Der Blogging-Evangelist
Ich hab schon einmal auf den Blog von Eduard Wohlfahrt verwiesen. Er versucht sich seit einiger Zeit als PR-Blogger, seit Kurzem wird er immer mehr zum Blogging-Evangelist.
Zurecht regt er sich darüber auf, dass viele PR-Leute keine Ahnung von Weblogs, RSS-Feeds und dergleichen haben. Aber wer weiß darüber schon wirklich Bescheid?
Ich behaupte einmal, dass nicht einmal Ed weiß, was es mit Blogs auf sich hat. Tu ich das überhaupt? Wie ich darauf komme:
In einem Post, pries er die PR von Ryanair für deren Reaktion. Elf Tage – so seine Conclusio seien zwar „ziemlich lange“, aber die die Transparenz die Ryanair an den Tag lege, „zahlt sich aus“. Nun ja: Ich antwortete auf seinen Eintrag, bekam aber nie eine Antwort darauf.
Was hat Ed da falsch verstanden?
- Blogs sind eine Konversation mit der Allgemeinheit. Will man diese Art der Kommunikation, muss man antworten und sich mit den Kommentaren auseinandersetzen. Will man das nicht, sollte man die Kommentare lieber gleich ganz abdrehen.
- Blogs sind auch keine einfachen Content Management Systeme. Ed: Wir brauchen weniger
Blog Marketing und mehr Naked Conversations. - Blogs sind mehr als nur „ich kann jetzt ganz ohne Medienhaus publizieren.“ Derlei Sites gibt es nämlich schon – das ist Web 1.0, wo dem Nutzer Content nur vor die Füße geworfen wird.
- Blogs sind nicht alleine „Ich-warte-bis-sich-Bauknecht-meldet“-Websites. Wer sich nämlich selbst nicht meldet, braucht nicht auf andere warten.
Richtig? Richtig! Wenn man schon über PR bloggt und die Kommentar-Funktion einschaltet, muss man in diese Konversation auch eintreten wollen und nicht nur Lippenbekenntnisse machen. Also Ed? Sind elf Tage tolerierbar? Oder bist du einfach nur so lange Response-Zeiten gewöhnt?
PS: Ich habe meine Kommentarfunktion mit allen mir zur Verfügung stehenden Browsern (Firexfox, IE6, IE7) getestet. Irgendwas muss also auf deiner Seite schief laufen.