Der große Plan mit der Flatrate

Seit einiger Zeit verkauft die Telekom an ihre Reseller fast nur mehr ADSL-Pakete mit Flatrate. So mancher Internet-Provider klagt, nun keine Extra-Gebühren mehr überschrittene Datenlimits bei ADSL verlangen zu können. Doch dahinter steckt – so glaube ich – ein größerer Plan: Die Telekom könnte bald beginnen, IP-Dienste jeder Art, auch an Kunden anderer Provider zu verkaufen. Während beim Access kaum mehr viel Geld zu machen ist, sind es Mehrwert-Dienste, die den Umsatz wachsen lassen.

Beispiel IP-TV: Während man noch auf Settop-Boxen wartet, die mit Videos nach dem MPEG4-Standard arbeiten können, hat man mit der Flat eine wichtige Voraussetzung für aon.tv geschaffen. Wenn alles flat abgerechnet wird, bräuchte man nur die Bandbreite zu erhöhen und schon können alle ADSL-Haushalte Fernsehen über den Internet-Zugang empfangen. Steckt das hinter dem Flat-Deal?

Beispiel VoIP: Seit einiger Zeit gibt’s den aon.communicator. Dass die Telekom sicher nicht den zigten Instant-Messenger braucht, ist auch klar. Auch dahinter könnte ein weit größerer Plan stecken – nämlich über VoIP eine Renaissance des privaten Telefonanschlusses einzuläuten. Die Tochter A1 experimentiert schon fleißig mit der Web-Telefonie. A1 VoIP ist derzeit noch im Pilotstadium, wird – so habe ich erfahren – in Kürze als Retail-Produkt erhältlich sein. Ich tippe auf eine Ankündigung auf der 3GSM in Barcelona. Wann kommt die Telekom mit einem solchen Produkt?

5 Kommentare
  1. Martin Bredl
    Martin Bredl sagte:

    Interessanter Gedanke von Georg. Hoffe unsere Produktmanager lesen das und lassen sich inspirieren. Derzeit spricht man bei uns von positiver Diskriminierung. Heißt wer bei uns den Access hat, bekommt andere Goodies (z.B.: Blog) günstiger oder exklusiv.
    Kodak wäre ein gutes Beispiel: Der neue CEO hat eine neue Strategie vorgegeben nach dem die Strategie der größte Digitalkameraproduzent zu werden ordentlich in die Hose gegangen ist. Kodak soll jetzt der größte Dienstleister rund um das Foto werden. Ich denke wir sollten der größte Dienstleister rund um alle Anschlüsse (mobil und fest;)) werden. Genau wie du es sagst, sollten wir für alle Breitbandanschlüsse die tollsten die Services, Applikationen und Contents haben. Gleichzeitig sind wir DER Infrastrukturbetreiber für alle Mobil-´und Festnetzbetreiber.
    IPTV ist allerdings kein www-Dienst. IPTV ist eine geschlossene Plattform auf IP-Technologie. Die Komplexität ist leider nur so in den Griff zu bekommen.
    Dass die ISPs jetzt Flatrate im Wholesale kaufen, hat aber in erster Linie mit den ISPS zu tun, die das verlangen. Dein Gedanke aber für alle Breitbanddienste anzubieten – der hat was!

  2. stefan2904
    stefan2904 sagte:

    Warum hat inode keine „10€-Aufpreis-Flatrate“ mehr im Angebot? Und wieso ist eine Flatrate noch immer so teuer, das ich auf meinen 4GB sitzen bleibe?

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