Ein Tee = 4,40 Euro

rechnung-tee.gifEigentlich geht es in diesem Blog um Technik – aber ich muss jetzt einmal eine Ausnahme machen. Oder doch nicht, es könnte auch die Technik des Abzockens von Gästen sein, in der hier die Rede ist.

Ich hab gerade am Alten Platz zwei schwarze Tees getrunken. Öfters als ein-, zweimal in der Woche sollte ich das allerdings nicht mehr tun, es sei denn ich gewinne einen Lotto 6er. Im Bar-VIP-Cafe (was für ein Name …) habe ich gerade 8,80 Euro für zwei Tees bezahlt.

Eine kleine Rechnung:
4,40 Euro pro Tasse Tee. Bekommen habe ich ein Teesackerl und eine Mini-Kanne heißes Wasser. Auf den Zucker habe ich verzichtet und weil es Earl Grey gab, habe auch die Milch unnütz.

Ein Kubikmeter Leitungswasser kostet bei den Klagenfurter Stadtwerken 0,9156 Euro. Sind wir großzügig und rechnen damit, dass ich einen Liter Wasser bekommen habe. Macht einen Materialpreis von 0,09 Cent.

Das Teesackerl: Gut, billiger Tee, wie ich ihn zu Hause habe kostet rund zwei Euro – allerdings für 20 Teesackerl. Macht Stückkosten von 10 Cent. Weil die im Gasthaus nicht Teekanne, sondern möglicherweise (oder besser: hoffentlich) etwas besseres kaufen, rechnen wir mit 20 Cent.

Was kommt noch dazu: Energie. Ein Wasserkocher braucht so rund 2000 Watt. Das Warmmachen von rund einem Liter Wasser dauert rund eine Minute. Der reine Arbeitspreis für Strom kostet für einen Haushalt 0,0824 Euro pro Kilowattstunde. Weil wir auch hier wieder großzügig sind, rechnen wir das Mal drei (Netzgebühren etc. sind ja auch noch zu bezahlen). Das macht dann in Summe etwas weniger als einen Cent.

Also ich komme auf einen Betrag von 21,09 Cent. Gut, Service, Miete, Beleuchtung oder Abwaschen kommen noch dazu. Aber ich meine, dass der Aufschlag von 2.086 Prozent auf die 4,40 Euro doch ein wenig mutig ist. Was meint ihr?

Das Café ist übrigens am Alten Platz, dort wo der T-Mobile-Store war – nur, dass ihr wisst, welches Café genau man in Klagenfurt meiden sollte.

Technorati-Tags: Klagenfurt, Wucher

4 Kommentare
  1. Ed Wohlfahrt
    Ed Wohlfahrt sagte:

    ich hoffe, wenigstens die Bedienung war sehenswert… Sollte das auch nicht der Fall gewesen sein, ist das quasi ein Fall für den Volksanwalt.

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