Österreicher twittern im Wald

twittermap2Twitter ist cool und ist für jeden eine ganz individuelle Anwendungen mit stets änderndem Nutzen.

Wenn man vielen Leuten folgt, bekommt man viel mit. Wenn viele Leute einem folgen, kann man den Dienst nutzen, um seine Inhalte zu verteilen oder Werbung für x oder y zu machen. Dazwischen gibt es viele Nuancen: Twitter kann einmal ein Tools zum spontanen Verabreden  sein, dann wieder eine Newssite, wo ich wirklich vieles zu allererst mitbekomme oder weitergebe. Und vieles mehr …

Zwei Extreme: Robert Scoble verfolgt mit 15.159 Nutzern sogar mehr als ihm folgen, nämlich 14,952. Fragt sich aber, woher er die Zeit nimmt, das alles zu lesen. Zwangsläufig kommt da enorm viel Schrott mit, der einen von der Arbeit ablenkt. Chief-Twit Leo Laporte folgt 276 Nutzern, hat aber 12.379 Follower. Irgendwo dazwischen liegt Jason Calacanis, der unbedingt an die Spitze kommen will. Sollte er die meisten Follower auf Twitter haben, verlost er unter denen sein MacBook Air.

Auf Twitterholic.com gibt es eine Hitliste, wer in der Microblogging-Commuity am beliebtesten ist. Das ist allerdings eine globale Hitliste. Wer bastelt eine für Österreich, Deutschland und die Schweiz? Die APIs von Twitter sind bekanntlich sehr offen.

Apropos Österreicher: Ich wollte heute mal schauen, wer aus der Heimat Tweets abwirft und bin auf Twittermap.com gegangen. Schließlich will man ja auch am Laufenden bleiben, was hierzulande so passiert.

Und siehe da: Auch in der Heimat wird getwittert – allerdings nur in der Obersteiermark – alle Twitter-User from Austria werden mit ihren Pins in den Wald nahe Admont verbannt 🙂

Wer mir folgen will, ist dazu herzlich eingeladen: twitter.com/georgholzer. Ich versuche privaten Schmafu zu vermeiden. Bei mir gibt’s ein paar Mal am Tag was aus der Welt der Technik.

Statistik, Österreich und das Internet

Bei Andreas bin ich gestern auf ein großartiges Video von der TED-Conference gestoßen: Hans Rosling präsentiert Gapminder.org.

Das Problem: Es gibt unglaublich viele Daten auf der Welt zu Gesundheit, Verbreitung von Technologien, Einkommen oder Umwelt und Bildung. Nur leider sind die in irgendwelchen Daten-Silos versteckt, nur schwer oder kaum auffindbar und zugänglich.

Die Lösung: Gapminder.org. Das Nonprofit Projekt von Rosling suchte solche Daten zusammen (teilweise zurück bis ins 17. Jahrhundert) und erstellte ein Mini-Statistik-Programm mit dem man Auffälligkeiten bei diesen Daten sofort sehen kann.

So kann man viele Antworten auf Probleme erhalten, die erst sichtbar werden, wenn man diese Daten visualisiert – beispielsweise zur Verbreitung von Internet.

In folgendem Chart steht x für das Einkommen pro Person eines Landes, y markiert die jeweilige Internet-Penetration. Jeder Punkt markiert die Durchdringung in einem Jahr. Die letzten Daten in Gapminder stammen aus 2004.

Gapminder-Chart Internet und Einkommen

Was deutlich wird: Österreich dümpelte zu dieser Zeit bei einer Internet-Penetration knapp 48 Prozent dahin, Deutschland lag 2004 bei nur 43, die Schweiz bei 47 Prozent. Zum Vergleich:

  • Island 77 Prozent
  • Schweden 76 Prozent
  • Malta 75 Prozent
  • Südkorea 66 Prozent
  • Australien 65 Prozent

Interessant ist Gapminder vor allem beim Aufspüren von Auffälligkeiten. Was mir aufgefallen ist (siehe Grafik):

  • 2003 stieg die Internet-Penetration in UK von 42 auf 58 Prozent.
  • 2004 legte Finnland von 49 auf 63 Prozent Verbreitung zu.
  • In beiden Jahren zusammen legte Österreich nur um 7 Prozentpunkte zu.

Wenn man nun nach Rezepten für eine Aufholen sucht, könnte man sich einfach nur anschauen, was in den beiden erstgenannten Ländern in diesen beiden Jahren passiert ist.

Was macht man in Österreich?
Die Politik gründet – in seltener großkoalitionärer Einigkeit – eine Arbeitsgruppe, um ab Herbst eine Internet-Offensive zu starten. Bis dahin sollen mehrere Teams ein Aktionsprogramm auf die Beine stellen.

iologo

Als ob es nicht schon genug Arbeitspapiere zu dem Thema gibt … Es muss halt endlich etwas getan und nicht nur Aktionismus betrieben werden. Zudem möchte ich bezweifeln, ob Politiker im Alter von 50+ oder 60+ in der Lage sind, das Web und seine umwälzenden Veränderungen zu verstehen. Lassen die sich nicht alle ihre Mails ausdrucken?

Diese Leute sollten endlich kapieren, dass Österreich oder Deutschland nicht mit der Ukraine, China oder Indien konkurrieren. Von wegen globaler Wettbewerb! Um gutbezahlte Jobs stehen wir derzeit noch im Wettstreit mit Finnland, UK, Schweden oder Island! Und nicht mit der dritten Welt.

Googles Monopol in Europa

Buchcover: "Die Google-Falle"Mit Gerald Reischl gemeinsam mache ich ja den Pressestunde-Podcast. Wer den hört, der weiß, dass diese Woche sein Buch, die Google Falle (19,95 Euro bei Amazon), erschienen ist. Am kommenden Montag gibt’s dazu eine Pressestunde-Spezial nur zum Thema.

Eben hab ich mit ihm telefoniert, die zweite Auflage ist schon in Druck. Gratuliere!

Ich muss ja zugeben, dass ich dem Suchmaschinen-Primus weniger kritisch und erst Recht nicht paranoid gegenüber stehe. Ich hab einen Gmail-Account, nutze Google Reader und viele andere Apps und denk‘ mir kaum was dabei.

Aber zwei Dinge machen auch mir Sorgen: Einerseits der Mangel an Transparenz ausgerechnet bei der Firma, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Wissen der Menschheit zu organisieren. Ein gutes Beispiel sind immer wieder Presse-Events, bei denen Journalisten dürfen nur genehme Fragen stellen dürfen.

Und andererseits der beklemmende Marktanteil der Suchmaschine. Es scheint, als gäbe es in Europa absolut keine Konkurrenz. Schon alleine aus dem Grund müsste die EU-Kommission einen etwaigen Kauf von Yahoo durch Microsoft zustimmen.

Google-Marktanteile by Comscore, Jänner 2008

via GWB, mehr auf Techcrunch.

Hässliches Text-Rendering vom Safari

Grad hab ich mir Safari 3 für Windows herunter geladen. Mich hat interessiert, ob der wirklich so schnell ist, wie er beworben wird. Und ich muss sagen: Der Browser ist wahnsinnig schnell. Es könnte stimmen, dass Seiten fast doppelt so schnell gerendert werden wie im IE7.

Aber eines stört mich. Die Rendering-Engine ist zwar superschnell, stellt Fonts aber verschwommen dar. Firefox 3b4 kommt übrigens zum haargenau gleichen Ergebnis wie der IE7. Beide stellen Schriften glasklar dar und sind daher leichter lesbar.

Hier ein Screenshot zum Vergleich:

Text-Rendering zweier Browser im Vergleich

Ein klein wenig Unschärfe kommt sicher auch durch die JPG-Kompression dazu, aber nicht alles.

Auch wenn den Safari unter Windows kaum wer braucht, finde ich es gut, dass es eine Alternative mehr gibt. Am Mac nutze ich übrigens nur den Feuerfuchs.

Eure Meinung? Ist das nur Geschmackssache? Woher rühren die Unterschiede im Font-Handling?

Das Tippspiel für die Euro 2008

Warum ich Creative Commons liebe? Weil spannende Sachen passieren können, sobald man etwas unter dieser Lizenz veröffentlicht. Versierte Nutzer können Songs zu ganz neuen Werken zusammen mixen, Bildmontagen aus Flickr-Fotos machen oder …

… sie können in Excel das Numbercrunching an die Spitze treiben. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen viel, viel besser als das Original!

Am 1. Jänner habe ich mich hingesetzt und ein wenig in Excel rumgespielt und den alten Excel-Spielplan der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für die Euro 2008 adaptiert. Darin steckten ein paar Bugs, die Gerhard Zöchmann aus Wien (leider kein Blog zum Verlinken) beseitigt hatte und der Tabelle auch noch für ein fetziges Outfit verpasste.

Heute bekam ich E-Post von Jens Schadebrodt (leider auch kein Blog zum Verlinken). Der hat sich die Arbeit gemacht, den Spielplan gleich mit einem Tippspiel zu kombinieren. So kann jeder vorab tippen, wer gewinnt und erhält dann – basierend auf den echten Ergebnissen einen Spielscore. Genial!

euro-tippspiel

Download: Euro 2008 Spielplan und Tippspiel 2.0

Wenn wer daran rumfummeln will – nur zu! Die Lizenz ist auf nichtkommerzielle (!) Nutzung beschränkt. Jeder soll tun und lassen können, was er will. Ich will damit nur keine Hinterhof-Spielcasinos und Wettcafes unterstützen.

Ich warte jetzt noch darauf, dass jemand daraus als nächstes einen heißen Web 2.0-Dienst macht 🙂

Die Euro2008, mein Blog und das iPhone-Gate

Drei kurze Updates:

Gerhard Zöchmann hat noch einen Bug im Euro2008-Spielplan ausgebessert. Jetzt sollte er in der Version 1.2 fehlerfrei sein. Danke nochmals!!

Der Spielplan kann natürlich weiterverwendet werden, denn er ist – wie auch der Rest meines Blogs – unter CreativeCommons (BY,NC) lizenziert.

Ich bin in letzter Zeit ein wenig blogfaul und daran wird sich in den nächsten Wochen nicht viel ändern. Mir steht die Arbeit bis über den Kopf und ich weiß im Moment gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich kann derzeit einfach nicht mehr.

ABER: Es gibt Updates, schließlich bin ich twitter-geil. Was immer ich für interessant finde, twittere ich. Wer will, kann mich also „verfolgen“ 🙂 twitter.com/georgholzer

Und schlussendlich: Das iPhone-Gate!

Das nachstehende Foto zeigt den „hippen“ Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mit seinem iPhone am Donnerstag, 13. März 2008 am Flughafen in Brüssel. Es erschien am Freitag, 14. März in der Kleinen Zeitung. Mir ist es gar nicht aufgefallen, aber dann hat Thomas Sommeregger eine berechtigte Frage gestellt: Woher hat der Kanzler sein iPhone?

Der Kanzler und sein iPhone (c) APA/Holzner, Quelle: epaper der Kleinen Zeitung, Montage: Thomas Sommeregger

In Österreich war es erst einen Tag nach dieser Aufnahme erhältlich. Das ließe folgende Möglichkeiten offen:

  • Der Kanzler ließ es sich aus den USA importieren. Frage: Hat er Zoll und Einfuhr-Umsatzsteuer bezahlt? Wer hat es ihm aufgesperrt?
  • Der Kanzler bekam es vorab von T-Mobile. Keine unheikle Angelegenheit in Österreich, denn in der Vergangenheit waren derlei Politikerprivilegien stets ein gröberes Streitthema. Gerade die Kanzlerpartei SPÖ wetterte gegen den ehemaligen Finanzminister Karlheinz Grassers und seine Flugmeilen-Upgrades. Erst unlängst war der Kanzler selbst von einem privaten Business-Class-Upgrad-Skandälchen betroffen.
  • Der Kanzler telefonierte mit einem ausländischen Mobilfunkvertrag, der Steuerzahler muss auch innerhalb Österreichs teure Roamingkosten bezahlen. Wenig wahrscheinlich.

Auch wenn es wichtigere Dinge gibt, über die man reden/diskutieren sollte, aber die Causa ist spannend.

iPhone-Tarife günster als in Deutschland

Die Angst vor anfänglich horrenden iPhone-Tarifen wie in Deutschland war unbegründet. Gut, 399 bzw. 499 Euro sind viel Geld. Aber ich denke, dass bald sehr viele iPhone-Nutzer herum laufen werden.

Hier die Tarifübersicht von T-Mobile Austria:

Tarif Classic Supreme
Inklusiv-Minuten 1000 in alle Netze 1000 netzintern
1000 ins Festnetz
1000 in andere Netze
SMS 0 inkludiert
25 Cent pro Stück
1000 inkludiert
Visual Voicemail inkludiert inkludiert
Datenvolumen 3 GB
darüber: 10 Cent/MB
3 GB
darüber: 10 Cent/MB
Aktivierungsgebühr: ?? will be updated ?? will be updated
Preis pro Monat: 39 Euro 55 Euro

Mit dabei ist bei beiden Tarifen noch die Nutzung von 165 T-Mobile Hotspots in Österreich.

Kaufen kann man das iPhone nur in 39 T-Mobile-Shops und im Web auf t-mobile.at

Live von der Mix

Ich bin auf der Mix grad. Mein Problem: Man ist an einem coolen Ort, wo viel cooles Zeug präsentiert wird und hat keine Zeit zum Bloggen …

Ich musste heute noch vor Ende der Keynote die Wirtschaftsgeschichte für die Kleine Zeitung fertig haben. Heute warten noch jeweils zwei Multimedia-Seiten für Kleine und Tiroler Tageszeitung. Daneben muss ich noch schauen, was sich auf der CeBit getan hat.

Ab morgen hab ich ein wenig mehr Zeit. Einstweilen spamme ich die Welt mit meinen Tweets: twitter.com/georgholzer.

Erster Eindruck: Vieles, woran Microsoft in den letzten Jahren gearbeitet, kam nur bitweise an die Öffentlichkeit. Jetzt kommt schön langsam ein Bild zustande. Es lohnt sich das anzuschauen.

Disclaimer: Ich wurde von Microsoft eingeladen und um ehrlich zu sein kenne ich mich mit Programmiertechniken nicht allzu sehr aus. Aber ich kann mir recht schnell ein Bild machen.

Facebook spricht deutsch

Xing, StudiVZ/MeinVZ und Co. bekommen was zu Fürchten. Ich bleib aber dennoch lieber bei der englischen Version.

facebook screenshot deutsch

via Schoble on Twitter