Absurd billig und effizient werben
Am BarCamp letztes Wochenende gab es von Max und Ritchie eine Session zu Facebook (Video hier), die mich wirklich gepackt hat. Bei jedem Geheimtipp stellt sich die Frage, ob man drüber schreiben soll oder nicht. Weil’s ohnehin schon einmal passiert ist, erzähl‘ ich euch davon – auch auf die Gefahr hin, dass sich das ändern wird.
Es ging um Social Marketing und Anzeigen auf Facebook. Das war so genial, dass ich gleich selbst Anzeigen geschalten habe: Ich mache Werbung für „Pressestunde.net„, den Podcast, den ich gemeinsam mit Gerald mache.
Warum? Weil’s praktisch nichts kostet! Der TKP liegt bei (selbst gewählten 11 Dollar-Cent). Umgerechnet auf Euro bedeutet das, dass 100.000 Ad-Impressions mit extrem eingeschränkter Zielgruppe (Männer, 16 – 40 Jahre mit „Technology“ im Profil) 7,4 Euro kosten werden.
Wie geht das?
Anzeigen auf Facebook werden mit Hilfe der Applikation „Ads and Pages“ erstellt. Sie bekommt man nach einem Klick auf „Advertise“ (unter jeder Anzeige).
Nach der Angabe eines externen Links oder einer Facebook-Seite …
… kommt man zur Auswahl des Zielpublikums. Nebeneffekt hier: Man sieht auf einen Blick, wie viele Nutzer sich in ihren Profilen zu welchem Land „bekennen“. Aktuell gibt es also rund 78.400 Nutzer, die Österreich angegeben haben.
Jedes Ad kann extrem individuell platziert werden. Man kann Einschränkungen für Geschlecht, Alter, Interessen, politische Gesinnung oder Beziehungs-Status setzen. Ja sogar der Arbeitgeber (Workplaces) eines Nutzers lässt sich bestimmen, was bei uns aber noch nicht wirklich geht. Nach jeder Auswahl eines Kriteriums verändert sich die Zahl der potenziellen Werbeadressaten rechts oben.
So könnte man etwa bei allen weiblichen Mitarbeitern von General Electric, die Tennis spielen und Single sind eine Anzeige schalten.
Oder noch besser: Andreas hatte die Idee, ich könnte damit Kontaktanzeigen schalten. Alle Single-Frauen in Österreich zwischen x und y Jahren wären so viel billiger erreichbar als über dämliche Partnerbörsen.
Einziges Manko: Man kann geografische Merkmale nicht weiter bestimmen. Ein Targeting nach Ortsnamen oder Bundesländern ist derzeit nicht möglich.
Es folgt die Eingabe des Anzeigen-Texts (Haupttext hat maximal 135 Zeichen bei einer höchstmöglichen Wortlänge von 20 Zeichen) und das optionale Hochladen eines Bildes.
Abschließend kommt man zur Eingabe des Budgets:
Die von Facebook in Österreich und Deutschland derzeit erreichbare Zielgruppe ist zwar noch recht klein, aber dennoch spannend – es sind alles early adopter. Auch bei den Werbenden sieht es derzeit noch mau aus. Wie bei Google Ad Words geschieht die Platzierung im Auktionsverfahren. Kämen zwei Ads für eine Platzierung in Frage, kommt diejenige zum Zug, für die mehr bezahlt wird.
Noch spielt das aber keine Rolle, weil es weit weniger Ads als Pageimpressions gibt. So werden auch Ads mit einem TKP von einem US-Cent dargestellt. Absurd billig und so durchaus effizient.
Das wird sich aber schnell ändern, wenn die Werbebranche das erkannt hat. Facebook bietet zudem eine sehr genaue Kontrolle der Impressions und der Conversion Rate.
Einziges Problem: Ich hatte anfangs gröbere Probleme mit dem Browser, eine Neuinstallation des Flash-Plugins löste die jedoch.
Wofür würdet ihr auf Facebook werben? Würdet ihr überhaupt?
hallo georg,
die facebook werbeform ist mir auch bereits aufgefallen. getestet habe ich sie noch nicht, aber unter prior1 für einen internationalen werbestart notiert. damit ist also deine frage nach „würdet ihr werben?“ bei mir mit „ja“ beantwortet. der grund liegt in der masse und dem möglichst guten targeting. bei uns sind es frauen ab 20, aber nicht für eine kontaktbörse, sondern für küchengriffe 🙂
der dollarkurs tut seinen teil dazu um das zu testen (1:1,48 ist super). mal schaun ob es eine bessere conversion gibt als bei google derzeit. denn im endeffekt zählt zum schluß der umsatz mit der zielgruppe/den clicks 😉
wie ist denn eure erfahrung mit dem podcast und der werbung? wieviel kostet es und wieviele hörer bringts wirklich?
lg markus
Das ist alles ganz winzig angelegt. Ich hab das Ganze auf Österreich beschränkt in einer männlichen Zielgruppe von 18 bis 40 oder so und mit dem Keyword „Technology“ im Profil. Das sind rund 20 Leute in Österreich. Bei 250 Einblendungen hatte ich einen Klick.
Mir ging es nur ums Probieren. Wenn der Podcast in ein paar Wochen mehr Qualität hat, weite ich das aus.
Hi, lässiger Beitrag… ich muss mit meinem noch ein Weilchen warten, bin gerade am Datensammeln. Was mich momentan sehr interessiert, ist der Vergleich zwischen CPC und PPV einerseits und andererseits länderspezifische Unterschiede. Ich hab testweise grad 20 Kampagnen laufen und des gibt doch sehr große Divergenzen je nach verwendeten Parametern.
Außerdem glaub ich, dass man hier perfekt Arbitrage Modelle starten könnte, aber darüber sollte man momentan definitiv nix publizieren 🙂
werden die 5 $ minimum budget jeden tag kassiert, oder kann der betrag auch darunter liegen, je nach clicks?
@gast
Das verbrauchte Budget hängt von den Klicks pro Tag ab, kann daher auch unter den 5 Dollar liegen.