Geizige Internet-Provider

Apropos Vista: Dass ein Betriebssystem „dicker und fetter“ geworden ist, merkt man daran, dass es nicht mehr auf eine CD passt, sondern gleich eine ganze DVD konsumiert. Je komplexer ein Stück Software wird – egal welches und von welchem Hersteller es stammt – umso mehr Fehler sind da drinnen. Mehr Fehler bedeutet mehr Patches, mehr Patches heißt auch mehr Datenvolumen, dass einem nach dem Windows-Update fehlt.

Wer heute ein Windows XP aufsetzt, kann gleich eine ganze Menge runter laden. Das volle Service Pack 2 bringt es auf 265 Megabyte und gut 50 MB sind seitdem an zusätzlichen Patches dazu gekommen. Dazu kommen jeweils gut 12 Megabyte an Updates für den Virenscanner etc.

Und wie bitte soll Sicherheit bitte bei einem Freivolumen von 250 MB monatlich funktionieren? Eine ganze Reihe von Internet-Providern bietet ab Anfang November ein neues günstiges ADSL-Paket für 9,90 Euro/Monat (zzgl. TikTak-Grundentgelt von 15,98 Euro) an. Bei der Telekom Austria soll es das (und noch weitere DSL-Neuheiten) ab Mitte November geben.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Wollen die Provider, dass Ihre Kunden sicher durchs Internet surfen, sollen sie den Traffic zu den Patch-Servern doch kostenlos machen. Das ist technisch ohne weiteres möglich, man muss es nur wollen. Das wäre wahrer Service am Kunden!

Aber diese „Großzügigkeit“ würde letztlich auch den Providern selbst helfen:

  • Durch weniger Schädlinge im Netz verringert sich auch der Traffic, den diese verursachen
  • Es würde weniger Support-Calls wegen „langsamer“ Internet-Leitungen geben, weil ja kein spammender Trojaner den Zugang verstopft
  • Apropos Spam: Die Provider würden mangels Spamschleudern auch weniger oft auf Blacklists kommen.

Ausreden gelten nicht! Traffic ist mittlerweile billigst zu bekommen, die Unterschiede zwischen einem und 20 Gigabyte monatlich dienen lediglich der Preis-Differenzierungen. Wer mehr zu zahlen bereit ist, soll das auch.

3 Kommentare
  1. Markus
    Markus sagte:

    die anregung ist ja ganz gut und ich kann aus erfahrung berichten, dass das mitunter ein thema ist, das durchaus angedacht wird – jedoch frage ich dich jetzt „wo fängt’s an und wo hört’s auf?“

    ok, windoof updates sind ein sehr häufig auftretendes bedürfnis. wenn man diesen service nun ermöglicht, wird es aber nicht lange dauern, bis anregungen und forderungen nach anderen update services kommen, die auch ihre daseinsberechtigung haben. na welchen kriterien wird entschieden, welche software dieses services würdig ist und welche nicht?

  2. Peter Berger
    Peter Berger sagte:

    Mhm, Standardeinstellung bei den meisten Usern, heißt vermutlich Autodownload. Bei 7c pro MB über das vereinbarte Freivolumen wird das eine unangenehme Überraschung. Microsoft und Telekom wälzen das Problem einfach auf die User ab. Ansonsten wäre es kein Problem von MS sich mit den grossen Telcos zu einigen.

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