Podshow kommt nach Österreich
Vor einigen Tagen hat Podfather Adam Curry verkündet, dass sein Startup Podshow nach Österreich und Deutschland kommt.
Was ist Podshow?
Podshow ist ein Silicon Valley-Startup, das Podcasting zu den Massen bringen und iTunes von Apple hier den Rang ablaufen will. Noch ist dort alles in Beta. Mehr als 20 Entwickler arbeiten seit vier, fünf Monaten daran – mit einigen viel versprechenden Ansätzen.
Wer steht hinter Podshow?
Gründer ist Adam Curry, Ex-MTV-Videojockey und Mit-Erfinder von Podcasting.
Was macht Podshow?
Erklärtes Ziel ist es, den Massenmedien (traditional mainstream-media) Konkurrenz zu machen. Mehr dazu in einem späteren Blog-Eintrag.
- Sie aggregieren Nutzer:
Podshow will es für Nutzer extrem einfach und bequem machen, Podcasts zu abonnieren. Diese sollen sich nicht mit RSS-Feeds etc. herumschlagen müssen. Allerdings geht das erst in wenigen Tagen in „Beta“. - Sie aggregieren Musik:
Mit dem Podshow Music Network (PMN) ist es Curry gelungen, dass unzählige unabhängige Musiker und Indies ihre Musik den Podcastern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Jegliche Musik, die es dort gibt, kann kostenlos in Podcasts gespielt werden. Einzig, es müssen Titel, Musiker und „Podshow“ genannt werden. Das PMN ist weltweit die einzig wichtige Anlaufstelle für Musik in Podcasts. - Sie aggregieren Podcasts:
Das Teuerste an einem Podcast ist das schiere Datenvolumen. Ein Beispiel: Adam Currys „Daily Sourcecode“ hat geschätzte 100.000 tägliche Hörer, was jeden Tag für rund 3 Terabyte sorgt. Neben dem Traffic gibt es aber auch noch einige andere Probleme, etwa mit dem Feed-Managment. Podshow setzt mit dem „Podshow Delivery Network“ (PDN) genau hier an und ermöglicht es einigen Podcastern zum Teil schon jetzt, ihre Sendungen an die Nutzer zu bringen — kostenlos. Und täglich werden mehr Podcaster ins „Beta-PDN“ gelassen. - Sie aggregieren Werbung:
Die Top-Podcasts auf Podshow werden vom Betreiber mit Werbespots versorgt. Je mehr Nutzer, je mehr Podcaster in Podshow sind — desto mehr Werbung wird es geben. Und wir sind da erst ganz am Anfang.
Warum ist das interessant und gefährlich gleichzeitig?
- Podcasting wird mit Sicherheit seinen Platz in der Medienzukunft haben. Ich behaupte, dass diese Zukunft — bei dem anhaltendem Gedudle auf dem Ähter —eine große sein wird.
- Die wahre Konkurrenz für Mainstream-Medien werden in fünf Jahren nicht andere Mainstream-Medien, sondern Google, Yahoo! und Microsoft sein. Im Falle von Radio-Sendern wird das dann eben beispielsweise Podshow sein.
- Hier passiert etwas, wo die Europäer — wenn Curry damit am Markt soweit ist — meilenweit hinterher sein werden.
- RSS-Feeds – und darauf bauen Podcasts auf – erzeugen eine ganz andere Bindung beim Nutzer. Ich persönlich hasse iTunes, habe aber alle meine Podcast-Feeds dort. Ich werde nicht so schnell wechseln, weil das mühsam ist. Sind die Marktpioniere und Opinion-Leader einmal dort, gehen sie nicht so leicht dort weg.
- Und schlussendlich: Wenn nicht jetzt, dann ist Podcasting spätestens in ein paar Jahren ein bedeutender Werbemarkt.
Ich hab Adam Curry gefragt. Solange man keinen Partner hier gefunden hat wird gar nichts. Und in Deutschland dauert das noch eh man da jemanden findet!