W7: Microsoft moppelt doppelt

Countdown: Nur noch ein Monat bis zur PDC. Gestern habe ich erfahren, dass ich mit von der Partie bin. Microsoft Österreich lädt mich ein, bei der Premiere des Vista-Nachfolgers Windows 7 dabei zu sein.

Ich freu mich drauf. Auf so ein Event muss man sich natürlich auch vorbereiten und sich ein wenig einlesen. In loser Serie werde ich mir hier ein paar Gedanken zur Zukunft von Windows machen. Brauchen wir überhaupt noch so ein OS? Einzelne Apps, die UI und einiges mehr.

Anfangen möchte ich mit etwas, das mir völlig unverständlich ist: dem Windows Media Player. Anstatt, dass es einzigen (dafür guten) Audio- und Videoplayer gibt, werden Windows Media Player und die Zune Software aus dem gleichen Hause parallel weiter entwickelt. Man stelle sich vor, Apple würde auf Macs neben iTunes auch noch eine redundante Software für iPods installieren …

Neben der Verschwendung von personellen und finanziellen Ressourcen führt das auch zu einer Verwirrung der Nutzer. Die erkennen nicht immer gleich, welches Programm das beste für sie ist. Wie wäre es, wenn beide Teams zusammen nur einen einzigen Player machen?

Bei Winfuture.de fand ich gerade die ersten Screenshots vom WMP12:

 1222250367  1222250452  1222250363

Was auffällt ist, dass es extrem wenig Neues gibt. Das ist allerdings in diesem frühen Entwicklungsstadion nicht ungewöhnlich. Allerdings könnte es zumindest irgendetwas geben.Sogar die Optionen sind 1:1 mit dem aktuellen WMP11 ident.

Ein Beispiel für die vielen Dinge, die dem WMP fehlen ist RSS-Integration für Podcasts, die es in der Zune-Software sehrwohl gibt.

podcasts

Ein weiteres Highlight des Zune ist sein Musik-Entdeckungs-Mechanismus, den unlängst auch Wired lobte: Zune’s Recommendations make Genius Look Average.

Dem WMP fehlt, was die Zune-Software hat: ein attraktives Äußeres, RSS-Client für Podcasts, ein eigener Shop (derweil US-only) und ein Empfehlungs-Dienst, der den Nutzern scheinbar gefällt.

zune-sw

Gibt es also noch einen einzigen Grund, nicht beide Teams zusammen zu legen? Warum sollte weiter doppelt gemoppelt werden? Am Ende des Tages würde ein Microsoft-Player heraus kommen, der besser wäre als beide aktuellen es je sein könnten. Da bin ich mir sicher. Aber die Frage ist, ob Microsoft das auch kapiert.

WebSpezial Vol. 12

Es ist vollbracht … heute lag es der Kleinen Zeitung bei.

Kritik erwünscht, das nächste soll wieder ein kleines Stück besser werden.

Warum ich liberal wähle

Auch wenn Sie auf meinen allergrößten Wunsch scheinbar keine Antwort haben, werde ich diesmal wohl liberal wählen. Es ist nicht die beste Wahl, aber gibt es die in der Politik überhaupt. Warum ich guten Gewissens kein Kreuz bei den anderen machen kann:

  • SPÖ: Die Sozialdemokratie als solche, Faymann und die Kronen Zeitung, Umsatzsteuer-Senkung (hilft außer Besserverdienern nur Spar, Rewe & Co.) uvm
  • ÖVP: Die Anbiederung an rechts mit Ausländerthemen und zu die wenigen Reichen, denen Steuerzuckerln (Erbschafts- und Schenkungssteuer mit höheren Freibeträgen wären fair), weil man sich nicht traut, etwas gegen Korruption zu tun, zu dünne Personaldecke in Kärnten, um nur Irgendwas zu erreichen, die vielen jungen Pseudo-Konservativen uvm
  • Grüne: Radikale Tierschützer (natürlich sind nur ganz wenige Kandidaten damit gemeint!) sind net so ganz meines uvm
  • FPÖ: Wo fangen wir an?
  • BZÖ: Ortstafeln-Verhinderer, latent geschürte Ausländerfeindlichkeit, Umgang mit geltendem (Verfassungs-)Recht und dem Geld der Steuerzahler uvm

Daher: Diesmal LIF

Große Illusionen mache ich mir aber ohnehin keine. Alles andere als eine Neuauflage der rot-schwarzen Koalition wäre unglaublich Riesen-Überraschung. Bessern wird sich das allgemeine Anbiedern und teure Kompromisse-Schließen nur mit der Einführung eines Mehrheitswahlrechts. Auf das warte ich!

Sorry, wenn ich diesmal politisch wurde, aber es musste einmal sein.

Wozu braucht man die Urknall-Maschine?

Die allerbeste Erklärung habe ich im CERN-Podcast (unbedingter Abo-Tipp!) gehört. Einfacher wie der britische Physiker Brian Cox kann man gar nicht erklären, warum man den Large Hadron Collider (LHC) braucht:

Um zu Wissen, was in einer Schweizer Uhr steckt, hat man zwei Möglichkeiten: Man kann sie auseinander nehmen oder man lässt man zwei von ihnen aufeinander prallen und schaut nach, welche Teile herum liegen.
Bei Atomen ist das halt nicht so einfach, weil es keine so kleinen Schraubenzieher gibt.

Klingt doch logisch, oder? Als ich in die Schule ging, wurde uns beigebracht, dass Materie aus Atomen und die wiederrum aus Protonen, Elektronen und Neutronen bestehen. Basta. Heute kennen Wissenschaftler viele mehr Materie-Teilchen, definierten Energieformen dazwischen und noch viel mehr. Der LHC soll einige Geheimnisse von Materie lüften und – wie es für die Wissenschaft üblich ist – viele neue Fragen aufwerfen.

Im Laufe des Projekts wurden die Kosten des Projekts kritisiert: Rund drei Milliarden kostet der LHC, so wie er jetzt vergraben ist und rund 700 Millionen Euro kostet das Cern jedes Jahre. Zum Vergleich: Ein bis zwei Monate Irak-Krieg kostet den USA gleich viel wie die Europäer in Summe für den LHC ausgegeben haben.

Zudem hat extreme Forschung immer wieder Erkenntnisse gebracht, die anderwertig zum Einsatz gekommen sind. Computertomographen, das Web sind nur zwei Beispiele, was bislang als „Nebenprodukt“ am Cern erfunden wurde. Was dieses Mal heraus kommen wird, weiß man noch nicht. Außerdem: Wenn man das vorher schon wüsste, bröuchte man den ganzen Zirkus nicht aufführen.

Seitdem ich zum ersten Mal vom Large Hadron Collider gehört habe, bin ich davon unendlich fasziniert. An der größten, je von Menschenhand geschaffene, Maschine arbeitet übrigens auch Mario Lassnig, ein Bekannter, den ich für SiliconAlps.tv interviewt habe. Er arbeitet in dem Team, das die gewaltigen Datenmengen von den Detektoren wegschafft. Spannendes Interview!

Mehr zum LHC auch bei Robert.

Nominiert

Seit Anfang des Jahres betreibe ich mit meinem Kollegen Gerald Reischl einen Podcast: die Pressestunde.net.

In den letzten Wochen war es ein wenig still, wir haben eine unfreiwillige Sommerpause eingelegt:

  • Einmal hat mich die Sommergrippe voll erwischt.
  • Die IFA lies uns beiden wenig Zeit. Gerald musste nicht nur für den Kurier, sondern auch für den ORF berichten. Und ich hatte zwei Tageszeitungen zu beliefern.
  • Zudem schreibt Gerald an der zweiten Auflage seines Buches „Die Google Falle“.

Und auch wenn diese Umstände nicht zusammen gefallen wären, ist es mit dem Podcasten nicht so einfach, wie man sich das vorstellt.

  • Es ist nicht einfach, Termine für zwei beschäftigte Personen zu machen, ohne dass die spärliche Zeit an Wochenenden darunter leidet.
  • Podcasting ist noch weit weg davon, vernünftige Download-Zahlen zu generieren. Auch wenn wir damit kein Geld verdienen wollen, ist es nicht gerade motivierend, bei Abonnenten-Zahlen von +/- 100 rumzudümpeln. Irgendwann fragt man sich nach dem Sinn für den ganzen Aufwand.

Aber zumindest ist man auf uns aufmerksam geworden: Die Pressestunde.net wurde für den European Podcast Award nominiert. Das VOTING findet ihr hier: www.european-podcast-award.eu. DANKE!

Chancen, zu gewinnen sind nicht existent. Ein Ziel der Veranstalter ist es aber auch Bewusstseinsbildung für Podcasts generell zu erreichen. Voten könnt ihr übrigens auch für alle anderen nominierten Podcasts aus Österreich! Einfach oben auf „Vote and Win“ klicken und den heimischen Podcastern helfen.

PS: Gut möglich, dass de pressestunde.net-Podcast ein paar Veränderungen durchmachen wird. Was würdet ihr euch wünschen?

Google Chrome: Ausprobieren und weglegen

Scheint so, als wäre die Hype rund um Googles Chrome-Browser wieder vorbei. Zumindest sagt mir das Google Analytics auf meinem Blog. Hier die Browser-Statistik, seit dem Erscheinen am 3. September bis heute, 7. September:

Beachtlich: Der Google-Brwoser hat auf meinem Blog in dieser Zeit einen „Marktanteil“ von 7,77 Prozent. Am Erscheinungstag selbst waren es glatt 14,78 Prozent.

Am Erscheinungstag habe ich mir den Mund recht voll genommen und angekündigt, einen Besen zu schlucken, wenn Chrome bis Jahresende auf eine globale Reichweite von zehn Prozent kommt. Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Nein, mit Sicherheit nicht. Der Hype ist so schnell verflogen, wie er gekommen ist.

Nur 2,8 Prozent der Nutzer surften gestern und heute mit dem Chrome meine Website an. Tendenz: sinkend. Auffallend ist, dass fast alle Nutzer nur die erste Version hatten. Trotz enormer Medienberichterstattung an den folgenden Tagen (neue Build-Nummern), sind also kaum neue Nutzer dazu gekommen.

Fazit: War wohl wirklich nix! Aber zumindest gibt es wieder eine Wahlmöglichkeit mehr. Bislang hatten wir ja nur die Auswahl zwischen dem IE, Firefox, Flock, Opera, Safari und einigen anderen mehr.

Getrieben von einem Geburtstag

Medien haben ein Problem: Sie sind ständig Getriebene. Wenn ein paar Konkurrenten heute eine Geschichte hat, muss die auch im eigenen Blatt oder am eigenen Sender ihren Niederschlag finden. Sonst glaubt der Leser/Zuseher/Zuhörer vielleicht noch, man habe etwas verschlafen. Ganz egal, ob der Grund für die Geschichte stimmt oder gar das eigentliche Datum falsch ist.

So geschehen bei der Berichterstattung für den „heutigen“ 10. Geburtstag von Google. An die 350 redundante Geschichten liefert Google News zu dem – aus meiner Sicht – Nicht-Ereignis. Kein Wunder, dass man als Medium ganz schön alt ausschaut, wenn man diese Geschichte erst in 20 Tagen bringt. Der Gruppenzwang ist gewaltig.

Stellt sich die Frage, wann Google eigentlich den wie vielten Geburtstag hat. Kein leichtes Unterfangen, der 7. September 1998 ist aber definitiv nicht der Geburtstag der Suchmaschine. Was wären die alternativen Party-Termine?

  • Jänner 1996:
    Larry Page und Sergey Brin beginnen ihre Zusammenarbeit am gemeinsamen Projekt BackRub, was später zu Google wurde.
  • 15. September 1997:
    An diesem Tag wurde die Domain google.com angemeldet. Auch im Vorjahr nutzten unzählige Medien, über Googles 10. Geburtstag zu berichten. Aber feiern tut man ja gerne.
  • 4. September 1998:
    Am 4. und nicht am 7. September wurde die Eintragung der Firma Google eingereicht. Zumindest sagt das eine offizielle Website des Bundesstaates Kalifornien. Was sonst am 7. September 1998 hätte los sein können, ist mir unbekannt.
  • 27. September 1998:
    Auf jeden Fall ändert Google selbst das Datum seines Geburtstagsfestes ständig. Als Gründungsdatum führt die Site ohnehin nur „September 1998“ an. Eine Übersicht über alle Geburtstags-Doodles (geschalten abwechselnd am 7. und 27. September) gibt es bei SearchEngineLand.

Heute habe ich weder auf google.com noch auf google.at oder .de einen Geburtstags-Doodle gesehen. Aber vielleicht kommt der ja erst in drei Wochen 🙂

Völlige Privatsphäre …

… kann es in Zeiten von Satellitenfotos nicht einmal in einer Wüste geben. Diese Antwort von Google erhielt ein US-Ehepaar, dessen Privatstraße von einem Google-Auto für Streetview abfotografiert wurde.

Und genau bei solcher Technik beteiligt sich genau diese Firma: Google kaufte sich unlängst bei GeoEye ein, die heute ihren Satelliten erfolgreich in der Umlaufbahn aussetzten. Mit GeoEye-1 ist es möglich, Bilder mit einer Genauigkeit von 40 cm/Pixel aufzunehmen, die dann exklusiv für Google Earth/Maps zur Verfügung stehen. Veröffentlicht dürfen die Bilder des fliegenden Fotoapparats aber nur in einer Auflösung von 50cm/Bildpunkt werden.

Das Problem ist für mich nicht, dass Google jetzt Fotos von ganz weit oben schießt. Im Gegenteil: Ich nutze diese Dienste sehr häufig und ärgere mich immer, wenn ein Fleck der Welt nicht in hoher Auflösung drinnen ist.

Aber es geht nicht an, dass Google …

  • … sich bei der (Geo-)Privatsphäre auf etwas ausredet, das man selbst (mit-)betreibt.
  • … derart zurückhaltend ist, wenn es darum geht, dass der Nutzer erfährt, was mit seinen Daten passiert.
  • … wirklich arge Nutzungsbestimmungen für Produkte wie den Chrome oder Google Docs verordnet. Diese sahen vor, dass Google ein weltweites Nutzungsrecht für Daten bekommt, die der Nutzer erstellt. Gut: Jetzt kann man sagen, dass diese ja mittlerweile abgeändert wurden. Wären sie auch geändert worden, wenn es keinen Proteststurm gegeben hätte? Warum braucht es immer erst öffentlichen Druck, damit Google einlenkt?
  • … immer mit zweierlei Maß misst – je nachdem, ob man selbst betroffen ist. Erst kurz vor der Androhung von Sanktionen wurde ein Link auf der Startseite zu den Datenschutz-Bestimmungen angebracht. Davor hat man sich dagegen gewehrt, um die Startseite nicht unnötig aufzublasen.
    Wenn es darum geht, nicht für Datenschutz, sondern für den Chrome-Browser Werbung zu machen, zählt Marissa Mayers Plädoyer für eine schön schlanke Startseite plötzlich doch nicht mehr.

Fazit: Wer sich anmaßt, das Wissen der Menschheit zu verwalten, muss endlich transparent werden.

Disclaimer: Auch diese Site versorgt Google mit Daten, auch wenn das der Nutzer nicht will. Derzeit läuft hier (noch) Google Analytics.

Aus der Werbung in die Charts

Robert wünscht seinen Lesern mit einem Blogpost stets ein schönes Wochenende. Das möchte ich nun auch einmal tun. Mit einem Lied, das meinem derzeitigen Gemütszustand voll und ganz entspricht: Noah and the Whale, 5 Years Time.

Eine geniale Live-Version gibt’s natürlich auch auf YouTube.

Ein Song, der derzeit in den UK-Top 10 ist und in Österreich auf und ab gespielt wird – hierzulande allerdings nicht im eigentlichen Programm, sondern nur in Form von ein paar Akkorden in der Werbung. One wird Orange – ein Mobilfunker wechselt seine Marke mit just diesem Song. Ich fresse zum zweiten Mal in einer Woche einen Besen, wenn das nicht auch bei uns ein Hit wird.

Wie gefällt euch der Song? Auch ein Ohrwurm, den man nicht mehr rausbekommt? Der Songtext ist übrigens hier zu finden.

Der PR fehlt ein Link

Vor ein paar Tagen entbrannte auf Eds Blog eine heftige Diskussion rund um PR und insbesonders um Presseaussendungen per E-Mail. Mein Kritikpunkt: PR-Agenturen sehen Journalisten manchmal als Freiwild, was das Zusenden von Presseaussendungen anlangt.

Wenn man an manchen Tagen mehr als 100 Mails erhält, ist das eine Flut, die man kaum mehr sinnvoll abarbeiten kann. Dazu kommt noch, dass vieles, was in meiner Inbox landet, für mich in keinster Weise relevant ist. Obwohl mich Aussendungen von Thermen, Veranstaltungen ausländischer Kultureinrichtungen, der neueste Ramsch bei Tschibo/Eduscho oder „informative Nachrichten“ zu Damenmoden genauso interessieren wie umgefallene Reissäcke in China, landen derlei Aussendungen ständig in meiner Inbox.

Das Problem:

  • PR-Treibende (meine Vermutung) wissen oft gar nicht, wen sie beglücken. Vielfach kennen sie die beglückten Medien gar nicht selbst. Die Gießkanne wird einfach gekippt.
  • Zugegeben: Es ist nicht einfach, eine Datenbank zu führen, die alle Interessen der einzelnen Journalisten beinhaltet.
  • Kann es sein, dass Aussendungen auch nach ihrem Verteiler bezahlt werden? Wie gesagt, das weiß ich nicht, aber ich halte es durchaus für möglich. Zudem arbeiten Agenturen in mehreren Brachen, weshalb die Verteiler granular „getunt“ sein müssen. Ich weiß, dass das extrem viel Aufwand ist.
  • Es ist billig. Man stelle sich vor, ich bekäme 100 Briefe am Tag. Abgesehen vom ökologischen Standpunkt, ist E-Mail ein zu billiges Medium. Ohne einen Cent mehr zu bezahlen, kann man 1000 weitere Adressaten in den Verteiler reinklopfen.

Die Lösung: Liebe PR-Treibende, lasst Journalisten entscheiden, ob sie eure Aussendungen haben wollen! Etwa durch gute Pressewebsites, die einen Subscribe-Button haben. Wenn ich mich für Firma XY interessiere, werde ich XY.com, XY.at oder XY.de schon ansurfen und dort die Pressewebsite suchen. Wenn eure Inhalte für mich relevant sind, werde ich sie auch abonnieren.

Meine Lösung: Jeder Absender, der mir ab jetzt irrelevante Aussendungen schickt, landet im Spam-Filter. Schade nur, wenn es künftig doch interessante Nachrichten gibt …

Die Minimal-Lösung: JEDES einzelne E-Mail müsste einen gut sichtbaren, bequem zu erreichenden Unsubscribe-Button haben. Eigentlich sollte das Pflicht sein, doch leider halten sich nur sehr wenige – auch große – Agenturen und Firmen daran.

Die untenstehenden Listen sind Momentaufnahmen der letzten Tage, zufällig ausgewählt und sehr einseitig, was die Branchen angeht. Nicht, dass ich deren Aussendungen für irrelevant für mich halte – oft ist das Gegenteil der Fall. Aber sie müssen eben herhalten, weil sie die jüngsten Meldungen in meiner Inbox sind.

Wer hat Unsubscribe-Infos in Aussendungen? 🙂
Vielfach gibt es nur die Info, dass ein Abmelden möglich ist. Entweder per E-Mail-Antwort oder (besser, aber ganz selten) per Link zu einem Subscription-Manager.

  • PleonPublico für Sony, Logitech, Microsoft, Telering (verbesserungswürdig, weil nur im winzigen Kleingedruckten und ohne Link)
  • Omega Marketing für Falk Navigationsgeräte
  • Agentur HadacPR für Epson (entsprechende Passage in der Aussendugn sogar farblich hervor gehoben)
  • Agentur Hochegger für die Telekom Austria, HP
  • Agentur results & relations für Loewe, Terratec, devolo
  • Agentur Skills für ebay, ÖIAT, WKÖ, Paybox
  • Shuttle
  • Intel
  • Agentur Widter PR für Lenovo
  • OpenSource-Press (vorbildlich gehandhabt mit Link zum Subscription Manager)

Wer ignoriert das völlig? 🙁

  • Pioneer
  • Tele2
  • Ericsson
  • Portio Research
  • Sennheiser
  • Okto.tv
  • Learnchamp.com
  • 123people.at
  • Agentur LewisPR für Corel
  • Agentur HardvardPR für Sony Playstation
  • Retronic
  • Agentur Accedo für Canon und Dell
  • Erdbeerlounge.de (ja, das gibt es wirklich)
  • Kodak
  • BenQ
  • FMK
  • Electronic Arts (hier reichte nicht einmal ein E-Mail und ein Anruf zum Storno)
  • Sharp
  • Nikon
  • 3
  • UPC
  • Future Network
  • Dimoco
  • Agentur Courage PR für Microsoft, Toshiba
  • Agentur Pleon Publico für CEE Wirtschaftsforum
  • Agentur Flutlicht PR für Asus
  • Agentur AS Markom für Knoll Ontrack
  • Nokia
  • Siemens
  • Pressedienst der Stadt Düsseldorf
  • Alcatel-Lucent Austria
  • Agentur astlPR für Novell
  • Cisco
  • Red Zac
  • Agentur Trademark PR für One for All
  • Agentur Ecker & Partner für Fujitsu Siemens, Saturn
  • Agentur 100zehn für TomTom
  • Agentur Public Interest für Deloitte
  • Philips
  • Markt und Technik
  • Acronis
  • Agentur Bettertogether für Austria Solar
  • Agentur Professional PR für Adobe
  • Canon
  • Agentur Alpha Affairs für Samsung
  • AMD
  • Agentur corporate identity prihoda für das Österreichische Parlament
  • Tripwolf
  • Business Network Berlin
  • Paraflows (hat vorher angerufen, ob sie was schicken darf)
  • Agentur L&W Communication für Jabra
  • Agentur Text100 für Mio
  • Agentur United Communication für Olympus

Klar kann man jedes E-Mail mit ein paar Zeilen beantworten und so die Presseaussendung abbestellen. Und vielmehr sagen selbst die oben genannten Firmen nicht. Allerdings kostet das um ein vielfaches mehr Zeit als ein einfacher Löschvorgang, schließlich will man das ja auch höflich begründen. Ich hab dafür ein Standard-Mail, worin ich um Verständnis bitte, dass meine Mailbox ohnehin schon überquillt.

Viel einfacher wäre es, wenn ich das mit einem einzigen Link erledigen könnte, der in den Browser führt, wo ich die Abbestellung nur noch mit einem zweiten Klick bestätige. So eine Lösung haben nicht einmal die besten Agenturen. Man muss schon froh sein, wenn man im Kleingedruckten auf die Kündigungsmöglichkeit hingewiesen wird.

Wie kommt man von der roten Liste herunter?
Indem die betreffende Agentur oder Firma ihr Kommunikationsverhalten insofern ändert, als dass ein Unsubscribe-Link in deren Mails kommt. Keine Angst, bei den meisten dieser Unternehmen werde ich den nicht nutzen. Wenn ich entsprechende Mails oder kommentare erhalte, werden die Listen aktualisiert.

Ist so eine Kleinigkeit im Sinne eines guten Miteinanders von Journalismus und PR zu viel verlangt? Ich glaub nicht.