Zwei Updates

Euro-Spielplan:
Vor einiger Zeit habe ich mein umfangreiches Halbwissen als Excel-Anwender hergenommen und einen WM-Spielplan aus dem Jahr 2006 für die Euro 2008 adaptiert. Nunja, mein Halbwissen hat nicht gereicht, es gab ein paar Fehler drinnen.

euro-neu

Einer meiner Leser, Gerhard Zöchmann aus Wien, hat sich die Sache angeschaut und mir letzte Woche eine reparierte Version zurück geschickt. Danke für die Mühen! Die will ich euch nicht vorenthalten, schließlich ist es Österreichs einzige Chance auf den (virtuellen) Titel.

Download: Euro-Spielplan v 1.1

Lessig kandidiert nicht:
Erst ein paar Tage ist es her, dass ich hier drüber geschrieben habe, Larry Lessig könnte für den Congress kandidieren. Gestern hat er abgewunken. Aber seht selbst:

Mein Flickr-Fehler

lightroom-iconNachdem Werner, Martin, Tine, Thomas und einige andere immer wieder von  Adobe Photoshop Lightroom 1.31 geschwärmt haben, hab ich’s mal ausprobiert.

Auf meiner Platte liegen 28.634 Fotos digital geschossen zwischen 2000 und 2008. Der Großteil davon, 18.544, befindet sich in 245 Sets auf Flickr . Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Bilder getaggt, mehr als die Hälfte – 11.962 Fotos – ist sogar georeferenziert. Bei vielen Fotos musste ich nachträglich mit Hilfe von Kalender und Gedächtnis die IPTC-Daten ändern, weil das Original-Datum falsch war. Das alles war eine irre Arbeit – vor allem weil Flickr nicht gerade als die performanteste Website der Welt gilt.

Was war nun mein Flickr-Fehler?
Ich habe alles online gemacht, nichts in einer Offline-Applikation. Jetzt sehe ich, dass das mit Lightroom oder vielleicht anderen Tools viel einfacher offline gegangen wäre. Wenn ich meine Bilder wo anders hin bringen bzw. schnell auf der Festplatte suchen will, muss ich alles noch einmal geschlagworten. Ich hab mich selbst bei Flickr eingesperrt 🙁

Ich weiß, Flickr hat sehr gute APIs und ich könnte all meine Bilder noch einmal herunterladen – aber das ist eine andere Geschichte.

Bei Lightroom noch ein absoluter Newbie und blicke noch kaum durch, aber das Zeug schaut toll aus. Importiere grad alle meine Bilder in die Datenbank. Mal sehen, wie viel Zeit ich wieder vor meinen Fotos verbringe …

Music from South by Southwest

Es ist die coolste aller Konferenzen. Zumindest denke ich das, wenn ich jedes Jahr die enthusiastischen Berichte der SXSW (sprich: South by Southwest) lese. Bereits zum 22. Mal findet heuer die Musikkonferenz in Austin, Texas statt. Mittlerweile hat sich daneben noch ein Filmfestival und eine Internetkonferenz entwickelt. Alle drei finden nacheinander vom 7. bis 16. März statt.

sxsw-08 Die Musikkonferenz gibt es seit 1987 und hat ihren Ursprung in der „Austin Battle of the Bands“. Jedes Jahr werden 1400 – 1500 Bands (Newcomers und etablierte Größen) erwartet, die praktisch überall auftreten, wo es ein paar Quadratmeter Bühne gibt.

Viele Bands sind – speziell hierzulande – noch völlig unbekannt. Um einen Vorgeschmack auf die vielen Konzerte zu bekommen, gibt es die Songs von 764 Musikern als kostenlosen Download – legal und DRM-frei versteht sich. Alles schön verpackt in einem 3,5 Gigabyte großen Torrent.

Reinhören zahlt sich wirklich aus. Ich lade es gerade runter, hör daneben schon auf den Bandseiten rein.

Auf Upcoming gibt’s übrigens einen Partyguide für die SXSW.

[via Scobleizer]

Storage in the Cloud

Die Zeit der Memory-Sticks ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber auch ihr Ende ist absehbar. Heute ging ein Ruck durchs Windows Live-Skydrive: Das Beta-Taferl schüttelte man ab, der Gratis-Speicherplatz erhöhte sich auf fünf Gigabyte.

storage

Ist Microsoft jetzt einmal vor Google dran? Wo bleibt das ominöse GDrive?

Perfekt ist das Skydrive aber noch lange nicht, so gibt es beispielsweise das Upload-Tool nur für den Internet Explorer unter Windows. Mac-Nutzer bleiben ebenso außen vor wie Firefox-Fans, denn das Uploaden mit dem Formular ist mehr als mühsam. Auch fand ich – selbst im IE7 – keine Möglichkeit zum Markieren von Dateien.

Aber für meinen Einsatzzweck (billiges Horten von noch billigerer Pressefotos) reicht das Gebotene. Was ich mir wünschen würde: WebDAV-Support, zumindest für Vista Ultimate. Biiiiitte!

Es gibt aber noch einen nagelneuen Cloud-Storage-Dienst von Microsoft: den Office Live Workspace. Hab erst letzte Woche endlich einen Zugang bekommen. Auf den ersten Blick war Ding das noch arg buggy, aber ich muss es mir erst noch im Detail anschauen.

Cupertinos Freude mit DVD Jon

dvd jon & steve jobs (montage:wired.com) Lech Johansen alias DVD Jon hat wieder zugeschlagen. Mit doubleTwist geht es diesmal wieder dem Kopierschutz an den Kragen. Die Software synchronisiert Fotos, Videos und iTunes-Playlists mit Handys von Nokia, SonyEricsson, der Playstation Portable, einigen Windows-Mobile-Geräten und anderen mehr. Neben dem doubleTwist-Desktop gibt es auch eine Facebook-Applikation, mit der man online Songs mit Freunden tauschen kann.

Wenn aus iTunes gekaufte Musik übertragen werden soll, macht doubleTwist das Unmögliche möglich, weil es das Apple-DRM „Fairplay“ beim Überspielen auf das Zielgerät einfach entfernt.

Das müsste Apple doch extrem missfallen. Allerdings könnte man sich darüber in Cupertino klammheimlich sogar freuen. Warum?

doubletwist

Es ist abzusehen, dass bald kein Song mehr mit dem nervenden Kopierschutz verkauft wird. Nur bietet Apple lediglich einen Bruchteil der Musik ohne Kopierschutz an. Einzig die Künstler von EMI gibt es für alle Player und ohne Einschränkungen im iTunes-Store zu kaufen. Steve Jobs würde ja gerne mehr anbieten, aber er bekommt das Material einfach nicht.

Weil der Musikindustrie die Dominanz von Apple missfällt, bietet sie Steve Jobs keine guten Deals mehr an. Bei Amazon MP3 (kommt noch heuer zu uns) gibt es dagegen alle Major-Labels  ohne Kopierschutz und teilweise sogar günstiger.

„Wenn’s so nicht klappt, dann zumindest mit der Hilfe von DVD Jon“, könnte sich Steve Jobs denken. Von einer Klage wegen dem Bruch des DMCA ist (noch) nichts bekannt.

Larry Lessig, Politik und Transparenz im Web

Kärnten ist einer der lebenswertesten Flecken der Welt. So richtig wohlfühlen kann man sich hier (wie bestimmt auch andernorts) aber nur, wenn man die unglaublich schlechte Politik aller Parteien aus dem eigenen Mindset verdrängt. Ein Freund der täglich mit Politik zu tun hat, meinte einmal: „Ich kann an manchen Tagen gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte“. Treffender könnte man es nicht formulieren.

Mit Begeisterung hörte ich am Mittelcamp eine Präsentation von Antonio Bonanno(Blog) über OpenGov. Die Idee dahinter ist es, ultimative Transparenz in die Politik zu bringen. Der Bürger und Steuerzahler habe schließlich ein Recht,

  • zu erfahren, wie auch noch der letzte Steuercent ausgegeben wird.
  • zu wissen, von welchen Lobby-Gruppen er Geld bekommt und wer Parteien finanziert.
  • auf schonungslose Offenheit seiner Regierung.
  • auf Zugang zu allen öffentlichen Daten. Diese müssen in jedem Detail und in einer leicht zugänglichen Form öffentlich gemacht werden.

Der Grundgedanke hinter OpenGov: „You should be able to know everything that happens in the government.“ Das ist Demokratie! Wer würde damit nicht übereinstimmen?

opengov

Ganz einfach: die Regierenden! Niemand, der an der Macht sitzt, will sich zu sehr in die Karten schauen lassen. Niemand dort hat Interesse daran, dass jemand erfährt, wie sich seine Partei finanziert (wo doch alle Parteienförderungen bis 2012 bei einer Landesbank verpfändet sind – ein Kärntner Sonderfall) oder warum er für welches Gesetz plädiert hat.

Noch sind die Konzepte hinter OpenGov reine Utopie, doch große Ideen sind nie aufzuhalten. Man kann sie höchstens hinaus schieben. Es gibt bereits erste Ansätze, diese Prinzipien umzusetzen: etwa in Skandinavien. Auch in den USA ist man viel weiter als bei uns. Dort muss jeder Politiker angeben, von welchen Interessensgruppen er finanziell unterstützt wird und wie sich sein Wahlkampf finanziert.

Diese Daten werden zwar erhoben, sind allerdings nicht einfach zugänglich. Wer geht schon in ein Amt, um Ordner durchzuackern? Das Web hilft, Transparenz zu schaffen. Hier einige Beispiele, wie solche Zahlen mit Hilfe von Web 2.0 public gemacht werden:

  • www.govtrack.us: Eine Site, wo jeder erfahren kann, wie einzelne Abgeordnete bei Gesetzen gestimmt haben.
  • www.TheyWorkForYou.com: die britische Version davon.
  • www.maplight.org: Die beste Datenbank, wenn es um die Finanzierung von Kampagnen geht. Hier steht nicht nur, wer von wem Geld bekommen hat. Behandelt wird auch, ob es einen Konnex zwischen den Geldgebern und dem Abstimmungsverhalten gab.
  • www.opensecrets.org: Diese Site trägt ebenfalls zusammen, welcher US-Abgeordnete wie viel von wem Geld bekommen hat.
  • www.earmarkwatch.org: US-Abgeordnete bekommen ein Körberlgeld (so genannte „Earmarks“), das sie ohne Kontrolle und ohne Nachfragen in ihrem Wahldistrict ausgeben dürfen. Diese Site kontrolliert diese „Eselsohren“.
  • Österreich & Deutschland: Ich muss zugeben, dass ich hier nichts kenne. Lass mich in den Kommentaren aber gerne eines Besseren belehren.

Diese Bemühungen stehen erst ganz am Anfang. Aber jede Veränderung („Change“ ist das wohl meistge- und auch missbrauchte Wort im aktuellen US-Wahlkampf) steht irgendwann ganz am Anfang.

Warum ich das alles schreibe?
Weil ich mir so etwas auch hierzulande wünsche. Es wird aber schwer sein, solche Sites aufzuziehen, da das einzige „Geschäftsmodell“ dafür (es braucht ja auch Manpower und Infrastruktur) Spenden sind und die Spendenkultur für derartige Projekte in Mitteleuropa nicht existiert.

Lawrence Lessig (cc) Sim Sullen Und es gibt noch einen Grund! Zum ersten Mal überhaupt möchte ich einen Politiker öffentlich unterstützen: Lawrence Lessig, Rechtsprofessor an der Stanford Law School. Lessig wurde als Kämpfer gegen ein allzu striktes Copyright und Gründer von Creative Commons weltbekannt. Nachdem der Silicon Valley-Kongressabgeordnete Tom Lantos kürzlich starb, muss es nun Nachwahlen für seinen Sitz geben.

Binnen kürzester Zeit entstand eine Bewegung, die Lessig im Kongress sehen will. In der entsprechenden Facebook-Gruppe finden sich bereits 2889 Mitglieder.

Er selbst zögert noch, ist dem aber offensichtlich nicht ganz abgeneigt. Anfang 2008 wechselte Lessig seinen Forschungsschwerpunkt und wollte sich fortan mit dem Thema Korruption beschäftigen.

Bis zum 1. März will er sich für oder gegen die Politik entscheiden. Gestern veröffentlichte er auf lessig08.org ein Video, das seine Argumente erläutert:

Zum Video

Solche Politiker wünsche ich mir. Auch, nein speziell, in Kärnten. Nur sehe ich sie nicht …

Cleveres (Service-Pack-)Marketing

Speziell Firmen warten oft beim Ausrollen eines neuen Microsoft-Produkts auf das erste Servicepack (SP1). Dann sind meist die gröbsten Macken weg und die wildesten Fehler beseitigt.

Wie wäre es, wenn ein Produkt gleich als SP1 erscheint? Dann würden Firmen doch viel früher auf den Zug aufspringen, oder? Gesagt, getan: Microsoft hat dazu gelernt, der neue Windows Server 2008 erlebt am kommenden Mittwoch sein Launch-Event gleich in als SP1.

Aboutbox Windows 2008 SP1

Iain McDonald, Director of Windows Server Project Management, erklärte dazu in seinem Blog: „It’s called that so you don’t have to wait for SP1.“ Well done, Microsoft!

Ansonsten scheint das Update spannend zu sein, es gibt eine Vielzahl an Verbesserungen, was den WebServer (IIS7), Sicherheit oder Virtualisierung betrifft. Wer damit rumspielen will, der RC1 steht als Download bereit.

via: Winfuture

Das YouTube der HowTos

Howcast LogoHabe grad bei Podcasting News etwas Cooles entdeckt: Howcast.com. Es will zum YouTube der Anleitungs-Videos werden. Die Kurzfilme sind teils professionell gestaltet, teils von Usern produziert. Witzig: How to make yourself irresistable to girls.

Pressestunde endlich herzeig- & hinhörbar

Ich bin neben dem Bloggen mittlerweile auch fleißig am Podcasten. Gestern ging die sechste Episode der Pressestunde.net online. Einmal die Woche grüble ich mit Gerald Reischl, ein Kollege von Kurier und ORF, über die Tech-Geschehnisse der letzten Tage.

Dieses Mal begannen wir damit, uns Gäste einzuladen. Deren Meinungen und Analysen sollen die Episoden künftig bereichern. Dass das eine gute Idee war, beweist Martin Bredl von der Telekom Austria.

Habt ihr Ideen, wen wir unbedingt einmal dabei haben müssen?

Auch die Qualität ist schon viel besser als am Anfang. Gerald hat seine Tonprobleme im Griff, wir reden schon ein wenig schöneres Deutsch, das man hoffentlich auch versteht. Bei der Tontechnik habe ich schon viel dazu gelernt, lerne aber immer noch eine Menge und habe undendlich viele Fragen (Kompression? Was ist das?).

Microsofts next big thing?

Man stelle sich einen hartgesottenen Blogger vor, der etwas Neues sieht. Etwas, das nur ganz wenige zuvor gesehen haben. Was macht er? Er beginnt zu weinen. So geschehen, als Robert Scoble scheinbar eine Demo eines neuen Dienstes von Microsoft bekam.

Microsoft Opensourceheroes.com, nicht wirklich das Ding, wird aber auch am 27.2. vorgestellt.

Scoble hielt sich an das Geheimhaltungsversprechen, machte aber kryptische Anmerkungen auf seinem Blog (hier und hier). Weil er aber nicht irgendwer ist, dauerte es nicht lange, bis die Blogosphäre (etwa hier, hier oder hier) raufsprang.

Am 27. Feburar soll das alles öffentlich werden und gerade weil Scoble darüber sehr emotional wurde, wird nun eifrig drüber spekuliert, was es sein könne. Der Buzz ist Microsot Research gar nicht recht. Kevon Schofield (er sahr keine Träne von Scoble) wollte die Sache bis zu TED-Conference (Start um 22:30 Uhr MEZ) „unterm Radar“ halten. Dieviele Aufregung ist den Forschern in Seattle „gar nicht recht“.

Was wir bis jetzt davon wissen:

  • Einmaligkeit (für Microsoft):
    Scoble: „The thing I’m talking about is NOT anything you’ve seen Microsoft do before.“
  • Ist es OpenSource?
    Scoble dazu: „There is no business model attatched to it and no VC would fund it.“ Gut möglich, dass es mit www.opensourcehero.com zu tun hat – allerdings könnte das auch zum Launch von Windows Server 2008 und Visual Studio 2008 passen, der am gleichen Tag unter dem Motto „Heroes“ in LA über die Bühne geht.
  • Es ist „klein„, nur zwei Personen der NextMedia-Group daran arbeiten sollen. Spezialthemen der interviewten Curtis Wong and Jonathan Fay sind Medien und Visualisierungen.
  • Und dennoch wird es groß. Scoble: „It’s not often that I see software that really changes my world.“ Er vergleicht es mit dem Apple II, Apples Hypercard, Excel, Pagemaker, Photoshop, Netscape, ICQ, Netmeeting and Skype.
  • Es ist ein Forschungsprojekt und „will not ship any time soon“.
  • Spekulationen ranken sich von von ZDNet, das an eine Entdeckungsreise in den Weltraum glaubt bis hin zu Techcrunch, das von einem neuen, revolutionären User-Interface spricht.
  • Es ist ein „Dienst“:
    Scoble schreibt in seinem zweiten Posting: „Let’s stay calm. This is just a service …“

Wir werden’s sehen. Gut möglich, dass Scoble nur deshalb vorab darüber geschrieben hat, um Aufmerksamkeit für den Launch seines neuen WebTV-Projekts zu erhalten. FactCompany.tv startet aber ohnehin erst am 3. März. Nun, die hat er jetzt …

Robert Scoble, (cc) Laughing Squid