Sammelsurium

Ich war jetzt ein paar Tage weg und hab gleich ein ganzes Sammelsurium von Dingen zu berichten.

1. Gigantomanie pur!
Ich war auf Pressereise mit der Telekom in Dubai. Um sich ein Bild davon zu machen, was dort abgeht, braucht man sich nur ein Beispiel vor Augen halten: Die bauen gerade ihren Flughafen aus, den größten in der arabischen Welt. Der zweite Terminal wird gerade fertig gestellt und soll die Kapazität auf die des Airports in Frankfurt erhöhen. Noch bevor der fertig ist, nimmt man schon den neuen Flughafen in Angriff. Der soll ein wenig weiter in der Wüste entstehen und der größte der Welt werden. Nebenbei baut man mit dem Burj Dubai den größten Wolkenkratzer der Welt. Die Dubai Mall ist das größte (und wohl luxoriöseste) Einkaufszentrum der Welt und hat sogar eine eigene Schihalle. Am Strand entsteht gerade Dubai Waterfront, ein Stadtviertel für für 750.000 Einwohner auf einer Fläche, so groß wie Manhattan. Mit dem Asia-Asia-Hotel wird gerade das größte Hotel der Welt gebaut. DubaiLand heißt bald der größte Freizeitpark der Welt, bei dem es kaum verwundert, dass er auch das größte Riesenrad der Welt beherbergen wird. Und auch sonst tut sich eine Menge. Ich habe gelesen, dass jeder zweite Großkran der Welt gerade in den Emiraten steht.
Ich habd rund 400 Fotos gemacht, die kommen am Wochenende auf meinen Flickr-Stream und im mein Album!

2. Gute Idee der Piraten!
Ich habe echt lachen müssen, als ich das gelesen habe: Indische und chinesische Softwarepiraten beklagen sich darüber, dass Microsoft allzu streng gegen sie vorgeht. Ihre Lösung ist einfach wie simpel. Sie drohen Bill Gates damit, bald nur noch Linux auf diese Art und Weise zu promoten 🙂

3. Usability bringt Leser!
Ich hab vor ein paar Tagen meinen Blog ein wenig umgebaut. Das krypische „RSS abonnieren“ hab ich von links unten nach links oben gegeben und mit Bloglines, Google-Reader & Co. aufgemotzt. Das Ergebnis: Ein Drittel mehr Abonnenten auf dem Feed innerhalb von wenigen Tage. Am Wochenende kommt noch eine Erklärung dazu, was RSS überhaupt ist.

4. Es braucht mehr Podcasts!
Nachdem ich nach zwei Episoden mit „BigIdeas“ aufgehört habe, werde ich damit wieder anfangen und auch ein neues Projekt angehen. Das könnte echt was werden – aber mehr kann will ich noch nicht verraten.

5. Ein Dank in die Steiermark!
Wir haben da ein Projekt, das sich „Schüler machen Zeitung“ nennt. Ich hatte eben die Ehre, einer Schülerin ein längeres Interview zu geben. Das hat mich endlich auf eine Buchidee gebracht, die was werden kann. Nachdem ich schon so viele Ideen schnell verworfen habe, könnte das echt was werden! Aber: Mehr kann will ich noch nicht verraten. 🙂 Stay tuned, dafür gibt’s vielleicht einen eigenen Blog oder ein Wiki. Danke Bernadette!

6. Scheinheilig!
In New York fand dieser Tage ein Kongress der amerikanischen Buchverleger statt. Als Sprecher war Thomas Rubin von Microsoft eingeladen. Der hat doch allen Ernstes gesagt, Google würde rücksichtlos mit Copyright umgehen. Angesprochen war dabei die Buchsuche des Suchmaschinenanbieters. Hm … Macht Microsoft nicht komplett dasselbe? Auch beim ähnlichen Geschäft der Nachrichtensuche sind beide (Google und Microsoft) gleich „flexibel“ im Umgang mit intellektuellem Eigentum … Also bitte: Scheinheiligkeit braucht man nicht auch noch zur Schau stellen.

7. Abartige Suche!
Ufos, Außerirdische und Paranormale sind im Visier von Yahoo und IBM. Die beiden Unternehmen sind auf der Suche. Ziel des „UFO Crawlers“ ist die gezielte Suche nach Seiten mit paranormalen Inhalten. Vielleicht sind ja Aliens nicht nur unter uns, sondern schreiben auch Blogs. Man kann heute wirklich niemandem mehr vertrauen …

8. Göttlicher Segen!
Das Web muss wirklich etwas tolles sein – sogar Papst Benedikt XVI lobt es. Gleichzeitig warnt er vor zu hoher Medienkonzentration. Ob das damit zu tun hat, dass der italienische Premierminister Prodi die Medienlandschaft neu ordnen will und damit Berlusconi weh tut?

Wie auch immer – ich geh jetzt auf ein Heferl! Cheers.

Leider ohne mich

Hallo! Alle, die morgen beim First Tuesday sind, müssen leider ohne mich auskommen. Ich mach mich zeitig in der Früh auf den Weg nach Wien und dann geht’s weiter nach Dubai zur CabSat. Gerüchteweise verkündet die Telekom Austria dort einen Deal … Mehr darüber an dieser Stelle!

Aber ich bin mir sicher, ihr habt auch ohne mir Spaß beim Bowlen!

Eine gut versteckte Perle

Hat schon jemand von der Enzyklopädie des Europäischen Ostens (EEO) gehört? Ich wette nicht, denn die Betreiber scheinen das Projekt – völlig zu unrecht – sehr gut zu verstecken.

Die Idee hinter der EEO: Unter wissenschaftlicher Obhut sollte die umfassendste Wissensdatenbank über Osteuropa entstehen. Das Projekt wurde vom Verleger Lojze Wieser angeregt und wird vom Institut für Geschichte der Alpen-Adria Universität Klagenfurt betreut. Weitere wissenschaftliche Mitarbeiter sitzen in Wien, Graz und Marburg.

Der Wiki (nur Wissenschaftler dürfen bearbeiten) umfasst gut recherchiertes Wissens über 23 Länder Osteuropas. Interessant ist neben dem eigentlichen Lexikon auch das Sprachenlexikon. Enthalten sind ferner Fotos und Karten von Spitzbergen bis in die südliche Türkei vorhanden.

Das Ganze ist natürlich ein „Work in Progress“, aber dennoch eine spannende Sache. Schade, dass es so versteckt wird. Kein Link führt von der offiziellen Uni-Website auf diese Wissenperle …

[Update:] Wie Andi kommentiert hat, geht’s mittlerweile wirklich gar nicht mehr. Nur die „offizielle“ Site ist „online“: www.uni-klu.ac.at/eeo

Geeks are meeting

Strike!!!

Der nächste First Tuesday wird einmal ganz anders. Kärntens Geeks (Freunde von Hightech, Web und Social Software): Am 6. März ab 19 Uhr in der Bowling-Arena beim Cinecity (Völkermarkter Straße).

Wer kann kommen?
Jeder der will! Der First Tuesday ist ein regelmäßiger Treffpunkt von Techies – Leuten mit Bezug zu Technik, die sich dafür interessieren oder Mitarbeiter von technik-orientierten Firmen. Weil ich nicht alle kennen kann, sagt es doch allen weiter, die interessiert sein könnten.

Warum überhaupt?
Weil man sich untereinander viel zu wenig kennt. Bei den letzten beiden Malen hat sich die Teilnehmerzahl (fast) jedes Mal verdoppelt …
Man trifft dabei mehr als nur interessante Firmen und Leute. Man glaubt gar nicht, was es in Kärnten an Hightech-Leuten gibt!

Fotos vergangener First Tuesdays gibt’s auf Flickr!
Danke an den Software-Internet-Cluster (SIC), der den Termin auch an seine Mitglieder weiter leitet.

Übrigens: Fast überall anders heißen derlei Meetings nun „Webmontag“. Wär ja auch was. First Tuesday klingt irgendwie altbacken und von der Dot-Com-Blase abgelutscht, oder? Eure Meinung?

Luftkrieg mit Grazer Hilfe

Ich bin heute auf eine interessante Geschichte gestoßen: Google und Microsoft haben sich am Australia-Day (am 26. Jänner) eine Luftschlacht geliefert, die von Bill Gates letztendlich mit österreichischer Hilfe gewonnen wurde.

Beide Unternehmen kündigten an, am Nationalfeiertag Flyover durchzuführen. Dabei wurden mit Kameras, die am Flugzeugrumpf montiert sind unendlich viele Fotos geschossen, die mittlerweile in Google Maps, Google Earth sowie Microsoft Live Local eingeflossen sind.

Beide Kontrahenten warben eifrig für den Australia Day. Man sollte Ausschau nach den Flugzeugen halten, winken und sich so in den jeweiligen Mapping-Produkten verewigen können.

Während Googles Info dafür ist wieder offline ist, erfreut sich Microsofts Site nach wie vor großer Beliebtheit. Im Unterschied zu Google bot man auch den Beteiligten am Boden an, Fotos vom Nationalfeiertag online zu stellen. So entstand nicht nur ein Riesen-Fotoalbum von oben, sondern auch eines von unten.

Google hatte mit einem Problem zu kämpfen. Australiens Regierung erlaubte an diesem Tag keine Tiefflüge über Sydney und anderen Städten. Ein Pech, denn Googles Ausrüstung war nur für absolute Tiefflüge ausgelegt. Man flog dennoch, nur höher und so beklagten sich einige, dass ihre Dachparty nicht zu sehen war, die geplante Gratis-Werbung nur aus wenigen nicht erkennbaren Pixeln bestand oder die Entschuldigung bei der Ex-Freundin ins Wasser fiel.

Microsoft dagegen konnte höher fliegen und so trotz Tiefflug-Verbots immer noch scharfe Bilder liefern. Der Grund dafür liegt in Graz. Im Mai 2006 übernahmen die Redmonder den dort ansässigen Imaging-Spezialisten Vexcel. Seither ist Graz der einzige Standort von Microsoft Research in Österreich und nur einer von insgesamt fünf in Europa.

In der Steiermark wurde die Ultra Cam entwickelt – eine auf einem Flugzeugbauch montierte hoch auflösende Kamera, die derzeit wohl alles andere in den Schatten stellt.

Ihre Auflösung beträgt rund 86 Millionen Pixel. Wird aus einer Höhe von 500 Metern fotografiert, entspricht Pixel einer Fläche von 5 x 5 cm.

Die Farbtiefe beträgt 12 statt der üblichen acht Bit. Daher ist der Dynamikumfang auch etwas höher. In einer Unit können insgesamt 1,5 Terabyte Daten gespeichert werden – das sind also 2700 unkomprimierte Luftbilder. Schnappschusskamera ist sie mit einem Gewicht von 45 Kilogramm allerdings keine.

Wie ich schon vor einiger Zeit gehört habe, gab es vor kurzem auch in Kärnten einen Flyover oder dieser steht unmittelbar bevor. Bin schon gespannt, was daraus wird!

Microsofts Offline-Web-Office

„Google Mail ist im Moment leider nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie in einigen Minuten erneut …“
Nun: Dieser Moment dauert schon fast sechs Stunden.

Während bei Gmail den ganzen Nachmittag über nichts ging, war der Mail-Dienst der Google-Apps quick lebendig. Hm …

google-apps

Ist ein Online-Office (oder zumindest die Gratis-Version davon) vielleicht doch nicht so erstrebenswert. Firmenkunden bezahlen 50 Dollar pro Nutzer, wenn Sie das Google-Office nutzen wollen. Dafür wird ihnen 99,9 Prozent Uptime garantiert. Kann Google das nicht einhalten, so muss man Kompensationen zurück zahlen. Davon scheinen auch die Nutzer der kostenlosen Google Apps zu profitieren.

Beim normalen Mail-Dienst Gmail ist das nicht der Fall – dort kann Google seine Nutzer so lange abdrehen, wie man will. Oder besser: so lange, bis man echte Image-Schäden bekommt und die Nutzer flüchten.

Es gibt übrigens ein Lebenszeichen von Ray Ozzie! Er  meinte Anfang der Woche in einer Analysten-Konferenz von Goldman Sachs, der Erfolg des Anzeigengeschäfts von Google wäre ein Weckruf für Microsoft gewesen. Imitieren wolle man den Suchmaschinen-Giganten allerings nicht. Ozzie verneinte dabei Gerüchte, Microsoft arbeite an einer Web-basierten Version seiner Büro-Software.

Wie der Spiegel schreibt, haltet Ozzie nicht viel davon, dass ein Web-Office vollständig im Browser läuft. Als einen der Nachteile webbasierter Anwendungen gab er an, dass diese offline nicht funktionieren. Hm … da ist was dran.

Wie könnte ein Mittelding aussehen? Hier meine Theorie: Das neue Works könnte dem iTunes-Modell folgen – ein Software-Programm als Web-Client. Die einzelnen Dateien wären offline gecached und so stets abrufbar.