird unsere Festplatte, wo alle Daten gespeichert werden. Wichtiger werden der Ortsbezug und unsere ganz individuellen Verbindungen mit unseren Freunden. Dabei wird allerdings auch der Schutz der Privatsphäre immer wichtiger.

Die Verbindungen werden auch immer besser.
ROGERS: Ja, weil immer mehr Verbindungen automatisch entstehen. Dafür braucht es aber auch mehr Verständnis für Privatsphäre und granularer Einstellmöglichkeiten. Ist beides nicht vorhanden, blockiert sich das Internet selbst in seiner Entwicklung.

Und wo sehen Sie Google? Mit dem Bücherdienst, Lernvideos auf YouTube und vielem mehr, könnte es auch bald eine Google-University geben. Wo sehen Sie Google in fünf Jahren?
ROGERS: Fünf Jahre ist ein weiter Weg. Üblicherweise planen wir sechs Monate bis ein Jahr im Voraus. Google-Produkte werden immer praktischer, aber auch immer mehr untereinander vernetzt.

ZUR PERSON:

Steve Rogers, geboren am 20. Jänner 1961 in Longfield, England.
Nach dem Studium an der Coventry University war Rogers von 1989 bis 1996 bei Philips in Wien tätig. Dort arbeitete an der Bedienerführung von Videorekordern. Danach ging er ins Silicon Valley, war später Entwicklungschef bei der BBC und Leiter für digitale Dienste bei der British Telecom. Seit August 2008 ist er Europachef von Google und hier insbesonders fürs Endkundengeschäft zuständig.

Ordnung für mein Web-Chaos

Wordpress-LogoIch habe eine ganze Menge von Domains und noch mehr Blogs installiert. Mehr, als ich jemals Zeit dafür hätte. Es wird Zeit, Ordnung ins Chaos zu bringen. Und so schaut das aus:

Alleine das nun nicht mehr nötige Updaten der vielen Blogs wird eine Menge Zeit sparen. Und überhaupt: Weniger ist mehr!

  • www.georgholzer.at
    Meine Website werde ich zum Hub mit Verweisen auf alle meine Web-Aktivitäten ausbauen. Der Blog, dieser Blog, wird zunehmend nur noch private Meinungen und Ereignisse enthalten.
  • www.digirati.eu
    Hier dreht sich bald alles um die Welt der Technik. Eigentlich sollte hier schon seit 4. Jänner eine Online-Tageszeitung exisiteren – bei Technik und Abrechnungsmöglichkeiten ist die Zeit aber schlicht noch nicht reif.
    Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, wird alles total offen sein. Ihr könnt euch bald auf ein kleines (wenngleich auch kommerzielles) Technik-Magazin im Web freuen.
  • www.pressestunde.net
    Wird eingestellt, der Pressestunde-Podcast (auch mit Gerald Reisch & Friends) wird überarbeitet ins Angebot von digirati übernommen.
  • www.bigideas.at
    Wird eingestellt. Bei meinem anderen Podcast bin ich über zwei Episoden nicht hinweg gekommen. Die Domain leitet auf die Startseite dieses Blogs um.
  • www.k2020.at
    Alles bleibt beim Alten, hier dreht sich alles um OpenGovernment und Kärntens Politik. Allerdings werde ich in den nächsten Monaten etwas weniger Zeit dafür haben. Bitte hierfür um Verständnis.
  • www.siliconalps.net
    Wird eingestellt. Als Ankündigungsseite für WebMontage & Co. wird mein Blog dienen – werde dazu eine eigene Kategorie auf meinem Blog eröffnen, Domain wird darauf umgeleitet.
  • www.siliconalps.tv
    Wird eingestellt. Intesse war von Anfang an ebenso klein wie die Zielgruppe. Werde die Videos auf neinen Blog geben, Domain wird später auf die entsprechende Kategorie hier verlinkt.
  • www.woche-der-begegnung.at
    Irgendwann in nächster Zeit wird es ein Meeting geben. Wenn es Interesse von anderen daran gibt, bleibt die Sache mit mehreren Autoren erhalten – ansonsten: Kill-Switch.
  • www.youngbruno.com
    Wird eingestellt. Eine lustige Idee: Wir wollten fotografisch die Lebensstationen des jungen Brüno in Klagenfurt nachzeichnen. Die Fotos dafür hätten wir schon geschossen – allerdings fehlte die Zeit …

Videos vom MWC

Letzte Woche habe ich am Mobile World Congress eine ganze Menge Videos gemacht – Zeit, dass die endlich auch am Blog verlinkt sind. Ein bis zwei liegen noch auf der Platte und folgen.

Emporia
Ja, Österreich hat einen Handyhersteller: Emporia. Die Linzer Firma ist Spezialist für Seniorenhandys. Zum MWC hat sie zwei neue Modelle herausgebracht.
Albrecht Fellner, CEO von Empora zeigt sie uns.

Garmin Asus
Viele Handys haben mittlerweile auch ein GPS-Modul für die Navigation. Garmin dreht gemeinsam mit Asus den Spieß um und verpasst Navis die Telefon-Funktion.

Golla Bags
Auch Geeks brauchen Taschen und wer schon Shiny-Gadgets hat, sollte sie auch entsprechend verpacken und mit sich rum tragen.

Powermat
Laden ohne Stromkabel – auf der CES 2009 erstmals vorgeführt. Seit heuer gibt es neue Modelle. Und ab Sommer gibt es das für Kabelsalat-Verweigerer auch in Österreich!

Adobe
Alle Welt fragt sich, wann Flash aufs iPhone kommt. Nachdem auch Microsoft-Chef Steve Ballmer „keine Absicht“ hat, Flash auf die neuen Windows Phones zu bringen, stellt sich eine Frage: Kann Flash überleben? Neben den Herstellern, hat Adobe auch mit Internet-Aktivisten zu kämpfen, die offene Standards wie HTML5 einmahnen. Bei Adobe ist man dennoch optimistisch.

Samsung Wave
Das jüngste Flaggschiff der Koreaner hat neben jeder Menge innerer Werte einen Wahnsinns-Screen. Kleiner Hinweis: Der aktuelle Touchscreen fürs iPhone kommt auch von Samsung. Man darf sich also einiges erwarten.
Leider hatte ich bei dem Video übrigens die Funktionsweise der Cam noch nicht 100% geschnallt. Ein paar Dinge sind unscharft … Ich hoffe, die werten Leser verzeihen mir das 🙂

Georg am e_day 2010

e_day-LogoAm vergangenen Samstag durfte ich im Rahmen des e_day 2010 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zwei Sessions halten.

Hier die beiden Prezis und die wichtigsten Links zu den Diensten/Sites:

Workshop Cloud Computing

Links:

„Das Web 2010“ im Rahmen der Keynote

Links:

Wollen Sie mich zu einem Vortrag einladen oder brauchen Sie Beratung im Bereich Technik, Web und Social Media? Auf dieser Website finden Sie meine Kontaktdetails. Ich freue mich drauf!

Windows Phone 7: Das könnte klappen

Jahrelang war Windows Mobile mein Smartphone-Betriebssystem – bis zum iPhone. Der Klassenunterschied zwischen Apple und Microsoft war brutal. Bis heute – zumindest wenn die Praxis so gut wird, wie die Theorie es erahnen lässt.

Eben wurde Windows Phone 7 („Windows Mobile“ darf man nicht mehr sagen) vorgestellt. War Microsofts Pressekonferenz (Vorstellung Windows Mobile 6.5) ein purer Witz, so könnte Windows Phone 7 wirklich ein großer Wurf werden. Wenn … ja wenn da nicht einige Fragen offen bleiben.

Zweifelsohne hat sich enorm viel getan, das System soll von Grund auf neu geschrieben worden sein.

Bei Microsoft war man – wie ich hörte – sichtbar stolz auf die vielen (gut durchaus aussehenden) Animationen. Schaut toll aus und könnte ein wirklich gutes mobiles OS werden.

Aber vieles ist noch offen:

  • Anwendungsintegration: Man darf gespannt sein auf Anwendungen, die die „Hub“-Metapher einsetzen und wie gut sich die in das Gesamtbild integrieren. Nichts wäre schlimmer als Windows Phone-Apps, die aussehen wie aktuelle Windows Mobile-Apps.

  • Developer, Developer, Developer: Es kommt auf die Anwendungen an. Eine Plattform steht heute längst nicht mehr ausschließlich für sich alleine da.
  • Windows-Look: Wer auf das sieht, denkt kaum an Windows. Und das ist gut so. Wer braucht schon Start-Buttons? Wer will schon ständig an den Office-PC erinnert werden?
  • Integration: Sehr gut gefällt mir die Idee, Statusupdates aus diversen Social Networks (Facebook wurde gezeigt) ins Adressbuch (People Hub) zu integrieren. Leider wird die Tiefe der Integration nicht allzu hoch sein können, da sich APIs ab und zu auch ändern können und damit Updates nötig werden.
  • Die Bindung an OEMs und Netzbetreiber ist immer ein Pferdefuß. Damit ein mobiles Betriebssystem erfolgreich sein kann, braucht es meiner Meinung nach viele Updates. Und Microsoft ist da nicht nur auf die Hersteller der Endgeräte sondern auch auf die Netzbetreiber abhängig. Ein doppelter Pferdefuß.
  • Lizenzgebühren: Es gibt Konkurrenten, die kostenlos sind.
  • Verfügbarkeit: Erst Ende 2010. Und wer weiß, ob die OEMs es wirklich schaffen (wollen).
  • Kein Flash ist kein großes Problem. Das ist nur ein weiterer Todesstoß für Flash auf mobilen Endgeräten (und im Web).
  • Multitasking, Copy & Paste: Auf Techcrunch wird das Fehlen von beklagt. Über Multitasking lese ich auch mehrere Versionen. Bis morgen sollten sich hier die Nebel lichten.
  • Keine eigene Hardware: „Microsoft entwickelt Software und baut keine Hardware“, hört man immer, wenn es darum geht, wann Microsoft ein eigenes Handy bringt. Schade. Eine Referenzplattform á la Nexus One würde dem Betriebssystem gut tun.
  • Vorgaben an OEMs: Angeblich sind die Mindestvoraussetzung an die Hardware recht hoch, was zu keinen untermotorisierten Geräten führt, die dem Ruf schlecht tun. Auch soll es OEMs verboten sein, eigene Benutzeroberflächen wie HTCs SenseUI zu intergrieren. Gut so.
  • Maps: Ich habe nichts von Maps gesehen. Bin mir aber sicher, dass Bing Maps integriert sind. Zur Erinnerung: Windows Mobile 6.5 kommt ab Werk ohne Mapping- oder GPS-Anwendung.

Schaut doch als Consumer-Handy nett aus, oder?

MWC 2010: Bei Infineon zu Gast

Bevor die Pressekonferenzen der Handyhersteller fertig sind, gibt’s am Mobile World Congress noch nicht viel zu sehen. Daher schaut man gerne bei den „kleinen Stars“ vorbei. Zum Beispiel bei Infineon.

Der Chiphersteller baut einige Halbleiter für Handyhersteller. Auch wenn man das nicht bestätigt, sind auch einige Infineon-Chips im iPhone, die aus Villach kommen. Etwa der Power-Controller, der für das Strommanagement sorgt.

Gesprochen habe ich bei Infineon mit Dnal O Donnabhain. Er zeigte mir die Palette an kompletten Handyplattformen. Damit könnte man selbst Handys bauen. Fehlt nur noch ein Akku, ein Display, ein wenig Software und Plastik drum herum 🙂

Enjoy!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=O_VuI7lAVGQ[/youtube]

Und es kommt noch mehr …

Nie wieder mit Bindung

(c) iStockPhoto, TommLVorsicht: Mit Objektivität hat das Folgende wenig zu tun, aber es muss einmal sein. Der Frust ist mittlerweile zu groß.

Wer mit seinem Mobilfunknetz zufrieden ist, profitiert zweifellos von der Stützung von Hardware. Schließlich zahlt man mit oder ohne Subvention gleich viel an monatlicher Grundgebühr das angepriesene Service.

Ist man unzufrieden – etwa weil das Netz des  Anbieters löchrig oder überlastet ist -, hat man Pech. Man zahlt und kann für eine vereinbarte nicht wechseln. NIE wieder will ich mich an einen Anbieter ketten. Ich bin seit 19 Monaten bei T-Mobile und habe seit Monaten nur ein zuverlässiges Netz: mein Wireless Lan.

Bei T-Mobile ist seit vergangenem Sommer (nicht nur in Klagenfurt wie man hört) der Wurm im Netz:

  • 3G-Datenverkehr ist – so überhaupt nutzbar – langsam und hat spürbare Latenzen. Meistens geht’s aber ohnehin nicht.
  • Manchmal streikt sogar Edge und wenn einmal etwas problemlos funktioniert, reißt die Verbindung nach 10 bis 20 Minuten regelmäßig ab. Das betrifft mobiles Internet mit Huawei-Sticks, iPhones und allen anderen denkbaren Endgeräten (getestet mit Nokia, Motorola, HTC).
  • Gespräche im 3G-Netz reißen prinzipiell nach etwa 10 Sekunden ab und erfordern einen erneuten Anruf.
  • Unter Tags ist das Netz allzu oft überlastet, was zu unerwarteten Kurznachrichten (Ein Anruf in Abwesenheit) führt.

Kurzum: Die Lage ist unerträglich. Bei der Hotline leugnet man die Probleme nicht einmal. „Uns ist bewusst, dass es die Probleme schon seit einiger Zeit gibt“, wurde mir Ende Dezember gesagt.

Wie kommt es zu solchen Problemen: Es wird viel zu wenig ins Netz investiert und dessen Betrieb teilweise zu viel zu billigen Service-Levels ausgelagert.

Seit Monaten will ich vorzeitig (19 von 24 Monaten sind „abgediehnt) aus meinem Vertrag entlassen werden. Im Gegensatz zum Anbieter habe ich meine Leistungen (Zahlung der monatlichen Gebühren) erfüllt. Bei der Gegenseite blieb das (mir bestimmte Dienste in angepriesener Qualität zu bieten) schlichtweg nicht erfüllt.

Die Argumente von T-Mobile sind haarsträubend. Einmal wurde mir an der Hotline gar gesagt, dass Apple das verbieten würde. Einen Satz später bot man mir dennoch an, gegen Bezahlung der übrigen Monatsgebühren wechseln zu können.

T-Mobile ist kein Diskonter, bei dem man das alles durchgehen lassen könnte. T-Mobile macht zudem auch keine Werbung damit, dass „hin und wieder alles funktioniert“. Die Mobilfunkbranche scheint mir die einzige zu sein, bei denen der Anbieter in den AGBs festlegen darf, seine Leistung nicht zu 100 Prozent erfüllen zu müssen. Aus Konsumentensicht ein Witz.

Es war mir eine Lehre – am 11. Juli kann ich ohne Zusatzkosten kündigen. NIE WIEDER werde ich mich mit Knebelverträgen an einen Anbieter ketten – egal, ob ich dann 500 Euro für die Hardware ausgeben muss. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn man iPhones, Androids & Co. so einfach kaufen kann wie iPods.

BarCamp – Last Updates

Hier die letzten Updates fürs BarCamp Klagenfurt 2010, morgen geht’s ja schon los:

BarCamp-Anmeldung:
Die Anmeldung findet über den Wiki statt: http://bit.ly/bcklu. Wer sich noch nicht angemeldet hat und kommt, bitte eintragen. Wer nicht kommen kann – bitte austragen. Das hilft uns bei der Planung beim Catering.

Wifi:
Es wird kostenloses und superschnelles Wlan geben, die Details zur Anmeldung werdet ihr am großen Papier-Wiki finden.

Parken:
Achtung: Das Parken am Universitätsgelände ist kostenpflichtig und es werden Strafzettel verteilt! Kostenlos ist das Parken in der Universitätstraße und im Nautilusweg.

Location-Infos:
Leider konnten wir – nicht wie im Vorjahr – die Räume im Vorstufengebäude bekommen. Das BarCamp findet im zentralen Bereich der Universität statt (Räume z-109 und z-129). Einfach beim Haupteingang reinkommen und man kann es gar nicht übersehen.

Aufbauen in der Aula:
Morgen um 17:00 Uhr treffen wir uns, um die Räume und die Aula BarCamp-tauglich zu machen. Wer mithelfen will, dem sei jetzt schon größter Dank und höchste Anerkennung ausgesprochen 🙂

Welcome-Night @RAJ:
Das RAJ ist eine echte Perle. In der dunkelsten Ecke der Altstadt gelegen, und vielleicht gerade deshalb besuchenswert. Wir treffen uns am Freitag übrigens um 19:00 Uhr. Falls vom Organisationsteam noch keiner da ist, stoßt einfach auf uns an – wir kommen dann gleich nach.

Start am Samstag:
Wir treffen uns um 09:00 Uhr in der Aula. Es gibt Kaffee, Tee, Saft und Kuchen. Um 09:30 Uhr beginnt die Session-Einteilung mit Vorstellungsrunde.

Sessions:
In der Aula gibt es bloß zwei Räume, daher haben wir – wie in den letzten Jahren – nur zwei Tracks. ABER: Der Aula-Bereich ist sehr groß und bietet genügend Raum für vertiefende Gespräche.
Sessions: Bitte überlegt euch möglichst interessante Session-Vorschläge. Es gibt Blöcke von 50 und 25 Minuten. Wir freuen uns schon auf spannende Themen, einige Vorschläge stehen ja schon am Wiki!

Twitterwall & Co.:

Natürlich wird es eine Twitterwall (powered by Liscon) geben. Horst hat dazu auch eine iPhone/Android-optimierte mobile Seite gebaut. Die Url dafür: http://bit.ly/ibcklu (ist noch nicht 100% fertig).

Stream:
Daniel kümmert sich darum, die Urls dazu gibt’s dann am Wiki und per Twitter @barcampklu

Sponsoren:
Natürlich müssen wir auch allen unseren Sponsoren danken. Ohne sie wäre das BarCamp Klagenfurt 2010 nicht möglich: Wirtschaftskammer Kärnten, Unternehmensberater & IT, Kleine Zeitung, Telekom Austria, Software Internet Cluster, Kelag, Liscon, Anexia, Industriellenvereinigung. Die T-Shirts bekamen wir zum Spezialpreis von der T-Shirt.AG

Ganz besonderer Dank gilt der Alpen Adria Universität Klagenfurt für die Infrastruktur!

DANKE!

Intransparenz bei Anzeigen und mehr

Ich gehöre defintiv nicht in die Kategorie der Google-Basher. Ich benutze viele Dienste und bin damit eigentlich grundweg zufrieden. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, was da abgeht/abgehen könnte.

Auch wenn Google in letzter Zeit transparenter geworden ist (Stichwort Dashboard oder Data Liberation) — für mich ist der Internet-Konzern ein relativ undurchsichtiger Riese.

Intransparentes AdWords

Als mein Blog noch klein war, hatte ich AdWords auf meiner Seite eingebunden. Gebracht hat es gar nichts, ein paar Cent blieben übrig — weit unter der Auszahlungsgrenze. Heute wären es vermutlich ein paar Euro.

Für Google ist es ein streng gehütetes Geheimnis, welches Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben hier gibt. Ein Thema das — diesmal ausnahmsweise zurecht — die Verleger erzürnt. Gerücht meinen sogar, dass Google bis zu 80 Prozent des Anzeigen-Umsatzes einbehält. Höchste Zeit, dass gerade hier Transparenz kommt!

Interview mit Google

Morgen Abend habe ich ein Interview mit Steve Rogers, Director of Google EMEA. Und just als ich mich darauf vorbereiten wollte, bekomme ich Post vom Internet-Konzern:

Und da frage ich mich: Wer bezahlt das? Freilich kosten solche Arten von Gutscheinen nichts. Aber geht das nicht auch auf Kosten derer, die Anzeigen auf ihren Websites haben? Wie bei jeder Werbeaktion bezahlt dafür am Ende immer einer: ein Kunde, der den weil die Werbung ja als Aufschlag einkalkuliert ist.

Nur: Wie kalkuliert Google in diesem Bereich? Und wie kalkulieren Microsoft und Yahoo? Würde Transparenz am Werbemarkt nicht allen — vor allem Content-Herstellern wie mir — unendlich nützen?

Eure Fragen?

Diese Frage werde ich sicher stellen. was würdet ihr den Google-Chef von Europa noch fragen? Ich habe zwar auch schon ein paar Ideen, aber ich weiß ja auch längst nicht alles.

Vorschläge bitte in die Kommentare.
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