Interview with Robert Scoble

Ich bin seit jeher ein Geek, wenn es darum geht, neue Dinge kennen zu lernen – vor allem in der Technik. Über etwas schneller Bescheid zu wissen, gehört auch zu meinem Beruf. Die Blogosphäre eröffnete mir im Vorjahr ganz neue Möglichkeiten, weil sie weit schneller Nachrichten verbreitet, als dies bei traditionellen Medien der Fall ist.

Ich interessiere mich auch seit jeher für die Produkte von Microsoft. Und die wirklichen Microsoft-News bekomme ich mittlerweile weit schneller und umfassender von Robert Scoble’s Weblog als von den Leuten der Microsoft-PR. Scoble ist nicht nur ein Blogger der ersten Stunde, sondern einer der meist gelesen und meist verlinkten im Web. Darüber hinaus ist er – gemeinsam mit Shel Israel – Autor eines Buchs über Corporate Weblogs: Naked Conversations. Scoble wird manchmal auch „Chief Blogging Officer“ von Microsoft genannt – er ist der Motor von Channel 9, einem Videoblog über neue Produkte von Microsoft.

Demnächst mache ich eine größere Geschichte über die Blogosphäre. Was liegt da näher, als ein Interview mit ihm. In Print habe ich leider nur viel zu wenig Platz dafür. Andererseits will ich euch nicht so lange auf die Folter spannen. Hier das komplette Interview mit Robert vorab:

CC|Eric Rice

For how long have you been blogging and what’s so fascinating about it?
ROBERT SCOBLE: I’ve been blogging for more than five years now. I first started back when I used to plan conferences for a Silicon Valley magazine company. Two of my speakers told me we should do a session on blogging. Back then I could only find a few hundred blogs so I didn’t think it was that important but they convinced me to start one. Within a few days Dave Winer had linked to me, which brought 3,000 readers, and I got invited to Apple co-founder Steve Wozniak’s SuperBowl party and that got me hooked.

Why should any of our readers start to blog today or shouldn’t they?
SCOBLE: A good blog is passionate and authoritative. So, if you’re passionate about something it’s an excellent way to find people who are also passionate about the same topic. Why is this so? Because of search engines like Google, Windows Live, and Yahoo. Oh, and there are new blog search engines like Technorati which let people find you within minutes of you posting something.

In the German speaking area blogs have not really taken off. Why do you think there are much more bloggers in France than in Germany or Austria?

SCOBLE: My friends who are German say it’s probably because Germans tend to be more conservative, but I don’t really know. It might be because of how they are portrayed in the media.

Or might that because most people here think of blogs as exhibitionistic diaries?

SCOBLE: That could be it, yea. The mainstream media is very worried about blogs. They see bloggers as taking their jobs and also putting social pressure on them to get the story right. But, there are many kinds of blogs. Everything from executives at Boeing and Microsoft writing to children talking about their lives. That’s what I like about the medium. You can use blogs for a variety of purposes.

To what extend do you think blogs will once make newspapers obsolete? Podcasting Radio? And Videoblogs TV?

SCOBLE: That’s a difficult question. I don’t see them putting newspapers out of business. Newspapers are under attack for other reasons (their business models/advertising is being moved online). I think there will always be the need for news brands that people trust. Blogs are not edited before publishing so most people won’t trust them as much as the edited news that shows up in professional outlets.
That said, blogs have become a news outlet of their own. I regularly see stories reported on blogs weeks before I see those same stories in my local newspaper so there is something interesting happening here. Watch tech.memeorandum.com and you’ll find great tech news long before those stories will appear anywhere else. http://www.memeorandum.com/ does the same thing for regular news and opinion.

And in 5 years?
SCOBLE: The number of blogs is still doubling about every six months so we’ll just see a lot more diversity of opinions.

PR and blogs: I do know the Microsoft pr-people in Austria very well. They are sometimes amazed what I know from reading blogs and watching channel 9. Don’t you think this could keep all the thunder from their product-announcements away?
SCOBLE: PR will need to massively change. My Channel 9 videos are getting 20 times the links of a standard press release. They also get more accurate information out to the world in a way that influentials and journalists like it. I try very hard to make sure I ask the same kinds of questions a journalist would ask if they came to Microsoft’s Headquarters and interviewed our employees. I work with PR professionals, though, to make sure I disclose things when they want them disclosed and not earlier.

When it comes to communicate with the masses, do you consider yourself as more influential than the pr-department?
SCOBLE: No, and they would find that idea funny. They still deal with the major news sources. Today the Chinese President is meeting with executives from Microsoft. That story is being reported all over the United States and the world and there’s not much I can do because I don’t have access, even though they are meeting about 200 yards from where I work.

So is blogging a good thing for every business? Isn’t there the danger of bringing secrets to the public too soon?
SCOBLE: There is that danger, yes. But we have very good information-sharing systems internally so all employees know when things are being disclosed.

Thanks for the Interview!

Was kostet das Ende vom Radio?

In einem früheren Post habe ich darüber geschrieben, dass Podshow nach Österreich und Deutschland kommt. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber angekündigt ist es.

Podshow – wie gesagt – tritt an, um den Mainstream-Medien gehörig Konkurrenz zu machen. Wenn in ein paar Wochen alles zu sehen ist, was Podshow ausmacht, wird sich der eine oder andere fragen, was das alles gekostet hat. Die Antwort habe ich heute aufgeschnappt: 8,8 Millionen Dollar. Diese Summe haben die beiden Partner Adam Curry und Ron Bloom im letzten Herbst von Sequoia Capital bekommen.

Noch eine interessante Frage: Wie viel verdienen Podshow-Podcaster? Nun ja, vom „quit your day-job“ ist nich viel zu merken. 400 Dollar bekommt man für 100.000 Downloads im Monat. Drüber wird separat verhandelt. Das ist die „basic-fee“, dazu kommen noch Boni für Werbung im Podcast. Es darf aber bezweifelt werden, dass man mit einem Podshow-Contract über 1000 Dollar/Monat nach Hause geht.

Was zeigt das?
Noch ist selbst für die ganz Großen in den USA wenig bis gar kein Geld drinnen. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Werberubel rollt. Da bin ich mir sicher.

Stupid Disclaimers

Vor einigen Tagen bekamen wir alle Post: Die Rechtsabteilung schickte an alle ein E-Mail aus, wir sollten doch an unsere E-Mails einen „Disclaimer“ hängen.

Diese Nachricht kann vertrauliche Informationen enthalten und ist nur für die namentlich bezeichneten Empfänger bestimmt. Falls Sie nicht namentlich als Empfänger dieser Mitteilung angeführt sind, sollten Sie diese Mitteilung nicht weiterverbreiten, kopieren oder weiterleiten. Bitte informieren Sie uns umgehend per E-Mail, falls Sie diese Mitteilung fälschlicherweise erhalten haben und löschen Sie dieses E-Mail endgültig aus Ihrem System.

This message may contain confidential information and is intended only for the individual named. If you are not the named addressee you should not disseminate, distribute or copy this e-mail. Please notify the sender immediately by e-mail if you have received this e-mail-message by mistake and delete this e-mail-message from your system.

Was ich tagtäglich als eMail herum schicke ist eh am nächsten Tag in der Zeitung. Noch weniger geheim kann man ja kaum arbeiten. Kann mir irgendwer sagen, za wos des guat is? Ich seh das bei Banken, Rechtsanwälten und dergleichen ein. Aber muss das wirklich jeder haben? Vielleicht haben die einen Deal mit den Internet-Betreibern, weil da wird ja wirklich nur noch Schrott durchs Web gepostet.

Trau keiner Statistik

Irgendwie ist man ja eitel, wenn man eine Website hat. Wer hat nicht schon einmal auf Google nachgeschaut, was im Web über einen geschrieben wird? Die Eitelkeit hört aber bei Google nicht auf. Wer einen Blog hat, will auch wissen, wer drauf schaut. Google Analytics ist ein passabler Dienst, aber bei Weitem nicht das Gelbe vom Ei. Zum einen setzt es Javascript voraus (das viele nicht eingeschalten haben) und andererseits ist die Auswertung nicht gerade gut aufgebaut.

Also muss ein anderes Analyse-Programm her. Vor einiger Zeit hab ich mir einmal Webtrends angeschaut, doch das war auch nicht gerade, was ich mir gewünscht habe. Heute bin ich auf Clicktracks gestoßen und hab mir gleich die Demo-Version (analysiert nur die letzten sieben Tage) herunter geladen. Mit erstaunlichen Ereignissen.

  • Mein Blog wird scheinbar auf allen Erdteilen „gelesen“ – oder besser: aus allen Erdteilen „verirrten“ sich in den letzten sieben Tagen Leute auf meinen Blog. Gut Venezuela kann ich verstehen, dort kenne ich wen. Aber Senegal, Georgien oder  …
  • Oder wird er überhaupt gelesen? Die vielen Besucher aus den USA machten mich stutzig – ich schreibe ja nur deutsch und die Amis sind nicht gerade die größten Sprachkünstler.
  • Wie wertvoll ist eine Statistik, die drei Viertel der Nutzer nicht kennt? Von anderen Diensten weiß ich, dass die in Österreich und Deutschland sind. Aber warum weiß das ein 499-Dollar-Analyse-Programm nicht?

Hier auf jeden Fall die Karte der letzten sieben Tage:

Interessant ist auch die Suchmaschinenauswertung. Entweder schickt Microsoft und Yahoo die Refferal-Informationen nicht mit oder meine Leser nutzen wirklich zu 100 Prozent Google.

Ich habe eben auch gesehen, dass ich ganze fünf Feed-Reader (RSS-Abonnenten) habe. Grüße von hier an die regelmäßigen Leser und verkündet die frohe Botschaft – werdet RSS-Evangelisten 🙂 Cheers. Georg

Mac mit Windows an Bord

Sind sie nicht schön, Apples iMacs, Powerbooks, Macbooks & Co.?

Als Apple-User und -Fan der 90er Jahre hat mir das damalige MacOS jede Freude an den Äpfeln ziemlich vermiest. Lahm ohne Ende, keine Erweiterungsmöglichkeit und kaum Software. Das ist zwar seit MacOS X nicht so mehr der Fall, doch zurück zu MacOS gehe ich mit Sicherheit nicht so schnell. Aber einen Apple-Rechner könnte ich mir dennoch irgendwann
wieder kaufen – jetzt läuft ja Windows drauf.

Apples Wechsel zu Intel-Hardware bringt mit sich, dass siuch die inneren Werte ihrer Rechner nicht mehr von einem PC unterscheiden. Grund genug für viele Bastler, das portierte MacOS auf ganz normalen PCs zum Laufen zu bringen. Und siehe da, es funktioniert (fast) ohne Probleme – das habe ich auch selbst ausprobiert.

Auch der umgekehrte Weg funktioniert: Einige Geeks haben es vor gut zwei Wochen geschafft, Windows XP auf einem Mac-Rechner zu installieren. Es war zwar umständlich, aber es hat geklappt. Doch mit der Hardware-Unterstützung (Treiber) schaute es nicht so gut aus.

Aber heute ging die Bombe erst richtig hoch!

Apple selbst stellt mit Boot Camp eine Software bereit, die das Laden beider Betriebssysteme ermöglicht – Windows XP und MacOS auf einem Rechner ist nun kein Problem mehr. Die Software ist noch Beta, beinhaltet aber ein 80MB-Treiberpaket, sodass sich Intel-Macs ohne Probleme mit Windows befeuern lassen.

Was will Apple damit?

  • Der iPod wird nur von wenigen Nutzern mit Apple in Verbindung gebracht. Nachdem das klar wurde, suchte man vermutlich eine neue Einstiegsdroge.
  • Den Umstieg von MacOS auf Windows zu forcieren? Es gibt ja schon seit einiger Zeit Gerüchte, wonach Apple auf Windows umsteigen könnte und den Betriebssystemkern von Microsoft mit hübschen Kleidern verzieren will.
  • Investitionssicherheit schaffen. Selbst wenn es Apple irgendwann einmal nicht mehr gibt, Windows wird wohl drauf laufen.

Was riskiert Apple?

  • Wenn Windows auf Apple-Rechnern läuft, könnten einige Softwarehersteller aufhören, eigene Mac-Software zu entwickeln.
  • Das Software-Geschäft wird wohl nicht wegbrechen, weil immer noch eine MacOS-Lizenz fällig wird. Sollte es Microsoft aber irgendwann nicht mehr gestattet sein, sein OS mit dem PC zu bundeln, könnte das Apple auch passieren. Freedom of Choice – drauf stehen die Amerikaner ja.

Was würde ich tun?

Wenn man sich ansieht, welches Geschäft in der Hardware liegt und wie viel Micorosoft mit Software verdient, so ist die Wahl klar: Ich würde MacOS als Kaufpackerl für normale PCs in den Media Markt stellen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das passiert. Technisch ist das kein Problem.

macbookpro_flyby.jpg

Container für RSS

Nachdem das mit RSS (hoffentlich) geklärt ist, kommt hier die Fortsetzung: OPML.
Dabei handelt es sich um eine Sammlung von RSS-Feeds, die man ganz leicht übertragen, kopieren, sichern oder weiter mailen kann. Und so sieht es – sehr einfach erklärt – aus:

  • Blogs 
    • Blog1 <url> 
    • Blog2 <url>
  • News 
    • Newsquelle1 <url> 
    • Newsquelle2 <url>
  • Diverses 
    • Quelle1 <url> 
    • Quelle2 <url>

Aber genug der trockenen Theorie. Hier ist mein OPML-File. Wer will, kann nun in seinem Feedreader sehen, was ich tagein, tagaus so lese …

Was ist RSS?

Der durchschnittliche Websurfer ist regelmäßig auf nur wenigen Websites unterwegs – auf diesen dafür sehr häufig. Um bei einem Thema immer auf dem Laufenden zu bleiben, werden mehrmals täglich die gleichen Sites angesurft. Doch vielfach ist das unnütz, weil just zu dem Zeitpunkt nichts Neues draufsteht. Andererseits kann man so auch vieles versäumen.

Aus diesem Grund wurde RSS (Real Simple Syndication) entwickelt. Es ist dies ein Datenformat, mit dem Abos jedweden Inhalts möglich sind: Texte, Audiodateien (Podcasts), Videos (Video-Podcasts), Kalender-Daten, PDF-Dateien und vieles mehr.

News-Sites verwenden RSS, um Nutzer automatisch zu benachrichtigen, sobald neue Inhalte verfügbar sind oder bestehende aktualisiert wurden. Beliebt ist diese Funktion vor allem unter Bloggern. Sie teilen ihren Lesern praktisch live und ohne Zutun mit, wann ein neuer Eintrag im Weblog zu lesen ist. Ob eine Website RSS nutzt, erkennt man meist an kleinen „RSS-Icons“.

Alles was der Nutzer braucht, ist ein Programm aus der Sparte der „News-Aggregatoren“. Diese gibt es zuhauf gratis – entweder als Einzelprogramme (ich verwende RSS Bandit) oder als Erweiterung etwa für Outlook. Auch Internet-Browser können mit dem Nachrichtenformat umgehen. Firefox oder Opera haben das schon eingebaut, der Internet Explorer wird erst in der nächsten Version (7.0) für RSS gerüstet sein.

Hat man ein RSS-Programm installiert, so braucht man nur neue Feeds (rechte Maustaste „Verknüpfung kopieren“) eintragen und los geht’s. Eine Anwendung von RSS sind Podcasts. Einziger Unterschied zu gewohnten Feeds ist, dass dabei statt Text-Inhalten MP3-Files an den Abonnenten verschickt. Man braucht das Programm (z.B. iTunes) nur starten und schon checkt es, ob neue Inhalte zum Download bereit stehen.

Noch ist RSS ein Phänomen der Freaks und Geeks. Aber wenn Ende 2006 Windows Vista am Markt wird, könnte es zu einem Massenthema werden. Dann nämlich wird jeder Nutzer automatisch RSS-Software installiert haben.

One goes Web 2.0

Ich hatte am Wochenende ein interessantes Gespräch über Web 2.0 mit Florian Pollack, dem Unternehmenssprecher von One.
Beim drittgrößten Mobilfunkbetreiber geht man ein paar interessanten Dingen nach, wie man Web 2.0 auch mobil nutzen kann – Mobile 2.0 sozusagen.

Ehrlich gesagt: Ich halte die „Service-Strategie“ – oder besser „Service-Kampagne“ – von One ohnehin nicht sehr sinnvoll und glaubwürdig. Ganz einfach, weil „Top-Service“ im einen Inserat und „billige Tarife“ im anderen niemand wirklich abkauft.

Aber Mobile 2.0 – das hat etwas. Hier ein paar Dinge, die ich mir wünschen würde:

  • Fotos:
    Ich würde mir ein mobiles Flickr wünschen. Dank offener APIs wäre ein mobiler Foto-Browser für Symbian Serie 60 und Windows Mobile schnell zusammen gebaut. Es kann auch eine eigener Dienst sein, er darf halt kein Silo sein und meine Rechte an meinem Content respektieren.
  • Videos:
    So etwas wie YouTube wäre auch nicht schlecht. Schließlich kann jedes bessere Handy auch Videos drehen. In 1-2-3 wären die dann online oder man schaut sich den Video-Content am Handy an. Bei vielen Videos ist der Fun-Faktor garantiert.
  • RSS:
    Warum hat noch niemand einen guten RSS-Reader fürs Handy geschrieben? Ich meine einen guten – ich weiß schon, dass es etliche Aggregatoren da draußen gibt, doch keinen wirklich guten. Was ich darunter meine? Das Ding muss wissen, welche Feeds und Einträge ich schon gelesen habe und welche nicht. Er muss daher mit einigen Geräten abgleichen/syncen können.
  • Startpage:
    Es muss doch möglich sein, dass ich mein mobiles Portal selbst gestalten kann! Einfach und mit wenigen Klicks wie etwa bei live.com oder MyYahoo!. Wenn die Mobilfunkbetreiber darauf waren, bis wir lernen Bookmarks am Handy abzulegen, werden sie alt … Ich weiß schon, dass es so etwas in Ansätzen gibt, aber man nehme zum Vergleich nur einmal live.com her. Vielleicht könnte man noch eine mobile Art von del.icio.us mit einbauen.
  • Search:
    Warum gibt es keine gute, mobile Suche? Ich meine nicht nur Google & Co., sondern auch die Möglichkeit, Content auf der Firmensite von One mobil zu durchsuchen. Warum kann ich mobil nicht herausfinden, wie viel ich beim Roaming in Land A oder B zahle. Aber Roaming ist noch eine ganz andere Geschichte.
  • Storage:
    Ich würde mir einen Dienst wünschen, wo ich sicher meine gesamten Daten aufbewahren kann. Zwei, drei Gigs wären grad recht. Diese Daten müsste ich halt von überall – so auch vom Handy aus – erreichen können.
  • Mobile Blogs:
    The hell: Eigentlich ist dieser Blog eine Ansammlung von XML – Content und Layout sind getrennt. Aber da bin ich gefordert: Ich muss einfach einmal ein Template fürs Handy erstellen. Wäre es nicht eigentlich auch spannend, die Entwickler von One oder wem auch immer mit einem Blog über die Schulter zu schauen?
  • eMail:
    Warum kann man mobile eMail nicht so simpel wie Hotmail machen? Microsoft bastelt gerade an einer mobilen Variante von Livemail. Man darf gespannt, was dabei raus kommt.

Mir fällt sicher noch mehr ein, aber damit bin ich vorerst einmal am Ende.

Wenn nur ein Teil davon entsteht, wäre es ein traumhaftes Image, ein Mobile 2.0-Image! Wenn all das noch einfach zu nutzen wäre – es wär ein Traum. Stimmt’s, Herr Pollack? Glaubwürdig, Sinn stiftend und Nuten bringend obendrein! Mobilfunk-Herz, was willst du mehr.

The Economics of Media

Ich hab mir am Wochenende einige Gedanken gemacht, worum es bei Medien geht. Die Antwort ist simpel, fast schon zu simpel: Aufmerksamkeit.

Jeder Mensch hat einen ganz eigenen Medienkonsum:

  • x Minuten Zeitung lesen
  • x Minuten Radio hören
  • x Minuten fernsehen
  • x Minuten im Web surfen
  • etc.

Interessant ist nun die Summe dieses Medienkonsums. Bei gleichbleibendem Medienkonsum (Zeit kann man ja nicht vermehren) verlieren automatisch „alte“ Mainstream-Medien zugunsten neuer. Zum Beispiel: Jemand der Podcasts hört, kann um diese Zeit weniger Radio hören oder Zeitung lesen.

Wie kann man das nutzen?
Ganz einfach: selbst Medien produzieren – wie eben diesen Blog. Während Sie diesen Blog lesen, schenken Sie mir Ihre Aufmerksamkeit. Je mehr Aufmerksamkeit man aggregieren kann, desto mehr Wert ist der Content und umso eher lässt er sich monetär verwerten. Jede Minute Medienkonsum ist wertvoll.

Und ich bin mir sicher, irgendwann kann man davon leben: vom Podcasten und vom Bloggen. Es muss halt nur guter Content sein.

Die Quintessenz?
Ich werde verstärkt bloggen. Und weil mit jedem verkauften iPod die Bedeutung von Podcasts ein bisschen steigt, starte ich demnächst endlich (davon red ich schon seit Monaten) meinen eigenen Podcast. Stay tuned.

Podshow kommt nach Österreich

Vor einigen Tagen hat Podfather Adam Curry verkündet, dass sein Startup Podshow nach Österreich und Deutschland kommt.

Was ist Podshow?

Podshow ist ein Silicon Valley-Startup, das Podcasting zu den Massen bringen und iTunes von Apple hier den Rang ablaufen will. Noch ist dort alles in Beta. Mehr als 20 Entwickler arbeiten seit vier, fünf Monaten daran – mit einigen viel versprechenden Ansätzen.

Wer steht hinter Podshow?
Gründer ist Adam Curry, Ex-MTV-Videojockey und Mit-Erfinder von Podcasting.

Was macht Podshow?
Erklärtes Ziel ist es, den Massenmedien (traditional mainstream-media) Konkurrenz zu machen. Mehr dazu in einem späteren Blog-Eintrag.

  • Sie aggregieren Nutzer:
    Podshow will es für Nutzer extrem einfach und bequem machen, Podcasts zu abonnieren. Diese sollen sich nicht mit RSS-Feeds etc. herumschlagen müssen. Allerdings geht das erst in wenigen Tagen in „Beta“.
  • Sie aggregieren Musik:
    Mit dem Podshow Music Network (PMN) ist es Curry gelungen, dass unzählige unabhängige Musiker und Indies ihre Musik den Podcastern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Jegliche Musik, die es dort gibt, kann kostenlos in Podcasts gespielt werden. Einzig, es müssen Titel, Musiker und „Podshow“ genannt werden. Das PMN ist weltweit die einzig wichtige Anlaufstelle für Musik in Podcasts.
  • Sie aggregieren Podcasts:
    Das Teuerste an einem Podcast ist das schiere Datenvolumen. Ein Beispiel: Adam Currys „Daily Sourcecode“ hat geschätzte 100.000 tägliche Hörer, was jeden Tag für rund 3 Terabyte sorgt. Neben dem Traffic gibt es aber auch noch einige andere Probleme, etwa mit dem Feed-Managment. Podshow setzt mit dem „Podshow Delivery Network“ (PDN) genau hier an und ermöglicht es einigen Podcastern zum Teil schon jetzt, ihre Sendungen an die Nutzer zu bringen — kostenlos. Und täglich werden mehr Podcaster ins „Beta-PDN“ gelassen.
  • Sie aggregieren Werbung:
    Die Top-Podcasts auf Podshow werden vom Betreiber mit Werbespots versorgt. Je mehr Nutzer, je mehr Podcaster in Podshow sind — desto mehr Werbung wird es geben. Und wir sind da erst ganz am Anfang.

Warum ist das interessant und gefährlich gleichzeitig?

  • Podcasting wird mit Sicherheit seinen Platz in der Medienzukunft haben. Ich behaupte, dass diese Zukunft — bei dem anhaltendem Gedudle auf dem Ähter —eine große sein wird.
  • Die wahre Konkurrenz für Mainstream-Medien werden in fünf Jahren nicht andere Mainstream-Medien, sondern Google, Yahoo! und Microsoft sein. Im Falle von Radio-Sendern wird das dann eben beispielsweise Podshow sein.
  • Hier passiert etwas, wo die Europäer — wenn Curry damit am Markt soweit ist — meilenweit hinterher sein werden.
  • RSS-Feeds – und darauf bauen Podcasts auf – erzeugen eine ganz andere Bindung beim Nutzer. Ich persönlich hasse iTunes, habe aber alle meine Podcast-Feeds dort. Ich werde nicht so schnell wechseln, weil das mühsam ist. Sind die Marktpioniere und Opinion-Leader einmal dort, gehen sie nicht so leicht dort weg.
  • Und schlussendlich: Wenn nicht jetzt, dann ist Podcasting spätestens in ein paar Jahren ein bedeutender Werbemarkt.