Hightech Spezial 3.0

Uff, die letzten Tage waren wirklich stressig. Man merke sich: Tu niemals alles am letzten Drücker und kalkuliere immer Druck-Vorverlegungen ein …

Ob sich meine Blog-Pause gelohnt hat, müsst ihr entscheiden. Hier gibt’s exklusiv das Hightech Spezial, das eigentlich erst am Samstag erscheint. Cheers Georg

Telecoms sans Frontier

Zu den nötigsten Bedürfnissen von Einwohnern von Krisen- oder Kriegsgebieten gehört auch Kommunikation. Doch nicht nur Flüchtlinge oder Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen – auch Helfer sind auf funktionierende Telefone oder das Internet angewiesen. Gerade erst war man im Südlibanon auf eine Hilfsorganisation angewiesen, die sich genau diesem Thema verschrieben hat: Telecoms sans Frontier (TSF).

Der Sitz von TSF liegt in Südfrankreich, von dort aus starten die freiwilligen Helfer zu ihren Missionen. Die rund 40 Experten von TSF können mit ihrer mobilen Ausrüstung an jedem Ort der Welt die nötigste Kommunikationsinfrastruktur herstellen: Telefonleitungen und ein Zugang zum Web.

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Die Idee dazu kam mehreren freiwilligen Helfern während des Kriegs in Bosnien. Immer wieder wurden sie gebeten, Verwandte und Bekannte anzurufen und diesen zu sagen, dass es den Daheimgebliebenen gut gehe. Oberstes Ziel: jeder, der in Not ist, bekommt ein kostenloses dreiminütiges Telefonat zu jeden Punkt der Welt. Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen können die Infrastruktur unbegrenzt nutzen.

Unterstützt wird die Hilfsorganisation von der EU und mehreren Telekommunikationsfirmen. Die Telekom Austria ist nicht dabei 🙁

via BBC’s Technology Podcast

Xboxisierung von Musik

Eben hatte ich noch einen Gedanken zum Zune: Microsoft hat weder Preise  noch die Verfügbarkeit angekündigt. Spekuliert wurde mit einem Preis von 299 Euro. Weil Apple seinen iPod für 249 Dollar anbietet, wird Microsoft da nicht drüber liegen können/dürfen.
Aber was hält die Redmonder ab, ein ganz neues Preismodell zu fahren? Etwa das der Xbox?

So funktioniert es bei Spielkonsolen:
Egal ob Xbox 360 oder auch die kommende Playstation 3 – die Hardware wird unter den eigentlichen Kosten unters Volk gebracht. Verdient wird mit der Software, sprich mit defacto unkopierbaren Spielen.
Was hindert Microsoft daran, dasselbe erprobte Konzept auch mit dem Zune zu machen? Der Player könnte billig verkauft werden, wenn dazu ein Musik-Abo genommen wird.

Das würde Apple wirklich unter Druck bringen und andererseits Microsofts Marktanteil im digitalen Musikvertrieb steigern.

Andererseits: Wo bleiben dann die tausenden von CDs gerippten Songs kostenloser Content wie Podcasts? Und was passiert, wenn deren DRM wieder geknackt wird?

Unmöglich ist es nicht und sicher einen Gedanken wert …

Warum der Zune ein Erfolg wird

Jetzt ist es endlich draußen: Microsoft hat vor ein paar Stunden den Zune, seinen iPod-Konkurrenten präsentiert.

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Der erste Blick verrät es: Dass der Zune irgendwie aussieht wie ein iPod wird kein Zufall sein. Gut, von den technischen Daten her sind die beiden fast vergleichbar. Der Zune hat eine 30GB-Festplatte (etwas mehr hätte nicht geschadet) und ein etwas größeres Display als der iPod (3 vs. 2,5 Zoll). Leicht wird es für Microsoft nicht, dem iPod substantiell Marktanteile abzujagen. Sie komme spät, aber dafür mit aller Macht. Was den Zune interessant macht, sind drei Funktionen, die ihn deutlich von seiner Konkurrenz abheben werden:

  • Wireless:
    Mit Hilfe seines eingebauten Wlans kann der Zune-Nutzer Songs an Freunde, die ebenfalls einen Zune haben, weiter geben. Zwar nur eine eingeschränkte Zahl und der Empfänger kann diese nicht endlos oft abspielen – aber immerhin. Damit könnte der Zune zum bevorzugten Tool für Kids werden, die gerne einmal das eine oder andere Lied tauschen wollen.
  • Abos:
    Genau in diese Tauschfunktion spielt ein weiterer Vorteil gegenüber dem iPod hinein. Man kann Songs nicht nur legal kaufen (wie bei iTunes), sondern das Gerät auch mittels eines monatlichen Abos (vermutlich unter 10 Euro im Monat) füllen. So hat man Zugriff auf Millionen Songs.
    Wer nun einen Song als Empfehlung von einem Freund bekommen hat, braucht nur einen Klick und kann ihn so drahtlos herunter laden. iTunes muss Abos erst lernen, denn so günstig kommt man sonst nirgends zu enormen Mengen (legaler) Musik.
  • Radio:
    Und sogar das Radio spielt hier hinein. Während man der Musik eines Senders lauscht, steht am Display, wie der gerade gespielte Song heißt. Und wieder braucht es nur einen Klick, um dieses Lied zu kaufen bzw. herunter zu laden. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Sender diese Informationen auch mit RBDS mitschickt. Je mehr Zunes und andere intelligente Radios am Markt sind, desto höher wird der Druck zur Einführung werden.

Aber so schnell werde ich meinen iPod dennoch nicht aufgeben. Schließlich habe ich alle meine CDs schon als MP3 gerippt und ohnehin nicht die Zeit, mir Millionen Songs anzuhören.

Was mir wirklich abgeht ist eine Podcasting-Funktion. Nirgends wird von Microsoft hier ein Wort verloren – weder in Bezug auf den Windows Media Player 11, noch auf den Zune oder den kommenden Zune Marketplace. Ich denke, dass das noch kommen wird (müssen). Wenn die Redmonder schon mit der Netzwerk-Karte spielen, dann dürfen sie auch Social Media nicht außer acht lassen. Und schließlich tun sie sich selbst nichts Gutes, sondern schaden auch der Verbreitung eines absoluten Zukunftsmediums.

Offen ist auch noch die Usability, wo Apple eindeutig die Maßstäbe setzt. Außerdem ist noch nicht klar, wann der Zune nach Europa kommt. Und schlussendlich stellt sich mir die Frage nach dem Batterie-Leben: Wlan frisst bekanntlich eine Menge Strom.

Piraten setzen Segel

Wenn die Österreichische Piratenpartei bei der Nationalratsparte kandidieren würde, ich hätte meine Erfahrungen mit der Wahlkabine (die KPÖ passt am besten zu mit ?!?!?) machen müssen. Ich würde nicht zum Heer der Unentschlossenen gehören, sondern hätte gewusst, wofür ich wählen soll.

Die ORF Futurezone hat ein interessantes Feature über die Partei und ihre europäischen Geschwister. Man darf gespannt sein, ob und wie die „Grünen des Netzzeitalters“ die politische Zukunft prägen werden.

Für Schüler und Studenten

Es wird Generationen brauchen, bis Schüler und Studenten zu ehrlichen Software-Kunden werden. Auf Schulhöfen und in Aulas wird Software getauscht, was DVDs hergeben. Im Internet wird gesaugt, bis das Rohr glüht. Weil es aber immer nerviger wird, mit geklauter Software zu arbeiten (Stichwort: Windows Geniune Disadvantage), werden wohl immer mehr zum Original greifen.

Adobe und Microsoft scheinen das erkannt zu haben und werfen Software zum Diskonttarifen auf den Markt. Beispiele gefällig?
Adobe Creative Suite 2 Premium: statt 2085 Euro jetzt nur 249 Euro
Adobe Creative Production Studio: statt 2315 Euro jetzt nur 349 Euro
Adobe Photoshop CS2: statt 1050 Euro jetzt nur 149 Euro
Microsoft Office Pro 2003: 80 Euro
Microsoft OneNote 2003: 20 Euro

Natürlich unterliegen all diese Angebote speziellen Bedingungen, aber es könnte sich für den einen oder anderen lohnen, da zuzuschlagen. Andererseits: je dürftiger die Softwarehersteller ihre SKUs (Packungen) ausstatten, desto geringer der Anreiz, legal zu werden. So finden sich beispielsweise bei Microsoft schon lange keine Handbücher mehr im Lieferumfang.

Aber es geht noch billiger – zumindest bei Microsoft, allerdings nur wenn man Informatik-Student ist. Dann bekommt man zugang zu MSDN Academic Alliance. Darin beinhaltet sind viele Betriebssysteme, Server- und Office-Software-Pakete. Dazu muss man übrigens nicht voll Informatik studieren, es reicht schon, wenn man ein paar Lehrveranstaltungen dort macht. Einfach fragen lohnt sich.

Versuch einer Preisfestsetzung

Schon alleine weil wir kurz vor dem breiten Start von IP-TV stehen, werden in Zukunft immer öfter Sport-Übertragungsrechte auch für das Web verkauft. Einen ersten Geschmack über Pay-Web-TV gibt uns Yahoo! Der Online-Multi hat eben erst die Übertragungsrechte für die National Football League außerhalb der USA erworben.

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Weil das mit Kosten zu tun hat und Werbung noch nicht so weit ist, holt man sich das Geld von den Zusehern zurück. Die Abo-Preise sehen wie folgt aus: 24,99 Dollar für eine Woche mit insgesamt 15 Spielen oder 249,99 Dollar für die komplette 17wöchige Saison.

Also billig ist das nicht und ich wette, das kommt auch irgendwann zu uns: Schirennen nur mehr auf Premiere und alternativ dazu über DSL. Man darf also hoffen, dass die sich verrechnet haben und keiner so viel Geld auf den Tisch legt.

Hilfe! Ich bin …

… ja eigentlich liberal, glaube an den (nicht ungezügelten) Kapitalismus und wurde eigentlich recht konservativ erzogen. Und dann das!

wahlkabine.at

Es sei mir vergönnt, an Wahlkabine.at für die Nationalratswahl 2006 ein wenig zu zweifeln. Zumindest an meinem Ergebnis …

Austria is not Australia

Es kann ja durchaus vorkommen, dass Österreich mit Australien verwechselt wird. Aber dass das sogar in Österreich passiert, ist neu und wohl etwas peinlich. Was war geschehen? Ich habe in Berlin das Ladekabel für den Sony Camcorder im Hotel vergessen. Aber kein Problem: Das Hotel hat mir das gute Stück zugeschickt – per Expresspaket mit DHL.

Das gute Stück machte es sich vom Ritz Carlton nahe des Sony Centers auf die Reise. Von dort aus ging es über Leipzig nach Brüssel und Wien. Statt von hier aus weiter per Lkw nach Klagenfurt zu gelangen, wollte das Ladekabel lieber eine kleine Weltreise übernehmen. Es liegt derzeit in Melbourne herum, wo es Probleme mit der Verzollung gibt.

Wenn ich’s nicht selbst gesehen hätte – ich würde es nicht glauben. Hier der Link zum Tracking-Bericht und ein Screenshot für die Ewigkeit 🙂

dhl

Muhaha!

PS3 auf März verschoben

Wie macht man einen Produktlaunch nicht? So wie den der Sony Playstation 3. Schon Im Frühsommer 2005 machte man schon die gesamte Spiele-Fangemeinde heiß auf den Start der neuen Wunderkonsole. Atemberaubende Leistungsdaten, extrem umfangreiche Ausstattung und völlig neue Möglichkeiten.

Währends Microsofts Xbox 360 etwa zur gleichen Zeit vorgestellt wurde, ist sie aber schon seit einem halben Jahr auf den Markt. Sony kündigte im heurigen Mai als Startdatum den 17. November an.  Vor wenigen Minuten kam nun die Meldung dass der der Elektronikriese den Start in Europa auf März 2007 verschiebt:

Sony Computer Entertainment Europe Announces New March 2007 date for European Launch of PLAYSTATION 3
No change in launch date for Japan and North America

London, Wednesday 6 September 2006 — Sony Computer Entertainment Europe (SCEE) today announced that it would revise the launch date of its PLAYSTATION® 3 computer entertainment system in the PAL territories of Europe, Russia, Middle East, Africa and Australasia from 17th November 2006, as previously announced to March 2007.

Launch dates for Japan and North America will remain the same, which are November 11th and November 17th respectively.

The revision of the launch date in the SCEE territories is caused by the delay in the mass production schedule of the blue laser diode within the Sony Group, thus affecting the timely procurement of key components to be utilised in PLAYSTATION 3.

The previously announced PLAYSTATION 3 shipment forecast of 6 million units globally within the fiscal year ending 2007 is not changed.
– ENDS –

ps3.jpgWas ist bei Sony los?
Der Grund für die Verspätung dürfte also im extremen Mangel an Komponenten liegen. Blaue Laser für das Blu-ray-Laufwerk sind kaum zu bekommen. Dazu kommt, dass die ersten Laufwerke extrem teuer sind, je länger Sony den Start hinaus zögert, desto günstiger wird es.

Was machte Microsoft bei der Xbox 360 besser?
Auch beim Start der 360er gab es einen Engpass. Es gab einfach nicht genügend Konsolen für das Weihnachtsgeschäft. Man wollte scheinbar nicht unbedingt das Über-Drüber-Ding bauen und setzte auf Komponenten die schon verfügbar und gerade noch leistbar sind. Somit hat Microsoft gleich zwei Weihnachtsgeschäfte Vorsprung vor den Japanern.
Auch die Launch-Taktik war die bessere: Das HD-DVD-Laufwerk baute man nicht fix in die Konsole ein, sondern bietet es erst nachträglich als Add-On.
Und außerdem versorgt man die Spiele-Entwickler besser. Vor wenigen Tagen stellte man die Betaversion des Developer Toolkits XNA Express vor. Damit kann jeder zumindest sehr einfache Spiele programmieren und das zu einem sensationellen Preis von 99 Dollar. Üblicherweise kosten die Programmierkits dafür tausende Dollar an Soft- und Hardware.