Betriebsunfälle in Hollywood?

Kreativität und Copyright sind zwei paar Schuhe. Die Inhaber von Rechten gehen manchmal äußerst restriktiv gegen „Piraten“ vor. Beispiele dafür gibt es genug. Vor allem die RIAA (Recording Industry Association of America) zeigt, dass sie nicht gerade zimperlich beim Klagen einfacher Nutzer ist.

Aber es gibt auch andere Beispiele: das meistgesehene Video auf youtube.com ist ein dreiminütiger Kurzfilm zweier Teenager, die ihre Lippen zum Soundtrack von Pokemon bewegen und wie wild vor der Kamera rumhüpfen. Die Produktionskosten dieses Videos sind null, es wurde über zehn Millionen angesehen, hat mehr als 8100 Kommentare und fast 20.000 Nutzer von youtube zählen es zu ihren Favoriten.

Nintendo als Rechteinhaber von Pokemon hat zwei Möglichkeiten: Sie können dafür sorgen, dass das Video sofort entfernt wird. Aber alleine die Zahlen sprechen für sich, dass sie besser dran sind, nichts zu tun. Es ist eine unglaubliche Menge Werbung, die sie sonst nie bekommen würden.

Am Podcast Gillmor Daily ging es in einer der letzten Folgen genau darum. Dan Farber hatte auch noch ein anderes Beispiel: Die US-Krimiserie CSI bietet Kreativen Footage-Material der neuesten Folgen an. Mit dem Veröffentlichen dieses Materials kommt auch eine Lizenz, die es Jedermann erlaubt, mit den Videoschnipseln anzufangen, was man will.

Beginnt da ein Umdenken in der „Content Industrie“?