Content für den Reader

Im letzten Posting habe ich geschrieben, dass es genügend freien Content für den Sony Reader gibt. In der Tat: Dank Calibre (kostenlos, weil OpenSource) lässt sich jeder RSS-Feed am elektronischen Lesegerät konsumieren.

Idealerweise ist dieser als Full-Text-Feed vorhanden. Ist das der Fall, kann jeder Blog oder jede Nachrichtenwebsite ohne weiteres Zutun importiert und als EPUB auf den Reader geschickt werden.

(Anmerkung an die lieben Medienmenschen! Falls ihr es noch nicht wisst: In Feeds kann man auch Ads schalten! Hier noch einmal der Link zu meinem Plädoyer für Fulltext-Feeds.)

Die Financial Times Deutschland am Reader

Allerdings publiziert die FTD gar keine Fulltext-Feeds (warum auch immer). Und dennoch kann man sie im vollen Text am Reader konsumieren. Wie geht das?

Download-Schemata von Calibre

Oben in der Buttonleiste gibt es die Option „Nachrichten abrufen“.

button-calibre

Einige Hobbyisten haben schon eigene Download-Schemata für hunderte Medien-Websites gebaut, die in regelmäßigen Abstand aktualisiert werden können. Automatisch, easy und gut. Einziger Fehler: Die Inhalte werden nicht drahtlos übertragen. Aber das ist auch schon der einzige Haken.

rss-calibre

Eine detaillierte Beschreibung, wie man diese so genannten Rezepte erstellt, gibt es auf der Website von Calibre. Im Prinzip reicht es aus, ein klein wenig Python zu können.

Die Logik dahinter:

  1. Die Software checkt, ob die Website einen Full-Text-Feed hat. Ist das der Fall, geht die Umwandlung recht einfach und ohne weiteres Zutun.
  2. Gibt es nur einen Teil-Feed (z.B. nur Titel und Artikel-URL), geht Calibre auf die jeweilige Seite und holt sich den Inhalt aufgrund des „Repzepts“.
  3. Im Rezept gibt man an, wo der Inhalt beginnen und wo er aufhören soll. Idealerweise tut die Software das auf der „Seite drucken“-Seite.
  4. Fertig.

Im obigen Beispiel der FTD war das Inserat in der Druckausgabe der Website vorhanden. Glück für die FTD 🙂

Mein letzter Gedanke: Website-Betreiber tun gut daran, selbst Feeds mit vollem Inhalt anzubieten. So können sie steuern, was auf welchem Gerät wie gesehen wird. Andernfalls kommt womöglich wer daher, holt sich die Inhalte ab und der Betreiber hat nichts davon.

1 Kommentar
  1. Tigraine
    Tigraine sagte:

    Georg, darf ich nur mal nebenher anmerken dass es genug Software da draußen gibt die NICHT kostenlos und trotzdem open source ist.

    Nur weil quelloffen bedeutet nicht dass es gratis ist, gibt genug lizenzen welche relativ restriktiv mit dem geistigen eigentum im Code umgeht.

    (Bevor MySQL die Community versionen gebracht hat gabs auch keine „legale“ gratis version wenn man das ding kommerziell verwenden wollte)

    Da gibts ein paar unterscheidungen 🙂

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