Nein, ich bin kein Terrorist!

Bis Mittwoch bin ich noch in Brüssel und schau mir an, wie die EU bzw. deren Regionen das Braodband-Gap bridgen wollen (schönes Denglisch). Disclaimer: Kärnten Klick hat eingeladen.

Wie ich so ins Walhaller der EU vorstoße, lese ich von der Vorratsdatenspeicherung. Zur Erinnerung: Bald sollen Telekommunikations-Verbindungsdaten sechs Monate lang gespeichert werden. Allerdings „nur“ die Verbindungsdaten – also wer an wen was schickt – aber nicht der Inhalt. Das heißt: Ein Provider muss Aufzeichnungen darüber führen, wem ich welche E-Mail wann geschickt habe.

Das macht mich aber stutzig: Ich bin mein eigener E-Mail-Provider. Ich habe meinen eigenen Mail-Server – vermutlich genau so wie die Al Quaida. Wem muss ich meine E-Mails melden? Es kann ja nicht sein, dass ich als einziger dem Netz entgehe. Suspekt wäre ich und womöglich auch terror-verdächtig.

An wen kann/muss/soll ich mich wenden? Welcher Behörde muss ich meinen Mail-Server melden? Dem Innenminister? Dem Infrastrukturminister, der die Sache ins Parlament bringt? Bitte um Aufklärung, ich will nicht als Terrorverdächtiger gelten!

Ich hoffe, die zuständige Behörde bekommt viele solcher Anfragen. So viele, dass sie mit dem Beauskunften von privaten Mailserver-Betreibern schon ausgelastet sind. So viele, dass selbst der dümmste Brüsseler Bürokrat auf die Idee kommt, dass das nichts bringt.

1 Kommentar
  1. Jürgen R. Plasser
    Jürgen R. Plasser sagte:

    Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt. Ich habe auch meinen eigenen Server. Ich gebe doch meine Daten nicht freiwillig her.
    Ich brauche mal demnächst eine juristische Definition des Begriffes Provider.

    Im Grunde ist das alles Schmarrn und eine echte Gefahr für den Datenschutz, vor allem wen ich an das Medium E-Mail und das Protokoll SMTP denke. Vielleicht sollten wir IT-Experten wirklich (mehr) Lobbying betreiben…
    http://www.hanno.de/blog/2007/05/06/lobbyismus-fur-nerds/

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