SMS-Geschnatter aus dem Web 2.0

Twitter LogoSo einen Hype wie um Twitter gab es selten. Die einen halten es für die unnützeste Verschwendung von Aufmerksamkeit im Web 2.0, die anderen lieben es.

Was ist Twitter?
Sehr vereinfacht gesagt: Es ist ein Social Network, bei dem man Freunde hinzufügt. Fortan kann man allen Freunden Nachrichten zukommen lassen: Wie geht es mir? Was mache ich gerade? Was stört mich gerade an? Aber auch sinnvolleres …

Oberste Grundregel: Jede Nachricht darf maximal 140 Zeichen lang sein. Schreiben kann man diese Nachrichten per SMS oder auf der Website. Seine Freunde kann man auch über über Gratis-SMS (das wird auf Dauer viel), auf der Website oder per RSS-Feed verfolgen.

Anwendungsszenarien gibt es viele, wie auch Oliver Ueberholz gebloggt hat. Twitter kann mehr als bloß die eigene Privatsphäre zur Schau stellen. Es gibt eine ganze Reihe möglicher Anwendungsszenarien.

  • Bei den Freunden up to date bleiben und miteinander biliger kommunizieren, weil ja immer nur eine SMS (zu normalen Preisen) fällig wird. Dass gerade die jüngere Generation voll drauf abfährt, verwundert nicht weiter. In der Generation der Web-Teens wird kaum mehr gemailt, sondern auf die Schnelle kommuniziert.
  • Team-Kommunikation: Warum können nur Freunde „Twitter“ sein? Man stelle sich ein Organisationsteam vor, das häufig kurze Nachrichten austauschen will? Hier ist Twitter top, weil die SMS-Mitteilungen nichts kosten. (Da stellt sich natürlich die Frage nach dem Geschäftsmodell, aber bitte…)
  • Reiseleiter könnten alle Teilnehmer einer Reise als Twitter hinzufügen und so mit diesen einfach, schnell und billig kommunizieren
  • Musiker und Sportvereine könnten ihre Fans so am Laufenden halten
  • Live-Blogging von Events oder aus dem Urlaub. Welche einfachere Methode gibt es, von der Reise zu berichten?
  • Mitfahrbörsen könnten sich drüber informieren: Achtung ich komme zu spät oder Hallo, heute habe ich das blaue Auto meiner Frau.

Aber auch Firmen könnten sich das Tratschen 2.0 zunutze machen:

  • Kunden (die dies auch wollen) über neue Produkte oder Dienstleistungen informieren
  • Medienunternehmen könnten Communities mit Infos füttern. Wann kommt der Kleine Zeitung Multimedia-Twitter?
  • Event-Organisatoren könnten so zu ihren Veranstaltungen einladen oder Gutscheine unters Volk bringen

Das Beste: Es gibt APIs. Das sind Programmierschnittstellen, die es anderen Entwicklern ermöglichen, Dienste auf Twitter aufzusetzen. Drei Beispiele dafür sind Twittermap.com oder GeoTwitter.org, die Postings auf Google Maps darstellen.

Twitter hat etwas, da bin ich mir sicher! Ich bin übrigens seit gestern auch unter www.twitter.com/georgholzer erreich- und abonnierbar. Freunde sind zwar jederzeit willkommen, ich suche aber dennoch noch ein sinnvolles Anwendungsszenario. Vielleicht etwas mit Silicon Alps …

[Update:] Es scheint, als wäre Twitter mehr down als up. Der Hype hat scheinbar auch an der Performance gekratzt.
5 Kommentare
  1. Achim Meurer
    Achim Meurer sagte:

    Also da suche ich auch noch vergebens nach einem sinnvollen Einatz, zumal die Plattform mehr als grauenhaft aussieht 🙂 Erinnert so ein bisl an Pokemon…

  2. stefan2904
    stefan2904 sagte:

    Ohne jetzt draufgewesen zu sein muss ich sofort an „kostenlose SMS-Newsletter?“ denken. Hoffentlich wird das nicht zu noch mehr SMS-Spam.

  3. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    Schade, und ich hab mich schon auf twittern mit Monika gefreut. Und zusätzlichen Spam wird’s auch keinen produzieren. Allerdings eine Menge Junk, den man allerdings selbst bestellt hat …

  4. stefan2904
    stefan2904 sagte:

    Hab es geschafft mich auch mal anzumelden. SMS gehen ja auch nach Österreich (hab irgendwo was anderes gelesen). Allerdings ist die Aktivierungsmethode etwas außergewöhnlich… Und lahm is es noch immer.

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