Beamte auf Kosten der Steuerzahler
Dass ein Beamter mit Steuergeld bezahlt wird, ist keine Neuigkeit. Dass unkündbare Mitarbeiter eines börsennotierten Konzerns, bald dem Steuerzahler am Säckel hängen könnten, ist eine Novität.
Wie ich die Sache verstehe: Die Telekom Austria kommt drauf, dass das Festnetz unrentabel ist, dort zu viele unkündbare Mitarbeiter beschäftigt sind und das den Börsenkurs drückt.
Gegen eine Einmalzahlung werden diese Mitarbeiter in die Staatsholding ÖIAG verschoben. Würde das für die weitere Bezahlung dieser „nutzlosen Mitarbeiter“ reichen, wäre das wohl keine Lösung. Daher wird
wohl der Steuerzahler dafür aufkommen müssen.
Gleichzeitig wird die Spaltung der Aktie in zwei Teile: Fixed Line und Mobile diskutiert. Der unprofitable Bereich des Festnetzes kommt zur ÖIAG zurück, Mobile hebt ab und der Staat hat nix davon.
Warum muss ich dafür bezahlen? Warum nicht die Aktionäre der Telekom, die dadurch sicher Geld machen? Gibt’s Aktienoptionen für CEO Boris NemÅ¡ić & Co., die sich ohne öffentliche Intervention nicht rechnen?
Wenn ich nicht das bin (kleiner Schreiberling), was ich gerne wäre (Kernphysiker, Präsident der Vereinigten Staaten, Rockstar), dann muss ich damit leben. Wenn ein staatsnahes Telekom-Unternehmen meint, es müsse jetzt zum Börsenstar werden, warum müssen wir alle dafür bezahlen? Lebt mit dem, was ihr habt und versucht es besser zu machen!
Hab ich das was falsch verstanden?
Dabei gibt’s ganz logische Erklärungen, warum das Festnetz nicht funktioniert. Technisch ist es jeder Handy-Karte überlegen. Praktisch scheitert es am Unternehmen selbst. Mobiles Breitband ist binnen einer Stunde „scharf“. Bis ein DSL-Zugang gelegt ist, kann es Monate dauern. Wenn man zu viele Leute hat, wieso kümmern sich die nicht um künftige Kunden? Und wer meint, dass nur die kleinen, beamteten Mitarbeiter der Telekom behäbig reagieren, der täuscht sich.
Kernphysiker, Präsident der Vereinigten Staaten, Rockstar
alles zugleich, nach der reih oder hauptsach eines davon?
DISCLAIMER DISCLAIMER ich bin TA shareholder seit €8.
my 2 cents.
– die TA musste die beamten übernehmen MIT kündigungsschutz.
– welches privat geführte börsenunternehmen hat einen absoluten kündigungsschutz?
– ich weiß aus mitarbeiterquellen, dass sich gewisse beamte bei der TA weigern a) übermäßigen kundenkontakt zu haben und b) bei der installation eines DSL anschlusses den kundenpc überhaupt an zu greifen. die stellen das modem hin und fahren wieder. Ein nicht pragmatisierter mitarbeiter muss dann wieder hinfahren und schadensbegrenzung betreiben.
WEIL gewisse beamte sagen…. TA was wollt ihr den machen mich raus werfen? *zungezeig*
Und wenn die ÖIAG die beamten zurück nimmt, nehmen muss oder was auch immer, dann muss die TA diese möglichkeit nutzen um die sharholder zu schützen.
Für uns steuerzahler ist das ***** klar, aber es währe vielleicht noch größere ****** wenn die TA nie privatisiert worden wäre.
IMHO Es zeigt nur mal wieder, wie untragbar dieses „Beamtensystem“ in der privatwirtschaft ist. Richter und gewisse andere berufsgruppen ausgenommen.
Bei der TA fällt das jetzt auf, in anderen bereichen wo es keine private konkurrenz gibt, fällt das niemandem auf.
hi! gut dass sich leute wie du mit themen auskennen und befassen, die ich in den zeitungen längst überblättere. aber wofür gibt es schließlich blogs?!
@ gustyheron
Klar, das ist die Sicht eines Aktionärs. Aber hast du das nicht schon beim Kauf der Aktien gewusst? War dir und allen anderen Aktionären das nicht von Anfang an klar? Ist diese Mentalität nicht im Preis der Aktie drinnen? Das sind doch keine Neuigkeiten, die erst seit Beginn der Diskussion um die Ausgliederung der Beamten da sind.
Auch eine Mobilkom, One oder T-Mobile installiert das mobile Breitband beim Kunden. Wenn das nicht oder nur schwer möglich ist, dann muss man Grips hineinfließen lassen. Dann muss ich das Produkt so deppensicher wie möglich machen. Geht doch beim Handy-Web auch, oder?
Dein Beitrag zeigt aber nicht gerade eine Lösung auf.
Ich muss ja auch nicht für alles eine Lösung haben.
Außerdem steht da eh eine Lösung: Die Telekom soll mit dem was sie hat das Beste machen und nicht ihre eigenen Probleme auf den Steuerzahler abwälzen.
Genau! Wenn man uns lässt mit dem was wir haben das Beste zu machen, dann braucht sich niemand um uns sorgen zu machen.
Wenn man uns lässt, in eine neue Technologie (NGN) zu investieren, die statt derzeit 1400 Vermittlungsstellen nur mehr 200 erfordert.
Wenn man uns lässt in Glasfaser zu investieren, ohne dass wir jeden Innovationsvorsprung mittels Wholesale an die Mitbewerber abgeben müssen.
Wenn man uns entlässt aus der asymmetrischen Regulierung, wo es nachweislich ausreichende Wettbewerb gibt.
Wenn man uns lässt.
Stell dir vor, nur die Kleine Zeitung hätte man vor 15 Jahren dazu verpflichtet alle Setzer in der Druckerei müssen weiter beschäftigts werden, obwohl alle Journalisten im Land bereits ins Layout schreiben.
Stell dir vor, in spätestens 4 Jahren werden wir NGN und damit nur mehr 200 Vermittlngsstellen haben. Du sagst: Euer Problem. Beamte müsst ihr behalten. Sei wie es sei. Wir zeigen jetzt die Situation auf, die in vier Jahren schlagend wird. Es ist uns total fern irgendjemand irgendwo hin zu verschieben. Aber es braucht eine Lösung fürs Personal, wenn wir nur mehr 200 Vermittlungstellen haben.
Aus diesem Problem eine weltanschauliche Diskussion Kapitalismus gegen Protekitionismus zu machen ist einfach in die Falle gegangen. In die Falle der Leute in Österreich, die bis jetzt nichts gelöst haben. Ich erwarte mir, dass so einfache sterotypischen Argumente hinterfragt werden.
Wenn du schaust, wer in diesem Land für die IKT Entwicklung etwas gemacht, dann wir schnell klar, dass es eine Menge Opportunisten gibt, die bis jetzt gut als Trittbrettfahrer gelebt haben. Wer hat Kärnten auf die Überholspur beim Internet gebracht?
Die ISPA, der VAT, die Inode oder die UPC?
Ich denke ist es höchst an der Zeit die Fakten anzuschauen und zu handeln.
Du hast genau recht: lasst die Telekom mit dem was sie hat das Beste machen. Schafft die Regulierung ab, gebt der Telekom die Entscheidung über das Personal, das sie beschäftigt oder nicht beschäftigt und alles wird gut.
@ Martin:
Ich trau mich kaum, diese Diskussion zu führen, weil ich mir sicher bin, weit weniger von der Telekom-Branche zu wissen als du oder fast jeder andere in deiner Firma. Würde ich mich das trauen, wärst du der erste auf meiner Skype-Liste, um es aufzuzeichnen. Aber ich kann sagen, was mein Hausverstand mir sagt.
Und es gibt einiges, das ich nicht so einfach dastehen lassen kann.
– Wettbewerb:
Würde die Telekom tun und lassen können, was sie will, gäbe es keinen einzigen Wettbewerber mehr. Die TA könnte mit Kampfpreisen über eine gewisse Zeit jeden in Österreich platt machen – von groß bis klein. Und daher bin ich froh, dass es eine Regulierung gibt.
Und weil weniger Wettbewerb nun einmal nicht gut für den Markt ist (deutlich abzulesen am Merger UPC-Inode), dürft ihr eben nicht. Sorry. Wenn ihr alles machen wollt, was ihr wollt, dann sperrt die Telekom zu und baut alles neu auf. Dass ein derart dominanter Player reguliert gehört, sollte jedem klar sein.
– Wholesale:
Ist es fair, jemanden von ein, zwei Euro im Monat leben zu lassen? Wie groß sind denn die Spannen im Großhandel? Rechnet sich da der Aufwand noch? Scheinbar. Oder auch nicht?
– Kärnten auf der Überholspur:
Das werden wir erst sehen, die aussagekräftigen Zahlen kommen erst. Ich weiß, gejubelt haben wir im Kleinformat schon jetzt, aber so ganz freiwillig war das nicht. Auch wir unterliegen ökonomischen Zwängen.
– Neue Technologien:
Bleiben wir dabei. Nicht nur Glasfaser ist eine „neue“ Technologie. Auch WiMax wäre das. Mir drängt sich brutal der Verdacht auf, die TA und UPC hätten die Lizenzen nur gekauft, damit kein anderer sie nutzen darf/kann.
Wäre ich die RTR, ich würde sie zum Trotz verschenken. In einem Beauty-Contest hergeben. An irgendwen, der verspricht diese Technik für das zu nutzen, wozu sie erdacht wurde: Breite Landstriche mit brauchbar-schnellem Internet zu versorgen. Gerade in einem Land wie Österreich wäre so etwas dringender nötig als irgendwo anders.
Was nützten den Leuten am Land, dass in Wien 1 GBit/s verfügbar wäre?
– Und überhaupt:
Wenn es zu Zeiten des Börsegangs nicht absehbar war, dass sich vieles verändern wird und viele eurer Mitarbeiter irgendwann überflüssig werden, dann fresse ich einen Besen. Wenn auch nur ansatzweise klar war, dass beamtete Mitarbeiter ein Bleifuß sind, dann hätte man das von Anfang an sagen müssen. Das hätte man den Aktionären immer klar machen müsen.
– Etwas Größeres?
Mir drängt sich der Eindruck auf, als liegen nicht alle Sachen am Tisch. Irgendwas gibt’s das damit zugedeckt werden soll. Ist es die Diskusion um Trennung von Infrastruktur und Service?
So eine Diskussion wird öffentlich von einem derart professionell geführten Unternehmen niemals in dieser Art und Weise geführt.
– Eine Lösung:
In deinem vorherigen Posting hast du gemeint, dass mein Beitrag auch keine Lösung aufzeigt. Wenn ich die hätte, bräuchte ich wohl keinen Lotto-6er und würde meine Lösung euch für alles Geld der Welt verkaufen.
Ich finde es halt nur unfair, dass der Steuerzahler für Versäumnisse oder zu große Wünsche eines Managements aufkommen soll.
Schon möglich, dass Boris N. gerne höhere Gewinne hätte. Aber nicht auf meine Kosten!
@Martin Bredl
BÖSE RTR…
BÖSE alternative ISP…
wenn man uns nur machen ließe………….
Zynismus scheint mir hier eher fehl am Platz….
„Georg`s Hausverstand“ hat schon was ….
Die TA leistet sicher einiges bei der flächendeckenden Versorgung mit ADSL. Und auch das Service ist, im Vergleich zu früher, brauchbar und der Preis unter der Schmerzgrenze der Konsumenten. So weit so gut.
Faktum ist aber, dass uns andere Länder längst vormachen, wie es geht.
Man darf eine Investition in Glasfasernetze nicht als etwas sehen, das sich innerhalb eines gewissen Zeitraums direkt rechnen wird. Das verlangt interessanterweise bei Autobahnen und diversen Eisenbahntunneln ja auch niemand! Es geht hier um die Absicherung des Wirtschaftsstandorts und damit eine langfristige Umwegrentabilität.
Ich bin dagegen, dass die TA ein flächendeckendes Glasnetz baut und es dann *nicht* dem Mitbewerb öffnet. Ich glaube, das Glasnetz gehört als Grundinfrastruktur geschaffen, und darauf aufbauend sollen verschiedene Service-Anbieter Wettbewerb treiben. Wettbewerb existiert nicht, solange ein einzelner Anbieter über das Monopol auf die Infrastruktur verfügt und den Mitbewerb damit konsequent ausbremsen kann.
Wenn die TA das nicht will, sollte das über eine neue Gesellschaft laufen, die in der ÖIAG die Glasnetze ihrer Töchter (TA, ASFINAG, ÖBB, … ) unter einem Dach zusammenfasst und zu nicht diskriminierenen Bedingungen an verschiedene Anbieter weiterverkauft. Sowohl im Backhaul, als auch langfristig in der Last Mile.
Schaut Euch doch einmal die OECD-Zahlen zu Fibre to the Home an, schaut Euch Angebote in Slowenien oder Italien an! Wir haben hier komplett verschlafen, und es muss jetzt *schnell* etwas passieren.
Fazit:
Trennung Service-Infrastruktur: Ja, so schnell wie möglich!
Infrastruktur kostet. Sie ist keine Cash Cow. Aber sie ermöglicht überhaupt erst wirtschaftliche Aktivitäten. Das passt halt nicht in die Köpfe von Leuten, die nur in Quartalszahlen denken können.
kann mir jemand erklären, wenn die telekom 900 beamte zu viel hat, wieso dann 1000 leikräfte beschäftigt sind ??????
Ich selbst bin eine Betroffene vom Personalabbau bei der TA. Mittlerweile arbeite ich seit stolzen 30 Jahren in diesem Unternehmen. Als ich vor 30 Jahren bei der TA angefangen habe zu arbeiten musste ich mich verpflichten innerhalb eines gewissen Zeitraumes eine Dienstprüfung zu machen, denn ansonsten würde ich gekündigt – natürlich habe ich diese Prüfung gemacht – mit dem ablegen der Prüfung wurde ich Beamte – also ich hab mich nicht danach gerissen, mir war´s egal – ich hab sowieso immer für mein Geld gearbeitet. Naja und nun nach 30 Dienstjahren werde ich „gegangen“ toll nicht wahr – einfach ausgespuckt – ich möchte vielleicht noch erwähnen das ich meine Arbeit gerne mache, in meiner Freizeit, in meinem Urlaub und sogar wenn möglich in einem eventuellen Krankenstand für die Firma da bin – ja ich arbeite gerne – mir macht meine Arbeit Spaß – ich hab keinen 8Stunden-Tag und verrechne keine Überstunden. Trotzdem soll ich eingespart werden – allerdings werden 2 Mitarbeiter von einem aufgekauften Konzern (eTel) meine Tätigkeit übernehmen. Kann mir mal jemand sagen wo da der Sinn ist?
Ich soll zu Hause sitzen (und das zahlt dann wirklich der Steuerzahler) und könnte und will arbeiten und darf nicht – kenn mich in meinem Job aus wie nicht so schnell jemand – und trotzdem werden 2 Mitarbeiter (in Wirklichkeit sind´s in unserem Bereich 5 Mitarbeiter – dafür wird noch eine beamtete Kollegin in den Pool geschickt) aufgenommen die mir meinen Job wegnehmen und ich werde solange gemobbt bis ich es nicht mehr aushalte und von irgendeinem (ev. Telekom) Dach springe was am billigsten fürs Unternehmen wäre – (zwei meiner Ex-Kollegen haben den Druck nicht ausgehalten und haben sich umgebracht – was das für die Familien heisst brauch ich wohl hier nicht zu erörtern) oder freiwillig kündige – wär auch nicht schlecht – hat 30 Jahre für´s Unternehmen gearbeitet und nun geht sie die gute Frau – wir wünschen ihr mit ihren 49 Jahren viel Glück für einen Neuanfang! Ich weiß schon alle Beamten sinf faul – arbeiten nix und fallen belasten nur die Steuerzahler! Ja ich kenn sie allzu gut diese Aussagen – mein Nachbar (ebenfalls Beamter beim Bundesheer und seine Frau auch Beamte beim AMS) sind solche Bürger die auch ganz groß die Klappe gegen die Telekom Beamten aufreissen. Man sollte meinen das man nicht mit Steinen werfen soll wenn man im Glaskästchen sitzt – nein, nein – falsch gedacht – gerade dann wird man beschossen.
Wenn mich jemand nach meinen Beruf fragt sage ich schon lange nicht mehr das ich Beamte bin (ausser ich bin dazu gezwungen) – weil ich mich schäme Beamte zu sein – ein sogenannte Volksschädling! Weit sind wir gekommen – oder?! Ich warte nun nur noch auf die Markierung die wir Telekom-Beamten bekommen sollen – es hat einmal eine Markierung gegeben wo eine gewisse Bevölkerungsschicht mit einem Stern markiert wurde – vielleicht ist das bei uns auch bald der Fall – eventuell in Telekomgrün – damit man von weitem sieht das ich ein Mensch „zweiter Klasse“ bin. Ja die Herren und Damen von McKinsey haben ihren Job gut gemacht – bekommen sicher ein tolles Honorar – die Schicksale die dahinter stehen – wen interessiert´s – Hauptsache ist doch ich hab mein Schärfchen ins trockene gebracht. Nur eines vergessen diese „Henker“ – im Leben begegnet man sich meisens „2x“ und für jeden kommt die „Abrechnung“ und dann sind wir alle wieder gleich – ob Beamte oder Angestellte oder Arbeitslose – für jeden kommt der Tag – und das sollte sich der Eine oder Andere ev. ein bisschen zu Herzen nehmen.