Googles Monopol in Europa

Buchcover: "Die Google-Falle"Mit Gerald Reischl gemeinsam mache ich ja den Pressestunde-Podcast. Wer den hört, der weiß, dass diese Woche sein Buch, die Google Falle (19,95 Euro bei Amazon), erschienen ist. Am kommenden Montag gibt’s dazu eine Pressestunde-Spezial nur zum Thema.

Eben hab ich mit ihm telefoniert, die zweite Auflage ist schon in Druck. Gratuliere!

Ich muss ja zugeben, dass ich dem Suchmaschinen-Primus weniger kritisch und erst Recht nicht paranoid gegenüber stehe. Ich hab einen Gmail-Account, nutze Google Reader und viele andere Apps und denk‘ mir kaum was dabei.

Aber zwei Dinge machen auch mir Sorgen: Einerseits der Mangel an Transparenz ausgerechnet bei der Firma, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Wissen der Menschheit zu organisieren. Ein gutes Beispiel sind immer wieder Presse-Events, bei denen Journalisten dürfen nur genehme Fragen stellen dürfen.

Und andererseits der beklemmende Marktanteil der Suchmaschine. Es scheint, als gäbe es in Europa absolut keine Konkurrenz. Schon alleine aus dem Grund müsste die EU-Kommission einen etwaigen Kauf von Yahoo durch Microsoft zustimmen.

Google-Marktanteile by Comscore, Jänner 2008

via GWB, mehr auf Techcrunch.

4 Kommentare
  1. stefan2904
    stefan2904 sagte:

    Ich find das Buch ansich nichts schlechtes (auch wenn manche sagen es steht nix neues drin und is schlecht geschrieben… kA), nur: Hast du zB das Telepolis-Interview gelesen?

  2. Vogel
    Vogel sagte:

    Bingo!

    Einerseits der Mangel an Transparenz ausgerechnet bei der Firma, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Wissen der Menschheit zu organisieren.

    und

    […] der beklemmende Marktanteil der Suchmaschine. Es scheint, als gäbe es in Europa absolut keine Konkurrenz.

    Der Preis für Freiheit – von der gerade im Netz und in den Weblogs soviel die Rede ist – iss auch ’n bisschen Anstrengung, z. B. die Anstrengung nicht in Gewohnheit, Routine und Bequemlichkeit zu erstarren, die Anstrengung ’n bisschen gegen den Strom zu schwimmen …

    Beste Grüße
    Vogel

    PS.: Gott sei Dank hast Du nicht auch noch Gugel- und ämäsen-Anzeigen auf Deinem Blog!
    Meine Empfehlung: Browser – Oper 9.26, Suchmaschine: Metager2 und Exalead (auch pagebull [langsam], KartOO, mnemomap)

  3. Ed Wohlfahrt
    Ed Wohlfahrt sagte:

    eine andere Sache die mich schon seit längerer Zeit nachdenklich stimmt – sie hat mit dem von dir angeführten Marktanteil zu tun – ist, dass wenn der Chef seinem Team zB. sagt, machen Sie sich bitte zu diesem Thema bis Montag schlau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedes Teammitglied Montag morgen schnell mal googeln wird. D.h. wir sind dann alle gleich schlau bzw. blöd. Mindestens so schlau und blöd wie Google bzw. die Massen, deren Content hier abgebildet wird. Damit kann meiner Meinung nach auch eine schleichende – und selbst auferlegte – Gleichschaltung einhergehen. Ich hab mal versucht Google zu umgehen, habe mit anderen Suchmaschinen, die es ja auch gibt (!) gearbeitet. Ich bin nach kurzer Zeit wehmütig zu Google zurückgekommen…

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