Talkback und Blog-Sanierung

Mich stört an vielen Blogs und vor allem Podcasts, dass die Möglichkeiten des Feedbacks auf Kommentare beschränkt sind. Bei Blogs spielt das weniger eine Rolle als bei Podcasts. Daher hab ich mir was überlegt.

altes telefon

Es ist recht mühsam, mit Mikrofon und Aufnahmeprogramm umzugehen. Ein Anruf wäre da ja viel leichter. Daher habe ich meine relativ leicht zu merkende VoIP-Nummer 0720-720 780 als Talkback-Line reaktiviert und auf einen Netz-Anrufbeantworter geschalten. Ein besserer Ansagetext folgt. Hier am Blog (irgendwo auf der Startseite) werde ich die Anrufe dann online stellen und auch im Podcast (www.pressestunde.net) spielen.

Was darf man auf der Talkback-Leitung sagen?
Alles, außer Beleidigungen von Personen. Beleidigungen von Sachen und Gegenständen sind natürlich erlaubt. Sogar Gratis-Werbung ist möglich. Wieso nicht?
Noch bin ich nicht so weit, dass die Anrufe automatisch veröffentlicht werden, das kann schon ein wenig dauren. Bitte um Verständnis.

Was kostet Talkback?
Leider – und das ist unverständlich – immer noch mehr als ein normales Gespräch ins Festnetz. Ich hab vor einem Jahr einmal die Preise erhoben, weiß aber nicht mehr, wie viel die jetzt noch ausmachen. Von anderen VoIP-Anbietern dagegen ist es oft sogar ganz gratis. Wer eine Gratis-Nummer braucht: sipgate.at oder freecall-carinthia.at haben so etwas.
Alternativ dazu könnt ihr natürlich auch per E-Mail MP3s einschicken: georg.holzer@gmail.com (Talkback im Betreff!).

Blogsanierung:
So, die Blogpause ist auch beendet! Obwohl es in den letzten Wochen extrem viel zum Bloggen gegeben hätte, fehlte für alles und jedes die Zeit. Die letzten Wochen waren einfach zu stressig.

In der Zwischenzeit habe ich dafür den Blog generalüberholt:

  • Neues Aussehen:
    Das neue Revolution-Themes (Affiliate Link) hat mich 52 Euro gekostet und sieht magazinig aus, muss aber noch mit Leben gefüllt werden.
    Blog und Startseite basieren nun beide Auf WordPress. Insbesonders die Startseite soll später alles zusammen fassen, was ich an Medien produziere: der Blog, Sonderhefte für die Zeitung, Tweeds auf Twitter, Flickr-Fotos, YouTube-Videos und vieles mehr.
  • WordPress 2.5:
    Hab gleich auch upgegradet und muss sagen, dass sich mit 2.5 wirklich angenehm arbeiten lässt. Einzig die Media Library ärgert mich im IE7.
  • Probleme:
    Martin hat mir zwar geholfen, das meiste Auszubügeln, ein paar Probleme gibt es aber nach wie vor. So könnt ihr derzeit keine Volltext-Feeds abonnieren. Das ist keine Absicht – ich such den Fehler und er wird demnächst beseitigt.
  • Werbung im Feed:
    In letzter Zeit bekam ich von einigen Seiten das Angebot, Werbung auf meinem zu schalten. Irgendwann wird das sicher kommen, derweil will ich aber durchaus Werbung für eigene Sachen machen. Dazu scheint mir der RSS-Feed ideal. Werde da in Kürze aktuelle Episoden der Pressestunde oder Termine für den Webmontag ankündigen. Das Plugin dafür suche ich aber noch …

Bin auf eure Meinungen gespannt: 0720-720 780 und natürlich auch in den Kommentaren.

Tauschbörsen: Die Grenzen des Legalen

Oft kommt es nicht vor, dass ich Inhalte aus der Zeitung auch auf meinem Blog „zweitverwerte“. Aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Ich konnte letzte Woche ein Interview mit Franz Schmidbauer führen. Er ist Richter in Salzburg und Betreiber der Website www.internet4jurists.at. In der Geschichte geht es darum, was in Östterreich an Inhaltstausch (Musik, Filme, Software) erlaubt und was verboten ist.

Foto: privatWer eine CD kauft, erwirbt damit kein Eigentum an der Musik. Anders als beispielsweise mit einem Apfel kann man damit nicht alles machen, was man will“, erklärt Franz Schmidbauer, Richter in Salzburg und Hausgeber der Website Internet4Jurists.at. Dem Käufer wird lediglich ein Nutzungsrecht – in diesem Fall das private Anhören der Musik – eingeräumt. Nicht mehr und nicht weniger. Gleiches gilt für Software, Fotos und Videos.

Das Urheberrecht ist eine komplexe Materie und selbst für Juristen manchmal schwer zu durchschauen. Dessen Grundsätze gehen in eine „vordigitale“ Zeit zurück und so stellen sich heute immer öfter Fragen, immer öfter gibt es unterschiedliche Meinungen – vor allem, wenn es um das Internet und die Nutzung von Tauschbörsen geht.

So manche Tauschaktivität ist zwar strengstens verboten, allerdings zeigt sich in diversen Studien auch, dass Tauschbörsen-Nutzerauch mehr Musik kaufen. Zudem sind die genannten Milliardenschäden der Musikindustrie in vielen Fällen übertrieben. Nicht jeder verbotene Download oder jedes Tauschen unter Freunden würde zwangsläufig zu Umsatz bei den Plattenlabels führen.

Kein Diebstahl. Erste Frage: Ist es Diebstahl, Musik herunter zu laden? „Nein, im rechtlichen Sinne ist das sicher nicht der Fall, weil es zu keiner Wegnahme der Sache kommt“, erklärt Schmidbauer. Dem Eigentümer werde nichts genommen, sondern lediglich digitale Information vervielfältigt.

Privat vs. öffentlich. Das Urheberrecht erlaube laut Schmidbauer praktisch jede private Nutzung. Im Freundeskreis darf man Musik auch bei größeren Parties abspielen, wenn nur geladene Gäste dabei sind. Gleiches gilt für Hochzeiten oder Begräbnisse. Es gibt jedoch keine exakte Grenze zwischen privat und öffentlich. Die Grauzone dazwischen sei groß.

Weitergabe an Freunde: Ebenfalls unbedenklich ist die Weitergabe von Musik im Freundeskreis. Hier macht es auch keinen Unterschied, ob das online oder offline erfolgt. Eine private Tauschbörse mit Passwörtern, bei der nur Freunde untereinander Musik tauschen, sei eine private Nutzung und somit erlaubt. Das betrifft auch die Offline-Weitergabe geschützter Werke via MP3- oder Video-Dateien.

Aufnehmen: Jedes Aufnehmen und die Nutzung so gewonnener Musikdateien ist privat erlaubt. Das kann entweder über das Radio, von einer CD oder Schallplatte und auch von einem Internet-Radio erfolgen.

Web-Download. Der Download von einer der vielen MP3-Websites ist nicht illegal. Dort werden Dateien durch den Download nicht gleichzeitig an andere Nutzer verteilt. Gerade hier gibt es aber Unterschiede zu Deutschland, wo die Quelle legal sein oder sie zumindest als legal erscheinen muss.

Illegale Tauschbörsen: Der einfache Download aus Tauschbörsen ist nicht verboten. Allerdings werden dabei während des Downloads Daten an andere Nutzer weiter gegeben. „Das kommt einer Veröffentlichung gleich und ist somit verboten“, ist sich Schmidbauer sicher. Keine Diskussion: Das wäre auch strafbar. Es ist aber kein Verbrechen, sondern ein Bagatelldelikt mit maximal sechs Monaten Strafe oder
entsprechender Geldstrafe.

Problem der Verfolgung
Nur: Wie identifiziert man einzelne Nutzer? Jeder PC im Internet hat eine eindeutige Kennung, die so genannte IP-Adresse. So ist auch später nachvollziehbar, wer wann welchen Internet-Anschluss genutzt hat. „Das sind personenbezogene Daten und es stellt sich die Frage, ob der Internet-Provider die überhaupt speichern darf“, meint Schmidbauer. Das sei an sich nur erlaubt, wenn diese Daten zur Verrechnung nötig sind. Hat man einen Anschluss mit Flatrate – wo unbeschränktes Datenvolumen inkludiert ist“, dürfte der Provider diese Daten gar nicht horten.

Auch die Vorratsdatenspeicherung ändere nichts daran, weil sie nur bei besonders schweren Delikten wie Terrorismus oder organisierter Kriminalität zum Tragen kommt. Die Musikindustrie steht noch vor einem weiteren Dilemma: Die Verfolgung von Tauschbörsenutzern ist derzeit in Österreich defacto unmöglich. Schuld daran sei laut Schmidbauer eine Änderung der Strafprozessordnung. Seit 1. Jänner 2008 dürfen Rechteinhaber nicht mehr die Staatsanwaltschaft mit der Erhebung von Internet-Nutzern beschäftigen, wenn ein Strafverfahren gegen einen unbekannten Täter eingeleitet werden soll.

Strittig ist zudem, ob eine Herausgabe von Providerdaten in einem Zivilprozess erlaubt ist. „Das ist zwar prinzipiell nach Paragraph 87b des Urheberrechtsgesetzes möglich, allerdings untersucht der Europäische Gerichtshof, ob der mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar ist“, erklärt Schmidbauer. Eine Entscheidung könne bis zu eineinhalb Jahre dauern. Bis dahin sind der Musikindustrie die Hände gebunden. Ein Freibrief zur Nutzung illegaler Angebote ist das aber keinesfalls, denn die Verfolgung kann auch im Nachhinein erfolgen.

Hitparade und Überfluss

Ich hatte immer Probleme in der Schule. Nein, ich war kein allzu schlechter Schüler, aber motivierend empfand ich das System zu keiner Zeit. Bewertungen waren extrem punktuell, wenn man zweimal im Jahr in einem Fach voll für eine Schularbeit lernte, war es das auch schon. Es gab für mich keinerlei Anreize, besser zu sein als die anderen.
Wie ich mir Schule und auch Uni vorstelle? Ich mag es, wenn es eine Art Gesamtperformance gibt. Wenn man herausfinden kann, wie man besser wird. Es muss auch (nicht nur) Wettbewerb geben.

Gäbe es diese Art der Motivation auch in der Blogosphäre, wäre meine Motivation höher, mehr und regelmäßiger zu schreiben. Es müssen Charts her – allerdings für Österreich. Bei den Deutschen (deutscheblogcharts.de bzw. der „Piratenversion“ unter deutscheblogcharts.com) habe ich nie und nimmer Chancen. Aber im zehnmal kleineren Österreich wäre das allemal möglich 🙂 Weil ich in dieser Liga noch mitspielen kann, wünsch ich mir sowas!

Ein bisserl Wettbewerb schadet der Blogosphäre überhaupt nicht – im Gegenteil: Weil die Ergebnisse messbar sind, strengen sich vielleicht mehr Leute mehr an und produzieren mehr und bessere Inhalte.

Charts bergen bergen zwar die Gefahr einer Echo-Kammer, bei der immer die gleichen oben auf sind und somit die Großen noch größer werden. Allerdings ist Österreich so klein, dass auch kleine Privatblogs schnell die Top 50 erklimmen können und somit die eine oder andere Perle vor den Vorhang kommt.

Twitter Top 100 - ÖsterreichUm dabei nach vorne zu kommen, muss neben Qualität auch Qantität geboten werden. Nur letzteres misst Horst Gutmann derzeit – bei Twitter. Ich habe ihn vor drei Wochen gefragt, ob es kompliziert sei, österreichische Twitter-Charts (Follower, Following, Updates) zu machen. Scheinbar war es recht einfach, denn am nächsten Tag stand der Prototyp.

Allerdings bleibt dabei zu hoffen, dass die Beiträge relevanter werden. Derweil ist so viel Rauschen im Signal, dass Twitter ab 40 Followern beinahe unbrauchbar ist.
Oder wie seht ihr das? Wie geht ihr mit vielen Followern um?

WebSpezial 10 als Download

Lange ist es her – da galt bei mir die Regel: Blog first. Doch die letzten paar Wochen waren mehr als stressig. Unter anderem wegen dem Web Spezial, Ausgabe 10, das letzten Samstag erschienen ist:

Für alle, die nicht das Glück haben, die Kleine Zeitung zu abonnieren, gibt es hier das Web Spezial 10. Enjoy, aber dran denken: Die Zielgruppe sind nicht Super-Geeks 🙂

WebMontag in Klagenfurt

Liebe Einwohner der SiliconAlps!

Vor genau einem Monat fand der e_day der Wirtschftskammer Kärnten statt. Der Tag stand ganz im Zeichen von Web 2.0, das Echo war enorm und die Nachfrage nach einer ständigen Weiterführung fast noch größer.

Das Web wird immer wichtiger und verändert zusehends unser Leben und den Alltag. Dem will auch SiliconAlps Rechnung tragen: Aus dem FirstTuesday wird der WebMontag – eine Veranstaltungsreihe, die auch schon in Wien, Innsbruck, Graz und Salzburg regelmäßig stattfindet.

Was ist der WebMontag?

  • Er findet künftig einmal im Monat
  • Es geht um alles, was mit Web zu tun hat
  • Programm:
    • Jeweils eine etwa 20 minütige Präsentation zu einem aktuellen Web-Thema.
    • Blitztalks: Jeder kann eine Kurzpräsentation (5-10 Minuten) zu einem bliebigen Thema halten.
    • Anschließender Diskussion und Wissenaustausch in angenehmer Atmosphäre.
  • Eingeladen sind alle, die Interesse haben könnten. Bitte diesen Blogeintrag an alle weiterleiten, die es interessieren könnte!

WebMontag 1.0:

Warum nicht mehr First Tuesday?

  • Es ging in 90 Prozent unserer Unterhaltungen am First Tuesday ohnehin um das Web. So bekommt das Kind auch den richtigen Namen.
  • Der FirstTuesday muss stets am ersten Dienstag im Monat stattfinden, der WebMontag ist flexibler.
  • Immer wieder Neues machen: Ich habe gelernt, dass man immer wieder Neues ausprobieren und liefern muss, damit das Interesse groß genug bleibt.
  • FirstTuesday klang immer schon ein wenig „altbacken“ und erinnerte zu sehr an Web 1.0 und das Platzen der Bubble vor ein paar Jahren.