Digitaler Ortstafelstreit

Es mag Politiker geben, die in den letzten Wochen und Monate bestreiten, dass die österreichische Verfassung auch in Kärnten gilt. Genau: die Rede ist von den Kärntner Ortstafeln. Diese Politiker scheinen allerdings nicht oft online zu sein.

Eines ist dem „Streithansel“ daher noch nicht aufgefallen: Völkermarkt hat eine einsprachige „digitale“ Ortstafel, nämlich eine slowenische. Zumindest in Google Earth, der weitaus beliebtesten Geo-Software, ist nur von Velikovec, nicht jedoch von Völkermarkt die Rede. Einsprachig, slowenische Bennenungen von Orten finden sich im gesamten Kärntner Unterland.

Screenshot von Google Earth, © DigitalGlobe

Warum das so ist?
Google kaufte einen großen Teil seiner Satelliten- und Geo-Daten von den Russen und die kennen im zweisprachigem Gebiet scheinbar nur die slowenischen Bezeichnungen.

Warum ich drüber in einem Weblog schreibe?
Sicher nicht, weil ich etwas gegen zweisprachige Ortstafeln habe – im Gegenteil.

  • Zum einen will ich damit erreichen, dass das Land seine weitaus besseren Geo-Daten (inklusive aller Orthofotos) an Google verkauft. Im allerersten Post meines Blogs steht warum. So hätte Landeshauptmann Jörg Haider auch im Internet wieder deutsche Ortsbezeichnungen und alle anderen Kärntner ein noch besseres Google Earth.
  • Andererseits finde ich es lustig, dass es noch niemandem aufgefallen ist. Ich meine, diese Daten gibt es seit Jahren und auch Google Earth ist schon seit vergangenem Sommer einer der ganz großen Renner im Internet.
  • Und drittens zeigt sich, dass das Internet durch und durch gut ist. Unnütze, hohle Diskussionen und mit nur einem Ziel (der Ablenkung von wirklich Wichtigem) gibt es hier (noch) nicht.