T-Mobile G1: Das Anti-iPhone

Gemeinsam mit anderen Austro-Bloggern (Barbara, Helge, Luca, Martin, Max, Michael, Peter, Ritchie und Robert) darf ich das T-Mobile G1 (das erste Handy mit Googles Android-Betriebssystem) exklusiv vorab testen. Meine und deren Reviews könnt ihr auf mobileblogger.at lesen.

Weil ich in letzter Zeit zu gar nichts komme, aber dennoch bloggen sollte, lest ihr hier eine etwas adaptierte Geschichte, die ich eigentlich für die Kleine Zeitung und die Tiroler Tageszeitung geschrieben habe. Enjoy!

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Knapp eineinhalb Jahre nach der Ankündigung Googles, ein eigenes Handybetriebssystem („Android„) zu entwickeln, ist das erste Handy endlich bei uns angekommen. Wie schon fürs iPhone sicherte sich T-Mobile die exklusiven Vertriebsrechte für das G1.

Was mich stört

Der erste Eindruck ist ernüchternd: Hersteller HTC hat vieles falsch gemacht, Googles Betriebssystem und einige Anwendungen wirken hier und da noch unfertig. Es gibt keinen Stecker für normale Kopfhörer, Programme lassen sich nicht beenden und saugen so den Akku schnellstmöglich leer, die Tastaturbeleuchtung ist nur in der Nacht hilfreich – am Tag sind Buchstaben schwer zu erkennen. Das G1 ist zwar solide gebaut, das viele Plastik wirkt optisch wenig ansprechend. Und den spielerischen Umgang mit den Fingern, wie man ihn vom iPhone kennt, muss das Google-Handy noch lernen.

Speziell der Kopfhöreranschluss stört mich. USB? Com'on!

Bindung an Google

Positiv fällt auf, dass bei den Chips nicht gespart wurde, es reagiert recht flink. Zudem bietet es alle Funktionen, die man von einem aktuellen Smartphone erwarten darf: GPS-Empfang, ein wirklich gutes UMTS-Modul und Bluetooth-Funk. Eine Speicherkarte mit zwei GB Kapazität wird mitgeliefert.

Um das G1 nutzen zu können, braucht man einen Google-Account. Ein Datenabgleich mit dem PC ist nicht vorgesehen – Kontakte, Mails oder Termin kommen von Google-Servern. Die Einrichtung ist denkbar einfach: Die Eingabe der Gmail-Adresse und des Passwortes reicht.

Einfache Einrichtung

Für Nutzer mit hoher Priorität auf Datenschutz wohl ein K.O.-Kriterium. Außerdem: Man stelle sich vor, Microsoft würde seine Windows-Mobiles an ein Hotmail-Konto binden – da wär‘ was los!

Großartige Plattform

Die größte Stärke der Google-Plattform liegt – wie auch Max schreibt – in der Software, die wirklich alles ermöglicht. Jedes einzelne Programm – selbst die Telefon- oder SMS-Anwendung – wird sich (zumindest theoretisch) austauschen lassen. Gefällt einem die Bindung an Googles Mail- und Kalenderdienst nicht, ersetzt man diese ganz einfach durch andere Programme. Was am iPhone nicht geht oder Apple dafür verbietet, werden Android-Handys spielerisch können. Mehr als 700 Programme und Spiele stehen derzeit zur Verfügung.

Die Programmierung erfolgt mit Java, die Portierung (hab ich mir sagen lassen) von Anwendungen soll recht einfach sein.

Weil es im Android-Markt (Programm zum Anwendungs-Download) noch keinen Bezahlmechanismus gibt, sind alle Programm derzeit noch gratis. Firmen-Software – etwa zum Empfang von eigenen Mail-Servern (Exchange) – bleibt daher derzeit außen vor.

Und auch sonst muss an einigen Programmen noch gearbeitet werden. So ist die Maps-Anwendung am iPhone (geschrieben von Apple-Entwicklern) weit besser als jene von Googles Programmierern.

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Einige der vielen Gratis-Programme stürzen ab und zu ab oder geben den Speicher partout nicht mehr frei. In der Folge wird der Akku sehr schnell leer. Apropos: Zumindest einmal am Tag muss das Gerät bei normaler Nutzung an die Steckdose. Aber daran haben wir uns ohnehin schon gewöhnt.

Möglich, dass auch das per Software-Update besser wird. Die erste Aktualisierung mit dem Codenamen „Cupcake“ (Versionssprung von 1.1 auf 1.5) soll unmittelbar vor der Türe stehen.

Neun Hersteller

Das G1 ist erst der Anfang. Vom 16. bis 19. Februar findet die weltgrößte Handymesse (Mobile World Congress) in Barcelona mit einem Feuerwerk neuer G-Phones. Insgesamt neun Hersteller befinden sich in der Open Handset Alliance – neben HTC sollen auch SonyEricsson, Motorola, Samsung, Asus oder LG Android-Mobiltelefone bringen. Und der G1-Nachfolger G2 könnte schon im Frühjahr erscheinen. Aber auch andere Geräte könnten bald mit Android betrieben werden. Garmin will das Betriebssystem künftig für Navigationsgeräte nutzen.

Für wen ist das G1 ein Muss? Für alle echten Technik-Fans, die mit kleineren Mängeln bei der Hardware leben können. Softwareseitig reift es gerade und wird sicher immer besser. Genau daher lohnt sich das Warten auf kommende Geräte.

Facebook in Zahlen 2009

Gestern hatte ich wieder einmal ein paar Freunde zu mir eingeladen. Als ich ein Foto schoss und es auf Facebook stellte und taggte, bemerkte ich etwas eigenartiges: Alle meine Gästen waren auf Facebook – etwas das ich nie für möglich gehalten habe …

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Also fand ich, dass es nach ziemlich genau einem Jahr wieder einmal Zeit für einen Zahlen-Check wurde. Wenn man die Ads & Pages-Anwendung in Facebook installiert hat, kann man auch Anzeigen schalten. Dort bekommt man für jede Demografie eine relativ genaue Anzahl an möglichen Kontakten. Excel erledigte den Rest.

Auffälligkeiten:

  • Die 95 größten Facebook-Länder zusammen haben genau 148.186.080 User.
  • Somit haben 2,64 Prozent aller Einwohner dieser Länder ein Facebook-Profil.
  • Österreich liegt leicht über diesem Schnitt, Deutschland leicht darunter. Die immer noch geringe Verbreitung von Facebook hierzulande liegt sehr wahrscheinlich in der starken Präsenz von Xing, der VZ-Gruppe und anderen Social Networks wie WerKenntWen oder die Lokalisten in Deutschland. In der Schweiz dagegen ist Facebook weitaus stärker verbreitet.
  • Das globale Wachstum von Facebook betrug im Jahresabstand (verglichen mit 8. Februar 2008) 265 Prozent.
  • Je mehr Nutzer ein Social Network hat, umso größter ist der Nutzen für den einzelnen User. In Kanada sagen mir einige Freunde, dass Facebook bereits das Telefonbuch ersetzt hat. Ich wette, dass dies in Island und Dänemark auch schon der Fall ist.
    Stellt sich die Frage, wo es die größten Zuwächse bei der Verbreitung gab. Soweit Daten verfügbar waren, führt hier Dänemark mit einem Anstieg um 26,71 Prozentpunkten gegenüber 2008, gefolgt von Chile (+17,97 Prozentpunkte), Belgien (+14,29), Luxemburg (+14,26) und der Schweiz (+13,31). Die Zuwächse in Österreich (+2,69 Prozentpunkte) und Deutschland (+1,18) sind dagegen eher bescheiden.
  • Bei der Penetration nach Kontinenten betrachtet liegt Europa trotz guter Spitze weit hinter den Spitzenreitern Australien und Nordamerika.

(cc) BY/NC/SA 2009 Georg Holzer

Was könnte man noch aus den nachfolgenden Zahlen lesen?

 (cc) BY/NC/SA 2009 Georg Holzer

Weiß jemand, ob es zu Xing, derVZ-Gruppe und anderen Social Networks auch so schöne Zahlen gibt?

BarCamp-Update

In genau einer Woche beginnt das BarCamp Klagenfurt 2009! Hier noch ein paar Updates.

Eben sind die T-Shirts von der T-Shirt.ag eingetroffen. Es gibt vier Modelle in allen möglichen Größen – zwei für Buben, zwei für Mädels.

BarCamp-Kollektion Frühjahr 2009

Ein BarCamp ohne Notebook-Sticker ist für uns undenkbar – aber auch die sind schon fertig. Thanks to Zuckerwatte.

BarCamp-Sticker

Und damit’s schön gemütlich ist, hat Ed bei der Firma Kika angefragt und rote Sofas besorgt. Und jede Menge Grünzeug soll tolle Atmosphäre die Uni Klagenfurt bringen.

Rotes Kika Sofa

Technisches: Superschnelles Wlan vom Zentralen Informatik-Dienst (ZID) der Uni Klagenfurt wird am Freitag abend „scharf“ gemacht (Anmeldung per Username/Passwort, das vor Ort bekannt gegeben wird). Beamer gibt’s in beiden Seminarräumen. Wir fragen auch noch an, einen weiteren Computerraum zu bekommen.

Catering ist auch schon geordert. Es gibt Kärntner Käsnudel am Samstag und ein Nudel/Lasagne-Buffet am Sonntag – jeweils ganz lecker und in großen Portionen! Für Getränke/Tee/Kaffee vor Ort ist auch gesorgt.

Eine Map für all unsere Gäste haben wir auch zusammen gebastelt. Sie enthält alle wichtigen Orte in der Nähe der Uni und in der Innenstadt.

Volle Kartenansicht

Ihr seht: Wir hauen uns mächtig ins Zeug, damit das BarCamp Klagenfurt 2009 wieder etwas ganz besonders wird. Wir Kärntner haben schließlich einen Ruf zu verlieren – den, gute Gastgeber zu sein 🙂

Aber jetzt bist du am Werk! Wir stehen momentan bei 67 Anmeldungen (36 kommen vielleicht). Das kann doch nicht alles sein. Bist du schon registriert? Und wenn du schon Ideen und Vorschläge für eine Session hast, kannst du diese ebenfalls am Wiki schon eintragen.

Politik und die Technik

Ich brauche eure Hilfe!

Die Aufgabe: Politikern die richtigen Fragen zu stellen, ob sie das Web und Technik verstehen und entsprechend handeln können.

Der Hintergrund: Es wird vielen nicht entgangen sein, dass wir in Kärnten am 1. März Landtagswahlen haben. Dazu soll ich in der Kleinen Zeitung eine Geschichte über Hightech/Politiker machen. Die Kandidaten sollen auf Ihr Wissen abgetestet werden.

Welche Fragen würdet ihr stellen? Schickt mir doch ein Mail: georg.holzer@gmail.com oder schreibt es mir in die Kommentare. Die Antworten in voller Länge und meine Geschichte folgen hier. DANKE!

Kärnten am Desktop

Man mag über das südlichste Bundesland Österreichs denken, wie man will. Die Politik vermitteln manchmal den Eindruck, sie wollten Kärnten isolieren anstatt in die Zukunft führen. Aber wenn man da Witzfiguren aller Coleur wegdenkt, bleibt ein wunderschönes Land – kein Wunder, dass der Tourismus hier einen großen Stellenwert hat.

(c) Kärnten Werbung/Sigi Leitner (c) Kärnten Werbung/Sigi Leitner
(c) Kärnten Werbung/Sigi Leitner (c) Kärnten Werbung/Sigi Leitner

Doch die Tourismus-Werbung muss sich der Technik anpassen. Vor gut zwei Jahren stieß ich auf eine Website von Microsoft Neuseeland. Dort hat man sich scheinbar mit dem Tourism Board zusammen getan und macht mit grandiosen Fotos für Download-Wallpapers Werbung für das Land.

Ich hab’s ja probiert und sowohl Microsoft als auch die ÖW mehrmals darauf angesprochen – doch scheinbar ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Im Ausland (auf touristische Konkurrenzmärkten) klappt die Zusammenarbeit mit Microsoft für Windows 7 sehrwohl – etwa in Dresden, am Niederrhein, Japan, Hawaii, Washington, Oregon, Schottland, Whales und Nordirland.

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Hilfe zur Selbsthilfe: So baut man Themepacks!

Wenn die einen nicht wollen und die anderen nicht können, muss jemand damit anfangen. Also hab ich einmal zwei Themepacks für Windows 7 erstellt. Die gibt’s hier zum Download – eines für den Winter, eines für den Sommer.

Kärnten Themepack Winter   Kärnten Themepack Sommer

1. Fotos besorgen:
Die Bilder für den Hintergrund haben drei Voraussetzungen. Sie müssen gut und in hoher Auflösung vorhanden sein. Zudem müssen die Rechte geklärt sein. Die Kärnten Werbung hat mir freundlicherweise sechs sehr gute Bilder von Sigi Leitner (zwei für den Winter, vier für den Sommer) überlassen. Sie sind nicht 100 Prozent perfekt, aber für meinen Geschmack toll geschossen.

2. Themepack bauen:
Microsoft hat es einem wirklich leicht gemacht. Man braucht allerdings Windows 7 für diese Aufgabe.

themepack1

  1. Ein beliebiges Grunddesign auswählen
  2. Fotos austauschen. Will man mehrere Bilder als Desktop-Hintergrund verwenden, wählt man einfach mehrere aus und gibt einen entsprechenden Intervall an – in meinem Fall wechselt alle 20 Minuten das Hintergrund-Bild.
  3. Farbe für die transparenten Aero-Fenster auswählen.
    Bei Bedarf noch Sounds und Screensaver wechseln (hab ich aber nicht gemacht).
  4. Speichern. Bei der Dateiart von .theme auf .themepack wechseln und fertig!
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3. Was könnte man noch verbessern?

  • Bilder: Mehr und bessere!
  • Sounds: Ich hasse Soundschemas, aber vielleicht kenne ich nur die ganz doofen. Vielleicht machen dezente Tunes Sinn – es muss ja nicht gleich wer jodeln
  • Screensaver: Cool wäre es, wenn dieser die besten Bilder aus Flickr in der Pause auf den Schirm bringt.

Wer macht weiter? Wie schwer und wie teuer ist es, an Fotorechte zu kommen? Der eine oder andere Österreicher auf Flickr ließe bestimmt mit sich reden – nicht gratis, aber die Welt kann das nicht kosten.

Kosten einer Explosion: 100.000 Euro

Wie bringt man Netzwerk-Effekte zustande? Wie bringt man Millionen Freiwillige dazu, ihre Zeit für ein Projekt zu opfern?

  • Jeder muss den Sinn hinter seiner Arbeit erkennen.
  • Es muss einen großen Nutzen für die Allgemeinheit geben und
  • man muss helfen können!

Letzter Punkt ist das größte Problem von OpenStreetMap (OSM). Gestern habe ich noch mit Werner über das letzte Posting (bald ganz Österreich auf OSM) gesprochen. Alles drehte sich um den Punkt, wie grottenschlecht, die OSM-Tools (Josm & Co.) sind.

Schlecht, nicht im Sinne von zu wenigen Features, sondern vom User Interface. Josm muss von einem Technik-verliebten Informatiker geschrieben worden sein, der sich keinen Deut um die späteren Anwender scherte.

Aber ist das nicht das Problem von OpenSource im Allgemeinen? Die Tools sind zwar gut, haben aber (allesamt mit wenigen Ausnahmen) eine schlechte Bedienerführung. Man müsse sich vorstellen, welche Explosion an Inhalten es gäbe, wären die Werkzeuge für deren Erstellung einfach und gut.

Wer spendet 100.000 Euro?

Die OpenStreetMap braucht zunächst einmal nicht mehr Content, sondern einen Gönner wie ihn Ubuntu mit Mark Shuttleworth bereits hat! Ich schätze einmal, dass man mit 100.000 Euro einen guten OSM-Editier-Client bauen könnte. Ein Client, der so einfach zu bedienen ist, wie ein normales Windows- oder Mac-Programm. Wie viel mehr Nutzer würden dann den Hausnummern, Postkästen, Tankstellen, Pubs (mit Metadaten) eintragen?

Ich bin kein Typ, der OSM-Maps erstellen könnte. Aber ich bin der Typ der viele Inhalte aus meiner Umgebung beitragen könnte – wenn’s einfach wäre. Es kann ja auch zwei, rollenbasierte Editoren-Modi geben: Einen für die Hardcore-Mapper und einen für Dummies wie mich.

Und weil wir gerade dabei sind: Ich bin mir auch sicher, dass es Zehntausende Nutzer gibt, die mit der Syntax vom Mediawiki nicht klar kommen. Wie könnte man so nicht auch etwa die Wikipedia fördern? Mit einem WYSIWYG-Editor? Und der kann ja wirklich nicht viel kosten …

Ganz Österreich bei OpenStreetMap

Ich hab’s ganz übersehen. Dann hat mir Günther Hölzl, ein Bekannter und OpenStreetMapper, ein Mail zu einem Futurezone-Posting geschickt: Bald ganz Österreich auf OpenStreetMap. Zu schön, um wahr zu sein? Nein, bald ist es soweit!

Warum soll das nun so schnell gehen? Der Compass-Verlag machte der OpenStreetMap (OSM, Wikipedia-Erklärung) ein Geschenk. Seine Karten (siehe auch www.plan.at) dürfen ins System übernommen werden und dienen somit als Rohmaterial fürs Bearbeiten. Das geht viel schneller, als ganz Österreich per GPS nachzuzeichnen. DANKE, Compass!!!!

Aber wie kommt ein Verlag dazu, so ein Geschenk zu machen? Laut BodenseePeter wolle man nicht länger die Last der Aktualisierung der Karten tragen. Man crowdsourced diese Aufgabe, wie es auf neudeutsch heißt.

Es ist nicht das erste Mal, dass OSM – aus ähnlichen Motiven – Kartenmaterial geschenkt bekommt:

  • Im Juli 2007 übertrug die Firma Automotive Navigation Data (AND) seinen ganzen Kartenbestand der Niederlande dem Projekt.
  • Ebenfalls 2007 bekam man die so genannten Tiger-Daten (Topological Integrated Geographic Encoding and Referencing) von der US-Regierung übertragen, die seither nach und nach OpenStreetMap integriert wurden.
  • [Update:] Im Dezember 2008 begann man mit der Integration von Luftbildern aus Oberbayern, der der Freistaat zur Verfügung gestellt hat. (via Andreas)

Bringen wird das vor allem im ländlichen Raum eine Menge. Hier etwa die Karte von Bad Kleinkirchheim auf Plan.at:

Beispiel: Bad Kleinkirchheim bei Compass

Und unten zum Vergleich die OSM von Bad Kleinkirchheim.

OSM - Bad Kleinkirchheim

Eines ist offensichtlich: Wenn man die Liebe zum Detail und die Genauigkeit der vielen Freiwilligen bei OSM mit den Straßen von Compass kombiniert, könnte Großartiges rauskommen!

Keine einfache Datenübernahme

Ganz einfach wird die Übernahme der Compass-Daten allerdings nicht. Größtenteils sind sie schon im System, Kärnten etwa ist laut dem Hölzl schon voll übernommen. Bis die Diskrepanzen und Ungenauigkeiten aber korrigiert sind, wird es noch einige Zeit dauern.

Der nachfolgende Screenshot vom Klagenfurter Lendkanal macht es deutlich: Alle Straßen sind derzeit doppelt erfasst. Jetzt wird sich an vielen Stellen zeigen, wer bisher genauer gearbeitet hat – die Streetmapper oder kommerzielle Verlage. Aber Nachzeichnen und Kontrollieren dürfte immer noch weniger Arbeit bedeuten, als alles von Grund auf neu zu machen.

Klick zum Vergrößern, Screenshot von Günther Hölzl

Bessere Karten als je zuvor

Erst vor einer Woche wurde bekannt, dass Wien mit seinen 7000 Straßen bereits in OSM vollständig erfasst ist.

Wien bei OpenStreetmap

Für die OpenStreetmapper in Wien beginnt nun ein neues Kapitel: Sie werden wohl noch eine Reihe von Inhalten hinzufügen und so die Karte noch „reicher“ machen. Postkästen, Bankomaten, Pubs, Restaurants, Hotels, Kindergärten und viele weitere Ortsinformationen werden dafür sorgen, dass OSM nicht nur zum Herausforderer für Navteq (gehört zu Nokia), Teleatlas & Co. wird.

Wieder einmal dreht das Internet ein altes Geschäftsmodell auf den Kopf. Wer künftig Karten jeder Art herstellen will, wird sich mit OSM auseinander setzen müssen. Wer dazu besser in der Lage ist und das Material cleverer nützt, macht künftig das Geschäft.

Dazu sind dann Web-Startups wie Toursprung, irgendwann auch Internet-Firmen wie Google oder Yahoo und nicht zuletzt vielleicht auch der Compass-Verlag eher in der Lage als der Verlag Ed. Hoelzl Wien (wer erinnert sich noch an die Schulatlanten?), Freytag & Berndt oder und andere.

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Geschäftsmodelle und die Wertschöpfung verändern sich: Es geht weg vom Content, hin zur innovativeren und besseren Aufbereitung desselben. Ich bin gespannt, ob da von den Alteingesessenen wer mitkommt.

Was mich in diesem Zusammenhang ärgert?

Wir Steuerzahler finanzieren GIS-Abteilungen in allen Bundesländern und Städten. Die haben exakte und detailreiche Karten – wahre Schätze, die man OSM schenken müsste. Aber nein: Die sitzen auf ihren Karten und geben rein gar nichts davon her. Ganz wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Nutzen werden sie OSM früher oder später aber sehrwohl!

Kärnten Atlas

Warum verschenken Politiker ständig nur Steuergeld zum Wählerfang und warum spendieren sie nicht endlich einmal etwas Sinnvolles der Allgemeinheit? Bezahlt wurde es ja schließlich von uns allen.

Gibt es dafür eine Begründung? Müssten nicht alle GIS-Abteilungen mit ihren Karten rausrücken bzw. diese unter eine offene Lizenz stellen? Was meint ihr?

T-Mobile G1 ab 30. Jänner in Österreich

Wie erzeugt man Buzz in der Blogosphäre? Man lasst bekannte Blogger bloggen. Klingt, einfach, ist es aber nicht. In den letzten Monaten bekam ich immer wieder Post von Agenturen, die irgendetwas auf meinen Blog bringen wollen. Ambuzzador hat’s geschafft, dass ich einmal bei so etwas mitmache.

Gemeinsam mit anderen Austro-Bloggern (Helge, Luca, Martin, Max, Michael, Peter, Ritchie und Robert) darf ich das T-Mobile G1 (das erste Handy mit Googles Android-Betriebssystem) exklusiv vorab testen. Am Freitag ist es bei mir angekommen. Übers Unboxing bin ich leider noch nicht hinaus gekommen. Ein paar Stunden damit spielen und zweimal aufladen – das war alles, was ich bislang schaffte. Aber es schadet ja auch nicht, denn so gibt es bald noch News und Testberichte dazu.

Wer die Textberichte der anderen Blogger lesen will, schaut einfach bei www.mobileblogger.at vorbei und abonniert dort am besten gleich den Feed.

Und eben gab es per Mail auch noch “Breaking News” sozusagen. Jetzt steht der Launch-Termin fest: Das T-Mobile G1 kommt am 30. Jänner nach Österreich und wohl auch Deutschland. Leider exklusiv bei T-Mobile. Leider deshalb, weil ich solche Bindungen an einzelne Anbieter gar nicht mag. Wer davor dennoch nicht zurück scheuen will: Der Shop nimmt bereits Vorbestellungen entgegen.

Hier meine ersten (noch sehr subjektiven) Eindrücke:

  • Es scheint einen recht flinken Prozessor zu haben, Wartezeiten gibt es kaum.
  • Der Touchscreen besteht aus Plastik, das Glas-Display am iPhone ist präziser.
  • Das Scharnier zum Aufklappen der Tastatur scheint robust zu sein. Die Beleuchtung der Tastatur aber ein Witz. Sie behindert eher als dass sie helfen würde.
  • Das G1 hat zwar einen Bewegungssensor, macht davon aber viel zu wenig Gebrauch. Drehen wie beim iPhone führt zu nichts.
  • Die Auswahl an Apps ist zwar recht groß, viele davon sind auf den US-Markt zentriert (Barcodes mit EAN funktionieren schlicht nicht). Angeblich sehr einfach zu programmieren, aber dazu ein andermal mehr.
  • Multitasking: Jetzt weiß ich, warum das iPhone das nicht kann. Es scheint, als würden manche Anwendungen den Akku leer Saugen. Auch die ständigen Benachrichtigungen von Apps (speziell bei Twitter), die im Hintergrund laufen, stören mich etwas.
  • Der Homescreen ist witzig: wechselt man das Panel (wischen nach rechts oder links), geht das Bild im Hintergrund mit.
  • Setup ist easy: Pin-Code eingeben, mit dem Google-Account anmelden und schon ist alles da – Kontakte von Gmail, Kalender, Mails etc.
  • Kein Exchange: Warum ich mit Doppel-Sim und zwei Handys herum laufe? Weil ich ohne Exchange nicht kann 🙁
    Alle Apps im Android Market sind derzeit noch frei. Das heißt es gibt definitiv keine Anwendungen geben, für die Lizenzgebühren fällig werden. Wer Exchange will, hat Pecht …

So, ob das nur subjektive Eindrücke auf den ersten Blick waren oder ob sie sich bestätigen, lest ihr in den nächsten Wochen.

Gesichter vs. Privatsphäre

Vor gut einer Woche zelebrierte Apple die Vorstellung von iLife ’09. Eines der wichtigsten neuen Features ist die Gesichtserkennung in iPhoto. Bereits im vergangenen Sommer bekam die Windows Live-Galery diese Technik und auch Google’s Picasa erkennt Gesichter zuverlässig und schnell.

Gesichtserkennung wird unseren Umgang mit Fotos brutal verändern – im Guten, wie im Schlechten.

iLife '09, Gesichtserkennung, (c) Apple Inc.

Google ist blind und kann Bilder nur anhand von Texten zuordnen. Beschlagwortete Bilder werden bei Suchmaschinen leichter gefunden.

Mit Gesichtserkennung wird „People-Tagging“ (Beschlagwortung der Fotos mit den Personen) zur Normalität, weil es sehr einfach ist und keine Zeit mehr kostet. Mit einer simplen Suche bekomme ich alle Fotos von Freund Sepp oder der Bekannten Claudia. Diese Suche geht über die eigene Fotosammlung hinaus. Fotos bleiben nicht mehr auf dem Rechner, sondern werden im Netz (bei Facebook, Flickr, Windows Live Photos etc.) veröffentlicht. Mitsamt allen Beschriftungen.

Die Frage dabei: Wollen das die Fotografierten? Es ist das eine, ob ein Haufen Pixel mit dem Abbild einer Person auf Flickr steht oder ob diese Pixel  einer Person zugeordnet werden können.

Ich fotografiere keine Gegenstände oder Abstraktes, sondern Momente in meinem Leben. Rund 20.000 Bilder von mir und meinen Freunden finden sich auf meinem Flickr-Account. Ein immer problematischerer Account?

Viele dieser Fotos wurden mühsam in Handarbeit getaggt. In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, Bilder nicht mehr mit Personen zu taggen und vorhandene Personen-Tags zu entfernen. Warum? Weil es nicht Jedermanns Sache ist, in Googles Bildersuche aufzutauchen.

Ich will aber schnell zu den Fotos meiner Freunde kommen und ich will dass meine Freunde sich und ihre Freunde leichter finden. Aber das geht derzeit nur, wenn alles öffentlich ist … Kein Fotodienst im Web bietet derzeit die Möglichkeit, Tags privat zu behandeln oder nur Freunden zugänglich zu machen.

Nachdem man die Gesichtserkennug technisch geschafft hat, sollte die Privatisierung der Tags kein Problem darstellen – zumindest kein technisches. Man darf hoffen, denn bei der „GeoPrivacy“ geht das ja auch!

GeoPrivacy-Settings bei Flickr

Singstar PS2 auch für PS3

Einer der Gründe, warum ich eine Playstation 3 gekauft habe, ist Singstar! Die moderne Version von Karaoke ist für mich einer der Partyknaller überhaupt — solange man nicht zu viel davon bekommt. Nach zweimal ging mir die eingeschränkte Liedauswahl allerdings schon auf den Kecks. Für die PS3 gibt es derzeit schießlich nur vier Titel.

(c) Sony, RobertoBlanco in Singstar :-(

Seit dem Herbst können die mittlerweile 22 für die PS2 geschriebenen Singstar-Titel auch auf der PS3 abgespielt werden. Das ging an mir komplett vorrüber 🙁 Die nächste Party kann steigen!

Danke an Lisa für den Tipp in den Kommentaren!

Update: Und so funktioniert’s!

  1. Man braucht zumindest ein Singstar-Spiel für die PS3.
  2. Man startet das PS3-Spiel
  3. Dort geht man in die Songauswahl und drückt am Controller die "[SELECT]-Taste.
  4. Disk auswerfen, neue (PS2- oder PS3-)Disk eingeben.
  5. Singen!