Ich lese bei Google

Ich bin ziemlich irritiert, weil ich mich von einem guten, alten Stück Software trennen muss: Der RSS-Bandit, mit Abstand der beste Offline-RSS-Reader, ist nicht kompatibel zu Windows Vista. Die versprochene neue Version lässt aber immer noch auf sich warten.

Weil ich am Wochenende auch am Notebook auf Vista migriert ist (Product Key muss man ja erst in 30 Tagen eingeben), hab ich dringend einen anderen RSS-Reader gebraucht – und gefunden: Google Reader. Wirklich tolle Benutzeroberfläche, einfaches Handling und mit ein paar Tastendrücken ist alles getan.

Ich hab dabei übrigens auch meine OPML-Datei aktualisiert. Zur Erklärung: Eine OPML-Datei ist eine Art Container für mehrere RSS-Feeds. Dave Winer hat ein recht interessantes Projekt, das einem Empfehlungen für RSS-Feeds bringt. Auf Share.Opml.org gibt’s auch die Feeds, die ich abonniert habe.

Zurück zum Google Reader: Eine der interessantesten Features ist es, dass man gute, interessante Artikel mit anderen teilen kann. Wer wissen will, das ich interessant finde, braucht nur noch meinen zweiten Feed – Georg’s Readings – zu abonnieren. Enjoy!

Einen Nachteil hat der Google Reader allerdings: Feeds werden dort zwischengespeichert. Das heißt, man bekommt keine genauen Statistiken mehr: Lesen 100 Leute dort meinen Feed, so ist dennoch nur ein Abonnent in der Statistik. Wer weiß, wie viel ein Feed wert ist, kann sich das Problem ausmalen …

Pakete kommen als Briefe

Man stelle sich Folgendes vor: Eine Tageszeitung erklärt ihren Lesern, dass sie ihr Blatt ab sofort nicht mehr zustellt, sondern dass man es doch bitte in der Redaktion abholen solle. Richtig: Sie würde wohl jeden einzelnen Leser verlieren.

Ein anderes Unternehmen ist da weniger zimperlich und machen genau das: Die Post. Um Zeit zu sparen, sind einige Postfüchse auf eine tolle Idee gekommen: Anstatt Pakete zu deren Empfängern zu tragen, wird einfach eine Paket-Benachrichtigung per Post zum Kunden geschickt. Ein „Zustellversuch“ soll nicht möglich gewesen sein. Man möge das Paket doch beim Postamt XXXX abholen.

Post Paketbriefe

Bereits zum dritten Mal habe ich in letzter Zeit derlei Zettel nach Amazon-Bestellungen bekommen. Und nachweislich war der Zusteller gar nicht bei der Türe. Es wäre sich vom Postlauf schon gar nicht ausgegangen.

Keine Seltenheit, wie sich herausstellt. Einige Leser und Bekannte haben mir ähnliches erzählt.

Normalerweise darf ein Paket nur so „zugestellt“ werden, wenn der Paketzusteller keinen Zugang zum Postfach hat. Etwa wenn es eine Haustüre gibt, die ständig versperrt ist. Das ist bei mir nicht der Fall, davon konnte sich auch der Kärntner Post-Sprecher Andreas Pachler überzeugen. Somit musste er den Fehler eingestehen.

Dass ich kein Einzelfall bin, habe ich aus Post-Kreisen erfahren. Vor zwei Jahren soll es – zumindest in Klagenfurt – extrem gewesen sein. Man ging gegen allzu unmotivierten Paketzusteller vor, worauf die Zahl der Beschwerden zurück gegangen sein soll. Häufen tun sich solche Fälle übrigens in Zeiten von Grippewellen und wenn es in der Urlaubszeit zu wenige Vertretungen gibt.

Bei solchen Dienstzusammenlegungen kann es schon vorkommen, dass ein Zusteller 50 bis 80 Pakete mehr auszutragen hat. Wenn man nicht gleich die Benachrichtigungen per Post verschickt, dauert das zwar länger, die zusätzliche Zeit wird jedoch in Form von pauschalen Überstunden abgegolten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass einige der fleißigeren Paketzusteller auf ihre fauleren Kollegen gar nicht gut zu sprechen sind …

Auch eine weitere Methode des Zeitsparens wird häufig praktiziert: Anstatt darauf zu warten, dass der Empfänger aus dem vierten Stock herunter kommt, wird gleich eine Benachrichtigung in den Postkasten geworfen. Ich bestelle recht viel bei Amazon & Co., doch angeläutet wurde kaum – und ich bin vormittags oft zu Hause!

Ein Mail und es wurde billiger!

Ich hab ein samstägliches Ritual: Ich geh um 9 oder 10 Uhr gemütlich in meine Buchhandlung und kauf mir ein Buch oder eine Zeitschrift. Damit gehe ich dann in ein ruhiges Kaffeehaus und schmökere drin rum. Zum Auslesen fehlt mir dann aber doch immer die Zeit … Aber wer hat schon alle seine Bücher ausgelesen?

Letzten Samstag besorgte ich mir ein Buch über digitale Videos (hier das eBook dazu). Wirklich gut aufgemacht und lesenswerter Stoff. Doch als ich das Preisetikett löste, ärgerte ich mich maslos: Nicht dass Bücher in Österreich generell teurer sind – mein Buchhändler legte auch noch eins drauf. Statt 41,10 Euro bezahlte ich 42,25 Euro.

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Ein Mail an die Buchhandlung und es stellte sich heraus, dass für beinahe alle Bücher von Pearson (Markt & Technik gehört beispielsweise dazu) überhöhte Preise im System waren.

Die Buchhandlung rufte mich zurück und gelobte Besserung: Man wird nun alle Buchpreise revidieren. Also: Solltet ihr Gleiches bemerken – am besten gleich beim Verkaufspersonal nachfragen!

BarCamp-Update Vol. 5

Am Freitag hat sich der 200. Teilnehmer beim BarCamp Kärnten 2007 angemeldet!

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Ok, noch ist es nicht so weit, aber wir kommen dahin. Ed, Dani und ich tun alles, damit es ein Riesen-Erfolg wird. Also: Meldet euch an und tragt eure Sessions für Samstag, 3.2. oder Sonntag, 4.2. schon einmal ein!

So wird 2007 – Vol. II

Hier meine – etwas verspätete – Jahresvorschau für 2007. Bin schon gespannt, was davon zutrifft. Wie gut ich im Vorjahr gelegen bin, kann man sich auf der Vorschau für 2006 ansehen. Teilweise war ich meilenweit weg …

Was schon passierte:
Das iPhone war bis jetzt der größte Hit. Nicht zu unterschätzen ist aber auch der Windows Home Server von Microsoft und Neues bei Festplatten & Co. Mehr dazu ein anderes Mal.

Das Microsoft-Jahr:
Hätte ich Geld, ich würde Microsoft-Aktien kaufen. Warum? Weil 2007 das Jahr von Bill Gates‚ Firma wird. Windows Vista und Office 2007 werden für einen extremen Anstieg der Verkäufe sorgen. Wenn man sich anschaute, wie deren Umsätze selbst im fünften und letzten Jahr von Windows XP nach oben gingen, muss das mit der ganzen Reihe von Produkten der „Vista Wave“ (Windows Vista, Office 2007, Sharepoint, Exchange, Windows Live Services etc.) noch besser laufen.

Interessant ist, wie man die einzelnen Editionen Windows noch weiter aufgesplittet hat. Die beste und teuerste Ausgabe (Windows Vista Ultimate) kostet satte 549 Euro. Weil Schwarzkopien immer schwerer zu nutzen sind, werden wohl auch immer mehr eine legale Kopie kaufen und wem der Funktionsmangel seiner Home Basic-Ausgabe zu gering ist, kann die Kreditkarte bemühen und upgraden.

Dazu kommt heuer noch ein neues Handy-Betriebssystem und eine neue Server-Generation (Windows Server 2007) mit vielen Einzelprodukten. Hier zeigt sich, dass Microsoft immer besser wird, einzelne Server-Produkte als Türöffner für andere zu nutzen. Das beste Beispiel hier sind die Windows Sharepoint Services. Ich merk das grad bei mir in der Firma, wie – auch durch deren Einsatz – der Ruf nach einer Notes-Ablöse und nach Exchange immer lauter wird.

Spannend wird sein, was die Gates-Truppe mit den vielen Ressourcen macht, die nun durch die Fertigstellung von Vista frei werden. Ich bin mir sicher, dass da im nächsten Jahr eine ganze Menge an Neuigkeiten nachkommen werden – insbesonders im Web.

Das Jahr der Webservices
Im Web allerdings wird es die Truppe von Bill Gates und Ray Ozzie aber nach wie vor schwer haben. Zu groß ist der Druck von Google, selbst der Abstand zu Yahoo!, dem Zweitplatzierten am Suchmaschinenmarkt, wird immer größer. Microsoft kann hier einfach nicht Fuß fassen. Solange es keinen Skandal gibt, der die mittlerweile brutale Marktmacht von Google einer breiten Öffentlichkeit zeigt, wird sich daran nichts ändern.

2007 werden Webservices weiter ausgebaut: Google, Yahoo, Microsoft & Co. werden ein Produkt nach dem anderen auf den Markt werfen. Web-Startups werden im Valley weiter aus dem Boden schießen, wie die Schwammerln im Regen.

Was wird kommen (ich weiß, ich dehne den Begriff Webservices hier ein wenig)?

  • Das Google-Office wird weiter ausgebaut und bekommt Synchronisations-Fähigkeiten. Wie bei Exchange wird man Kontakte und Nachrichten aus Gmail, Kalendereinträge aus dem Google Calendar und Dokumente aus dem Google-Office mit mehreren Endgeräten (Desktop, Notebook, Handy, PDA etc.) abgleichen können. Noch ist das nicht möglich, aber Google arbeitet daran. Ergänzt wird das Produkt noch durch Wikis.
  • Das Microsoft-WebOffice kommt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Microsoft diesem Trend nicht tatenlos zusieht. Vielleicht kommt schon im Sommer eine Beta vom Web-Works.
  • Flickr arbeitet hinter den Kulissen dran, auch Videos zu hosten. Außerdem wird es die größte Fotosite der Welt seinen Kunden bald ermöglichen, ihre Fotos zu verkaufen. Verlieren werden dabei traditionelle Fotoagenturen wie Corbis. Wenn Flickr nun endlich nennenswerte Umsätze macht, bleibt zu hoffen, dass man auch an der Performance-Schraube dreht.
  • Google Earth/Maps werden regionaler: Es gibt Gespräche zwischen dem Land Kärnten und Google. Das Land ist gerade dabei, einen Teil seiner Geo-Daten an Google zu verkaufen. In diesen Tagen sollen Orthofotos mit neuen Überflügen darüber hinaus noch einmal aktualisiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kärnten da alleine ist. Die Geo-Dienste von Google und Microsoft werden überall wachsen. Während so das globale Branchenbuch noch schneller Realität wird, könnten lokale Firmen durchaus Probleme haben.
  • Lokalisierungen: Heuer werden wir auch immer mehr Web-Dienste sehen, die ihr Angebot mehrsprachig gestalten. Flickr, Youtube & Co. basteln noch daran, MySpace hat das schon hinter sich und Microsofts Live-Dienste werden ohnehin laufend angepasst.
  • Web-Festplatten: Unternehmen wie Xdrive, Carbonite oder Mediafire sind nur die Vorläufer für das, was 2007 kommt. Wir werden eine ganze Reihe von Diensten sehen, die uns Gigabytes an Speicher zur Verfügung stellen, um Dateien im Web zu speichern. Weiterer Vorteile: Man hat weltweit darauf Zugriff.
  • Einfacher und billiger:
    Amazon wird weiter an seinen Web-Services (Storagedienst S3, virtuelle Rechner ECC, menschliche Interaktion „mechanlical turk“ weiter ausbauen.

Das Jahr der Übernahmen
Das einzige Geschäftsmodell vieler Web-Startups im Silicon Valley ist es, gekauft zu werden. Das war bei YouTube und Flickr nicht anders. 2007 wird es aber wirkliche Monster-Übenahmen geben. Hier meine beiden Tipps:

  • Google kauft Aol:
    Im Vorjahr übernahm der Suchmaschinenprimus einen Fünf-Prozent-Anteil an Aol. Dass man für diesen mickrigen Anteil eine Milliarde Dollar auf den Tisch gelegt hat, weist darauf hin, dass man mehr vor hat. 20 Milliarden ist Aol zwar nie und nimmer wert, aber man kann etwas bieten, dass Google fehlt: Platz für deren enorm steigende Menge an Ads. Google hat ein tolles Werbemodell und immer mehr Kunden, kann diese aber zunehmend nicht mehr platzieren.
  • Microsoft kauf Yahoo:
    Genau umgekehrt ist es bei Microsoft: Man hat kaum Kunden, dafür aber mit dem Ad-Center eine hervorragende Plattform. Yahoo auf der anderen Seite arbeitet seit Jahren erfolglos an einem Ad-System (Codename: Panama), das Werbung zielgenauer positioniert. Weitere Indizien: Die Kriegskasse von Microsoft ist randvoll, Yahoo kämpft mit gröberen Problemen. Deren Aktienkurs könnte sich angesichts deren wertvollen Web-Properties wie Flickr oder del.icio.us weit besser entwickeln.

Das Multimedia-Jahr

  • Videos entfliehen dem Browser. So richtig abheben werden Video-Angebote wie YouTube, Soapbox oder Sevenload erst, wenn sie den Sprung ins Wohnzimmer und auf mobile Geräte machen. Erste Settop-Boxen, die Web-Videos auf den Fernseher bringen, werden heuer ebenso kommen wie Erweiterungen für aktuelle Plattformen (Media Center und Apple TV). Spannend wird auch zu sehen sein, wie YouTube seinen Weg auf Handys und den Video-iPod findet oder die Soapbox von MSN auf dem Zune kommt.
  • Podcasts heben ab, nicht zuletzt, weil Microsoft endlich mit dabei ist. Im Laufe des Jahres kommen Erweiterungen für den Windows Media-Player und den Zune Marketplace nach. Damit vervielfacht sich die theoretische Empfangbarkeit der größten Konkurrenz des Radios mit einem Schlag. Bleibt zu hoffen, dass es auch so einfach wie möglich wird. Die Inhalte werden auch immer professioneller, es entstehen ernst zu nehmende Vermarktungsplattformen, die für eine Finanzierung der Angebote mittels Werbung sorgen. Mein Tipp: Auch Google wird da mitspielen wollen.
  • Camcorder heben ab, Mikrofone kommen verstärkt in Elektro-Ketten. Worauf ich hier hinaus will ist klar. Immer mehr Nutzer werden ihre eigenen Inhalte generieren. Statt einem Verlegenheitsgeschenk zum Geburtstag gibt’s ein Video mit den besten Freunden. Statt einer Postkarte aus dem Urlaub eine Audio-Botschaft an die Daheimgebliebenen. Das kommt – und dick auch noch! Ein Indiz, dass Video immer höher im Kurs ist: Sony bringt in den nächsten drei Monaten 18 neue Camcorder-Modelle. Auch JVC, Panasonic, Canon und all die anderen Player werden ihr Angebot ausbauen.
  • High-Definition:
    Ein Teil dieser neuen Camcorder hat bereits HD-Auflösung. Die Modelle sinken so arg im Preis, dass ich mich echt ärgere, kein solches Modell gekauft zu haben. Einstiegspreis mittlerweile: knapp über 1000 Euro.
  • HDTV:
    Hier lautet mein Tipp, dass man weiter warten soll! Warum? Mein Bruder hat sich unlängst einen Riesen-Plasma von Panasonic gekauft. Toller Schirm, doch überzeugt hat er mich nicht. Durch die digitale Übertragung gibt es schlimme Kompressionsartefakte und hat man die einmal gesehen, sieht man sie ständig. Der Ausweg: hochwertige Grafikkarten, wie wir sie aus dem PC kennen. Sie rechnen die Kompressionsverluste besser zurück, als die Hardware in einem Fernseher.
  • Media Center-PC am Vormarsch:
    Vielen ist nicht bekannt, dass die Media Center Edition von Windows XP zum Schluss die meistverkaufte Ausgabe Windows war. Viele hängen ihren Rechner aber noch nicht an den Fernseher – aber es ist klar, dass immer mehr es probieren werden.
  • Blue-Ray vs. HD-DVD: Wer wird gewinnen? Keiner. LG stellte auf der CES einen Kombi-Player vor. Der gibt den Kunden endlich Sicherheit – egal, welches Format sich durchsetzt, man kann jetzt kaufen. Aber ich glaube dennoch nicht, dass eine Plastikscheibe, der ideale Distributionskanal für Inhalte ist. Das Web wird diese Aufgabe meistern. Immer öfter werden heuer Filme und Serien nicht nur in Standard-Auflösung zum Download angeboten, sondern auch in HD.
  • DRM hat ausgedient:
    Ich glaube zwar nicht, dass es heuer passieren wird, aber es wird kommen: Strikte Formen von Digital Rights Management sind dem Untergang geweiht. An seine Stelle werden andere, viel flexiblere Modelle treten. Warum? Je mehr Nutzer DRM-geschütze Inhalte haben, desto eher laufen sie in deren Falle. Je mehr Nutzer von der iPod/iTunes- auf Zunes/PlaysForSure-Welt (oder umgekehrt) wechseln wollen, desto höher die Kosten für den Support bei den betroffenen Firmen. Niemand hat die Nutzer über diese Einschränkungen aufgeklärt. Eine Neudefinition von DRM wird fällig.
    Was wird kommen?
    So ganz ohne Schutz wird es nicht gehen. Es würde aber schon reichen, die einzelnen Mediendateien zu codieren. So könnte etwa eine E-Mail-Adresse in eine Musikdatei geschrieben werden. Diese wäre eindeutig einem Kreditkarteninhaber zuzuordnen, der sich hüten wird, seine Dateien beliebig zu verbreiten.

Großflächige Wlans
Und wieder zeigt Google vor, wohin die Reise geht. Sein Wlan-Netz wird heuer noch größer: Bislang versorgte man lediglich die Heimatstadt Mountain View, bis Ende des Jahres taucht man ganz San Francisco in eine Wlan-Wolke. Die Hauptstadt des Silicon Valley wird aber damit zur größten Stadt mit voller Wlan-Versorgung. Andere Beispiele wären Philadelphia oder Boston.

Der Trend ist klar: Medienunternehmen hätten damit die Möglichkeit, noch zielgruppen-spezifischer, weil geografisch genauer Werbung zu schalten. Ich frage mich, wann das auch zu uns kommt. Dass es passieren wird, liegt auf der Hand, weil ganz neue Werbekunden (die Pizzeria ums Eck) gewonnen werden können.

Ein kompletter Ersatz für bestehende Internet-Anschlüsse kann das aber meist nur für Einsteiger-Kunden sein.

Blog-Boom ist zu Ende
Wenn von PR-Menschen Weblogs immer wieder als das Allheilmittel für eine neue Kommunikationsstrategie gepriesen wird, frage ich mich, wo die Leser bleiben. Nicht jeder Content hat seine Leser. Dazu kommt, dass es auch die Steigerungsraten bei Weblogs zurück gehen. Das konnte man im Oktober 2006 am Weblog der Blog-Suchmaschine Technorati entnehmen.

Mir drängt sich der Eindruck auf, als würde das Wachstum der Blog-Leser nicht so ganz mit dem Wachstum der (Unternehmens-)Weblogs korrespondieren.

Praktisch aber in der Nische: RSS
Damit einher geht, dass die IMHO revolutionärste Entwicklung der letzten Jahre immer noch ein Schattendasein hat: RSS. Was hab ich mir die Finger wund geschrieben, um die Frohbotschaft von Web-Abos zu verkünden? Geändert hat sich kaum etwas: 80 Prozent meiner Besucher am Weblog lesen die Site immer noch „online“ und nicht als RSS-Abo. Das hat sich im Jahresabstand kaum geändert.

Gut, der Optimist kann jetzt anführen, dass Windows Vista, Firefox und der IE7 schon eingebauten RSS-Support haben. Diese drei Buchstaben bleiben jedoch nach wie vor sehr abstrakt und kaum ein Normalnutzer kann sich darunter etwas vorstellen. Das wird sich auch 2007 nicht ändern.

Jahr der Spielkonsolen
Hier wird sich viel tun. Im März kommt die Sony Playstation 3 endlich zu uns. Wie auch schon die Xbox 360 (generalüberholte Version kommt im Herbst) wird sie naturgemäß dem Absatz von hochauflösenden Fernsehern fördern. Nicht zu unterschätzen ist auch der Nintendo Wii, der vor allem mit seinem wirklich innovativen Controller besticht.

Die „Next-Generation“-Consoles sind dann die „Current-Gen“-Geräte. Mit ihnen kommt aber noch eine andere Revolution: Sie werden zum Bindeglied zwischen Computer und Fernseher, indem sie digitale Inhalte (Fotos, Videos und Musik) auf diesen weiter leiten.

Und noch etwas interessantes: Sony erlaubt nicht nur die Installation von Linux auf der neuen PS3, man ist dabei sogar noch behilflich, indem man eigene Bootloader anbietet.

Digitalkameras
Das Megapixel-Rennen sollte endlich zu Ende sein. Mehr als zehn Millionen Bildpunkte braucht wirklich niemand. Zunehmend wenden sich die Hersteller nun der Bildqualität zu. Größere Bildsensoren, bessere Bildchips und Optiken, die mehr Licht einfachen, sind gefragt. Das Problem dabei ist, dass nichts von alldem vom Normalkunden im Geschäft begreifbar ist.

Und nicht zu selten wird getrickst, was geht, nur um neue Features zu bewerben. Was etwa bei Billigkameras als Verwacklungsschutz angepriesen wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als Mechanismus, der die ISO-Zahl raufdreht, was kürzere Belichtungszeiten zur Folge hat. Dass dabei das Bildrauschen stark zunimmt und die Bilder unansehnlich werden, verschweigen die Prospekte.

Beeindruckend ist der Preissturz bei digitalen Spiegelreflex-Kameras: Nikons Einsteiger-Gerät, die D40, notiert mitsamt einem Objektiv nur noch knapp über 550 Euro.

2007 werden wir auch erste Kameras im Consumer-Segment sehen, die HDR-Bilder schießen. Diese Technik sorgt für Fotos mit einem beeindruckenden Kontrastumfang, der sie noch realistischer erscheinen lässt.

Weiteres: Was sich sonst so noch tun wird/könnte …

  • Handy/Mobilfunk:
    Billiger als derzeit, kann Handyfonieren kaum werden. Oder doch? Man könnte bezahlt werden fürs Telefonieren! Das macht 3 derzeit schon mit der Call-Me-Option seiner Prepaid-Tarif.
  • Zigbee taucht auf:
    Eine kleine, ganz unbedeutende Funktechnik wird 2007 für Furore sorgen: Zigbee. Ähnlich wie Bluetooth hat es eine sehr geringe Reichweite (10 – 75 Meter), ist aber noch stromsparender. Zum Einsatz wird es in der Heimsteuerung (Lichtschalter, Klimaanlagen, Heizung etc.) kommen. Heuer sollten erste Geräte und Sensoren kommen, 2008 wird Zigbee abheben.
  • DSL-Regulierung:
    Internet-Anschlüsse müssen billiger werden. Wie lässt sich eigentlich der enorme Preisunterschied zu Deutschland rechtfertigen? Hab mich damit bisher eindeutig zu wenig auseinander gesetzt. Aber: Hier wird/muss sich etwas tun.

Was immer noch passieren wird, ich denke, dass ich drüber schreiben werde! So long!

So wird 2007 – Vol. I

Ein bisserl spät für eine Jahresvorschau – aber schließlich hab ich schon seit Wochen nicht mehr gebloggt. Hier der erste Teil – eine kleine private Vorschau auf das noch junge Jahr. Das mach ich 2007:

  • Liebe.
  • Mehr reisen. Ich will endlich einmal ins Silicon Valley!
  • Berufliche Veränderung – Ich mich mehr auf das fokusieren, was mich wirklich interessiert und wo ich glaube gut zu sein: Hightech, Web, Social Media.
  • Ein Buch schreiben: Die Idee wäre schon da.
  • Aktiver bloggen.
  • Einen Podcast-Erfolg starten: Auch hier wäre die Idee da, ich muss sie nur endlich umsetzen.
  • Neue Möglichkeiten suchen, nicht jede Idee ausschlagen.
  • Mehr lesen.
  • Die Uni fertig machen.
  • Ein perfektes BarCamp auf die Beine zu stellen.
  • Mehr Sport machen, gesünder leben.

Ist eine Riesen-Liste – am Jahresende werden wir wohl sehen, was draus wird.