Das wäre der beste iPhone-Tarif

Anders als in Österreich oder Deutschland ist das T-Mobile-Netz in den USA nicht flächendeckend ausgebaut und auch in Städten gibt es noch immer gröbere Versorgungslücken geben. Was tut man dagegen? Man stellt die Handymasten bei den Nutzern auf.

Seit Sommer gibt es dort ein Tarif-Addon, das man sich hierzulande nur wünschen kann: Hotspot @Home.

hotspot-home

Die Idee ist simpel: Wann immer man mit dem Handy in ein Wlan eingebucht ist, telefoniert man kostenlos. Einen Gutteil der Tageszeit ist man ja ohnehin zu Hause oder man hat im Büro oder unterwegs ein Wlan, das man nutzen kann. Darüber hinaus darf man auch die derzeit 8664 T-Mobile-Hotspots weltweit nutzen und spart sich teure Roaming-Kosten.

Das Ganze kostet zehn Dollar Aufpreis auf den monatlichen Tarif.

Immer mehr Handys haben Wlan. Grad schau ich mir etwa das N95 8GB näher an. Hier – wie auch in anderen Nokias – ist Internet-Telefonie nach dem SIP-Standard schon fix eingebaut. Allerdings ist es ein „Pain in the Ass“, das Ding zu konfigurieren. Hat man es erst einmal geschafft, so hat man immer noch zwei Leitungen und es funktioniert einfach nicht so einfach, wie es sein soll – wie es scheinbar bei Hotspot @Home funktioniert.

Wie das Video zeigt, funktioniert auch das Handover zwischen Wlan und dem Handynetz.

Frage: Hat nicht auch das iPhone Wlan eingebaut? Wäre es nicht Zeit für T-Mobile, bei uns so einen Tarif anzubieten? Die aktuellen Tarife sind schon in Deutschland extrem unvorteilhaft und beim österreichischen Preisniveau würden selbst Apples Kulthandys wie Blei in den Regalen bleiben.

Klar, dass man in Europa nicht alle Gespräche kostenlos machen kann, weil es teilweise recht hohe Interconnection Fees gibt. Aber On-Net-Calls oder Gespräche ins Festnetz wären schon machbar. Und was kostet’s schon?

PR sucks

Es gibt Firmen, die überdurchschnittlich viele Presseaussendungen ausschicken. Nokia Siemens Networks ist so ein Beispiel, allerdings nicht das einzige. Hier einige der letzten Aussendungen:

  • Nokia Siemens Networks enhances Telkomsel’s convergent charging solution in Indonesia
  • Norway railway communications integrated into one dedicated system
  • Nokia Siemens Networks to acquire Carrier Ethernet specialist ATRICA
  • Com hem launches first commercial IMS in Sweden
  • Nokia Siemens Networks und Deutsche Telekom unterzeichnen strategische Partnerschaft für Managed Services und Netzwerkmodernisierung

und so weiter, und so fort. Nur Jubelmeldungen. Ich frage mich, warum nicht auch Meldungen verbreitet werden, die nicht so rosig sind: Am 23. November etwa hatte die Financial Times Deutschland eine Story über das Unternehmen – Nokia Siemens Networks geht Großauftrag durch die Lappen.

Wird PR so nicht unglaubwürdig? Warum soll ich allen weiteren Aussendungen eines solchen Unternehmens noch Glauben schenken? Diskreditiert sich eine ganze Branche durch solche (Nicht-)Aussendungen? Warum ist die PR-Branche nicht ehrlich? Hält sie Journalisten für dumm? Dient PR ausschließlich dem Zwecke der Verschleierung?

Es gibt Ausnahmen, aber das Gros der 50+, die täglich bei mir eintrudelnden Pressemitteilungen sind wertlos, unehrlich, leeres Geschwätz und selbst deren Löschung ist manchmal pure Zeitverschwendung. Wie gesagt: Es gibt Ausnahmen und diejenigen werden sich schon angesprochen fühlen.

Aber es ist leider trauriger Fakt, dass kaum etwas in meiner Mailbox brauchbar ist. Und wenn ich auf die letzten acht Jahre als Journalist zurück blicke – es ist nicht besser, sondern eher schlechter geworden.

Dazu passt auch folgendes Video. Ein Journalist von Channel 4 traute sich eine Frage zu stellen, die der Apple-PR nicht gefiel. Es ging um monopolistische Fragen rund um die Bündelung von iTunes und dem iPod/iPhone – das Ergebnis, gibt’s hier zu sehen:

[youtube 44w-RYurbN4]

Ist Google in Unternehmen zu gebrauchen?

Google hat ein großes Ziel: Microsoft am wichtigen Markt für Unternehmens-IT zu schlagen. Dort ist Geld zu holen, nicht im Markt für private E-Mails. Die Richtung dafür lässt sich zumindest schon erahnen: Rund um Gmail und Google Calendar entsteht ein Exchange-Konkurrent.

Allerdings ist es dahin noch ein recht weiter Weg, denn von Zusammenarbeit der einzelnen Dienste ist noch recht wenig zu spüren. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war vor ein paar Wochen die Einführung von IMAP.

Aber: Entweder hat man sich damit übernommen oder Google zeigt eindrucksvoll, dass der Preis immer noch die Qualität eines Produkts bestimmt.

Wer nämlich den IMAP-Zugang über Gebühr strapaziert – also viele Daten vom Server abfragt -, wird zur Strafe für 24 Stunden gesperrt. So ist’s zumindest mir ergangen. Ich hab alle meine Exchange-Mails (ca. 50.000 Mails, 1,2 Gigabyte) nach Gmail transferiert und dann über Nacht von Outlook neu abgeholt. Scheinbar war das schon zu viel, der Account wurde gesperrt.

Bild 2

Um eine Lösung für das Problem zu finden, gibt’s einen Link – siehe „clicking here“ auf dem oberen Screenshot. Die Hoffnung, wieder Zugang zur Mailbox zu erhalten, wurde allerdings herb enttäuscht. Die „Troubleshoot“-Seite gibt’s nicht.

Bild 4

Wurde IMAP nicht genau dafür gemacht, Mailboxen hin und her zu schieben? Was nützen 5,3 Gigabyte Speicherplatz, wenn ich sie nicht bewegen kann? Typisch für Google ist auch, dass man weder den genauen Grund der Sperre erfährt, noch Auskunft erhält, wo denn die „Limits“ des Dienstes sind. In den Support-Foren kocht es jedenfalls ordentlich.

Mir stellt sich die Frage, ob es ähnliche Limits auch bei der kostenpflichtig Premier Edition der Google Apps gibt und wie gut dort der Support ist. 50 Dollar pro Account und Jahr sind bei vielen Benutzern nicht wenig. Für nur etwas mehr (9,95 Dollar/Monat) bekommt man – zumindest bei meinem Anbieter – einen Exchange-Account mit unlimitierter Mailbox-Größe. Dort arbeitet alles perfekt zusammen, alles ist in sync und der Dollarkurs macht’s preiswert.

Empfehlen kann man die kostenlosen Apps von Google eindeutig! Allerdings nur, wenn man privat ein paar Mails verschickt, keine großen Datenmengen bewegt oder man ruhig mal einen (Arbeits-)Tag darauf verzichten kann.

Ich kann mich erinnern, in der Zeitung Gmail und die anderen Apps empfohlen zu haben. Ich möchte mich zumindest auf diesem Wege dafür entschuldigen.

Exchange ist nicht perfekt, aber viel fehlt nicht. Hier meine Wunschliste an Microsoft:

  • Die Mac-Unterstützung ist zum Schreien! Entourage ist in der 2004er-Version praktisch unbedienbar und gleicht weder Notizen noch Aufgaben mit dem Server ab. Mal abwarten, was das Mac-Office 2008 bringt. Auch Apple muss mit Mail, iCal und dem Adressbuch noch an der Exchange-Unterstützung feilen.
  • Warum Windows Mobile keine Notizen over the air synchronisiert, ist mir ebenfalls rätselhaft – erst recht, weil beides vom gleichen Hersteller kommt.
  • An Browsern kennt man in Redmond nur den IE. Safari oder Firefox bekommen immer noch kein brauchbares Outlook Web Access serviert.
  • Vielleicht bin ich auch nur zu blöd: Aber ich hasse es, bei jedem Start von Outlook das Passwort eingeben zu müssen. Warum kann man das nicht speichern?

Nutzt ihr Google Apps? Zufrieden?

iRobot Roomba: Mein Gadget des Jahres

Würde ich ans Christkind glauben, ich wünschte mir einen iRobot Roomba 560. Warum? Weil ich Staubsaugen hasse und schon einige begeisterte Reviews über die neuen Roombas gelesen habe.

Als ich mich zuletzt nach Staubsauger-Robotern umgesehen habe, kosteten sie bei uns 1000 Euro und mehr. Jetzt sind sie mit rund 400 Euro (349 Dollar, Schweinerei!!!) endlich leistbar.

Im Sommer stellte iRobot die 5er-Serie der Roombas in den USA vor, jetzt endlich kommen sie auch zu uns!!! Vorerst gibt es sie aber nur bei Amazon. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis es sie auch im gut sortieren Elektrohandel gibt.

iRobot Roomba 560

Lang kann es nicht mehr dauern, da saugt bei mir ein Roomba. Dann kann Werner zur Roomba-Party kommen und ihm Chipsbrösel vorwerfen 🙂

Videos dazu gibt’s übrigens zuhauf auf YouTube!

Video: Die Alpen glühen …

Logo Alpenglühen… zwar noch auf Sparflamme, aber sie glühen. Social Networks sind ja bekanntlich der letzte Schrei und jetzt kommt noch ein weiteres dazu. Alpengluehen.com nennt sich ein Startup aus Österreich, das mehr Beachtung finden sollte.

Es ist eines von ganz wenigen Web 2.0-Startups aus Österreich und das einzige, das ich näher kenne.

Was ist Alpenglühen?

Xing: Business-Kontakte
Facebook: Freundesnetzwerk
StudiVZ: Studienkollegen
Alpenglühen: Freizeit und Sport in den Alpen

Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Es soll ein soziales Netzwerk rund ums Thema Freizeit und Tourismus sein. Es richtet sich an alle, die sich zum Gipfelsturm, Schifahren, Wandern, Raften oder ähnlichem verabreden und Gleichgesinnte treffen wollen.

Die Nutzerzahlen:
Eben waren laut der Site 194 Nutzer online, insgesamt gibt es erst 568 registrierte Mitglieder.

alpengluehen-user.gif

Winzige, fast mikrige Zahlen, wurde Alpenglühen doch schon vor mehr als einem Monat (am 1. Oktober) gelauncht. Damals legte die Site aber einen schlimmen Start hin – nichts klappte in den ersten paar Stunden. Auch wenn die meisten Bugs mittlerweile beseitigt sind, das könnte einige Nutzer abgeschreckt haben. Zudem ist der Launch ziemlich still – beinahe unter Ausschluss der Blogosphäre – vor sich gegangen. Niemanden hat’s scheinbar interessiert und auch ich blogge erst jetzt zum ersten Mal drüber. Spät, sehr spät.

Was kann Alpenglühen?
Wie gesagt: Es ist ein Social Network und entsprechend steht das Vernetzen der Nutzer im Vordergrund.

alpengluehen-vernetzung.gif

Wer will, kann eingeben, wofür er sich interessiert und aufgrund der Interessen in den Profilen anderer Nutzer nach interessanten Leuten suchen. Klar, dass da auch eine Mini-Partnerbörse nicht fehlen darf. Praktisch, die Leute-Suche lässt sich auf einen Umkreis von X Kilometern um den eigenen Wohnort oder das Urlaubs-/Schi-/Wander-Ressort einschränken.

Daneben will man auch noch zum Informations- und Bewertungsportal rund um Outdoor-Aktivitäten werden. Nutzer können von Schihütten bis zu Seilbahnen alles bewerten, was ihnen unterkommt. Eine kleine Redaktion darauf schaut, dass nicht geschummelt wird. Außerdem gibt es allerlei Insidertipps (zu Kulinarik, Kultur, Nightlife, Familie und mehr) von Nutzern oder der Redaktion.

Wer will, kann einen Freizeit-Blog mit Einträgen füttern, Fotos und Videos hochladen.

Genial finde ich die Wetterinformationen, die optisch die besten in Österreich sind. Einzigartig ist auch der Lawinenwarndienst. Laut den Gründern ist Alpenglühen die einzige Site in Österreich, wo man einen Komplettüberblick über die Lawinensituation bekommt.

Das Angebot variiert zwischen Sommer- und Wintersaison. Im Herbst und Winter stehen Schifahren oder Thermen im Vordergrund, im Frühjahr und Sommer sind es das Wandern und die Seen.

Das Geschäftsmodell:
Werbung wird es auf der Site nicht viel geben, stattdessen setzt man auf Premium-Dienste. Die Benutzung der Site – inklusive Schreiben von Nachrichten unter Nutzern – ist kostenlos. Allerdings gibt es einiges, das man nur mit der Platinum-Mitgliedschaft machen kann. So wird man zwar auf Wunsch per Mail über Besucher am Profil benachrichtigt – wer diese waren, erfährt man aber nur, wenn man bezahlt. Insgesamt ist die Site aber – anders als etwa Xing (Bezahlen fürs Nachrichtenschreiben ist für mich schon fast Nötigung!!!!) – gratis absolut benutzbar.

Das Platinum-Upgrade kostet ab 2,95 Euro pro Monat (bei jährlicher Zahlung), kann aber auch durch Erstellung von Content (durch Punktesammeln) verdient werden.

Dafür soll man einige Ermäßigungen bekommen. Welche das sein werden ist noch nicht klar, weil das Programm erst startet. Denkbar wären aber ermäßigte Eintritts- oder Liftkarten, Freizeit-Versicherungen und vieles mehr.

Das ist für mich der wichtigste Punkt des Ganzen: Touristiker suchen – oft mehr oder weniger verzweifelt – den Kontakt zur Freizeit-Community. Den können sie bei den Alpenglühern bekommen. Je schneller man eine vernünftige Nutzerzahl bekommt, umso interessanter wird’s für die Wirtschaft.

Alpenglühen Platinum

Offenheit:
Derweil ist Alpenglühen gleich verschlossen wie Xing, Facebook, MySpace und all die anderen Social Networks. Allerdings ist man offen für APIs. Als erstes will man einen Weg anbieten, die Lawinen-Infos einfach allen anderen Sites anzubieten, die das wollen. Mal sehen, was da in Zukunft noch kommen wird.

Mein Fazit:
Ich muss vorwegnehmen, dass ich kein großer Social Networker bin. Gut möglich auch, dass ich das mit einer zu rosaroten Brille sehe. Die Alpenglüher kommen aus meiner Stadt, wo im Web sonst so gut wie nichts passiert. Würde dieses Startup abheben, gäbe es einen kleinen Ruck durchs Land. Zudem sind mir die Gründer sympatisch, weil – selten genug – in Kärnten einmal etwas ohne Zuschüsse des Steuerzahlers passiert.

Insgesamt glaube ich an den Erfolg von Alpenglühen, weil …

  • … Freizeit und Urlaub den Leuten immer mehr an Wert gewinnen. Warum es dafür bislang keine gutes, umfassendes Web-Angebote gab, ist mir rätselhaft.
  • … Alpenglühen für mich einzigartig ist. So etwas wie das kenne ich noch nicht.
  • … weil das Geschäftsmodell aufgehen könnte. Die Verzahnung von On- und Offline stimmt und die Tourismus-Regionen in Österreich sind budgetär recht gut bedient. Zudem werden gerade im Tourismus Online-Aktivitäten immer wichtiger.
  • … die Gründer das Web und seine Eigenheiten verstehen.

Ich habe aber auch Kritikpunkte:

  • Ich sehe wenig Internationalisierungs-Potenzial, auch wenn Österreich eines der touristisch bedeutsamsten Länder der Welt ist. Nach der Schweiz und Südtirol ist vermutlich auch schon Schluss. Wichtig wäre es, die vielen Deutschen ins Boot zu holen, die hier auch urlauben. Ihnen könnte man damit eine „virtuelle Heimat in Österreich“ geben.
  • Der Launch: Vermutlich wäre es klüger gewesen, nicht mit allen Features zugleich zu starten, sondern diese nachzuschieben. So wären möglicherweise einige Bugs beim Start zu vermeiden gewesen.
  • Die Aufmachung müsste noch vereinfacht werden. Wie, das weiß ich auch nicht so ganz – aber vieles muss offensichtlicher werden.
  • Offenheit: APIs, Integration von OpenSocial etc. werden noch kommen, fehlen wir aber derzeit.
  • Kommunikation: Warum die beiden Gründer (Marcus Bitter und Michael Gutternig) noch keinen Blog haben, weiß ich nicht.

So, und jetzt zum – im Titel versprochenen – Video-Interview mit den Gründern. Dauer: 42:35 Min.

[youtube W8M4aVLGM5A]

Mein Produktivitäts-Tief

Wie ja schon einige erraten haben, gehört mir nun ein nagelneues Macbook Pro. Ich bin also seit genau einer Woche ein Umsteiger, auch Switcher genannt. Das hat weniger damit zu tun, dass ich mit Windows ganz unzufrieden wäre. Vielmehr war ich wieder einmal neugierig und ein neues Notebook war nach vier Jahren ohnehin fällig. Für den Fall, dass alles daneben geht, kann ich immer noch Windows drauf laufen lassen – und das auch noch schnell!

MacBook Pro

Ich habe die ganzen 90er Jahre durch Macs genutzt, bin dann trotz oder gerade wegen MacOSX 10.0 wieder zurück zum PC gewechselt. Der Umstieg fiel mir also gar nicht schwer, war aber teuer (ein paar Software-Lizenzen, neue Datenkarte etc.). Aber: Die ganze Fanboy-Diskussion ist völlig fehl am Platz, weil man die meiste Zeit ohnehin in Applikationen verbringt und die sind da wie dort meist dieselben. Es geht um Produktivität und nicht um Kult!

Derweil bin ich aber in einem echten Produktivitätstief. Ich habe ein Problem und bitte dabei euch inständig um Hilfe! Nichts ist mehr „in sync“. Womit hält man einen PC, ein Macbook und ein Windows Mobile 6-Handy stets aktuell? In der reinen Windows-Landschaft ist das easy: Du besorgst dir einen Exchange-Zugang und alles läuft rund. Am Mac gibt’s halt nur Entourage und das ist … (ohne Worte).

Meine Idee: Es müsste doch auch mit Gmail/Google Calendar klappen. Habt ihr Erfahrungen damit? Womit synct ihr diese Inhalte? Adressbuch, iCal und Mail könnte auch Zimbra abgleichen. Kennt sich damit wer aus? Was gäbe es für Alternativen?

Was ist euer Outlook-Ersatz am Mac? Ich kenn mich einfach nimmer aus. Danke euch!!!

gPhone: Handy aus dem Baukasten

Auch wenn die Gerüchte zum Schluss gestimmt haben: Google hat wieder einmal alle überrascht. Anstatt ein gPhone auf den Markt zu werfen, greift man Microsoft und Nokia frontal an. Und nebenbei ändert man auch noch die Spielregeln der Mobilfunkbranche.

Das sagenhafte Google-Phone ist kein Handy, sondern ein Baukasten namens Android. Anstatt sich mit einem einzigen Handset-Hersteller zusammen zu tun, holte man mit HTC, Motorola, LG und Samsung gleich vier Schwergewichte an Bord. Google will nicht ein gPhone, sondern tausende, meinte denn auch CEO Eric Schmidt heute bei der Präsentation der Mobilfunkstrategie. Recht hat er.

Android ist – sehr vereinfacht gesagt – eine Art Baukasten mit Empfehlungen für Hardware und kostenloser Software sein. Größter Vorteil: Es ist eine Plattform, die günstige und rasche Entwicklungen ermöglicht. Man besorgt sich einfach ein paar Leiterplatten, passt die Software an und baut ein ansprechendes Plastikgehäuse rundherum. Erste Handys sollen bereits im ersten Halbjahr 2008 erscheinen. Der SDK soll schon kommende Woche (vermutlich als Beta) untes Volk gebracht werden.

Anders als bei anderen Gadgets, könnten die Hobby-Designer diesmal gar nicht so falsch gelegen sein. So könnten die gPhones alias Andoiden tatsächlich aussehen:

gPhone “Designstudien”

Und was wird das gPhone denn können:

  • Es wird viele verschiedene Versionen geben – vom „dummen“ Smartphone bis hin zu voll ausgestattenten PDAs mit 3G-Datenfunk, GPS-Navigation und Multimedia-Features.
  • Es wird – nona – auf Linux basieren, der SDK und alle anderen Tools sollen unter GPL V2 freigegeben werden.
  • Alle möglichen Google-Dienste sollen drauf laufen. Sollen, denn wie sehr Google die Hersteller dazu verpflichten kann, steht noch auf keinem Blatt.
  • Es werden wohl sehr innovative Geräte dabei rauskommen. Geräte deshalb, weil es ja nicht immer nur Mobiltelefone sein müssen. Wer weiß, was man mit der Plattform alles anstellen kann …

Noch interessanter sind die Auswirkungen, die Android-Handys auf die Mobilfunkbranche haben könnten.

  • Die Mobilfunkbetreiber werden immer unwichtiger:
    Es ist klar, dass Google im Vordergrund stehen wird und nicht die T-Mobile & Co. Was auf sie zukommt, werden sie erahnen. Dabei sein ist alles … was sie noch tun können. In Hinkunft werden sie zu Datenspediteuren, wie es heute schon die Internet-Provider sind. Auch dort sorgen Google, Yahoo und Microsoft für den Mehrwert und die Mehreinnahmen in Form von Werbung.
  • Location Based Walled Gardens:
    Wenn es etwas gibt, das Mobilfunkbetreiber hüten, wie den Augapfel, dann sind das die Positionsdaten ihrer Kunden. Es könnte ja sein, dass damit jemand – mit Zustimmung des Endkunden – Geld verdient. Wenn, dann sollte es der Betreiber selbst sein.
    Mit diesem Mauern hat man sich selbst zuzuschreiben, dass es auch heute noch kaum location based Services gibt.
    Dass das Google Phone den Maps-Dienst mitbringt, ist so sicher wie das Amen im Gebet. Bei immer günstigeren Preisen wird auch immer öfter GPS mit an Bord sein.
    Über definierte Schnittstellen und hoffentlich auch der Zustimmung des Kunden könnten Das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie sich ein Walled Garden selbst ad absurdum führt.
  • Werbung wird sich ändern:
    Keine Frage, AdSens wird dabei sein – nona! Google ist längst schon keine Suchmaschine, sondern ein Riesen-Werbeunternehmen. Und mobil soll die ja noch besser wirken als stationär.
    Nicht nur im Mobilfunk wird sich einiges tun, auch auf den Rest der „Old Economy“ kommen große Veränderungen zu. So steigt der Druck auf alle, online und mobil Werbung zu schalten.
    Fragt sich der Nutzer wo denn die nächste Pizzeria ist, wird wohl nur zu der geleitet, die dafür auch bezahlt. Ob das auch die nächstgelegene ist, werden viele Kunden gar nicht wissen. Welche Pizzeria kann sich da erlauben, nicht mit dabei zu sein.
  • Breitseite gegen Microsoft:
    Ich getrau mich jetzt, zu wetten. Es ist nur noch eine Frage, bis Gmail, dessen Kontaktverwaltung und Google Calendar integriert werden. Das wäre ein Frontalangriff auf Microsofts Exchange-Server. Bis dann noch ein Sharepoint-Clone (Wiki) kommt, wird wohl nicht mehr viel Zeit vergehen. Google Docs wird vermutlich mit der Zeit auch nicht schlechter.
    Google positioniert sich somit auch in der Enterprise als wesentlicher Player. Für KMUs dürfte es nicht mehr lange dauern, wenn sie beim Suchmaschinenbetreiber eine passende Alternative finden.
  • Andere Handset-Hersteller:
    Sie müssen sich schon seit dem iPhone anstrengen, besser zu werden. Nokia oder SonyEricsson werden sich beeilen müssen, ihre Handsets noch netztauglicher zu machen und eventuell Partnerschaften (mit Yahoo?) einzugehen.
  • Der Preisdruck steigt:
    Wenn stimmt, was Google und seine Partner von der OpenHandsetAlliance heute in einer Telefonkonferenz verkündet haben, werden Handys in Zukunft deutlich billiger.
  • Werbung macht’s kostenlos:
    Denkt man ein wenig weiter, könnte Gratis-Mobiltelefonie absolut eine Zukunft haben.

Google in jeder Tasche, das ist mächtiger als alles, was es bislang gab. Man stelle sich vor, dass in vielen Ländern das Handy der erste Kontakt mit dem Internet darstellt. Wenn jemand mit Google aufwächst, warum soll jemand noch Yahoo oder erst recht Microsoft brauchen?

Noch mehr zum Thema/Worth reading:

Gesucht: Die Gadget des Jahres 2007

Ich schreib ja auch die Technik-Seiten einiger österreichischer Tageszeitungen. Dabei brauch ich euren Rat: Was waren die Produkte des Jahres 2007 für Euch? Es können aber auch Zukunftstechnologien sein, die heuer aufgekommen oder abgehoben sind. Oder freakige Dinge, die heuer erschienen sind.

Danke für Eure Mithilfe!

Meine Top drei seien hier natürlich auch verraten:

  1. Das iPhone:
    Ich weiß, es wird ohnehin genug gehypt und erst Version 1.0. Es ist ein Mobiltelefon, das nicht alles hat, alles kann und auch die Texteingabe ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Aber Apple hat es geschafft, dass sogar mein Großvater und meine Mutter hier mitreden können.
    Es hat auch Auswirkungen auf andere Hersteller: Durch das iPhone stieg der Druck, besser werden zu müssen. Es zeigt, wie ein Mobiltelefon sein kann – bislang waren viele Geräte für eine breite Zielgruppe höchstens zum Telefonieren nutzbar.
    Außerdem veränderte es die Nutzungsgewohnheiten, mobile Dienste wie Maps, E-Mail oder Webbrowsen kamen erst durch das iPhone – zumindest in den USA – ins kollektive Bewusstsein.
    Und schlussendlich: Kein anderes Gadget hat es geschafft, in so kurzer Zeit eine so hohe emotionale Bindung bei seinen Nutzern (auch in Klagenfurt gibt es welche) zu erreichen.
    Das Geschäftsmodell von AT&T/T-Mobile/Apple würde eigentlich einen Punkteabzug bringen, aber zum Glück gibt’s ja Mittel und Wege drum herum.
  2. Social Networks:
    Im Mai 2007 setzte sich meine beste Freundin vor meinem Laptop und wollte sich „diese komische VZ-Seite“ ansehen, von der sie ständig Einladungen bekommt. Sie blieb sitzen. Über drei Stunden war sie nicht mehr ansprechbar, sondern im Banne ihres neuen und alten Freundeskreises.
    Zwar sind Sites wie StudiVZ, Facebook, Xing & Co. keine Innovationen von anno 2007 (und manchmal auch gar nicht innovativ), doch zumindest in meinem Freundeskreis haben diese Sites heuer abgehoben. Das Web gehört nicht mehr den Geeks alleine.
    Interessant in diesem Zusammenhang ist aber auch, dass nirgendwo so viel übertrieben wird, wie beim Thema „Social Web“. Bei Google, Yahoo und Microsoft wohl auch gibt’s eigene Leute, die nur drüber nachdenken, wie man selbst E-Mail mit Komponenten des Social Networkings anreichern kann. Man braucht nur was Soziales einbauen und schon läuft’s. Scheinbar.
  3. Die Blu-ray-Disk:
    Ich könnte auch HD-DVD schreiben. Warum soll das toll sein? Ganz einfach, weil es eine Lektion sein wird, die Elektrofirmen deutlich spüren werden. Sie werden lernen, dass es nichts bringt, gegen den Konsumenten und nur fürs eigene Lizenzgeschäft zu arbeiten. Je länger diese Formate parallel bestehen, umso eher müssen deren Proponenten selbst Einbußen hinnehmen.
    Zu allererst verlieren sie durch immer höhere Bandbreiten, die HD-Filme auf Abruf im Web ermöglichen.
    Andererseits werden die großen Player (Toshiba vs. Sony/Philips) wohl niemals Player des jeweils anderen Lagers verkaufen – auch wenn das schlussendlich gewinnt. Und selbst bis dahin werden sie nicht viel Geld verdienen, weil der Preiskampf zwischenzeitlich mörderisch wurde. In den USA gab’s letzte Woche einen Toshiba HD-DVD-Player für 98 Dollar …

Daneben gäb’s noch viel mehr, das mir grad einfällt: Etwa den Zune (ja, ich stehe dazu) oder Microsofts Surface, das MacBook Pro als schnellstes Windows-Notebook, das Nokia 6110 und der N95 sowie Wii und PS3, die ebenfalls heuer ihren Europa-Start hatten.

Und eure Top 3 des Jahres 2007? Ich bin gespannt, wie ein Regenschirm!